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Als Sammlerausweis wird umgangssprachlich ein postamtliches in der Regel gebuhrenpflichtiges Dokument Ausweis zum Bezug von Postwertzeichen bezeichnet das Briefmarkensammler und sonstige Postkunden berechtigte laufend eine bestimmte Anzahl von Sonderpostwertzeichen Sondermarken Blocks und Kleinbogen aber auch Dienstmarken Ganzsachen und Ersttagsbriefumschlage von einer Post innerhalb einer festgelegten Abholfrist zu beziehen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Sammlerausweise der Deutschen Reichspost 1943 1945 2 Sammlerausweise der Deutschen Post der DDR 1 Januar 1953 1990 2 1 Vorbemerkungen 2 2 Ausweistyp I 2 3 Ausweistyp II 2 4 Neuregelung beim Ausweisverfahren anlasslich der Wahrungs Wirtschafts und Sozialunion 1990 3 Ausstellungseintrittskarten als Sammlerausweis 4 EinzelnachweiseSammlerausweise der Deutschen Reichspost 1943 1945 BearbeitenAus der Zeit des Dritten Reichs sind von der Reichspost in den letzten drei Kriegsjahren 2 verwendete Sammlerausweise bekannt Die Einfuhrung der Ausweise durfte Anfang 1943 gewesen sein Zunachst kamen mangels zentral gelieferter Vordrucke ortliche Behelfsausgaben zum Einsatz Es handelte sich um beigefarbene postamtliche Formulare die zum Teil regional hergestellt wurden und zumeist Druckvermerke von 1943 aufweisen z B 2 43 RPD Frankfurt am Main 6 43 oder 56 43 Die Ausweise waren mit einem Adressfeld fur den Bezieher der Postwertzeichen und grundsatzlich ruckseitigen Entwertungsfeldern versehen auf denen der erfolgte Bezug durch das Anbringen eines Tagesstempels vermerkt wurde Es kommen jedoch auch Ausweise in grosserem Format mit nur einseitigem Druck vor Ein Ausweisformular Stempeldatum 9 Dezember 1943 in der Farbe Lila wurde von der RPD Saarbrucken verwendet DV RPD Saarbr Nr 47 Mit dem gebuhrenpflichtigen Ausweis 1 RM konnten jeweils 20 Ausgaben von Sondermarken Postkarten und Dienstmarken bezogen werden teilweise waren auf den Formularen Dienstmarken nicht mit aufgefuhrt Eine Bindung der Ausgaben an bestimmte Entwertungsfelder war nicht gegeben Der Ausweis wurde erneuert wenn alle 20 Felder abgestempelt waren Die Postkunden mussten die Ausgaben innerhalb von 14 Tagen nach dem Erstausgabetag abholen Aufgrund von kriegsbedingtem Materialmangel kam es nicht selten zur Verwendung von Aushilfsformularen fur Sammlerausweise Bislang ist anhand des Stempeldatums die Volkssturm Marke vom Februar 1945 als letzte abgeholte Ausgabe bekannt Die nachste Ausgabe von Sondermarken am 20 April 1945 fiel namlich mit der Schlacht um Berlin und damit fast mit der Kapitulation des Deutschen Reiches zusammen Die in der Staatsdruckerei Wien hergestellten Marken durften damit kaum noch in den postamtlichen Verkehr Verkauf und postalische Verwendung gelangt sein Formulare fur 1944 und 1945 verwendete Sammlerausweise nbsp Formular mit Druck ver merk 6 43 Vorder seite aus gefertigt fur 2 Brief marken satze nbsp Aushilfsformular Vor der seite ausgefertigt fur 10 Brief marken satze nbsp Aushilfsformular Ruck seite ver wendet bis zur Ausgabe Volks sturm vom Februar 1945Sammlerausweise der Deutschen Post der DDR 1 Januar 1953 1990 BearbeitenVorbemerkungen Bearbeiten nbsp Postamtliche Ankundigung der Ausgabe von Sammlerausweisen ab 1 Januar 1953Wohl auch angesichts der aus der Zeit des Dritten Reichs mit Sammlerausweisen vorliegenden Erfahrungen erschien der DDR Post die Einfuhrung gebuhrenpflichtiger Ausweise uber den Dauerbezug von Sonderwertzeichen