www.wikidata.de-de.nina.az
BasisdatenPatrozinium Jesus ChristusWeihetag 1568Anschrift Piazza dell Oratorio00187 RomaMit Santissimo Crocifisso ital der allerheiligste Gekreuzigte wird ein Oratorium in Rom bezeichnet Es entstand in seiner heutigen Form in der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts Uber etwa eineinhalb Jahrhunderte arbeiteten eine Reihe in ihrer Zeit beruhmte Musiker in ihm Das Oratorium enthalt zudem mehrere Fresken bedeutender Kunstler Das Gebaude wird nach vorubergehender Profanierung erst seit 1963 wieder zu religiosen Zwecken genutzt Die Fassade zur Piazza dell Oratorio rechts der Durchgang unter dem Palazzo Sciarra Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Namensgebung 2 Geschichte und Baugeschichte 3 Musikalische Nutzung 4 Fassade 5 Inneres und Ausstattung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage und Namensgebung BearbeitenDie Kirche liegt im II romischen Rione Trevi direkt neben dem Palazzo Sciarra etwa 200 Meter sudwestlich des Trevi Brunnens Ihren Namen hat sie von einem aus Holz gearbeiteten Kruzifix Geschichte und Baugeschichte Bearbeiten nbsp Inschrift zur Erinnerung an die Restaurierung von 18211519 brannte die nahegelegene Kirche San Marcello fast vollstandig ab 1 Das namensgebende Kruzifix uberstand den Brand vollig unversehrt was Zeitgenossen angesichts der Zerstorungen in San Marcello als Wunder empfanden 2 Daraufhin wurden in den folgenden Jahrzehnten mit Unterstutzung der Bruderschaft Congregazione del Santissimo Crocifisso und der Kardinale Alessandro Farnese und dessen Bruders Ranuccio Farnese Plane fur einen eigenen Bau fur das Kruzifix angegangen nachdem es zunachst in einem anderen Oratorium verehrt wurde Die ausgefuhrten Bauplane wurden schliesslich von Giacomo della Porta vorgelegt er wurde auch ausfuhrender Baumeister Die Grundsteinlegung war am 20 August 1560 3 Fertiggestellt wurde das Bauwerk 1568 Die Kirche steht wie so viele Bauwerke in der romischen Altstadt auf antiken Gebauderesten was bei einer Grabung 1885 festgestellt wurde Musikalische Nutzung BearbeitenDie musikalische Form des Oratoriums sie war vom Oratorium des hl Philipp Neri ausgegangen 4 kam in der Bauzeit bzw kurz danach in Rom in Mode Insbesondere in Santissimo Crocifisso wurde es Tradition dass in der Fastenzeit und wahrend der Karwochen Werke bekannter Musiker und Komponisten aufgefuhrt wurden darunter solchen Ranges wie Orlando di Lasso Giovanni Pierluigi da Palestrina und Giovanni Maria Nanino 3 Selbst fur dieses Oratorium speziell tatig waren unter anderem Alessandro Scarlatti Alessandro Stradella Emilio del Cavaliere Bernardo Pasquini und Girolamo Frescobaldi Buchowiecki meint daher dass auch dieses Oratorium als Geburtsstatte 3 der musikalischen Gattung des Oratoriums gesehen werden kann Der franzosische Musiker Andre Maugars besuchte das Oratorium 1639 In seinem bekannten Brief uber seine Reise schreibt er dass er hier eine Art von Musik gehort habe die in Frankreich unbekannt sei 3 Diese musikalische Tradition wurde dann allerdings 1725 mit dem Tod des Vaters von Domenico Scarlatti Alessandro Scarlatti unvermittelt beendet Das Oratorium wurde schliesslich ab 1798 profaniert Nach einigen Restaurierungen wurde es ab 1951 Sitz des Centro dell Oratorio Musicale bis 1962 und es kam wieder zur musikalischen Nutzung