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Der Saubuckeltunnel ist ein 402 8 m langer zweigleisiger Eisenbahntunnel im Zuge der Schnellfahrstrecke Mannheim Stuttgart auf dem Gebiet der Gemarkung Illingen SaubuckeltunnelSaubuckeltunnelDas Nordwestportal des Saubuckeltunnels mit Durchblick zum SudostportalNutzung EisenbahntunnelLange 402 8dep1Grosste Uberdeckung 16 mLageSaubuckeltunnel Baden Wurttemberg KoordinatenOstportal 48 58 36 7 N 8 54 37 1 O 48 976865 8 910309Westportal 48 58 45 8 N 8 54 22 2 O 48 979386 8 906168 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Planung 2 2 Bau 2 3 Betrieb 3 Geologie 4 Endausbau 5 Sonstiges 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie in den 1980er Jahren von der damaligen Deutschen Bundesbahn neu gebaute Strecke quert zwischen Illingen Wurttemberg und Schutzingen im Enzkreis einen Hohenzug des Strombergs zwischen dem Mettertal und den nordlichen Nebentalern der Schmie Aus Richtung Mannheim kommend uberquert die Strecke den offenen Einschnitt des Sulzbachtales auf einem Damm im Anschluss an den wesentlich langeren Burgbergtunnel Um einen breiten und tiefen Einschnitt zu vermeiden wird die Strecke auf 402 8 m in einem Tunnel dem Saubuckeltunnel gefuhrt 1 Zwischen dem Ostportal des Burgbergtunnels und dem Westportal des Saubuckeltunnels befindet sich eine Flache fur Rettungsfahrzeuge die uber eine befestigte Zufahrtsstrasse an die Kreisstrasse K 4510 zwischen Illingen Wurttemberg und Schutzingen angebunden ist 1 Die Trasse verlauft in sudostlicher Richtung in einem Linksbogen von 7000 m Radius 2 Die grosste Uberlagerung betragt 16 m Der Tunnel weist ein gleichmassiges Gefalle von West nach Ost von 11 7 auf Geschichte BearbeitenPlanung Bearbeiten Das Bauwerk war im Planungsstand der Neubaustrecke von 1973 nicht vorgesehen 3 An Stelle des heutigen Tunnels war ursprunglich ein tiefer Einschnitt vorgesehen gewesen Im Zuge eines Kompromisses zwischen der Deutschen Bundesbahn dem Land Baden Wurttemberg und beteiligten Gemeinden wurde der heutige Tunnel geplant 4 Anfang 1983 und Mitte 1985 war das Bauwerk mit einer Lange von 350 m geplant 5 2 Bau Bearbeiten Das Bauwerk wurde mit Ausnahme der beiden Portale in geschlossener Bauweise hergestellt Die ausfuhrenden Bauunternehmen hatten sich zur ARGE Saubuckeltunnel zusammengeschlossen Diese bestand aus den drei Bauunternehmen Josef Riepl AG Ndl Munchen Hinteregger Brandstetter Co Freilassing Dyckerhoff amp Widmann AG Ndl Pforzheim Die Baudurchfuhrung erfolgte in den Jahren 1986 und 1987 die Gesamtherstellungskosten beliefen sich auf 15 6 Mio DM 1 Der Saubuckel und der benachbarte Burgbergtunnel waren zum Zeitpunkt des Baus die ersten Tunnelbauten in der geologischen Formation des Unteren Mergels Um Erfahrungen zu sammeln wurde daher zunachst ein Probestollen aufgefahren der im Bereich der grossten Uberdeckung auf den gesamten Querschnitt der Kalotte aufgeweitet wurde Mit den einhergehenden Messungen wurde mit Hilfe der Finite Elemente Methode ein Baugrundmodell entwickelt 6 Zur Erkundung der Gebirgsverhaltnisse wurde 1986 am Ostportal eine Probebaugrube ausgehoben Am Westportal wurde zunachst der endgultige Einschnitt des Sulzbachtales ausgehoben Von dort wurde der Saubuckeltunnel angeschlagen Der Tunnel wurde bergmannisch nach den Regeln der Neuen Osterreichischen Tunnelbauweise aufgefahren 1 Aufgrund der Grosse des Ausbruchsquerschnitts und der vorherrschenden Gebirgsverhaltnisse wurde der Ausbruch unterteilt Dabei wurden die Erfahrungen vom Vortrieb des Burgbergtunnels genutzt bei dem der uber die ganze Tunnellange vorgangige Kalottenvortrieb den Anforderungen Rechnung getragen hat 1 Die Kalotte wurde im Vollausbruch aufgefahren die Sohle wurde grundsatzlich mit einem Sohlgewolbe gesichert Der Vortrieb erfolgte vom Westportal aus in Richtung Sudosten Vom Einschnitt am Ostportal aus wurde ein kurzer Gegenvortrieb angesetzt 1 Nach dem Durchschlag der Kalotte wurden vom Westportal her die Strosse und Sohle bis etwa zur Tunnelmitte ausgebrochen Im Anschluss daran wurde die restliche Strosse