in der Deutschen Demokratischen Republik als probates Mittel um die Anfang der 1950er Jahre um sich greifenden spekulativen Aufkaufe von Sondermarken durch Handler und Privatkunden einzudammen Aufgrund dieser uber fast vier Jahrzehnte bis 1990 andauernden Praxis beim Verkauf von Sonderpostwertzeichen erlangten Sammlerausweise breite Bekanntheit auch in nichtphilatelistischen Kreisen der deutschen Bevolkerung 1955 wurde der ausweisgebundene Bezug zusatzlich mit einer vorgenommenen Absenkung der Auflage einzelner Sonderpostwertzeichen sog Wert in geringer Auflage verbunden so dass ohne den Sammlerausweis grundsatzlich kein vollstandiger Erwerb aller Sonderpostwertzeichen der DDR Post moglich war Die Verwendung von Sammlerausweisen in der DDR ist vor dem Hintergrund der deutschen Teilung im Ergebnis des Zweiten Weltkrieges zu sehen und hatte handelspolitische Grunde Naheres siehe bei Wert in geringer Auflage Sperrwert Mit Wirkung vom 1 Januar 1953 wurde aus den vorgenannten Grunden in der DDR zum Dauerbezug von Sonderpostwertzeichen ein Ausweisverfahren eingefuhrt 3 Ausweistyp I Bearbeiten Entsprechend der Regelung des Postministeriums zur Ausgabe von Sammlerausweisen ab 1 Januar 1953 waren die Postamter bis zur Bereitstellung postamtlicher Formulare gehalten selbst fur die Herstellung entsprechender Ausweise sicher nach einem zentral vorgegebenen Muster Sorge zu tragen vergleiche die Abbildung der hektographierten Aushilfsausgabe 4 Bis zum 15 April 1953 sollten dann die Oberpostdirektionen OPD uber die Erfahrungen der ihnen unterstellten Postamter beim Einsatz der Sammlerausweise gegenuber dem DDR Postministerium berichten Der Ausweis dessen beigefugte Hinweistexte im Laufe der Jahre leicht variierten wurde in der ersten Verwendungsperiode von 1953 bis 1968 gegen eine Gebuhr von 1 DM ausgegeben und war fur 15 Sonderausgaben gultig die innerhalb von 14 Tagen abgeholt werden mussten Wie in der Zeit von 1943 bis 1945 wurde der erfolgte Bezug der Sondermarken durch das Anbringen eines Tagesstempels auf der Ruckseite des Sammlerausweises vermerkt Auch hier war eine Bindung der Ausgaben an bestimmte Entwertungsfelder nicht gegeben Es kam zu einer Erneuerung des Ausweises wenn alle vorhandenen Felder abgestempelt waren Die Anzahl der bestellten Ausgaben wurde handschriftlich in das Formular eingetragen Obwohl laut der abgebildeten postamtlichen Ankundigung der Bezug auf maximal funf Ausgaben beschrankt werden sollte liegt ein Sammlerausweis von 1955 vor mit dem 10 vollstandige Satze abgeholt werden konnten Allerdings behielt sich die Post das Recht zu Kurzungen vor wenn geringere Markenmengen bei den Postamtern verfugbar waren Ende der 1950er Jahre lag wohl tatsachlich die Obergrenze des Bezugs bei 5 Satzen von jeder Ausgabe Der Dauerbezug wurde ab 1 Januar 1954 um den Bezug von Ersttagsbriefumschlagen und Ganzsachen Postkarten erweitert Dienstmarken konnten zu keiner Zeit in der DDR uber die normalen Postamter bezogen werden Da Ersttagsbriefumschlage fur die Sonderausgaben ab 23 September 1958 in ausreichender Zahl zur Verfugung standen und damit die Nachfrage voll befriedigt werden konnte wurden ab 1 Oktober diese Umschlage beim Ausweisverfahren nicht mehr als Bezug von Sonderpostwertzeichen angerechnet Alle bisherigen Verfugungen zum Verkauf und der Dauerbezug von Postwertzeichen der DDR wurden mit Wirkung vom 1 September 1959 neu geregelt Der Verkauf von Sonderpostwertzeichen war weiterhin in Mengen bis zu 5 Stuck je Ausgabe