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Der Saressee tadschikisch kӯli Sarez Koli Sarez ist ein See im ostlichen Tadschikistan Zentralasien SaresseeUsoi Damm rechts der Sares links der Shadau See Usoi Damm rechts der Sares links der Shadau SeeLage Berg Badachschan Tadschikistan Zuflusse MurgabAbfluss MurgabGrossere Stadte in der Nahe MurgabSaressee Tadschikistan TadschikistanKoordinaten 38 12 6 N 72 45 27 O 38 201666666667 72 7575 Koordinaten 38 12 6 N 72 45 27 ODaten zum BauwerkHohe uber Talsohle min 567 mHohe der Bauwerkskrone ca 3300 1 Bauwerksvolumen 2 2 2 km Kronenlange 4 5 kmBasisbreite ca 4 kmDaten zum StauseeHohenlage bei Stauziel 3263 mWasseroberflache 80 km dep1Stauseelange 55 8 kmStauseebreite max 3 3 kmdep1Gesamtstauraum 16 074 km am 18 Februar 1911 durch ein Erdbeben und Bergsturz entstanden Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Gefahrenquelle 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDer zumeist tiefblaue See befindet sich im Gebiet Berg Badachschan im Hochgebirge des Pamir etwa 75 km Luftlinie westlich der Stadt Murgab Er wird vom Fluss Murgab durchflossen Geschichte BearbeitenDer Saressee entstand am 18 Februar 1911 durch einen gewaltigen Bergsturz ausgelost durch ein Erdbeben der vermuteten Starke 8 bis 9 auf der Richterskala Er riegelte das tief eingeschnittene Tal des Flusses Murgab mit etwa 2 bis 2 2 km Erd und Gesteinsmaterial vollstandig ab und begrub das Dorf Usoi unter sich Durch diesen Bergsturz entstand ausserdem der Shadausee ein weiterer kleiner See der etwas abseits des Saressees rechtwinklig nach Sudwesten zeigt Der durch den Bergsturz entstandene und nach dem verschutteten Dorf benannte Usoi Damm auch Usoj bzw Usojskij Verschuttung bzw Versperrung genannt ist an der Krone beachtliche 5 km lang und an der Basis maximal 3 2 km breit An der niedrigsten Stelle seiner Dammkrone ist er etwa 567 m hoch 1 Damit ist er der hochste naturlich entstandene Damm der Erde und ubertrifft die Hohe des hochsten kunstlich geschaffenen Damms des Nurek Staudamms deutlich In den Jahren nach der Dammentstehung bildete der Fluss Murgab einen 55 8 km langen maximal 3 3 km breiten und bis rund 500 m tiefen Natursee der maximal 16 074 km Wasser enthalt was mehr als das funffache Volumen des Starnberger Sees ist Der Wasserspiegel des Saressees liegt mehr als 38 m unter dem niedrigsten Punkt der Dammkrone Der Saressee wie auch der Shadausee hat keinen offenen Abfluss sein Wasser sickert durch den Damm und tritt auf dessen Talseite etwa hundert Meter tiefer als der Seespiegel in einer Quelle als Gebirgsfluss mit einem Volumenstrom von 35 bis 70 m s wieder aus Der Saressee wird von zahlreichen Bergen bzw Gebirgsketten gesaumt welche die beim derzeitigen Vollstau in 3263 m Hohe liegende Wasseroberflache die bei einer Messung von 1987 auf 79 6 km beziffert wurde um mindestens 2416 m Hohe uberragen Beispielsweise befindet sich unmittelbar nordlich des Damms ein 5679 m hoher vergletscherter Berg dem sudlich zwei 5525 m bzw 5273 m hohe Berge vorgelagert sind deren direkt benachbarte Bergflanken der Ort des Bergsturzes von 1911 waren Aufgrund der zumeist sehr steil abfallenden und zugleich unbewachsenen Bergflanken hat der See kaum ausgebildete Uferbereiche sodass er verkehrsmassig nicht bzw nur uber Wege und Pfade die beispielsweise zum Damm fuhren erschlossen ist Der Saressee bzw Usoi Staudamm ist einer von mehreren kleineren und grosseren Seen bzw Einsturzversperrungen die in Tadschikistan bzw im Pamir durch Erdbeben verursacht wurden Gefahrenquelle BearbeitenGeologen befurchten dass der moglicherweise instabile Usoi Damm wahrend eines weiteren starken Erdbebens brechen konnte was zu einer verheerenden Katastrophe fuhren wurde