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Die Steroidalkaloide sind eine Gruppe von Pseudoalkaloiden Es handelt sich bei ihnen um stickstoffhaltige Steroide Zu den Steroidalkaloiden gehoren die Solanum Veratrum Apocynaceen Steroidalkaloide Buxus Steroidalkaloide sowie die Salamander Alkaloide und die Batrachotoxine 1 Inhaltsverzeichnis 1 Beispiele 1 1 Batrachotoxine 1 2 Bufotoxine 1 3 Buxus Steroidalkaloide 1 4 Apocynaceen Steroidalkaloide 1 5 Salamander Alkaloide 1 6 Solanum Alkaloide 1 6 1 Solanidan Grundgerust 1 6 2 Spirosolan Grundgerust 1 7 Veratrum Alkaloide 1 7 1 Veratrum Alkaloide des weissen grunen Germers 1 7 2 Veratrum Alkaloide des Sabadills 2 EinzelnachweiseBeispiele BearbeitenBatrachotoxine Bearbeiten Struktur Naturliches Vorkommen nbsp Batrachotoxinin A 2 nbsp Batrachotoxine bilden sich auf der Haut von sudamerikanischen Pfeilgiftfroschen Das Foto zeigt den Phyllobates terribilis schrecklicher Pfeilgiftfrosch 3 Die neurotoxischen Batrachotoxine sind in der Natur auf der Haut von Baumsteigerfroschen zu finden Ihnen liegt die Struktur der Pregnane zugrunde welche 21 Kohlenstoffatome aufweisen Spezifisch fur die Batrachotoxine ist die Aminogruppe am 18 Kohlenstoffatom Ein Beispiel hierfur ist das Batrachotoxinin A 3 4 Bufotoxine Bearbeiten Struktur Naturliches Vorkommen nbsp Bufotoxin 5 6 nbsp Bufotoxin wird auf der Haut von Kroten der Gattung der echten Kroten Bufo gebildet 7 Die Bufotoxine sind nach der Gattung der Bufo benannt Fur die Bufotoxine sind die a Pyranone am 17 Kohlenstoffatom spezifisch Das hier dargestellte Bufotoxin ist ein Steran Derivat mit einem a Pyranon am 17 Kohlenstoffatom sowie einer veresterten Suberinsaure am 3 Kohlenstoffatom mit daran gebundenem L Arginin 8 Buxus Steroidalkaloide Bearbeiten Struktur Naturliches Vorkommen nbsp Buxamin E 9 nbsp Buxandonin L 10 nbsp Cyclobuxin D 9 nbsp Buxamin E Buxandolin L und Cyclobuxin D kommen in den Blattern des gewohnlichen Buchsbaumes buxus sempervirens vor 10 Die Buxus Steroidalkaloiden kommen in den Blattern des gewohnlichen Buchsbaumes Buxus sempervirens vor Diese Pflanze ist vor allem in Sud und Mitteleuropa beheimatet Die Buxus Steroidalkaloide weisen eine am 3 und oder am 20 Kohlenstoff gebundene Aminogruppe auf Die Aminogruppen liegen partiell komplett oder auch gar nicht methyliert vor Bei den Buxus Steroidalkaloiden handelt es sich um eine grosse Gruppe von Basen die sich zum Grossteil in wiederum drei Gruppen unterteilen lassen Eine andere Gruppe von Buxus Steroidalkaloiden weist eine Struktur mit einem tetracyclischen System auf Bei diesen liegt eine Bindung zwischen dem 9 und dem 19 Kohlenstoffatom vor sodass Ring B als ein siebengliedriger Ring vorliegt Ein Vertreter dieser Gruppe ist das Buxamin E Die dritte grosse Gruppe zeichnet sich dadurch aus dass keine weiteren Kohlenstoffatome am 4 Kohlenstoffatom des A Ringes gebunden sind Ein Beispiel hierfur ist das Buxandonin L Die grosste Gruppe bilden die Buxus Steroidalkaloide die pentacyclisch sind Ihnen liegt das Gerust des 4 4 14 Trimethyl 9 19 cyclopregnan zugrunde Ein Vertreter dieser Gruppe ist das Cyclobuxin D 4 Apocynaceen Steroidalkaloide Bearbeiten Struktur Naturliches Vorkommen nbsp Latifolinin 11 nbsp Latifolinin kommt in der Rinde der Funtumia latifolia vor In den Blattern dieser Pflanze kommen des Weiteren das Funtumin und das Funtumidin vor Bei diesen handelt es sich um Apocynaceen Steroidalkaloide mit dem 5a Pregnan Grundgerust 12 Den Apocynaceen Steroidalkaloiden konnen das 5a Pregnan D5 Pregnen oder das Conanin Grundgerust zugrunde liegen Diese weisen meistens eine Aminogruppe oder eine Sauerstoffverbindung am 3 Kohlenstoffatom auf Ein Beispiel hierfur ist das Latifolinin Das Latifolinin lasst sich vom Conanin Grundgerust ableiten Fur dieses ist ein Funfring gebildet durch eine sowohl am 18 als auch am 20 Kohlenstoff gebundene Aminogruppe charakteristisch 4 12 13 Salamander Alkaloide Bearbeiten