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40 850571 14 2557 Koordinaten 40 51 2 1 N 14 15 20 5 OSanta Maria delle Anime del Purgatorio ad Arco Chiesa delle Anime del PurgatorioPatrozinium MariaWeihejahr 1638 Apsis der KircheSanta Maria delle Anime del Purgatorio ad Arco italienisch Heilige Maria der Seelen im Purgatorium bei Arco ist ein religioser Gebaudekomplex mit Kirche Hypogaum und Museum Museo dell Opera Pia Purgatorio ad Arco im historischen Stadtzentrum von Neapel das zum Weltkulturerbe der Unesco gehort Die Kirche ist ein bedeutendes Werk des neapolitanischen Barock und in der Bevolkerung als chiesa de e cape e morte Kirche der Totenkopfe bekannt 1 sie liegt an der Via dei Tribunali und wird seit 2010 von der Associazione Progetto Museo betreut Museum und Ipogeo schon seit 2001 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Oberkirche 3 Ipogeo 4 Museum 5 Siehe auch 6 Einzelanmerkungen 7 Literatur 8 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Bruderschaft Opera Pia del Purgatorio ad Arco wurde 1605 von verschiedenen Personen aus dem neapolitanischen Adel gegrundet 2 mit dem Ziel barmherziger Werke und dem Schwerpunkt von Begrabnissen fur arme und mittellose Menschen 2 Zu den Hauptverantwortlichen gehorten insbesondere die Bruder Geronimo und Francesco Mastrillo 1616 entschloss sich die Vereinigung zum Bau einer Kirche und erteilte den Auftrag an den Architekten Giovan Cola di Franco 1 spater ubernahm Giovan Giacomo Di Conforto die Bauleitung Es gibt verschiedene Thesen woher der Beiname ad Arco bei Arco stammt Die eine besagt dass er von der sogenannten Torre d Arco Turm von Arco kommt die ursprunglich an der Kreuzung der via Nilo und der via Atri im decumano maggiore stand Es handelte sich um einen Turmbau aus Antike oder Mittelalter der an allen vier Seiten offen war und wo der sogenannte Seggio d Arco seinen Sitz hatte eine Unterabteilung eines der Sedili von Neapel und zwar desjenigen vom Stadtbezirk Nilo Das Stadtviertel um den Turm wurde als regio de arcu cabredato bezeichnet Die Torre d Arco wurde im 16 Jahrhundert abgerissen 3 4 Eine andere These ausserte Giulio Cesare Capaccio der meinte der Zusatz ad Arco wurde sich auf den Sitz der sogenannten arconti beziehen Beamten der antiken griechischen Polis 5 nbsp Detail der Stuckdekoration der FassadeDie Weihe der Kirche erfolgte 1638 1 Es waren von vornherein zwei Ebenen vorgesehen eine Oberkirche und darunter ein Ipogeo Hypogaum mit einem unterirdischen Friedhofsbezirk der symbolisch das Purgatorium verkorpert 1 Die Sorge um die Seelen im Purgatorium war einer der Hauptpunkte der neuen Kirche und die gesamte Dekoration sollte die Passanten und Glaubigen daran erinnern dass die Seelen auf Gebete und Furbitten warteten um sich vom Feuer des Purgatoriums zu befreien und zum Paradies aufzusteigen che le anime attendevano una preghiera in suffragio per potersi liberare dal fuoco del Purgatorio e ascendere al Paradiso 1 In Kirche und Unterkirche entstand sehr bald ein wahrer Kult um die sogenannten anime pezzentelle von lateinisch petere bitten sich an jemanden wenden anonyme oder verlassene arme Seelen fur die man Gebete und Furbitten um Linderung der Strafen zum Himmel schickte In der neapolitanischen Volksfrommigkeit wurde es ublich einen der namenlosen Schadel im Ipogeo auszuwahlen stellvertretend fur eine der Seelen im Purgatorium und sich um diesen zu kummern 1 Personen die eine der armen Seelen adoptiert hatten baten diese um Vermittlung Gnade und Beistand 1 Es wurden kleine Altare errichtet Schadel wurden auf Kissen gebettet Kerzen aufgestellt Blumen kleine Geschenke oder Gaben dargebracht Botschaften oder Briefe hinterlegt Einer der beliebtesten Schadel war derjenige der Lucia mit einem Brautschleier und einem Kranz es handelte sich um eine junge Adelige die plotzlich nach der Hochzeit verstorben war 1 Sie erhielt im Hypogaum einen kleinen Altar als Beschutzerin der Braute und Vermittlerin von Gebeten und Furbitten 1 Der Kult um die armen Seelen und die Totenkopfe in der Kirche delle Anime del Purgatorio ad Arco uberlebte und uberstand Kriege und Hungersnote und stand noch im 20 Jahrhundert so sehr in Blute dass Kardinal Ursi ihn 1969 verbot weil es allzu verbreitet war sich an die Reste anonymer Toter zu wenden statt an die Heiligen der Kirche 1 Trotzdem ist der Kult auch heute noch nicht erloschen 1 Nach dem Erdbeben von Irpinia 1980 mussten die beiden Kirchen geschlossen werden sie wurden nach einer mehrjahrigen Restaurierung und Stabilisierung 1992 wieder geoffnet Oberkirche Bearbeiten nbsp Madonna mit den Seelen des Purgatoriums uber dem PortalDie Fassade der Kirche mit ihren Pilastern aus dunkelgrauem Piperno ist reich mit barockem Stuck verziert der deutlich die Bestimmung der Kirche als Begrabnisort verrat so sind direkt am Portal links und rechts gekreuzte Knochen und zwischen den korinthischen