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Sabadill Schoenocaulon officinale Syn Sabadilla officinarum Veratrum officinale Asagraea officinale Helonias officinale Asagra caracasana auch Sabadill Lausekraut Lausesabadill oder Mexikanisches Lausekraut genannt ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Germergewachse Melanthiaceae SabadillSabadill Schoenocaulon officinale SystematikKlasse Bedecktsamer Magnoliopsida MonokotyledonenOrdnung Lilienartige Liliales Familie Germergewachse Melanthiaceae Gattung SchoenocaulonArt SabadillWissenschaftlicher NameSchoenocaulon officinaleA Gray Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Vorkommen 3 Giftigkeit 4 Verwendung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenSchoenocaulon officinale wachst als ausdauernde krautige Pflanze mit einem unterirdisch zwiebelartig gestauchten Spross als Uberdauerungsorgan Ihre grasahnlichen Laubblatter sind schmal aufrecht und bis etwa einem Meter lang Uber die Blattern hinaus ragt der Blutenstandsstiel der einen 30 bis 50 Zentimeter langen traubigen Blutenstand mit zahlreichen Bluten tragt Die Bluten sind dreizahlig mit sechs gelblichen Blutenhullblattern Sie bilden etwa 1 cm lange braunliche dreispaltige Kapselfruchte die bei der Reife aufspringen und zahlreiche Samen entlassen Die Samen sind glanzend schwarzbraun langlich kantig am oberen Ende verschmalert und geruchlos sie haben unter der Samenschale einen weisslichen harten Kern welcher brennend scharf und bitter schmeckt Vorkommen BearbeitenDer Sabadill kommt vor allem in Mittelamerika Mexiko El Salvador Honduras Nicaragua Costa Rica und Venezuela vor wo er wild wachst und auch angebaut wird 1 Giftigkeit BearbeitenSabadill enthalt in allen Pflanzenteilen besonders jedoch im Wurzelstock und Samen wie der Weisse Germer giftige Steroidalkaloide die sich wie die meisten Veratrum Alkaloide von C nor homo Cholestan ableiten Die Samen enthalten 1 bis 5 des Veratrin genannten Alkaloidgemisches Nachgewiesen wurden darin unter anderem mehrere Veracevin Ester 2 Cevadin Veratridin 3 Veratrin wirkt auf Schleimhaute reizend und erzeugt in der Nase Niesreiz Bei oraler Aufnahme kann es zu Erbrechen Kollaps Bewusstlosigkeit und bis zum Tod fuhren Es lahmt die peripheren Nervenendigungen und quergestreiften Muskeln In therapeutischer Dosierung wirkt es vorubergehend blutdrucksenkend 4 Verwendung BearbeitenSabadill Samen auch Lausesamen Semen Sabadillae Fructus Sabadillae wurden fruher medizinisch eingesetzt bei Neuralgien rheumatischen Leiden und Hypochondrie In der Tierheilkunde wurden die von den Fruchtschalen befreiten Samen Semen Sabadillae excorticatum ausserlich als Pulver und in Salben gegen Ungeziefer verwendet Essigsaure Extrakte der Sabadill Samen haben eine insektizide Wirkung Daher kann ein Sabadillessig als alternatives Bekampfungsmittel gegen Kopflause Ektoparasiten verwendet werden Es besteht dabei die Gefahr einer Aufnahme der Alkaloide durch die Haut insbesondere wenn sie verletzt ist was zu Vergiftungserscheinungen fuhren kann 5 In der Homoopathie wird Sabadill in potenzierter verdunnter Form vorwiegend bei Fliessschnupfen und Niesanfallen eingesetzt zum Beispiel bei Heuschnupfen Die Aufbereitungskommission D beim ehemaligen Bundesgesundheitsamt BGA nennt in ihrer Monographie als Anwendungsgebiete Entzundungen der Atemwege des Magen Darm Kanals Kreislaufschwache 6 Mit der Monografie Schoenocaulon officinale Sabadilla ist die Qualitat der Droge sowie die Herstellung der Urtinktur und ihrer Verdunnungen im Homoopathischen Arzneibuch festgelegt und somit offizinell Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Literatur BearbeitenMannfried Palow Das grosse Buch der Heilpflanzen Bechtermunz Augsburg 1999 ISBN 3 8289 1839 5 Hildebert Wagner Pharmazeutische Biologie Wiss Verl Ges Stuttgart 1999 ISBN 3 8047 1605 9 Eberhard Teuscher Pharmakognosie Wiss Verl Ges Stuttgart 2004 ISBN 3 8047 2073 0 Felix Haffner Rainer Braun Normdosen gebrauchlicher Arzneistoffe und Drogen Wiss Verl Ges Stuttgart 2013 ISBN 978 3 8047 3199 8 Bruno Wolters Agave bis Zaubernuss Urs Freund Verlag 1996 ISBN 3 924733 04 X Gerhard Madaus Lehrbuch der Biologischen Heilmittel 1938 SabadillaWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Sabadill Schoenocaulon officinale Album mit Bildern Videos und Audiodateien Film uber Wildsammlung in VenezuelaEinzelnachweise Bearbeiten Rafael Govaerts Hrsg Schoenocaulon World Checklist of Selected Plant Families des Royal Botanic Gardens Kew Zuletzt eingesehen am 26 Juni 2018 Strukturformel E Teuscher Pharmakognosie Teil II Akademie Verlag Berlin 1970 S 345 Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Aufl Sabadilla in Gerhard Madaus Lehrbuch der Biologischen Heilmittel 1938 Monographie Schoenocaulon officinale Sabadilla Kommission D Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sabadill amp oldid 197256827