Struktur Naturliches Vorkommen nbsp Samandarin 14 nbsp Salamander Alkaloide wie z B das Samandarin kommen auf der Haut von Tieren der Gattung Salamandra vor 15 Die toxischen Salamander Alkaloide konnen naturlich in den Organismen von Tieren die sich der Gattung der Salamandra zuordnen lassen gefunden werden Sie lassen sich von dem 3 Aza A homo 5b androstan ableiten Ein Beispiel ist das Samandarin siehe Abbildung das je nach Rasse das Hauptalkaloid sein kann aber auch gar nicht Teil des Organismus sein kann Spezifisch fur das Samandarin ist die Oxazolidinstruktur die am A Ring vorliegt Neben dem Samandarin gibt es noch einige andere Steroidalkaloide in den Organismen der Salamandra wie z B das Samandaridin das Samandaron und das Cycloneosamandion 8 16 17 Solanum Alkaloide Bearbeiten Solanidan Grundgerust Bearbeiten Struktur Naturliches Vorkommen nbsp Solanocapsin 18 nbsp Solanocapsin kommt u a in den Fruchten des Korallenstrauchs Solanum pseudocapsicum vor 19 Die Steroidalkaloide mit einem Solanidan Grundgerust zeichnen sich durch ein bicyclisches System aus das eine Cholesterolseitenkette am D Ring ersetzt Ein Beispiel hierfur ist das im Korallenstrauch Solanum pseudocapsicum vorfindbare Solanocapsin 19 Spirosolan Grundgerust Bearbeiten Struktur Naturliches Vorkommen nbsp Tomatidenol 20 nbsp Tomatidenol kommt u a in den Blattern des Bittersussen Nachtschattens Solanum dulcamara vor Diese Pflanzenart gehort zur Gattung der Nachtschatten Tomatidenol bildet das Hauptalkamin in der Art der Solanum dulcarama die in Europa beheimatet sind 21 Einer anderen Art der Solanum Alkaloide liegt das Spirosolan Gerust zugrunde Bei diesen ist der E Ring ein Tetrahydrofuran an das direkt ein Piperidin uber eine Spiroverbindung gebunden ist Ein Beispiel fur solch ein Steroidalkaloid ist das Tomatidenol Dieses kommt in vielen Spezies der Gattung Solanum vor 22 Veratrum Alkaloide Bearbeiten Veratrum Alkaloide des weissen grunen Germers Bearbeiten Struktur Naturliches Vorkommen nbsp Procevin 23 nbsp Veratramin 24 nbsp Procevin und Veratramin kommen u a im weissen Germer Veratrum album grandiflorum vor 25 Die Veratrum Alkaloide sind nach dem weissen bzw grunen Germer Veratrum album bzw Veratrum viride benannt Diese Pflanzen zahlen zur Familie der Liliaceae Bei diesen zahlt das Procevin als ein Sonderfall da bei diesem der Stickstoff des Piperidins mit dem 18 Kohlenstoff verbunden ist Das Veratramin ist ein Beispiel fur Veratrum Steroidalkaloide denen ein 22 26 Epimino 14 abeo cholestan Ringsystem zugrunde liegt 26 27 Veratrum Alkaloide des Sabadills Bearbeiten Struktur Naturliches Vorkommen nbsp Veracevin 27 nbsp Veracevin kommt im Sabadill Schoenocaulon officinale vor 28 Auch das Veracevin zahlt zu den Veratrum Alkaloiden Dieses kommt jedoch im Sabadill Schoenocaulon officinale vor der auch zur Familie der Liliaceae gehort Dem Veracevin liegt das Cevan Gerust zugrunde bei dem der C Ring als funf statt sechsgliedriger Ring vorliegt und der D Ring ein Sechsring ist Des Weiteren ist noch die hohe Anzahl an Hydroxygruppen bemerkenswert 26 27 Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag zu Steroidalkaloide In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 25 Februar 2019 Dictionary of steroids Chapman amp Hall London 1991 ISBN 0 412 27060 9 S 86 a b Wolfgang Bucherl Eleanor E Buckley Hrsg Venomous Animals and Their Venoms Band 2 Academid Press New York 1971 ISBN 978 0 12 138902 4 S 261 doi 10 1016 C2013 0 10436 9 a b c Dictionary of steroids Chapman amp Hall London 1991 ISBN 0 412 27060 9 S XXV XXVI Yoshiaki Kamano Hiroshi Yamamoto Yoshihiro Tanaka Manki Komatsu The Isolation and Structure of new Bufadienolides 3 Hydrogen suberates of Resibufogenin Cinobufagin and Bufalin the Structure of the so called Bufotoxins In Tetrahedron Letters Band 9 Nr 54 1968 S 5673 5676 doi 10 1016 S0040 4039 00 70748 9 Kazutake Shimada Kazuo Ohishi Hiroko Fukunaga Jai Seup Ro Toshio