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Die protestantische Salvatorkirche ist in ihren gotischen Teilen das alteste Gebaude des pfalzischen Dorfes Kallstadt im Landkreis Bad Durkheim Sie liegt in der Ortsmitte direkt an der Deutschen Weinstrasse St Salvatorkirche Salvatorkirche Kallstadt von Norden Salvatorkirche Kallstadt von NordenBasisdatenKonfession protestantischOrt Kallstadt DeutschlandBaugeschichteBaubeginn um 1300BaubeschreibungBaustil Gotik BarockBautyp Chorturm SaalbauKoordinaten 49 29 32 4 N 8 10 29 4 O 49 492323 8 174841 Koordinaten 49 29 32 4 N 8 10 29 4 OVorlage Infobox Kirchengebaude Wartung Funktion und Titel fehltVorlage Infobox Kirchengebaude Wartung Widmung oder Patrozinium fehlt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubestand 3 Orgel 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Kirche war ursprunglich dem hl Alban geweiht und gehorte als Filiale zur Pfarrei Pfeffingen im Bistum Worms 1457 schenkte Kurfurst Friedrich I von der Pfalz die Pfarrkirche zu Pfeffingen samt ihren Filialen St Nikolaus in Ungstein und St Alban in Kallstadt der Universitat Heidelberg die sie bis zum 20 Juni 1563 besass und dann der Kurpfalz zuruckgab welche die Dorfer und Kirchen den Grafen von Leiningen zu Lehen auftrug Spatestens seit 1556 war hier wie in der ubrigen Kurpfalz die Reformation eingefuhrt worden Im Wormser Synodale von 1496 wird erwahnt dass die Kallstadter Albanskapelle einen dort residierenden Priester mit einem zugehorigen Wohnhaus habe 1 Dennoch wurde Kallstadt am 11 Januar 1502 durch Bischof Johann III von Dalberg unter Zustimmung der Universitat Heidelberg auf Antrag seiner Glaubigen von der Pfeffinger Kirche getrennt und zu einer eigenen Pfarrei erhoben Man hatte sich beklagt dass besonders im Winter der fur bestimmte Gelegenheiten vorgeschriebene Besuch der Pfarrkirche zu beschwerlich sei Zur Erinnerung an das bisherige Abhangigkeitsverhaltnis zur Mutterpfarrei Pfeffingen sollte zukunftig alljahrlich an einem beliebigen Tag der Pfarrer von Kallstadt mit den Glaubigen in Prozession dorthin ziehen ein Hochamt halten und eine Kerze stiften Kallstadt musste uberdies seit 1505 eine jahrliche Kompensation von 9 Gulden an den Pfarrer von Pfeffingen zahlen Die Urkunde von 1502 nennt den vorhandenen Turm und einen Friedhof bei der Kirche 2 In der Antragsurkunde vom 21 Oktober 1501 wird hingegen nur ausgefuhrt dass bei der Kallstadter Kapelle genugend Platz sei um einen Friedhof anzulegen Demnach gab es Bestattungen dort offenbar erst seit Grundung der Pfarrei 3 1612 bzw 1615 begrub man hier die katholischen Eheleute Sponnagel aus Kallstadt ohne Gesang und Leichenpredigt an der Mauer weil sie von ihrer Abgotterei nicht lassen wollten 4 1772 riss man das Kirchenschiff ab und ersetzte es durch einen barocken Neubau Der alte Chorraum mit daruber befindlichem Turm blieb erhalten Seit 1772 heisst das Gotteshaus St Salvatorkirche und gehort heute zur Protestantischen Landeskirche der Pfalz Im Jahre 2001 spendete Donald Trump von 2017 bis 2021 der 45 US Prasident dessen Grossvater aus Kallstadt in die Vereinigten Staaten ausgewandert war 5000 fur die Sanierung der Kirche 5 Baubestand Bearbeiten nbsp Salvatorkirche Kallstadt von Suden Rechts der gotische Chorturm links das barocke Kirchenschiff nbsp Nahaufnahme des gotischen ChorturmesDie Kirche liegt ebenso wie das Dorf an einem ostlichen Auslaufer der Haardt Das gesamte Gelande fallt nach Osten ab wobei der Standort gegenuber der ostlich daran vorbeifuhrenden Weinstrasse deutlich hoher liegt Deshalb heisst der Platz auch Kirchberg und ist nach Sudosten zur tieferen Strasse hin durch eine Mauer befestigt Auf diesem Hugel steht der geostete quadratische Chor der alten gotischen Kirche an dessen aussere ostliche Ecken Strebepfeiler mit verzierten Stirngiebeln angebaut sind In der sudlichen und ostlichen Wand ist je ein spitzbogiges Masswerkfenster eingelassen in der sudlichen und nordlichen Wand ausserdem je eine schmale Spitzbogenluke Uber dem Chor sitzt ein achteckiger Glockenturm mit barockem Schiefer Laternenaufsatz Er hat einschliesslich des Chors welcher das Erdgeschoss bildet funf Stockwerke und im vierten Geschoss befinden sich acht spitzbogige Fenster wobei das nordliche und das sudliche zweigeteilt sind und Masswerk aufweisen Das oberste Turmgeschoss tragt bereits Schieferverkleidung hat Schalloffnungen fur die Glocken und Zifferblatter der Uhr Es geht in die geschieferte Dachkuppel uber Der Kern des