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Rudolf Toussaint 2 Mai 1891 in Egglkofen 1 Juli 1968 in Munchen war ein deutscher Offizier zuletzt General der Infanterie im Zweiten Weltkrieg Leben BearbeitenToussaint schlug nach dem Ende seiner Schullaufbahn die Laufbahn eines Berufssoldaten ein trat 1911 in die Bayerische Armee ein und diente im 18 Infanterie Regiment Prinz Ludwig Ferdinand 1 Von 1914 bis 1918 nahm er als Offizier durchgehend am Ersten Weltkrieg teil 2 Nach Kriegsende wurde er in die Reichswehr ubernommen und dort am 1 Februar 1923 zum Hauptmann im 21 Bayerisches Infanterie Regiment befordert Seit 1927 war er als Hauptmann im Reichswehrministerium in der Abteilung Fremde Heere T3 tatig wo er auch zum Major befordert wurde Nach Uberfuhrung der Reichswehr in die Wehrmacht wurde er Anfang April 1938 zum Oberst befordert 1 Er sprach neben Franzosisch auch fliessend Tschechisch und Italienisch Ab November 1936 war er Luft und Militarattache an der deutschen Botschaft in Prag und in Bukarest Von Anfang April 1939 bis Oktober 1941 als Luft und Militarattache an der deutschen Botschaft in Belgrad 1 Anschliessend war er z b V beim Oberkommando des Heeres OKH und ab November 1941 Wehrmachtbefehlshaber beim Reichsprotektor in Bohmen und Mahren 3 Im September 1943 wurde er zum General der Infanterie befordert und zeitgleich als Nachfolger von Enno von Rintelen zum Deutschen General im Hauptquartier der italienischen Wehrmacht in Rom ernannt Nach dem Waffenstillstand von Cassibile war er Militarbefehlshaber in Italien auf Betreiben Benito Mussolinis nach wenigen Tagen in Bevollmachtigter General der Deutschen Wehrmacht bei der Italienischen Faschistischen Regierung umbenannt Im Juli 1944 wechselte Toussaint wiederum als Bevollmachtigter der Wehrmacht und Befehlshaber im Wehrkreis Bohmen und Mahren nach Prag 1945 war er kurzzeitig zusatzlich deutscher Stadtkommandant von Prag 2 Unmittelbar nach Abschluss der Waffenstillstandsverhandlungen zum Prager Aufstand am 8 Mai 1945 morgens begab er sich nach Pilsen in US amerikanische Kriegsgefangenschaft 1946 wurde er an die tschechoslowakischen Behorden ausgeliefert und wegen der Mitverantwortung am Massaker von Lidice und der Zerstorung des Ortes am 26 Oktober 1948 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt Die Strafe wurde spater auf 25 Jahre reduziert 1961 kam Toussaint aus der Haft frei und wurde im Rahmen eines Austausches gegen tschechoslowakische Agenten mit Ernst Hitzegrad und Richard Schmidt 1899 1977 in die Bundesrepublik Deutschland uberstellt 4 Wahrend seiner Haftzeit schuf er eigenen Aussagen zufolge uber 500 Olgemalde fur tschechoslowakische Behorden und Ministerien 5 Toussaint wurde wie andere gefangene ehemalige Wehrmachtsangehorige und Nationalsozialisten auch im Mai 1955 vom tschechoslowakischen Staatssicherheitsdienst in der Hoffnung auf baldige Freilassung zur Verwendung im Ausland angeworben kam jedoch nicht zum Einsatz 6 Auszeichnungen BearbeitenEisernes Kreuz 1914 II und I Klasse 7 Verwundetenabzeichen 1918 in Schwarz 7 Bayerischer Militarverdienstorden IV Klasse mit Schwertern 7 Spange zum Eisernen Kreuz II und I KlasseEinzelnachweise Bearbeiten a b c Edmund Glaise von Horstenau Peter Broucek Hrsg Ein General im Zwielicht Die Erinnerungen Edmund Glaises von Horstenau Band 3 Bohlau Verlag Wien 1983 ISBN 3 205 08743 7 S 116f a b Jurgen Klockler Verhinderter Archivalienraub in Italien Theodor Mayer und die Abteilung Archivschutz bei der Militarverwaltung in Verona 1943 1945 In Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken Band 86 2006 S 502f online https www archivesportaleurope net ead display ead fp DE 1958 fa RH5322 41432 Besondere Bemuhungen der Bundesregierung 1962 bis 1969 Haftlingsfreikauf Familienzusammenfuhrung Agentenaustausch Dokumente zur Deutschlandpolitik Munchen 2012 S 39f Personalien In Der Spiegel Ausgabe 3 1962 vom 17 Januar 1962 S 60 Jiri Basta Deutsche Kriegsverbrecher als Auslands Spione fur den tschechoslowakischen Geheimdienst In Pavel Zacek Hrsg Die Tschechoslowakei 1945 48 bis 1989 Studien zu kommunistischer Herrschaft und Repression Herausgegeben im Auftrag der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED Diktatur Berlin und dem Institut fur das Studium der Totalitaren Regime Prag Leipziger Universitats Verlag Leipzig 2008 ISBN 978 3 86583 264 1 S 189 a b c Rangliste des Deutschen Reichsheeres Hrsg Reichswehrministerium Mittler amp Sohn Verlag Berlin 1924 S 161 Normdaten Person VIAF 3005154137636915370006 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 13 November 2021 PersonendatenNAME Toussaint RudolfKURZBESCHREIBUNG deutscher Offizier zuletzt General der InfanterieGEBURTSDATUM 2 Mai 1891GEBURTSORT EgglkofenSTERBEDATUM 1 Juli 1968STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Toussaint amp oldid 233612295