vom Ostportal her ausgebaut Im Rahmen des Strossen und Sohlenvortriebs wurde das Kalottensohlgewolbe abgebrochen In der Aussenschale der Kalotte wurde eine besonders ausgebildete Anschlussstelle eingesetzt die einen reibungslosen Abbruch als auch einen einwandfreien Anschluss der Ulmensicherung gestattet Der Vortrieb wurde mit Tunnelbaggern in Abschnitten von 0 8 bis 1 0 m Lange ausgefuhrt Im Zuge der Vortriebsarbeiten wurde das Gebirge mit einer ausseren Schale aus Spritzbeton Gittertragern Ankern und Betonstahlmatten gesichert 1 Am 13 Februar 1987 kam es beim Vortrieb der Kalotte zu einem Verbruch Als Ursache wurde eine verringerte nicht den Planen entsprechende Gebirgssicherung identifiziert 6 Betrieb Bearbeiten In der Nacht zum 14 April 2014 blieben acht von zwolf Wagen eines Intercitys dreieinhalb Stunden im Saubuckeltunnel stehen 7 Geologie BearbeitenDer Tunnel liegt oberhalb des Grundwasserspiegels in seinem Bereich ist mit Sickerwasser oder Schichtgrundwasser zu rechnen 1 Im Wesentlichen liegt der Saubuckeltunnel im Bereich der Unteren Bunten Mergeln km3u die eine Schicht des mittleren Keupers darstellen Das Ausbruchmaterial der Unteren Bunten Mergeln wurde als Rohstoff fur die Ziegelherstellung genutzt Der geeignete Teil der Ausbruchmassen wurde entsprechend an die Baustoffwerke Muhlacker abgegeben und in einer Zwischendeponie an der Landesstrasse L1134 zwischen Muhlacker und Muhlacker Lienzingen zusammen mit den geeigneten Ausbruchmassen des Burgbergtunnels zwischengelagert Der restliche Teil der Ausbruchmassen wurde fur die Verfullung der Baugrube des Burgbergtunnels eingesetzt 1 Rund 400 000 Kubikmeter Bunter Mergel aus dem Saubuckel und dem benachbarten Burgbergtunnel wurden einem Baustoffhof uberlassen der ab Herbst 1987 daraus Mauer und Dachziegel fertigte Der Vorrat sollte 10 bis 15 Produktionsjahre reichen Stand 1989 8 Durch dieses Massenkonzept war es nicht notwendig eine Deponie anzulegen 9 Endausbau BearbeitenNach Beendigung des Strossen und Sohlenvortriebs vom Westportal aus wurde von dort her mit der Herstellung der Tunnelschale aus Ortbeton begonnen Fur die Schalung wurde der Schalwagen des Burgbergtunnels eingesetzt 1 Die Tunnelblocke werden ohne zusatzliche Haut Abdichtung erstellt da keine betonangreifenden Wasser festgestellt wurden Als Beton wurde ein wasserundurchlassiger Beton verwendet der vom Werk Illingen Wurtt der Readymix AG unter Verwendung von Zement aus dem Zementwerk Lauffen am Neckar hergestellt wurde 1 Sohle und aufgehendes Gewolbe wurden in einem Arbeitsgang in Blocken von 8 80 m Lange ohne horizontale Arbeitsfugen monolithisch betoniert 1 Sonstiges BearbeitenTunnelpatin war Frau Margarete Reichert Ehefrau von Heinz Reichert Landrat des Enzkreises 1973 1995 1 Weblinks BearbeitenBilder der TunnelportaleEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m Deutsche Bundesbahn Hrsg Neubaustrecke Mannheim Stuttgart Saubuckeltunnel 1987 a b Deutsche Bundesbahn Projektgruppe Mannheim Stuttgart Hrsg Streckenkarte Neubaustrecke Mannheim Stuttgart 1 100 000 Faltkarte Karlsruhe Juni 1985 Deutsche Bundesbahn Zentrale Transportleitung Erlauterungsbericht zur Planung der Neubaustrecke Mannheim Stuttgart Oktober 1973 Aktenzeichen 400a 411a 4002 4123 Nv Mhm Stg S 8 verfugbar am Generallandesarchiv Karlsruhe Ernst Rudolph Eisenbahn auf neuen Wegen Hannover Wurzburg Mannheim Stuttgart Hestra Verlag Darmstadt 1989 ISBN 3 7771 0216 4 S 95 Neubaustrecke Mannheim Stuttgart Ubersichtskarte 1 100 000 Stand von Januar 1983 a b Walter Wittke Einige Ursachen fur Termin und Kostenuberschreitungen bei Grossprojekten der Verkehrsinfrastruktur In Bauingenieur Band 77 2002 S 387 392 Reisende sitzen stundenlang auf offener Strecke fest Stuttgarter Zeitung online 15 April 2014 Friedrich Schrewe Leo Glatzel Sind Eisenbahntunnel umweltschonend In Die Bundesbahn Jahrgang 65 1969 Heft 7 ISSN 0007 5876 S 603 606 Umweltfreundlich gebaut In Die Bundesbahn 64 Nr 12 1988 ISSN 0007 5876 S 1129 1131 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Saubuckeltunnel amp oldid 211671716