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Die Salvatorkirche auch St Salvator in Bettbrunn im Landkreis Eichstatt und im Bistum Regensburg ist eine barocke Wallfahrtskirche die dem Salvator Mundi lat Erloser der Welt meint Jesus Christus geweiht ist St Salvator Inhaltsverzeichnis 1 Wunder 2 Geschichte 3 Orgel 4 Literatur 5 Weblinks 6 Siehe auch 7 EinzelnachweiseWunder BearbeitenIm Jahre 1125 soll sich der Sage nach abgedruckt in Engerds Wallfahrtsbuchlein von 1584 folgendes Wunder ereignet haben Ein Hirte hatte eine geweihte Hostie in seinen Hirtenstab eingebaut Als ein Gewitter aufzog und das Vieh auseinanderlief warf er mit seinem Stecken nach den Tieren woraufhin die Hostie auf den Boden fiel und sich weder vom Hirten noch von einem Priester aufheben liess Schliesslich kam der Regensburger Bischof Hartwig dem es gelang die Hostie zu erheben Daraufhin wurde uber dem Felsen auf dem die Hostie gelegen war eine holzerne Kapelle erbaut Bettbrunn ist somit die alteste bezeugte bayerische Hostienwallfahrt nbsp Kirche und Kloster Bettbrunn Kupferstich von Michael WeningGeschichte Bearbeiten1329 brannte das erste holzerne Kirchlein ab und mit ihm verbrannte die Hostie von 1125 die auf dem Hochaltar verwahrt worden war Daraufhin verehrte man ein holzernes Gnadenbild des hl Salvators ein Christusbild welches den Brand uberstanden hatte Es handelt sich um eine 34 Zentimeter hohe Holzplastik aus der Zeit der Hochromanik um 1125 Jesus als Konig darstellend Das Bildnis wurde in der Barockzeit 1728 mit silbernem Herzen Szepter und Weltkugel geschmuckt Nach der Zerstorung der Kapelle baute die Regensburger Dombauhutte 1329 39 eine einschiffige gotische Kirche von 37 Meter Lange Spater erfolgten mehreren Erweiterungen Schliesslich riss man 1774 das Langhaus aufgrund seines desolaten Zustandes ab und baute es in breiterer Form wieder auf Der Baumeister war der kurfurstliche Hofmaurermeister Leonhard Matthaus Giessl aus Wien bzw Munchen der die Kirche nach Planen des Ingolstadter Architekten Veit Haltmayr neu errichtete Da der alte Chor stehen blieb musste keine Neukonsekration vorgenommen werden Die drei Fresken des Langhauses malte 1777 der bayerische Hofmalermeister Christian Wink der auch das Chordeckenfresko schuf Der Stuck stammt von 1777 bis 1784 von Franz Xaver Feichtmayr d J Trotz des fruhen Klassizismus des Stucks lebt die Kircheneinrichtung noch weitgehend vom Barock Der im Grundriss quadratische 70 Meter hohe und damit die Gegend weit beherrschende Kirchturm geht im obersten Geschoss in ein Achteck uber der Kuppelhelm wird von einer Laterne uberragt die von einer Zwiebel bekront wird In dieser Gestalt ist der Turm ein Werk von dem Parlier Johann Baptist Camesino erbaut 1681 84 nach Planen von Jakob Engel 1963 64 musste wegen starker Rissbildung der Schub des Daches durch einen Eisenbeton Ringanker und zusatzliche Verstrebungen im Dachstuhl abgefangen werden An einer Renovierung unter Pfarrer und Dekan Geistlicher Rat Gustav Reiss 1988 wirkten von 1969 bis 1978 32 Firmen mit nbsp Innenraum der Wallfahrtskirche BettbrunnDie Kirche ist heute ein bekannter Wallfahrtsort zu dem jahrlich mehr als 60 Pfarrgemeinden pilgern Alle 100 Jahre uberbringen diese eine Votivkerze die im Chorraum fest aufgestellt wird Vor der Sakularisation 1803 befanden sich hier uber 300 solche besonders geschmuckten und besonders grossen Kerzen von denen bei der Sakularisation uber 200 abgingen Heute sind wieder etwa 240 dieser Immerkerzen vorhanden die alteste stammt aus Ingolstadt aus dem Jahr 1378 Die Wallfahrtskirche ist seit 1374 gleichzeitig Pfarrkirche die Pfarrei wurde seit 1650 von den Augustiner Eremiten in Ingolstadt betreut die die Pfarrei 1690 offiziell ubertragen bekamen 1653 errichtete der Bettbrunner Pfarrer Pater Sebastian Fridlin die noch heute