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Das Schenkbarsche Haus auch Schenckbar sches Haus oder Schenkenschanz sches Haus genannt 1 ist das alteste Haus der Stadt Biedenkopf in Hessen in der Strasse Bei der Kirche 8 9 Schenkbarsches HausUber einem mittelalterlichen Gewolbe mit romanischem Sandsteinbogen und einem Wehrturm wurde das ursprungliche Gebaude vor 1254 zur gleichen Zeit wie die fruheste Befestigungsanlage und die erste Kirche des Ortes als Teil der villa Biedencap errichtet Daruber erheben sich funf Stockwerke Die beiden unteren der sogenannte Hallenbau wurden in mehreren Bauphasen im Mittelalter als Burgmannshof errichtet Die drei heutigen oberen Stockwerke wurden 1610 von Schultheiss Schenkbar 2 nach dem das Haus seit den 1960er Jahren benannt wird aufgesetzt Inhaltsverzeichnis 1 Architektur 2 Geschichte 3 Das Museum 4 Hessischer Denkmalschutzpreis 2012 5 Denkmalschutzpreis des Landkreises Marburg Biedenkopf 2013 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseArchitektur BearbeitenDas dreigeschossige Gebaude mit Zwerchhaus erhebt sich uber einem Bruchsteinsockel Es ist in Standerbauweise errichtet und hat ein schiefergedecktes Giebeldach Obergeschoss und Giebeldreiecke der Stirnseite sind ebenfalls verschiefert Die in der Hohe und in der Fachwerkkonstruktion differierenden Seiten der unteren Stockwerke deutlich zu unterscheiden von der Aufstockung im 17 Jahrhundert lassen auf unterschiedliche Bauphasen der beiden ersten Geschosse schliessen Durch Dendrochronologie nachgewiesen wurden folgende Datierungen Eine Reparatur an der nordostlichen Hausecke um 1527 Teile der Innenwande 1577 78 Dachstuhl und Westwand 1610 Geschichte Bearbeiten nbsp Denkmalschutz Tafel am Haus und Baugeschichts ErlauterungUrsprunglich wurde das Haus als Burgmannshof vor dem Jahr 1254 Ersterwahnung Biedenkopfs als befestigte Stadt errichtet Urkundliche Ersterwahnung findet das Gebaude in einer Verkaufsurkunde aus dem Jahr 1365 Hier verkauft der Ritter Crafft von Doring siehe auch Doringsburg sein Haus uber dem Kirchhof an Kuntz Ruhl 3 Innerhalb der Nachkommenschaft des Kuntz Ruhl wurde das Anwesen uber die Familien von Munchhausen Knorre Iwan Im Hofe und von Bidencap zum Paradies weitervererbt 4 1477 gab die Familie zum Paradies das Gut dem Ludwig von Hohenfels zum Erblehen 5 Die zum Hof gehorige Gulte wurde 1489 an das Kugelkloster Bruder vom gemeinsamen Leben in Marburg verkauft 6 und kam nach der Sakularisation in Besitz der Universitat Marburg 7 Nach dem Aussterben der Adelsfamilie von Hohenfels hessisches Adelsgeschlecht ging der Besitz als Erbe an die Herren von Breidenbach zu Breidenstein uber 8 die in dieser Zeit zwei Burglehen mit dazu gehorigen Hausern innehatten 9 Noch in dieser Zeit wurde das Anwesen in Erinnerung an den fruheren Besitzer Rudolf Knorre als Knorrengut bezeichnet 10 Nach dem Tod von Caspar von Breidenbach im Jahr 1541 erbten dessen Schwiegersohne Hermann Schenck zu Schweinsberg und Hartmann Schutzbar genannt Milchling das Haus und den dazu gehorigen Hofgarten 11 Nach lang andauernden Erbstreitigkeiten kaufte Landgraf Ludwig IV Hessen Marburg von Hessen 1575 das Gut 12 Das Haus und der Hofgarten wurden ab diesem Zeitpunkt durchgehend an die ortlichen Patrizierfamilien als Lehen und spater als Erblehen vergeben 13 Bis zur Ablosung des Lehens und der Privatisierung 1815 14 wurde das Haus als Amtshaus fur den Schultheiss oder auch den Rentmeister genutzt Nach 1815 wurde es in zwei Haushalften geteilt was bis 2009 so blieb Seine historische Bedeutung erlangte das Schenkbarsche Haus aus den mehrfachen Auslagerungen von Institutionen aus Marburg nach Biedenkopf So wurde aus Angst vor der Pest 1563 das Padagogium der Universitat nach Biedenkopf verlagert und 1611 der Sitz hessischen Landesregierung ebenfalls dorthin verlegt 15 Im Dreissigjahrigen Krieg brachen die Schweden das Dach des Hauses ab und setzten ihre Kanonen darauf um die Burg in der die Kaiserlichen lagen zu beschiessen 16 Als einziges Haus Biedenkopfs uberstand das Schenkbarsche Haus alle Stadtbrande und Brandschatzungen 17 Daher zahlt das Schenkbarsche Haus nicht nur zu den denkmalgeschutzten Hausern Hessens sondern zu dessen Kulturdenkmalen Das Museum BearbeitenSeit 2010 birgt das Schenkbarsche Haus das Ikonenmuseum Biedenkopf und ein Textilmuseum Das Ikonenmuseum Biedenkopf bietet Besuchern die Moglichkeit sich uber russische und griechische Ikonen des 16 bis 19 Jahrhunderts zu informieren wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Erlauterung der bildlichen Umsetzung zentraler orthodoxer Theologie liegt Hier findet sich aber auch eine ansehnliche Sammlung von Stucken die die