Erst 1963 wurde das Oratorium einer Kongregation ubergeben den Suore Betania del S Cuore und seither auch wieder religios genutzt nbsp Blick in den Innenraum zum HochaltarFassade BearbeitenDie Fassade ist ihrer Grundstruktur nach dreiachsig und hat zwei Geschosse Die Wand wird von hintereinander gestuften Pilastern unten nach toskanischer Ordnung gegliedert Der eigentliche Zugang im Mittelrisalit ist als Adikulaportal gestaltet Die Seitenflachen werden im Untergeschoss von Nischen mit uberwolbenden Segmentbogen durchbrochen darunter befinden sich Rechteckfenster Im Obergeschoss tragen die Fenster leicht durchbrochene Dreiecksgiebel Die Gesimse zwischen den Geschossen und zum Giebel sind verkropft eine Inschrift im mittleren oberen Fassadenteil weist auf die stiftenden Kardinale und die Vollendung des Gebaudes 1568 hin Das Wappenfeld unter dem einfachen Dreiecksgiebel mit einer kleinen Putte zeigt das Wappen der Farnese unter einem Kardinalshut Der Giebel wird seitlich von Voluten flankiert Inneres und Ausstattung BearbeitenDas Innere des Oratoriums ist ein einfacher rechteckiger Raum mit einer Kassettendecke lediglich der eigentliche Altarraum ist von einem Tonnengewolbe uberspannt Die Wande werden im Portal und Altarbereich von Pilastern mit Kapitellen nach Kompositordnung gegliedert Das Oratorium ist vollstandig freskiert in der Hauptsache mit einem Zyklus uber die Geschichte des Kreuzes Es ist im Einzelfall schwierig und nicht vollstandig geklart 5 welcher bestimmte Kunstler welches einzelnes Fresko geschaffen hat Die ersten beiden grossen Fresken der rechten Seite mit Blick zum Altar werden Giovanni de Vecchi einem Schuler Raffaellino del Colles zugeschrieben Das vordere grosse Fresko rechts es stellt die Prufung des wahren Kreuzes dar stammt hingegen wohl von Niccolo Circignani genannt Pomarancio Das vorderste Freskenfeld auf dieser Seite wird Paris Nogari zugeschrieben Auf der linken Seite hat de Vecchi nicht gearbeitet hier haben Pomarancio Nogari und zu einem guten Teil noch Cesare Nebbia die Fresken geschaffen Die Fresken der Portalwand stammen von Nogari ebenso die Gottvater Figur und die Heilig Geist Taube in der Lunette bzw der Tonne des Altarraums Die beiden Olgemalde im Altarraum werden Nebbia zugewiesen Der Altar stammt von 1740 Uber ihm ist das verehrte Kruzifix angebracht Die Orgel auf der Empore der Portalseite wurde von Giovanni Varlo 6 im Jahr 1744 gearbeitet Literatur BearbeitenStefan Grundmann Hrsg Architekturfuhrer Rom Menges Stuttgart London 1997 ISBN 3 930698 59 5 Walter Buchowiecki Handbuch der Kirchen Roms 1 Bd Verlag Bruder Hollinek Wien 1967 Mariano Armellini Le Chiese di Roma Roma 1891 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oratorio del Santissimo Crocifisso Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Grundmann Hrsg Architekturfuhrer Rom S 252 Buchowiecki Handbuch der Kirchen Roms S 630 a b c d Buchowiecki Handbuch der Kirchen Roms S 631 Grundmann Hrsg Architekturfuhrer Rom S 211 Ausfuhrlich Buchowiecki Handbuch der Kirchen Roms S 633 Eventuell Johann Konrad Werle dieser schuf auch den Orgelprospekt fur Santa Maria Maddalena Rom Stelle unklar bei Buchowiecki S 632 41 899611111111 12 481986111111 Koordinaten 41 53 58 6 N 12 28 55 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Santissimo Crocifisso amp oldid 235647834