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Der Scharfblattrige Schwarz Taubling oder Scharfblattriger Schmutz Taubling Russula acrifolia 1 ist ein Blatterpilz aus der Familie der Taublingsverwandten Wie sein Name schon sagt haben seine Lamellen einen sehr scharfen Geschmack Sein Hut ist grau bis schwarzbraun gefarbt und sein Fleisch rotet wenn es verletzt wird bevor es sich grau schwarz verfarbt Der ungeniessbare Mykorrhizapilz wachst unter verschiedenen Laub und Nadelbaumen Die mittel bis sehr grossen Fruchtkorper erscheinen von Ende Juli bis Anfang Oktober Scharfblattriger Schwarz TaublingDer Scharfblattrige Schwarz Taubling Russula acrifolia SystematikKlasse AgaricomycetesUnterklasse unsichere Stellung incertae sedis Ordnung Taublingsartige Russulales Familie Taublingsverwandte Russulaceae Gattung Taublinge Russula Art Scharfblattriger Schwarz TaublingWissenschaftlicher NameRussula acrifoliaRomagn Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Makroskopische Merkmale 1 2 Mikroskopische Merkmale 2 Artabgrenzung 3 Okologie 4 Verbreitung 5 Systematik 5 1 Infragenerische Einordnung 6 Bedeutung 7 Literatur 7 1 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale BearbeitenMakroskopische Merkmale Bearbeiten Der Scharfblattrige Taubling ahnelt sehr stark dem nahe verwandten Dichtblattrigen Taubling er ist jedoch grosser und robuster Der Hut ist 4 6 12 15 cm breit erst ausgebreitet dann niedergedruckt und spater trichterformig Im Alter ist der anfangs eingerollte Rand scharfrandig Der Hut ist heller oder dunkler sepia oder umbrabraun gefarbt Er ist oft rotbraunlich mitunter aber auch sehr dunkel gefleckt wird aber nie vollig dunkel schwarzbraun Die Huthaut bleibt lange schmierig feucht und glanzt speckig Im Unterschied zum Dichtblattrigen Taubling hat der Hut eher einen rotbraunen als mit olivgrunen Beiton Er erscheint weniger ausgepragt zweifarbig heller Rand dunkle Mitte wie es beim Dichtblattrigen Taubling der Fall ist Die Lamellen sind weniger dunn und stehen weniger gedrangt sind dafur aber sproder und schmecken scharf bis sehr scharf Sie sind cremeweisslich gefarbt und niemals rosa getont Das Sporenpulver ist rein weiss Ia nach Romagnesi Der 3 6 5 cm lange und 1 2 3 cm breite Stiel ist erst braun und spater grau schwarz gefarbt und hat etwa die gleich Farbe wie der Hut oben unterhalb der Lamellen bleibt er aber meist mehr oder weniger weiss Reibt man den Stiel verfarbt er sich mehr oder weniger rotlich Das Fleisch ist fest und rotet bei Verletzung sofort meist aber nur schwach und fleckig und beginnt im Unterschied zum Dichtblattrigen Taubling fast gleichzeitig an zu schwarzen Der Geruch ist schwach und das Fleisch schmeckt scharf in den Lamellen sogar brennend scharf Das Fleisch verfarbt sich mit Eisensulfat erst orange dann grunlich Mit Guajak farbt es sich intensiv dunkelblaulich und mit Phenol weinbraun 2 3 4 5 Mikroskopische Merkmale Bearbeiten Die rundlichen bis elliptischen Sporen sind 6 2 9 5 µm lang und 5 5 7 4 µm breit Der Q Wert Quotient aus Sporenlange und breite ist 1 1 1 3 Das Sporenornament wird bis 0 5 µm hoch und besteht aus zahlreichen feinen Warzen die mehrheitlich durch Rippen netzartig verbunden sind Die 4 sporigen keuligen Basidien sind 40 57 