Herstellung von Ikonen und Ikonenbeschlagen verdeutlichen wie Ubungsbretter aus Malschulen und Matrizen fur Ikonenbeschlage Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Ikonenrestaurierung In den architektonisch bedeutsamen Teilen des Hauses werden den Besuchern die Besonderheiten des Standerbaus erklart Da wahrend der Freilegungsarbeiten 2009 zahlreiche architektonische Details gefunden wurden die die Bau und Nutzungsgeschichte dieses Hauses verdeutlichen wurden die besonders interessanten Wande und Decken offen belassen Das Schenkbarsche Haus dient jetzt auch als Abschluss der baugeschichtlichen Stadtfuhrungen durch Biedenkopf um die Technik des Standerbaus und die grundsatzliche Konstruktionsweise eines Fachwerkhauses vor Augen zu fuhren Hessischer Denkmalschutzpreis 2012 BearbeitenFur die behutsame Restaurierung erhielten die Besitzer des Hauses 2012 den hessischen Denkmalschutzpreis Aus der Urkunde Die heutigen Eigentumer Elvis Benner und Christoph Kaiser haben das Gebaude im Jahr 2009 erworben und mit einem hohen Mass an Eigenleistung restauriert Nur fur holztechnische Aussenarbeiten wurde ein Zimmermann engagiert Die Eigentumer haben alle Befunde sorgfaltig dokumentiert Alte Fenster wurden belassen oder gemass dem Vorbild wieder hergestellt alte Turen aufgearbeitet Durch die vorbildliche Verwendung von denkmalgerechten Materialien wie Stroh Lehm und Kalk hat die Sanierung des Hauses heute Vorbildfunktion in der Umgebung Die Eigentumer haben das nicht nur fur Biedenkopf sondern fur die hessische Landesgeschichte so bedeutsame Schenkbar sche Haus in vorbildlicher Weise und mit aussergewohnlichem Engagement wieder hergestellt Die Jury war sich einig dass die Bauherren den Hessischen Denkmalschutzpreis 2012 in ganz besonderer Weise verdient haben Hessischer Denkmalschutzpreis 2012 Urkunde und Geldpreis 18 Denkmalschutzpreis des Landkreises Marburg Biedenkopf 2013 BearbeitenAm 12 November 2013 wurde die Restaurierung des Schenkbarschen Hauses mit dem erstmals vergebenen Denkmalschutzpreis des Landkreises Marburg Biedenkopf ausgezeichnet Aus der Pressemitteilung des Landkreises Schenkbarsches Haus Die Eigentumer Christoph Kaiser und Elvis Benner haben durch umfangreiche Sanierungs und Renovierungsarbeiten das Haus mit grossem Aufwand aber sehr behutsam und mit Gespur fur historische Materialien und Befunde restauriert Die Bewahrung und Sichtbarmachung des historischen Bestandes stand dabei im Vordergrund Die Teilnutzung des Gebaudes als offenes Museum und Kulturstatte fuhrt dazu dass die Baugeschichte offentlich gemacht wird und das Gebaude Teil der lokalen Offentlichkeit in der Stadt wird Damit erhalt das in der Stadtgeschichte Biedenkopfs sehr bedeutende Haus einen Teil seiner fruheren Bedeutung wieder zuruck Dieser Ansatz wurde besonders gewurdigt Pressemitteilung 437 2013 vom 13 November 2013 19 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schenkbarsches Haus Sammlung von Bildern Informationen der Touristeninfo Biedenkopf Zur Geschichte des Hauses PDF bei www denkmalpflege hessen de Denkmalschutzpreis 2013Einzelnachweise Bearbeiten Karl Huth Biedenkopf Burg und Stadt im Wandel der Jahrhunderte Hrsg Magistrat der Stadt Biedenkopf Wetzlardruck GmbH Wetzlar 1977 S 68 HStAM Urk 82 622 HStAM Urk 45 2 ZfhGL Band 79 S 138 Band 95 Cordus NF und Hessische Familienkunde Band 10 und Band 12 Heft 7 Urkundensammlung der Universitat Giessen Nr 105 Regest Eckhardt I 347 UniA Marburg Urk 91 204 und UniA Marburg Urk 91 212 UniA GI Zentrale Universitatsverwaltung 1 Allg Nr 671 763 Einnahmen Ausgaben Vogtei des Kugelhauses HHStAW 171 Z 980 und HHStAW 170 I U 2138 HStAD Bestand E 14 G Nr 2 1 HstAM Urk 49 719 HStAM 257 B 341 HStAM 40f 393 HStAM 110 7160 und HStAM 110 7158 und HStAM 110 7157 HStAM 110 7180 Beitrage zur Geschichte des Hinterlandes Band 2 1985 S 342 Kreisblatt 1873 Nr 44 vom 7 Juni 1873 zitiert nach Karl Huth Biedenkopf Burg und Stadt im Wandel der Jahrhunderte Hrsg Magistrat der Stadt Biedenkopf Wetzlardruck GmbH Wetzlar 1977 S 69 Beitrage zur Geschichte des Hinterlandes Band 1 1985 S 191 Schenkbarsches Haus in Biedenkopf Abgerufen am 26 Januar 2014 Landkreis verleiht Denkmalschutzpreise fur hervorragende Sanierungs und Restaurierungsarbeiten des Schenkbarschen Hauses in Biedenkopf des Bahnhauses in Ernsthausen sowie von Kattens Hoob in Rauschenberg Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 19 Februar 2014 abgerufen am 26 Januar 2014 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot marburg biedenkopf de 50 913506 8 529033 Koordinaten 50 54 48 62 N 8 31 44 52 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schenkbarsches Haus amp oldid 229115145