an einen Kaufer zulassig Die Marken konnten bei den Postamtern im Ausweisverfahren oder bei der Versandstelle in Berlin bezogen werden Die genaue Regelung umfasste 11 Seiten mit Information Fur die Mitarbeiter der Deutschen Post wurden die Sammlerausweise zum Bezug von Postwertzeichen ab 1 Mai 1960 gebuhrenfrei ausgestellt Ab 1966 empfiehlt die Deutsche Post den Dauerbeziehern im Ausweisverfahren bei langerer Abwesenheit vom Wohnsitz entweder den Bezug zu einem neuen Postamt uberweisen zu lassen oder Kunde bei der Versandstelle zu werden Sammlerausweis Typ I nbsp Juni 1953 Vorderseite mit Hinwei sen Gebuhr 1 DM Hektographie nbsp Ruckseite mit Entwertungsspalten nbsp 1957 Vorderseite mit Hinwei sen Gebuhr 1 DM Druck nbsp Ruckseite mit EntwertungsfeldernAusweistyp II Bearbeiten Ein neuer Ausweistyp II auf kraftigerem Papier und in den Vordruckfarben schwarz rot und grun wurde 1969 eingefuhrt Die Abgabemenge war nun auf 3 Satze begrenzt worden und fur die unterschiedlichen Bezugshohen wurden von vornherein unterschiedliche Vordrucke 1 bis 3 Satze verwendet Die fur 30 Ausgaben gultigen Ausweise kosteten 2 Mark die Gebuhrenhohe pro Ausgabe blieb also unverandert Bei der Abholung der Marken wurde nun ein nummerierter Kupon der jeweils an eine bestimmte Sonderausgabe gebunden war von der Post vom Ausweis abgetrennt und einbehalten Die jeweils auf dem Formular ausgewiesene Abholfrist schwankte nun zwischen 15 und 16 Tagen 1990 betrug sie 15 Tage 5 Die Verlangerung der Abholfrist durfte im Zusammenhang mit der Einfuhrung der 5 Tage Arbeitswoche 1967 stehen da auch die meisten Postamter nun an Sonnabenden geschlossen waren worauf der Ausweistext auch hinwies Sammlerausweis Typ II 1985 nbsp Vorderseite Gebuhr 2 M nbsp Ruckseite mit Hinweisen nbsp AbschnittsteilNeuregelung beim Ausweisverfahren anlasslich der Wahrungs Wirtschafts und Sozialunion 1990 Bearbeiten Zum 1 Juli 1990 wurden die Verkaufsbestimmungen fur Postwertzeichen und philatelistische Souvenirs dahingehend verandert dass von diesem Zeitpunkt ihre Abgabemenge nicht mehr begrenzt war Es gab auch keine Werte in geringer Auflage mehr vielmehr bestimmte sich die Auflagenhohe allein nach postalischen Erfordernissen unter Berucksichtigung auch des Bedarfs der Sammler an Briefmarkenneuheiten Das Verbot des Verkaufs ganzer Bogen von Sonderpostwertzeichen wurde aufgehoben jedoch blieb der Bezug von Sonderpostwertzeichen im Ausweisverfahren bei den Postamtern und Poststellen im Interesse der Dauerbezieher bis zum Ablauf des Sammlerausweises nach den bisherigen Festlegungen bestehen Neue Anmeldungen wurden fur den Schalterbezug nun nicht mehr angenommen der Sammlerausweis hatte seine Bedeutung verloren Ausstellungseintrittskarten als Sammlerausweis BearbeitenInsbesondere vor 1945 wurden die damals noch recht zuruckhaltend und in vergleichsweise geringen Auflagen von den Postverwaltungen emittierten Sonderblockausgaben nicht selten nur im Zusammenhang mit dem Besuch einer Briefmarkenausstellung unter Vorlage einer Eintrittskarte abgegeben Diese fungierte damit im weiteren Sinne auch als Sammlerausweis 6 Im deutschsprachigen Raum begann diese Praxis bei der Reichspost 1930 mit dem Block zur IPOSTA 1930 in Berlin Dieser Ausgabe folgten Osterreich 1934 mit dem WIPA Block Internationale Postwertzeichen Ausstellung und die Schweiz mit dem Block zur NABA Nationale Briefmarken Ausstellung 1934 in Zurich Die drei Blockausgaben waren jeweils die ersten der betreffenden Postverwaltungen 7 