Wenn der Damm tatsachlich brache wurden sich die Wassermassen des Saressees uber den Murgab Bartang den Pandsch und den Amudarja in Richtung des Aralsees ergiessen und nicht nur die Uferregionen dieses Flusslaufs in Tadschikistan Afghanistan Usbekistan und Turkmenistan uberfluten Davon waren etwa 5 Millionen Menschen sowie auch die Flora und Fauna in der gesamten Region betroffen Dabei wurde sich Forschungen zufolge eine anfangs 150 bis 170 m hohe Flutwelle in das Tal ergiessen die noch am Amudarja die Hohe eines zweistockigen Hauses aufweisen konnte Zudem stellt das aus dem See abfliessende Wasser an sich eine potenzielle Gefahrenquelle dar Das Seewasser lauft nicht uber die Dammkrone sondern versickert in der seeseitigen Boschung Befurchtet wird dass das Filtrationswasser dabei immer grossere Hohlraume ausspult wodurch der Usoi Damm allmahlich an Stabilitat verlieren wurde Auf der tal bzw luftseitigen Boschung tritt das Wasser weit unterhalb der Dammkrone als Gebirgsfluss aus unterhalb dieser Quelle bildet der Murgab im Bereich des Damms eine stets grosser werdende Schlucht aus sodass der Damm allmahlich abgetragen wird Weil des Weiteren aufgrund der Globalen Erwarmung die Gletscher des Pamir im zunehmenden Mass abschmelzen stieg der Wasserspiegel in den letzten Jahren von 3239 m auf 3263 m Seehohe an ein Zuwachs von fast 25 m der den Wasserdruck auf den Damm steigert und die Seeflache auf knapp uber 80 km anwachsen liess In den Winterhalbjahren wenn die Gletscher nicht schmelzen sinkt der Wasserspiegel um bis zu 12 m ab um danach wieder anzusteigen Viel grosser als die Gefahr eines Dammbruchs ist ein absehbarer Einsturz bzw ein Abrutschen einer dem Staudamm in rund 4 km Entfernung gegenuberliegenden Felswand an der sich eine 1 5 km lange Felsspalte gebildet hat Bereits bei einem leichten Erdbeben konnte diese Wand in den See sturzen wobei etwa 0 5 bis 1 km Gestein in den Saressee rutschen wurde Die durch die Wasserverdrangung entstehende Flutwelle wurde die Wassermassen gegen die Ufer und moglicherweise uber den Damm treiben Im ungunstigsten Fall wurde dies zum teilweisen oder ganzlichen Zusammenbruch des Damms fuhren was in den Talern unterhalb des Damms zu einer Katastrophe fuhren wurde Aufgrund all dieser Gefahrenquellen wurde im Jahr 2004 am Usoi Damm eine Erdbeben Uberwachungsanlage installiert Parallel dazu wurden in den flussabwarts im Murgab bzw Bartang Tal liegenden Dorfern Sirenen errichtet die uber Solar und Akkustrom versorgt werden sodass sie im Idealfall rund um die Uhr einsatzbereit sind Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Saressee Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Karte der Region Berg Badachschan in Tadschikistan Satellitenbild des Sees Karte 1 110 000 des Usoidamms mit Saressee Lake Sarez PDF 1 8 MB in Asian Disaster Reduction Center Country Report 2003 Tajikistan Tajikistan Lake Sarez and the Pamir Mountains auf FAO org PDF 71 KB Patrice Droz Ljiljana Spacic Gril Lake Sarez Risk Mitigation Project A Global Risk Analysis Bericht fur das Symposium IAHR in St Petersburg 2002 englisch Patrice Droz Ljiljana Spacic Gril Lake Sarez Risk Mitigation Project A Global Risk Analysis Bericht fur die Konferenz uber grosse Damme in Barcelona 2006 englisch Literatur BearbeitenRichard Stone Die blaue Gefahr Instabiler Stausee in Asien bedroht funf Millionen Menschen Suddeutsche Zeitung Nr 293 19 20 Dezember 2009 S 22 Rubrik Wissen Einzelnachweise Bearbeiten a b vgl dazu die russischen Angaben auf cadrr net SAREZSKOE OZERO Memento vom 19 April 2015 im Internet Archive Webseite mit akademischen Artikeln zu Erdbeben hier mit allen Angaben zum Saressee Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Saressee amp oldid 229265558