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Der Schienenverkehr in der Demokratischen Republik Kongo findet auf einer Reihe voneinander unabhangiger Eisenbahnnetze mit unterschiedlichen technischen Parametern insbesondere unterschiedlichen Spurweiten statt Sofern sie nicht in einen Bergbaubetrieb integriert sind kommt ihnen heute nur noch geringe volkswirtschaftliche Bedeutung zu Das heutige StreckennetzInhaltsverzeichnis 1 Voraussetzungen 2 Geschichte 3 Nordwesten 4 Nordosten 5 Sudnetz 5 1 Nord Sud Magistrale 5 1 1 Bestandteile 5 1 2 Geschichte des Sudabschnitts 5 1 3 Geschichte des Nordabschnitts 5 1 4 Luckenschluss 5 2 Anschlussstrecken 6 Weitere Eisenbahn Inselbetriebe 7 Sonstiger Schienenverkehr 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseVoraussetzungen Bearbeiten nbsp Schiffbare und nicht schiffbare Strecken im Flusssystem des KongoHauptverkehrsader im Norden des Kongo ist der Fluss Kongo und seine Nebenflusse Dieses Flusssystem kann jedoch nicht durchgehend befahren werden da es an einigen Stellen fur Schiffe unpassierbar ist Ein Grund erste Eisenbahnen im Kongo zu errichten war deshalb solche Abschnitte zu umfahren Der Suden der heutigen Demokratischen Republik Kongo dagegen wurde eisenbahnmassig vom sudlichen Afrika her erschlossen so dass die dort entstehenden Eisenbahnen sich nach den dort eingefuhrten technischen Parametern richteten Dazu zahlte unter anderem die Ubernahme der Kapspur Geschichte Bearbeiten nbsp Erste Lokomotive der Matadi Kinshasa Bahn 1898Im Zeitalter des Eisenbahnbaus wurde der grosste Teil des Gebietes der heutigen Demokratischen Republik Kongo durch den Kongo Freistaat beherrscht der durch die Kongokonferenz 1885 anerkannt wurde Faktisch handelte es sich dabei um eine okonomisch orientierte Gesellschaft unter dem Vorsitz Konig Leopold II von Belgien mit dem Ziel den Kongo wirtschaftlich auszubeuten Dies war mittelfristig nur moglich wenn dazu auch Eisenbahnen zur Verfugung standen So wurde 1889 die Compagnie du Chemin de Fer du Congo als erste Eisenbahngesellschaft fur den Kongo in Brussel gegrundet Bis zum Ersten Weltkrieg entstanden eine Reihe von Gesellschaften die die wirtschaftliche Ausbeutung des Kongo verfolgten zum Teil auch durch den Bau von Eisenbahnen Erst 1908 ubernahm der belgische Staat das Gebiet und errichtete formal eine Kolonie Belgisch Kongo Erst 1930 entstand eine eigene Eisenbahnbehorde fur die Kolonie das Office d exploitation des Transports Coloniaux OTRACO Dieses ubernahm im Laufe der folgenden Jahre den Eisenbahnbetrieb einer Reihe von privaten Gesellschaften Nach der Unabhangigkeit des Landes 1960 blieb die Abkurzung bestehen wurde nun aber als Office d exploitation des Transports du Congo aufgelost Andere grosse verstaatlichte Eisenbahnunternehmen des Landes waren das Office Congolais des Chemins de fer du Grands Lacs CFL die Chemins de fer Kinshasa Dilolo Lubumbashi KDL und die Chemins de fer vicinaux du Zaire CVZ ab 1966 1971 wurde aus der OTRACO das Office National des Transports ONATRA Schliesslich wurden 1974 alle diese Bahngesellschaften zur Societe Nationale des Chemins de fer du Zaire SNCZ vereinigt Diese wurde 1991 in eine Holding fur drei regional gegliederte Eisenbahngesellschaften Sud Ost und Uele ab 1997 Societe Nationale des Chemins de fer du Congo umgewandelt Der Betrieb leidet heute unter dem extrem schlechten Zustand der Eisenbahninfrastruktur Fur die etwa 1500 km lange Strecke von Lubumbashi nach Kindu benotigt ein Zug etwa 2 Wochen 1 Nordwesten Bearbeiten nbsp Zug der Matadi Kinshasa Bahn um 1930 nbsp Auf der Matadi Kinshasa BahnAls erste Eisenbahn wurde die Bahnstrecke Matadi