µm lang und 10 11 µm breit Die 30 40 µm langen und 5 6 µm breiten Cheilozystiden auf den Lamellenschneiden sind zylindrisch bis pfriemformig und oben oft eingeschnurt An ihrer Spitze sind sie haufig appendikuliert Die zahlreichen zylindrischen Pleurozystiden sind 45 105 µm lang und 5 6 µm breit Auch sie tragen an ihrer Spitze ein Anhangsel Alle Zystiden farben sich mit Sulfobenzaldehyd leicht schwarzlich an Die Huthaut Pileipellis besteht aus mehr oder weniger zylindrischen bis fast spindelformigen haarartigen nur 3 5 µm breiten und teilweise verzweigten Hyphenenden zwischen denen 3 6 µm breite Pileozystiden liegen Diese sind oben meist eingeschnurt und reagieren nur schwach mit Sulfovanillin und verfarben sich auch mit Sulfobenzaldehyd nur schwach schwarzlich Ihre Hyphenwande sind mehrheitlich gelatinisiert 3 4 6 Artabgrenzung BearbeitenMit Ausnahme des Dickblattrigen Schwarz Taublings Russula nigricans kann der Scharfblattrige Schwarz Taubling leicht mit anderen Arten aus der Untersektion Nigricantinae verwechselt werden Die folgenden Merkmale helfen den Scharfblattrigen Schwarz Taubling von ahnlichen Arten zu unterscheiden Im Unterschied zum Schwarzanlaufenden Taubling Russula albonigra ist der Geschmack nicht mentholartig ausserdem enthalt die Huthaut Pileozystiden die mit Sulfovanillin anfarbbar sind Im Unterschied zum Rauchbraunen Schwarz Taubling Russula adusta verfarbt sich das Fleisch bei Verletzung zuerst rotlich rosa Zudem ist der Stiel an der Basis glatt und nicht unregelmassig aderig gefaltet Beim Dichtblattrigen Schwarztaubling Russula densifolia ist der Geschmack mild bis scharflich aber niemals scharf ausserdem riechen die Fruchtkorper im Alter nach modrigen alten Fassern Die Huthaut ist trocken oder matt und nicht feucht und speckig der Hut im Alter niedergedruckt aber nicht trichterformig Auch rotet das Fleisch erst bevor es dann schwarzt wahrend es beim Scharfblattrigen Schwarz Taubling fast gleichzeitig schwarzt und rotet Okologie BearbeitenDer Scharfblattrige Taubling ist ein Mykorrhizapilz verschiedener Laub und Nadelbaume Seine bevorzugten Mykorrhizapartner sind die Rotbuche und die Fichte Aber er geht auch mit Larchen und Kiefern eine Symbiose ein Ausserhalb von Deutschland kommen auch Birken Eichen und Linden als Partner in Frage Man findet den Pilz vor allem in Buchen und Buchen Tannenwalder auf besseren aber nicht zu stickstoffhaltigen Boden aber auch in Fichtenforsten Frische mittelgrundige neutrale bis alkalische meist kalkreiche Boden uber Kalk und Mergel werden bevorzugt sie sollten aber auch nicht zu nahrstoffreich sein Saure flachgrundige zu trockene oder zu nasse Boden werden gemieden Man findet diesen Pilz nicht selten gemeinsam dem Rotstieligem und dem Weissstieligen Leder Taubling Die Fruchtkorper erscheinen von Ende Juli bis Anfang Oktober selten schon fruher Die Art bevorzugt das Hugel und mittlere Bergland das Flachland als auch das hohere Bergland werden gemieden 3 Verbreitung Bearbeiten nbsp Europaische Lander mit Fundnachweisen des Scharfblattrigen Schwarz Taublings 3 7 8 9 10 11 12 Legende Lander mit FundmeldungenLander ohne Nachweisekeine Datenaussereuropaische LanderDer Scharfblattrige Taubling ist eine holarktische Art die ein gemassigtes