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43 733771 12 906704 Koordinaten 43 44 1 6 N 12 54 24 1 O Schlacht am MetaurusTeil von Zweiter Punischer KriegMogliche Lage des Schlachtfelds westlich von Fanum FortunaeDatum 207 v Chr Ort Am Fluss Metaurus sudostlich von Ariminum Rimini Ausgang Romischer SiegKonfliktparteienKarthago Romisches ReichBefehlshaberHasdrubal Barkas Marcus Livius Salinator Gaius Claudius NeroTruppenstarkeca 30 000 35 000 40 000Verlusteca 20 000 unbekanntZweiter Punischer Krieg 218 201 v Chr Saguntum Lilybaeum II Rhone Ticinus Trebia Cissa Trasimenischer See Ager Falernus Geronium Cannae Nola I Nola II Ibera Cornus Nola III Beneventum I Syrakus Tarentum I Capua I Beneventum II Silarus Herdonia I Obere Baetis Capua II Herdonia II Numistro Asculum Tarentum II Neu Karthago Baecula Grumentum Metaurus Ilipa Crotona Grosse Felder Cirta Zama Die Schlacht am Metaurus entschied 207 v Chr den weiteren Verlauf des Zweiten Punischen Krieges auf italienischem Boden Hasdrubal Barkas der wie sein Bruder Hannibal ebenfalls mit einem Heer die Alpen uberquert hatte um diesem zu Hilfe zu kommen verlor mit seiner Armee gegen die Legionen der amtierenden Consuln Gaius Claudius Nero und Marcus Livius Salinator Hasdrubal wurde in dieser Schlacht getotet Inhaltsverzeichnis 1 Die Vorgeschichte 2 Der Ort der Schlacht 3 Die Schlacht 4 Politische Folgen der Schlacht 5 Hauptquellen 6 Literatur 7 EinzelnachweiseDie Vorgeschichte BearbeitenDer karthagische Feldherr Hannibal zog mit seinem Heer seit 218 v Chr durch Italien In dieser Zeit fugte er den Romern in verschiedenen Schlachten vernichtende Niederlagen bei Hannibal entschied sich jedoch nicht direkt gegen Rom zu ziehen Nachdem sich Rom erholt hatte konnte es wieder kleinere Siege gegen Hannibal verzeichnen zum Beispiel die Eroberung von Syrakus und die Ruckeroberung von Capua Hannibal forderte vom karthagischen Senat Unterstutzung an die ihm nur im geringen Masse gewahrt wurde Karthago entschloss sich Truppen nach Spanien zu entsenden und nicht den Krieg in Italien zu unterstutzen Hasdrubal Barkas der Bruder Hannibals zog nach einer Niederlage gegen Publius Cornelius Scipio bei Baecula Spanien mit dem Rest seines Heeres nach Italien Auch er uberquerte erst die Pyrenaen durchzog Gallien und uberquerte die Alpen auf demselben Weg wie etwa zehn Jahre zuvor Hannibal Auch Hasdrubal fuhrte Elefanten mit sich Hasdrubal kam schneller und mit weniger Verlusten uber die Alpen als Hannibal Auf dem Weg nach Italien warb er unter den gallischen Volkern Soldner an Mehrere Nachrichten die Hasdrubal an seinen Bruder sandte wurden von Gaius Claudius Nero abgefangen Der Ort der Schlacht BearbeitenHasdrubal zog mit seinem Heer entlang der Adriakuste nach Suden und erreichte den Ager Gallicus Durch die abgefangenen Botschaften wussten die Romer uber die Plane Hasdrubals Bescheid Claudius Nero zog heimlich einen Teil seiner Legionen von der Bewachung Hannibals ab Er zog in einem sehr schnellen Gewaltmarsch nach Norden und vereinigte sich mit den Legionen des Livius Salinator Sie stellten sich sudlich von Ariminum Hasdrubal am Fluss Metaurus zu einem Kampf Hasdrubal wollte zunachst ausweichen und zog sich entlang des Flusses zuruck um ihn an einer geeigneten Stelle zu uberqueren Des Nachts desertierten jedoch seine demoralisierten gallischen Fuhrer und Hasdrubal musste sich mit dem Rucken zum Fluss stellen nbsp Denkbarer Ort der Schlacht im Tal zwischen Serrungarina und MontebelloDer genaue Ort der Schlacht ist nicht bekannt Ein mogliches Schlachtfeld konnte vielleicht in der Nahe von Tavernelle einem Ortsteil der Gemeinde Colli al Metauro gelegen haben Hier durchbricht der Metauro in einer knapp zwei Kilometer breiten Schneise die Hugelkette die um die Gemeinden Serrungarina und Montebello quer zum vorherrschenden nordostlichen Lauf liegt Nachdem er das Hindernis uberwunden hat schlagt der Fluss wieder den gewohnten Kurs ein An beiden Enden des Durchbruchs steigt das Gelande relativ steil etwa 150 Meter uber dem Talboden an