Leopoldville 1892 1898 von Matadi aus errichtet und abschnittsweise eroffnet Sie wurde in 765 mm Spur ausgefuhrt und war 392 km lang 1932 wurde sie durch eine teilweise neu trassierte Strecke in derselben Relation ersetzt die 372 km lang in Kapspur ausgefuhrt und seit 1925 von Kinshasa aus vorangetrieben worden war Von 1899 bis 1901 wurde von der damaligen Hauptstadt des Kongo Freistaats Boma eine Strecke nach Norden gefuhrt zunachst bis Lukula 1925 verlangert nach Tshela Diese Strecke wurde abschnittsweise zwischen 1928 und 1938 auf 600 mm umgespurt Der Betrieb wurde 1984 eingestellt Nordosten BearbeitenAusgehend von dem am Itimbri einem rechten Nebenfluss des Kongo gelegenen Aketi entstand seit 1926 im Nordosten des Landes ein Streckennetz in der Spurweite 600 mm 1926 1927 Bahnstrecke Aketi Libongo 121 km 1931 1937 Bahnstrecke Aketi Komba Jonction Mungbere 686 km 1974 Bahnstrecke Aketi Bumba 187 kmDie Strecken firmierten auch unter dem Namen Vicicongo Siehe auch Uelle BahnenDaruber hinaus wurde im Nordosten des Landes 1909 die 125 km lange Bahnstrecke Kisangani Ubundu in Meterspur eroffnet die parallel zum Kongo verlauft um Stellen des Flusses zu umfahren die fur Schifffahrt unpassierbar waren Sudnetz BearbeitenNord Sud Magistrale Bearbeiten Bestandteile Bearbeiten nbsp Guterzug bei KaminaDie Nord Sud Magistrale durch die Provinz Katanga zwischenzeitlich auch Shaba entstand 1952 durch die Verbindung zweier getrennt betriebener Bahnprojekte Zum einen der aus dem sudlichen Afrika vorangetriebenen Eisenbahn von Sambia damals Rhodesien nach Lubumbashi damals Elisabethville und einer Eisenbahnstrecke zwischen Fungurume und Ilebo Durch die heutige Kilometrierung teilt sich diese Magistrale in zwei Bahnstrecken Die Bahnstrecke Lubumbashi Ilebo 1578 km und die Bahnstrecke Sakania Lubumbashi 242 km Geschichte des Sudabschnitts Bearbeiten nbsp Bahnhof Lubumbashi nbsp Wiedereroffnung der Strecke Lubumbashi Kindu 20041910 uberschritt die Eisenbahn die sudliche Grenze des Freistaats Kongo als die Bahnstrecke Bahnstrecke Livingstone Sakania 812 km eroffnet wurde Sie war in der im sudlichen Afrika fur Hauptstrecken ublichen Kapspur ausgefuhrt Der Betriebswechsel und der Wechsel der Kilometrierung zwischen der Rhodesia amp Katanga Junction Railway RKJR und der hier anschliessenden Compagnie de Chemin de fer de Katanga CFK erfolgte in Sakania 11 Kilometer im Landesinneren des Kongo Diese Bahn wurde ab 1913 14 um 132 km von Lubumbashi Elisabethville weiter nordwarts bis Likasi vorangetrieben als der Weiterbau durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs stockte Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde hier der Bau dieser Sud Nord Magistrale fortgesetzt Im Burgerkrieg schwer beschadigt wurde der Betrieb 1999 aufgegeben 2005 aber wieder aufgenommen 2 Parallel entstanden in Verbindung zur Hauptstrecke in erheblichem Umfang Verbindungsbahnen vor allem im Bereich um Likasi zu den zahlreichen Bergwerksbetrieben Geschichte des Nordabschnitts Bearbeiten Zwischen Fungurume heute km 208 von Lubumbashi Elisabethville und Bukama heute km 454 von Lubumbashi Elisabethville war zwischen 1913 und 1918 eine Strecke errichtet worden die 1926 nach Norden bis Kamina heute km 600 km von Lubumbaschi Elisabethville und 1927 28 weiter nach Norden in Richtung Leopoldville Kinshasa bis Ilebo heute km 1578 von Lubumbashi Elisabethville am Kasai einem linken Nebenfluss des Kongo verlangert wurde Luckenschluss Bearbeiten Erst 1952 erfolgte der Luckenschluss zwischen Fungurume und Likasi Anschliessend wurde die Strecke bis 1956 an einigen Stellen begradigt und mit Einphasen Wechselstrom 50 