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Das Saporoger Kosakenheer bezeichnet die bewaffneten Krafte des Hetmanats der Saporoger Kosaken einem autonomen Staatswesen auf ukrainischem Boden von 1649 bis zu seiner Auflosung 1775 Kosakensoldat mit Tatarenkopf Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aussenwahrnehmung der Kosaken 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Saporoger Kosak 18 Jahrhundert nbsp Angriff der Saporoger Kosaken in der Steppe Gemalde von Franz Roubaud 1881 nbsp Die Saporoger Kosaken schreiben dem turkischen Sultan einen Brief Gemalde von Ilja Repin 1891 Im 15 bis 17 Jahrhundert formierten sich an den Flussen der Steppengrenze die egalitaren Kriegergemeinschaften der Saporoger Dnepr Don Terek Kuban Ural und Wolgakosaken Sie spielten in Polen Litauen und im Russischen Zarenreich als Krieger und Rebellen eine bedeutende Rolle Das Kosakenheer des Hetmanats bestand im 17 Jahrhundert aus etwa 30 000 Soldaten eingeteilt nach einer militarisch administrativen Gliederung in zehn Kosakenregimenter Im Laufe der Zeit entwickelte sich daraus eine feste militarische Organisation mit Wahl der niederen und mittleren Kommandeure Die Verwaltung des Hetmanats beruhte auf militarischen Institutionen so dass ein Ineinanderubergehen von Militar und Staatswesen im Hetmanat feststellbar ist Es gab die Gremien des Offizierrats den Heeres oder Generalrat die diese Doppelfunktion aufzeigen Die Armee rekrutierte sich aus den insgesamt 17 Territorialeinheiten des Hetmanats den Kosakenregimentern Zum Beispiel bestand das Bila Zerkwa Regiment 1649 aus 23 Hundertschaften mit insgesamt 2990 Registerkosaken also eingetragene Soldaten Die Gesamtbevolkerung innerhalb des Regiments lag 1654 bei 6668 in 19 Siedlungen Der Hetman war der Anfuhrer der Armee Er verfugte uber eine Leibgarde aus ukrainischen und auslandischen Soldnern Unter dem Hetman standen die Atamane die meist Verbande von mehreren Kosakenhundertschaften so genannte Sotnia fuhrten Atamane und Hetman wurden vom Zaren vorgeschlagen und nach Wahl bestatigt Hetman und Armee waren durch einen Treueid an den Zaren gebunden Gleichzeitig unterhielt Russland Garnisonen in den wichtigsten Stadten des Hetmanats Das Kosakenhetmanat diente auf Seiten der russischen Armee als Teil der irregularen Krafte in Kriegen gegen Schweden Polen Litauen das Osmanische Reich das Khanat der Krim und Persien 1765 wurde das Hetmanat eine normale Provinz des russischen Kaiserreichs Als nach dem Sieg gegen die Osmanen beziehungsweise die Krimtataren das so genannte Wilde Feld gesichert war war auch die Funktion der kosakischen Grenztruppen nicht mehr vorhanden Das Kosakenheer des Hetmanat wurde 1775 im Zusammenhang mit dem Pugatschow Aufstand durch die russische Kaiserin Katharina II aufgelost und seine Einheiten in regulare russische Einheiten umgewandelt Aussenwahrnehmung der Kosaken BearbeitenZeitgenossische Berichte zeichneten ein negatives Bild von den kampfenden Kosaken Vielfach berichteten sie von erheblichen Graueln und Gewaltanwendungen gegen Zivilisten Ihnen wird Plunderung Mord Raublust und grenzenlose Gewaltlust anhand konkreter Taten vorgeworfen Gleichzeitig verfugten kosakische Einheiten nach zeitgenossischer Auffassung uber keine Disziplin oder Grundordnung Kosaken mieden den Kampf gegen regulare Truppen und hielten sich lieber im Hinterland auf um dort brandschatzen zu konnen Sie galten als die Geier des Schlachtfeldes 1 Ihre Gegner verwirrten sie mit einer chaotischen Angriffstaktik die auf Schnelligkeit Lautlosigkeit und ihrer Ausdauer im Sattel basierte Sie legten in kurzer Zeit grosse Distanzen zuruck und tauchten ohne Vorwarnung als Vorhut auf genauso wie sie ebenso schnell wieder verschwanden Der britische Historiker Philip J Haythornthwaite urteilt Die blosse Beteiligung der Kosaken bot Gewahr dafur dass es im Uberfluss zu Brandschatzung und Plunderung Vergewaltigung Mord und hundert anderen Greueltaten kommen musste Kosaken sahen im Krieg keine Sache der Politik fur sie war er eine Kultur und Lebensweise 2 Siehe auch BearbeitenKosakenheerLiteratur BearbeitenAndreas Kappeler Die Kosaken C H Beck 2013Einzelnachweise Bearbeiten Dieter Kienitz Der Kosakenwinter in Schleswig Holstein 1813 14 2013 S 42 Dieter Kienitz Der Kosakenwinter in Schleswig Holstein 1813 14 2013 S 45 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Saporoger Kosakenheer amp oldid 230796719