Nambara Structure activity relationship of bufotoxins and related compounds for the inhibition of Na K adenosine triphosphatase In Journal of Pharmacobio Dynamics Band 8 Nr 12 1985 S 1054 1059 doi 10 1248 bpb1978 8 1054 Wolfgang Bucherl Eleanor E Buckley Hrsg Venomous Animals and Their Venoms Band 2 Academid Press New York 1971 ISBN 978 0 12 138902 4 S 546 doi 10 1016 C2013 0 10436 9 a b O Gessner G Barger Handbuch der experimentellen Pharmakologie Hrsg W Heubner J Schuller Band 6 Springer Verlag Berlin Heidelberg Berlin 1938 ISBN 978 3 662 32094 5 S 45 doi 10 1007 978 3 662 32921 4 a b Eberhard Breitmaier Alkaloide Betaubungsmittel Halluzinogene und andere Wirkstoffe Leitstrukturen aus der Natur 3 Auflage Vieweg Teubner GWV Fachverlage GmbH Wiesbaden 2008 ISBN 978 3 8348 0531 7 S 97 98 a b P H List L Horhammer Hrsg Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis Chemikalien und Drogen Am Ch 5 Auflage Band 3 Springer Verlag Berlin Heidelberg GmbH Berlin 1972 ISBN 978 3 642 80563 9 S 589 590 doi 10 1007 978 3 642 80562 2 Dictionary of steroids Chapman amp Hall London 1991 ISBN 0 412 27060 9 S 644 a b R Hegnauer Chemotaxonomie der Pflanzen Eine Ubersicht uber die Verbreitung und die systematische Bedeutung der Pflanzenstoffe Band 3 Springer Basel AG Basel 1964 ISBN 978 3 0348 9386 2 S 127 129 doi 10 1007 978 3 0348 9385 5 Apocynaceen Steroidalkaloide In Burkhard Fugmann Hrsg Rompp Lexikon Naturstoffe 10 Auflage Band 1 Georg Thieme Verlag Stuttgart 1997 ISBN 978 3 13 199961 0 S 50 Dictionary of steroids Chapman amp Hall London 1991 ISBN 0 412 27060 9 S 769 T Luddecke S Schulz S Steinfartz A salamander s toxic arsenal review of skin poison diversity and function in true salamanders genus Salamandra In The Science of Nature Band 105 Nr 56 Springer Berlin Heidelberg 2018 S 208 216 doi 10 1007 s00114 018 1579 4 Eintrag zu Salamander Alkaloide In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 24 Februar 2019 Atta ur Rahman Hrsg Studies in Natural Products in Chemistry Structure and Chemistry Part C Band 15 Elsevier Amsterdam 1995 ISBN 0 444 82083 3 S 337 Dictionary of steroids Chapman amp Hall London 1991 ISBN 0 412 27060 9 S 801 a b Eberhard Breitmaier Alkaloide Betaubungsmittel Halluzinogene und andere Wirkstoffe Leitstrukturen aus der Natur 3 Auflage Vieweg Teubner GWV Fachverlage GmbH Wiesbaden 2008 ISBN 978 3 8348 0531 7 S 90 Dictionary of steroids Chapman amp Hall London 1991 ISBN 0 412 27060 9 S 858 R Hegnauer Chemotaxonomie der Pflanzen Eine Ubersicht uber die Verbreitung und die systematische Bedeutung der Pflanzenstoffe Band 7 Springer Basel AG Basel 1986 ISBN 978 3 0348 9991 8 S 427 doi 10 1007 978 3 0348 9314 5 Helmut Ripperger Klaus Schreiber Solanum Alkaloide LXXXIX Synthese des Steroidalkaloids Leptinidin und weiterer 23b Hydroxy solanidane In Chemische Berichte Band 102 Nr 12 WILEY VCH Verlag GmbH amp Co Weinheim 1969 S 4080 4088 doi 10 1002 cber 19691021215 Dictionary of steroids Chapman amp Hall London 1991 ISBN 0 412 27060 9 S 759 Dictionary of steroids Chapman amp Hall London 1991 ISBN 0 412 27060 9 S 943 R Hegnauer Chemotaxonomie der Pflanzen Eine Ubersicht uber die Verbreitung und die systematische Bedeutung der Pflanzenstoffe Band 7 Springer Basel AG Basel 1986 ISBN 978 3 0348 9991 8 S 711 doi 10 1007 978 3 0348 9314 5 a b Jakob Buchi Grundlagen der Arzneimittelforschung und der synthetischen Arzneimittel Springer Basel AG Basel 1963 ISBN 978 3 0348 4020 0 S 45 46 doi 10 1007 978 3 0348 4019 4 a b c Veratrum Steroidalkaloide In Burkhard Fugmann Hrsg Rompp Lexikon Naturstoffe 10 Auflage Georg Thieme Verlag Stuttgart 1997 ISBN 978 3 13 200061 2 S 680 681 Friedrich Constabel Indra K Vasil Hrsg Cell Culture and Somatic Cell Genetics of Plants Phytochemicals in Plant Cell Cultures Band 5 Academic Press Inc San Diego 1984 ISBN 0 12 715005 6 S 538 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Steroidalkaloide amp oldid 237651032