Hz 25 000 V elektrifiziert 3 Heute sollen 858 km nach anderen Angaben 679 km unter Fahrleitung stehen 4 Eine bereits 1927 gegrundete Gesellschaft die Societe de Chemin de fer Leopoldville Katanga Dilolo hatte das Ziel das Eisenbahnnetz von Katanga mit Leopoldville das seit 1926 Hauptstadt war zu verbinden Dieser Luckenschluss ist allerdings bis heute nicht gelungen Anschlussstrecken Bearbeiten 1931 wurde am Bahnhof Teneke die Verbindung zu der aus Angola kommenden Benguelabahn angeschlossen einer Strecke mit einer Lange von 520 km auf dem Gebiet des Kongo und anschliessend 1350 km auf angolanischem Gebiet bis zur Hafenstadt Lobito am Atlantik Im Bereich von Kolwezi entstanden in erheblichem Umfang Verbindungsbahnen zu den zahlreichen Bergwerksbetrieben In den 1950er Jahren entstand vom Bahnhof Kamina aus eine 888 km lange Anschlussstrecke nach Kindu von der in Zabalo eine 274 km lange Strecke nach Kalemie abzweigt Sie wurde ab 1954 abschnittsweise in Betrieb genommen Im Abschnitt Kongolo Kalemie ersetzte sie eine meterspurige Bahn die uberwiegend bereits in den Jahren 1913 1915 errichtet worden war der Abschnitt Kabalo Kongolo wurde 1939 erganzt und nun umgespurt wurde Weitere Eisenbahn Inselbetriebe BearbeitenUm 1926 wurde ein etwa 50 km langes elektrifiziertes Bahnnetz in 600 mm Spur zwischen der Kilo Goldmine und dem Hafen Kasenyi am Albertsee in Betrieb genommen Hier gab es ausschliesslich Guterverkehr 1966 wurde die Bahn entschadigungslos durch den Staat enteignet Wann der Betrieb eingestellt wurde ist nicht bekannt Die Bahnstrecke Djokupunda Makumbi wurde um 1929 in Betrieb genommen Sie war 97 km lang und wurde in 600 mm Spur errichtet Sie verlief parallel zum Fluss Kasai Wann der Betrieb eingestellt wurde ist unbekannt Von Kalundu am Tanganjikasee wurde 1931 eine 94 km lange Strecke in Kapspur nach Kamanyola eroffnet die 1958 bereits wieder stillgelegt wurde Sie schloss an die Hafenbahn von Kalundu an die seit 1929 in Betrieb war Ziel der Strecke war Bukavu das aber nie erreicht wurde Sonstiger Schienenverkehr BearbeitenZahlreiche Bergwerksgesellschaften unterhielten eigene Werksbahnen Eine Strassenbahn gab es am Ende des 19 Jahrhunderts in Boma In Kinshasa besteht gegenwartig eine Vorortbahn die uberwiegend die Strecken der Matadi Kinshasa Bahn nutzt Literatur BearbeitenNeil Robinson World Rail Atlas and Historical Summary 7 North East and Central Africa o O 2009 S 15 21 u Tafeln 42 43 47 50 54 56 ISBN 978 954 92184 3 5Weblinks BearbeitenNN Dozens die in Congo train crash In National Union of Rail Maritime amp Transport Workers RMT Bristol Branch v 29 November 2005 nach einem Bericht von Arnaud Zajtman von der BBC Memento vom 3 Dezember 2013 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten NN Dozens die in Congo NN Dozens die in Congo Railway Directory and Year Book 1979 S 597 Das Railway Directory and Year Book 1979 S 597 Schienenverkehr in Afrika Agypten Algerien Angola Aquatorialguinea Athiopien Benin Botswana Burkina Faso Burundi Dschibuti Elfenbeinkuste Eritrea Eswatini Gabun Gambia Ghana Guinea Guinea Bissau Kamerun Kap Verde Kenia Komoren Kongo Dem Rep Kongo Rep Lesotho Liberia Libyen Madagaskar Malawi Mali Marokko Mauretanien Mauritius Mosambik Namibia Niger Nigeria Ruanda Sambia Sao Tome und Principe Senegal Seychellen Sierra Leone Simbabwe Somalia Sudafrika Sudan Sudsudan Tansania Togo Tschad Tunesien Uganda Westsahara Zentralafrikanische RepublikSonstige GebieteCeuta Kanaren Reunion St Helena Ascension und Tristan da Cunha Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schienenverkehr in der Demokratischen Republik Kongo amp oldid 207825892