Kapitellen geflugelte und gekronte Totenschadel abgebildet 1 Ahnliches gilt fur den ziegelroten Stuckfries unter dem Gesims Uber dem Portal zwischen Engelsfiguren erscheint in einem runden Medaillon ein Bas Relief mit einer lieblichen Darstellung der Madonna mit den Seelen des Purgatoriums sie wird Cosimo Fanzago zugeschrieben 6 nbsp Innenraum der KircheAuch die Dekoration des Innenraums und der Sakristei die liturgischen Gerate das gesamte Bildprogramm erinnert an das Thema des Fegefeuers und des Todes 1 2 Der Kirchenraum ist einschiffig mit jeweils 4 Seitenkapellen rechts und links 7 Chor und Apsis sind ein Werk von Dionisio Lazzari 2 7 1 mit polychromem Marmor und Stuckdekor in den Hauptfarben Altrosa Grau und Schwarz die Seitenwande des Chorraums sind mit goldgelb gewolktem Marmor verkleidet Das Altargemalde des Hauptaltars ist ein Meisterwerk von Massimo Stanzione die Madonna der Seelen im Fegefeuer 1638 1642 2 7 1 daneben zu beiden Seiten am Marmorrahmen geflugelte Totenschadel von Dionisio Lazzari 1 Das Ganze wird bekront von Giacomo Farellis Gemalde Die heilige Anna ubergibt die kindliche Jungfrau Maria dem ewigen Gottvater 1670 7 1 An der linken Seitenwand der Apsis befindet sich das Grabmal von Giulio Mastrillo eines der Hauptauftraggeber der Kirche der so dargestellt ist als wenn er vor der Madonna von Stanzione kniet Es wurde von Andrea Vaccaro entworfen und von Andrea Falcone ausgefuhrt 1672 2 7 8 Von den Gemalden der Seitenkapellen stechen hervor Der Erzengel Michael erschlagt den Damonen 1650 von Girolamo De Magistro in der ersten Kapelle links 1 und Der Tod des heiligen Joseph 1650 1651 von Andrea Vaccaro in der dritten Kapelle links Das Altarbild in der dritten Kapelle rechts Tod oder Ekstase des Sant Alessio ist ein Jugendwerk 1661 von Luca Giordano 1 Ipogeo BearbeitenDurch eine Offnung im Fussboden der Oberkirche steigt man uber steile Treppen in die Unterkirche herab die als einer der beruhmtesten Orte von Neapel gilt uno dei luoghi piu celebri della citta 1 Sie hat ahnliche Dimensionen wie die Oberkirche wurde jedoch im Kontrast zu deren reicher Ausstattung ganz bewusst schlicht gehalten Mitte des 18 Jahrhunderts bekam sie eine Dekoration aus Maiolica auf der Schadel und Knochen sowie florale Motive abgebildet sind und die von Giuseppe Barberio ausgefuhrt wurde 1 In der Mitte befindet sich ein anonymes Grab das von Ketten umgeben ist Ein mit Totenschadeln dekorierter Gang fuhrt zu einem Ossarium und auch zu dem kleinen Altar mit dem volkstumlich verehrten Haupt der Lucia Ein Ort mit geweihter Erde Terra Santa war den Mitgliedern der Kongregation del Purgatorio ad Arco vorbehalten 1 Museum BearbeitenZum Museo dell Opera gehoren neben dem Hypogaum auch die Sakristei und das Oratorio dell Immacolata es sind ausserdem Gemalde des 17 bis 19 Jahrhunderts und andere Gegenstande wie Messgewander liturgische Objekte aus Silber und Manuskripte ausgestellt Zur Sammlung gehort eine sehr gute Kopie aus dem 17 Jahrhundert von der beruhmten Madonna della Purita von Luis de Morales dessen Original sich im Theatinerkonvent von San Paolo Maggiore befindet 1 Siehe auch BearbeitenKirchen in NeapelEinzelanmerkungen Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x Website des Complesso museale Santa Maria delle Anime del Purgatorio ad Arco online zuletzt eingesehen am 25 Oktober 2018 a b c d e f Loredana Gazzara Napoli Mondadori Electa Mailand 2007 S 76 Bartolommeo Capasso La torre di Arco e la casa del Pontano in Napoli in Strenna Giannini anno IV Neapel 1892 Riccardo Filangieri di Candida Gonzaga Il tempietto di Gioviano Pontano in Atti dell Accademia Pontaniana LVI Serie II XXXI 1926 Giulio Cesare Capaccio Historia neapolitana libro I Neapel 1607 Napoli e d intorni Touring Club Italiano Mailand 2007 S 196 a b c d e Napoli e d intorni Touring Club Italiano Mailand 2007 S 197 Eduardo Nappi La chiesa delle Anime del Purgatorio ad Arco a Napoli nei secoli XVII e XVIII in Ricerche sul 600 napoletano 1996 1997 S 155 176Literatur BearbeitenLoredana Gazzara Napoli Mondadori Electa Mailand 2007 S 76 77 italienisch Vincenzo Regina Le chiese di Napoli Viaggio indimenticabile attraverso la storia artistica architettonica letteraria civile e spirituale della Napoli sacra Newton e Compton editore Napoli 2004 italienisch AA VV Napoli e dintorni Touring Club Italiano Mailand 2007 ISBN 978 88 365 3893 5 italienisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Santa Maria delle Anime del Purgatorio ad Arco Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Complesso museale Santa Maria delle Anime del Purgatorio ad Arco online zuletzt eingesehen am 25 Oktober 2018 Santa Maria delle Anime del Purgatorio auf der website www culturaitalia it online zuletzt eingesehen am 24 Oktober 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Santa Maria delle Anime del Purgatorio ad Arco amp oldid 218128898