Klima bevorzugt Die Art kommt in Nordasien Kaukasus Ostsibirien Sud und Nordkorea und Japan Nordamerika USA Kanada und Mexiko Nordafrika Marokko und Europa vor In Europa wurde der Taubling im Suden von Nordspanien bis Griechenland nachgewiesen im Westen kommt er in Frankreich den Niederlanden Grossbritannien und Irland vor ausserdem ist er in ganz Mitteleuropa und im sudlichen Fennoskandinavien verbreitet In Deutschland findet man den Pilz meist zerstreut vom norddeutschen Hugelland uber das mittel und suddeutsche Bergland bis zu den Alpen Im Tiefland ist der Taubling sehr selten Der Scharfblattrige Schwarz Taubling ist eine gefahrdete Art auf der Roten Liste ist sie in die Gefahrdungsstufe RL3 eingestuft wurden 3 Auch in der Schweiz ist der Taubling nicht haufig 6 Systematik BearbeitenEtymologieDas Artepitheton acrifolia bedeutet scharfblattrig und bezieht sich wie auch der deutsche Name auf die scharfschmeckenden Lamellen Der franzosische Taublingsexperte Henri Romagnesi brauchte drei Anlaufe um den Scharfblattrigen Schwarz Taubling gultig zu beschreiben Bei seinem ersten Versuch 1962 vergass er bei der Beschreibung einen Typus anzugeben Nach den Regeln des Internationalen Code der Botanischen Nomenklatur ist dies aber seit dem 1 Januar 1958 notig Regel 37 1 Dies holte Romagnesi 1967 in seiner Taublings Monographie Les Russules d Europe et d Afrique du Nord nach Diesmal verstiess er gegen die Regel 32 1 c denn er versaumte es auf seine bereits fruher veroffentlichte Diagnose hinzuweisen Seit 1935 muss die Neubeschreibung einer Art von einer lateinischen Beschreibung oder Diagnose begleitet sein Regel 36 1 Erst 1997 als die Art langst schon etabliert war benannte er den Taubling noch einmal regelkonform Romagnesi nennt als Synonyme Russula densifolia sensu J Schaef 13 und Russula adusta var rubens Romagn Laut Mycobank ist auch die von Rolf Singer beschriebene Russula densifolia var caucasica synonym Singer hatte den Pilz wahrend seiner Kaukasusexpedition 1928 gesammelt und 1931 benannt 14 Eine kurze Beschreibung folgte 1932 in seiner Russula Monographie 15 Infragenerische Einordnung Bearbeiten Romagnesi stellte den Scharfblattrigen Schwarz Taubling Russula acrifolia in die Sektion Compactae und die Untersektion Nigricantinae M Bon ubernahm Romagnesis Einordnung anderte allerdings die Range Die Sektion stufte er zur Untergattung und die Untersektion zur Sektion hoch In der Sektion Untersektion Nigricantinae sind Taublinge zusammengefasst deren Fleisch bei Verletzung rotet graut oder schwarzt und deren Sporen ein sehr niedriges Sporenornament haben Der Scharfblattrige Schwarz Taubling ist mit dem sehr ahnlichem Dichtblattrigen Schwarz Taubling Russula densifolia nahe verwandt 2 Bedeutung BearbeitenDer Scharfblattrige Schwarz Taubling gilt wegen seines scharfen Geschmackes eigentlich als ungeniessbar Trotzdem wird er besonders in Osteuropa gegessen Wird der Pilz scharf angebraten werden die Sesquiterpene die fur den scharfen Geschmack verantwortlich sind zerstort Literatur BearbeitenRussula acrifolia In Partial Russula Database cbs knaw nl CBS Fungual Biodiversity Centre abgerufen am 20 Juni 2011 H Romagnesi Les Russules d Europe et d Afrique du Nord 1967 S 203 franzosisch mycobank org