Im August 1949 wurde beim Sonderblock der Sowjetischen Besatzungszone zum 200 Geburtstag von J W von Goethe erneut auf die Bindung des Blockerwerbs an eine Eintrittskarte zur Goethe Ausstellung in Weimar zuruckgegriffen Allerdings gab es nun die Ausgabe auch am Sammlerschalter in Ost Berlin W 8 Einzelnachweise Bearbeiten Der Bezug von Dienstmarken und Postkarten mittels eines Sammlerausweises ist durch ein Vordruckformular der Reichspost von 1943 mit dem Druckvermerk 6 43 dokumentiert Ahnlich regelte die Deutsche Post der DDR den Bezug von Ersttagsbriefumschlagen und Ganzsachen Postkarten neben demjenigen von Sondermarkensatzen uber einen gewissen Zeitraum mindestens bis Ende der 1960er Jahre vgl den abgebildeten Ausweistyp I Die bisher aufgetauchten Abstempelungen weisen Daten von Anfang 1943 24 Februar bis 1945 auf sammler express Fachzeitung fur Philatelie und andere Sammelgebiete Berlin 1952 Heft 20 S 2 In welchem Umfang 1953 hektographierte und gedruckte Formulare zum Einsatz kamen muss noch erforscht werden Es liegen 1969 und 1971 sowie 1981 verwendete Formulare vor bei denen 16 Tage Abholfrist ausgewiesen sind Vergleiche dazu Wolfram Grallert Waldemar Gruschke Lexikon Philatelie transpress VEB Verlag fur Verkehrswesen Berlin 1971 S 43 Stichwort Ausweis zum Bezug von Sonderpostwertzeichen Das Stichwort stellt aber nur auf den Bezug von Sonderpostwertzeichen ab und ist damit zu eng gefasst wie die Sammlerausweise der Reichspost von 1943 bis 1945 belegen die auch Dienstmarken in das Postabonnement einbezogen hatten Die erste Blockausgabe des Furstentums Liechtenstein die ebenfalls zu einer nationalen Briefmarken Ausstellung 1934 erschien wurde dagegen auf dem Ausstellungspostamt Vaduz und dem ortlichen Postamt Friesenberg verkauft Briefmarkenjahrgange und serien der Deutschen Post der Deutschen Demokratischen Republik von 1949 bis 1990 Jahrgange der Deutschen Post der DDR 1949 1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990Dauermarkenserien Prasident Wilhelm Pieck 1950 1958 Personlichkeiten aus Politik Kunst und Wissenschaft 1952 1953 Funfjahrplan 1953 1959 Staatsratsvorsitzender Walter Ulbricht 1961 1971 Aufbau in der DDR 1973 1981 Bauwerke und Denkmaler 1990 Sondermarkenserien nach Michel Katalog Von der UdSSR zuruckgefuhrte Gemalde der Dresdner Gemaldegalerie 1955 1959 Seehafen Rostock 1958 1960 Von der Sowjetunion zuruckgefuhrte antike Kunstschatze 1958 1959 Geschutzte Tiere 1962 1963 Internationale Mahn und Gedenkstatten 1963 1989 Volkstrachten 1964 1968 Geschutzte heimische Pflanzen 1966 1970 Plauener Spitze 1966 1974 Sicherheit im Strassenverkehr 1966 1975 Marchenmotive 1966 1985 Unbesiegbares Vietnam 1966 1979 Bedeutende Bauwerke 1967 1969 Beruhmte Personlichkeiten 1967 1972 Flugzeuge 1969 1972 Minerale aus den Sammlungen der Bergakademie Freiberg 1969 1974 Kakteen 1970 1983 Bedeutende Personlichkeiten 1973 1990 Personlichkeiten der deutschen Arbeiterbewegung 1973 1990 Leuchtturme Leit Leucht und Molenfeuer 1974 1975 Fachwerkbauten in der DDR 1978 1981 Zirkuskunst in der DDR 1978 1985 Meissner Porzellan 1979 1989 Historisches Spielzeug 1980 1982 Schmalspurbahnen in der DDR 1980 1984 Vom Aussterben bedrohte Tiere 1980 1987 Technische Denkmale 1981 1988 500 Geburtstag von Martin Luther 1982 1983 Burgen 1984 1985 Historische Siegel 1984 1988 750 Jahre Berlin 1986 1987 Historische Denkmale Rolandsaulen 1987 1989 Motivzusammenstellungen Tag der Briefmarke 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