Erdgeschosses ehemaliger Chor wird ins spate 13 Jahrhundert datiert und es durfte sich dabei um die ursprungliche Filialkapelle St Alban handeln Im 15 Jahrhundert erfolgte der Umbau in der heutigen Form mit aus dem Chor herauswachsendem Turm Das ganze Ensemble besteht weitgehend aus unverputzten gelben Sandsteinen Das fruhere Kirchenschiff schloss sich westlich an Dieses trug man um 1772 ab und errichtete stattdessen ein neues Langhaus in Nord Sud Richtung mit Fassade im Suden und dreiseitig geschlossenem Chor im Norden Der alte Chor mit Turm steht heute an der Ostwand des Langhauses und bildet nun eine vom Kirchenschiff zugangliche Seitenkapelle die noch den spitzbogigen gotischen Chorbogen der alten Kirche aufweist Das neue Langhaus ein Saalbau mit Satteldach und grossen barocken Rundbogenfenstern hat nach Suden hin ein aufwandiges korbbogiges Barockportal mit der Bezeichnung 1772 und geschnitzter Tur Im Inneren ist die originale Barockeinrichtung mit Kanzel Empore und Kirchenbanken weitgehend komplett erhalten In die Sudmauer des alten Chores ist aussen ein Grabstein aus dem 17 Jahrhundert eingelassen Er tragt die Abbildung von drei Glocken und es handelt sich um das Epitaph des Schultheissen Hans Lorenz Schuller der um 1668 Glocken fur die Kirche stiftete 6 An der Ostwand ist ein weiterer Grabstein befestigt fruhes 17 Jahrhundert nbsp Die Kirche von Suden nbsp Barockportal 1762 nbsp Chorturm von Osten nbsp Chorturm von Norden nbsp Chorturm von Suden nbsp Alter Chor von Suden mit Glockenstifter Grabstein nbsp Glockenstifter Grabstein 17 JahrhundertOrgel BearbeitenDie Kirche besitzt eine zweimanualige Orgel mit einem Barockprospekt aus Kirschbaumholz und 23 Registern erbaut 1774 75 von Johann Georg Geib 1739 1818 In seinen Jugenderinnerungen Vorspiele des Lebens berichtet Bundesprasident Theodor Heuss dass er an dieser Orgel einst den Blasebalg trat als sein Vetter der Sohn des dortigen Pfarrers darauf spielte 7 2005 wurde die Orgel von Forster amp Nicolaus Orgelbau restauriert Die aus Kallstadt stammende Familie Heinz der Ketchup Firma spendete zu diesem Zweck 40 000 8 Die Disposition der Orgel lautet 9 I Positivwerk C d31 Gedackt 8 2 Flauth Travers 8 3 Principal 4 4 Floth 4 5 Salicional 2 4 6 Octav 2 7 Mixtur 1 8 Vox humana 8 9 Cromorne 8 Tremulant II Hauptwerk C d310 Gedackt 16 11 Principal 8 12 Viol da Gamba 8 13 Bourdon 8 14 Octav 4 15 Salicional 4 16 Quinte 3 17 Superoktav 2 18 Terz 1 3 5 19 Mixtur 1 20 Trompet 8 Pedal C g021 Subbass 16 22 Violon 8 23 Posaunenbass 16 Traktur Schleifladen vollmechanisch 10 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Band 8 Rheinland Pfalz Saarland Ausgabe 2 S 419 Deutscher Kunstverlag 1984 Ausschnittscan Magnus Backes Hans Caspary u Regine Dolling Kunstwanderungen in Rheinland Pfalz und im Saarland Belser Verlag Stuttgart 1971 S 111 Johann Georg Lehmann Geschichtliche Gemalde aus dem Rheinkreise Bayerns Band 2 Heidelberg 1834 S 139 Digitalscan Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Salvatorkirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Protestantische Kirchengemeinde KallstadtEinzelnachweise Bearbeiten Michael Frey Versuch einer geographisch historisch statistischen Beschreibung des konigl Bayer Rheinkreises Band 2 Gerichts Bezirk von Frankenthal Speyer 1838 Seite 490 Digitalscan Franz Xaver Glasschroder Urkunden zur Pfalzischen Kirchengeschichte im Mittelalter Munchen 1903 Seiten 228 u 229 Urkundenregest Nr 557 Franz Xaver Glasschroder Neue Urkunden zur Pfalzischen Kirchengeschichte im Mittelalter Verlag der Pfalzischen Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften Speyer 1930 Seiten 188 189 und 191 Urkundenregeste Nr 287 u 289 Theodor Kaul Die Einfuhrung der Reformation in der Grafschaft Leiningen Hartenburg Grunstadt 1942 S 27 Florian Riesterer Donald Trump hat Kirche in Kallstadt unterstutzt In Evangelischer Kirchenbote Sonntagsblatt fur die Pfalz 3 Marz 2017 abgerufen am 23 August 2019 Bernhard H Bonkhoff Pfalzisches Glockenbuch Institut fur pfalzische Geschichte und Volkskunde 2008 ISBN 3927754633 Seiten 57 61 Ausschnittscans Theodor Heuss Vorspiele des Lebens Rainer Wunderlich Verlag Tubingen 1955 S 128 Donald Trumps Wurzeln King of New York Knallkopf of Kallstadt In Frankfurter Allgemeine Zeitung 20 Januar 2016 abgerufen im 1 Januar 1 Disposition der Orgel in Kallstadt Vgl Werkliste von Forster amp Nicolaus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Salvatorkirche Kallstadt amp oldid 216888714