Russula acrifoli Romagn In Index Fungorum Abgerufen am 8 Marz 2016 Einzelnachweise Bearbeiten Synonyme von Russula acrifolia In MycoBank mycobank org Abgerufen am 6 September 2011 a b Marcel Bon Hrsg Pareys Buch der Pilze Franckh Kosmos Verlag Stuttgart 2005 ISBN 3 440 09970 9 S 54 a b c d e German Josef Krieglsteiner Hrsg Andreas Gminder Wulfard Winterhoff Die Grosspilze Baden Wurttembergs Band 2 Standerpilze Leisten Keulen Korallen und Stoppelpilze Bauchpilze Rohrlings und Taublingsartige Ulmer Stuttgart 2000 ISBN 3 8001 3531 0 a b Russula acrifolia PDF 1 4 MB Monographic Key to European Russulas 1988 In The Russulales Website w3 uwyo edu Archiviert vom Original am 28 Juli 2010 abgerufen am 13 Juni 2012 englisch Ubersetzung von M Bons Russula Schlussel Russula acrifolia DOC Russulas Micologia biz Web de micologia Europea S 48 abgerufen am 20 Juni 2011 spanisch a b Josef Breitenbach Fred Kranzlin Hrsg Pilze der Schweiz Beitrag zur Kenntnis der Pilzflora der Schweiz Band 6 Russulaceae Milchlinge Taublinge Mykologia Luzern 2005 ISBN 3 85604 060 9 S 124 Basidiomycota Checklist Online Russula acrifolia In basidiochecklist info Abgerufen am 31 August 2012 Belgian List 2012 Russula acrifolia Abgerufen am 31 August 2012 englisch Z Tkalcec amp A Mesic Preliminary checklist of Agaricales from Croatia V Families Crepidotaceae Russulaceae and Strophariaceae In Mycotaxon Band 88 2003 ISSN 0093 4666 S 289 Online abgerufen am 31 August 2011 Russula acrifolia In GBIF Portal data gbif org Abgerufen am 16 August 2011 Elias Polemis et al Mycodiversity studies in selected ecosystems of Greece 5 PDF 330 kB Basidiomycetes associated with woods dominated by Castanea sativa Nafpactia Mts central Greece In Mycotaxon 115 mycotaxon com 2008 S 16 ff abgerufen am 22 August 2011 NMV Verspreidingsatlas online Russula acrifolia In verspreidingsatlas nl Abgerufen am 31 August 2012 J Schaffer Russula Russula Monographie In Annales Mycologici Band 31 1933 S 308 online abgerufen am 8 Marz 2016 Rolf Singer Pilze aus dem Kaukasus II Ein Beitrag zur Flora Swanetiens und einiger angrenzender Taler In A Pascher Hrsg Beihefte zum Botanischen Centralblatt Band 48 1931 S 525 online Rolf Singer Monographie der Gattung Russula In A Pascher Hrsg Beihefte zum Botanischen Centralblatt Band 49 1932 S 366 online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Scharfblattriger Schwarz Taubling Russula acrifolia Album mit Bildern Videos und Audiodateien Sporenzeichnung 1 und Sporenzeichnung 2 von Russula acrifolia von H Romagnesi 1967 In cbs knaw nl CBS Fungual Biodiversity Centre abgerufen am 20 Juni 2011 Russula acrifolia In Russulales News mtsn tn it Abgerufen am 20 Juni 2011 Fotos und lateinische Originaldiagnose Russula acrifolia In Funghi in Italia funghiitaliani it Abgerufen am 20 Juni 2011 italienisch Gute Fotos vom Scharfblattrigen Schwarz Taubling Karin Montag Der Scharfblattriger Taubling Russula acrifolia im virtuellen Pilzbuch In Tintling com Abgerufen am 1 Juni 2014 Wolfgang Bachmeier Scharfblattriger Schwarztaubling In www 123pilze de pilzseite de Abgerufen am 8 Marz 2016 nbsp Bitte die Hinweise zum Pilzesammeln beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Scharfblattriger Schwarz Taubling amp oldid 238587861