Hohenzug und Gewasser bilden eine naturliche Barriere welche die karthagische Armee hatte nicht geschlossen umgehen konnen und deren weiteren Ruckzug verhindert hatte Somit waren an dieser Stelle mehrere Bedingungen aus den Schilderungen erfullt Hasdrubal hatte den Fluss noch nicht uberquert und sich mit dem Rucken zu dem Gewasser befunden Die Geografie zeigt auch erstmals die Moglichkeit die gallischen Truppen vor dem rechten Flugel der Romer in einem Seitental zu verbergen 1 Ein weiteres Indiz fur einen Ort hier oder in der Nahe ergibt sich aus Vermutungen einiger Historiker die den Namen des nahe gelegenen Dorfes Cartoceto mit dem griechischen Namen fur Karthago Carchidon oder Carthada oder aber vom lateinischen Carthaginensium coetus Gruppe von Karthagern in Verbindung bringen Darauf gestutzt fuhren sie die Grundung von Cartoceto und der Nachbardorfer auf Uberlebende karthagische Soldaten zuruck Diese sollen sich der Theorie zufolge vor Gefangennahme und Tod in die umliegenden Walder gefluchtet haben und sich nachdem ihnen die Ruckkehr in ihre Heimat verwehrt war dort angesiedelt haben 2 Aufgrund mangelnder Nachweise in Bezug auf archaologische Funde bleiben aber diese Annahmen nur Hypothesen Die Schlacht BearbeitenHasdrubal stand mit seinen 30 000 Mann den 35 000 40 000 Legionaren von C Claudius Nero und M Livius Salinator gegenuber Ein Gutteil seiner Armee bestand jedoch aus demoralisierten Galliern die sich in Anbetracht gleich zweier romischer Heere zudem in der Nacht kraftig betranken und kaum kampffahig waren Hasdrubal stellte sie deswegen hinter einem kleinen aber tiefen Tal auf welches fur die bergauf heranruckenden Romer nicht zu sehen und unuberwindlich war Die Schlacht konnte deswegen zu Beginn nur auf Hasdrubals rechten Flugel mit seinen Hispaniern und Afrikanern gefuhrt werden und verlief dort ausgewogen Erst die Entscheidung Neros mit der Taktik der Uberflugelung des gegnerischen Heeres durch Kavallerieeinheiten und selbststandig operierende Infanterieeinheiten brachte den entscheidenden Vorteil indem sich sein fur die Gallier vorgesehener wegen des Tals untatiger rechter Flugel hinter den kampfenden Truppen auf seine linke Flanke verlegte Diese Taktik hat Nero von Hannibal ubernommen Hasdrubal wurde vernichtend geschlagen Ca 20 000 Mann seiner Armee sowie Hasdrubal selber verloren das Leben Mit dem Kopf Hasdrubals eilte Nero zuruck zu seinen bei Hannibal gelassenen Legionaren Als Zeichen des romischen Sieges wurde der Kopf Hasdrubals in das Lager Hannibals geschleudert Politische Folgen der Schlacht BearbeitenHannibal konnte nur noch kleine Erfolge in Italien erzielen Er bekam nun den offiziellen Befehl vom karthagischen Senat auf Rom zu marschieren Eine notwendige Verstarkung blieb aber aus Hannibal besiegte bei Kroton die Legionen von Publius Sempronius Tuditanus Im Verlauf des Krieges verlor er aber gleichzeitig seine letzten Stutzpunkte in Italien Im Norden landete 205 v Chr Hannibals jungster Bruder Mago in Ligurien und eroberte Genua Mago besetzte fur drei Jahre den Norden Italiens Aber auch das brachte nicht die benotigte Unterstutzung fur Hannibal Nachdem Publius Cornelius Scipio 203 v Chr nach Nord Afrika ubergesetzt war und direkt Karthago bedrohte wurden Mago und sein Bruder Hannibal gezwungen Italien zu verlassen und nach Afrika uberzusetzen Mago der bei einer Schlacht am Padus Po schwer verwundet wurde starb noch wahrend der Uberfahrt Der weitere Verlauf des zweiten Punischen Krieges entschied sich nicht mehr auf italienischem Boden Hauptquellen BearbeitenTitus Livius Ab urbe condita 27 43 51 Polybios 11 1 3 Appian Hannibalica 52 f Zonaras 9 9 Literatur BearbeitenSerge Lancel Hannibal Eine Biographie Aus dem Franzosischen von Bernd Schwibs Artemis amp Winkler Dusseldorf u a 1998 ISBN 3 538 07068 7 S 240 247 Einzelnachweise Bearbeiten La Valle del Metauro italienisch Antrag auf Schutz der geographischen Ursprungsbezeichnung fur Olivenol aus Cartoceto Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht am Metaurus amp oldid 230274419