bestehende Rosenkranzbruderschaft und 1670 die Erzbruderschaft vom heiligsten Altarsakrament Die Wallfahrt erfreute sich im Haus Wittelsbach hoher Beliebtheit Kurfurst Maximilian I pilgerte im Herbst 1651 noch im Alter von 79 Jahren nach Bettbrunn und verstarb wenig spater an einer wahrend der Wallfahrt zugezogenen Erkaltung 1693 und 1743 erfolgten papstliche Ablassverleihungen Mit der Sakularisation mussten die Augustiner Eremiten ihr Kloster in Bettbrunn verlassen Die Wallfahrten wurden verboten und setzten erst gegen 1860 wieder ein Heute gehort die Pfarrei zum Dekanat Pforring des Bistums Regensburg 2006 07 wurde eine umfangreiche Innenrenovierung vorgenommen Zu den Kunstwerken der Kirche zahlen eine steinerne Salvatorfigur von Georg Vischer von 1526 ein Altarrelief von Ulrich Vischer 1473 in Ingolstadt gehauen ein Salvator Gemalde von 1570 von Lucas Cranach d J ein spatgotischer Flugelaltar in der oberen Sakristei aus Weissendorf stammend ein Ostensorium mit Agnus Dei Lamm Gottes Wachsscheibe um 1630 ein Hl Jakobus d J von 1605 eine Rokoko Madonna Maria vom Siege von 1780 geschnitzte Stuhlwangen und eine bedeutende Krippe die in der Weihnachtszeit vor einem linken Seitenaltar aufgebaut wird Der Ortsname bezog sich ursprunglich als Vebrunn oder Pfebrunn auf einen Ziehbrunnen erst mit der Wallfahrt nannte das Volk den Ort Betbrunn 1378 so bezeugt Der Salvatorbrunnen im altesten Hof des Ortes wurde bei der Sakularisation 1803 abgebrochen 1974 wurde an der Sudseite der Kirche ein neuer Brunnen durch den Bildhauer Barthelmess Ingolstadt errichtet Die Kirche wird gegenwartig von Mitgliedern der Priesterbruderschaft St Petrus genutzt die seit dem Jahr 2008 im ehemaligen Pfarrhof eine Niederlassung eingerichtet haben Orgel Bearbeiten nbsp Die OrgelDie Orgel wurde 1894 von Franz Borgias Maerz als op 307 gebaut Dabei sollen Register aus einem Vorgangerinstrument von 1692 von Johann Konig verwendet worden sein Zuschreibung fraglich Der 1780 geschaffene Prospekt stammt von Georg Wagner Ingolstadt 1970 wurde die Orgel von L Plossl renoviert und leicht umgebaut Die heutige Disposition entspricht wieder der von Maerz mit 20 Registern auf zwei Manualen und Pedal sie wurde von Heribert Heick Regensburg rekonstruiert 1 I Manual C f3Bourdon 16 Prinzipal 8 Gamba 8 Gedeckt 8 Salicional 8 Tibia 8 Gemshorn 4 Octav 4 Superoctav 2 Mixtur 2 2 3 II Manual C f3Lieblich Gedeckt 8 Dolce 8 Geigenprinzipal 8 Aeoline 8 Traversflote 4 Fugara 4 Pedal C d1Subbass 16 Violonbass 16 Octavbass 8 Cello 8 Koppeln II I I P Spielhilfen Tutti Piano MezzoforteLiteratur BearbeitenAmbrosius Schnaderbeck SS Salvator Ein Gnadenreicher Bettbrunnen zu Bettbrunn Thomas Grass Ingolstadt 1687 VD17 12 124800B Online Johann Baptist Mehler Wallfahrts Buchlein zum heil Salvator in Bettbrunn 1925 Josef Kettner verantwortlich Wallfahrtskirche St Salvator Zur Erinnerung an die 850 Jahr Feier der Wallfahrt und die Renovierung der Kirche Kosching Ingolstadt o J ca 1975 Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt 87 1978 Karl Recum Text Wallfahrtskirche St Salvator zu Bettbrunn 8 seitiges illustriertes Faltblatt Ottobeuren Hannes Oefele Verlag 2 Auflage 1979 Elmar Ettle Oh heiliger Salvator hilff Die Kipfenberger Wallfahrt nach St Salvator in Bettbrunn 1979 Pfarr und Wallfahrtskirche St Salvator zu Bettbrunn Munchen und Zurich Schnell amp Steiner 8 neubearbeitete Auflage 1989Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Salvator Bettbrunn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Wallfahrtskirche Bettbrunn Quellen und VolltexteSiehe auch BearbeitenKloster BettbrunnEinzelnachweise Bearbeiten Orgeldatenbank Bayern online48 872913 11 555738 Koordinaten 48 52 22 5 N 11 33 20 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Salvatorkirche Bettbrunn amp oldid 219904752