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Rudolf Steinle 31 August 1911 in Ottweiler 12 August 1941 bei Terebez 1 war ein deutscher SA Fuhrer Steinle gilt als der Morder des Hellsehers Erik Jan Hanussen Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Teilnahme an der Ermordung Erik Jan Hanussens Marz 1933 1 2 Weiteres Leben im NS Staat 2 Nachlass 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenSteinle wurde 1911 als zweiter Sohn des Konditormeisters Hans Steinle und der Lina Muller geboren Von 1917 bis 1925 besuchte er die Mittelschule in Wiesbaden Anschliessend absolvierte er eine dreijahrige kaufmannische Lehre im Eisengrosshandel bei der Firma Josef Hupfeld GmbH in Wiesbaden Erganzend dazu wurde er an der stadtischen Handelsschule unterrichtet Nachdem Steinle eigenen Angaben zufolge bereits seit 1927 der Hitlerjugend HJ angehort hatte nahm er im August 1929 am Reichsparteitag der NSDAP teil Zur selben Zeit verliess er sein Elternhaus gegen den Willen der Eltern da diese seine Annaherung an den Nationalsozialismus ablehnten Mit Aufnahmedatum vom 1 September 1929 trat Steinle in die NSDAP Mitgliedsnummer 153 876 und in ihren Kampfverband die Sturmabteilung SA ein In den folgenden Jahren war Steinle im Gau Gross Berlin aktiv Im Februar 1931 wurde er einem selbstverfassten Lebenslauf zufolge auf Befehl des damaligen SA Chefs in Berlin dem Hitler abtrunnigen Walther Stennes aus der SA ausgeschlossen und erst im April 1931 nachdem die Hitler treuen Krafte in der Berliner SA sich gegen Stennes durchgesetzt hatten wieder aufgenommen Von April bis Juli 1931 musste Steinle eine dreieinhalbmonatige Haftstrafe verbussen Kurz nach seiner Freilassung wurde er im August 1931 zum Stab der von Karl Ernst gefuhrten SA Untergruppe Berlin Ost kommandiert Spater wurde er von der neugegrundeten SA Gruppe Berlin Brandenburg ubernommen Von dieser wurde er im April 1933 als SA Obersturmfuhrer zur aktiven Formation versetzt Teilnahme an der Ermordung Erik Jan Hanussens Marz 1933 Bearbeiten Im Marz 1933 wurde Steinle nach eigenem Eingestandnis von Karl Ernst damit beauftragt den beruhmten Berliner Hellseher Erik Jan Hanussen zu erschiessen bei dem Ernst und andere SA Fuhrer Schulden hatten und der zudem wegen seiner Kenntnisse von NS Interna die ihm durch seine fruhere Freundschaft mit Ernst und anderen SA Chargen bekannt geworden waren einerseits und seiner kurzfristig bekannt gewordenen fur seine nationalsozialistischen Freunde kompromittierenden judischen Abstammung andererseits unliebsam geworden war Die Details der Ermordung Hanussens sind nicht geklart Fest steht jedoch dass ein Kommando bestehend aus Steinle dem ihm vorgesetzten Wilhelm Ohst und Kurt Eggert Hanussen am 17 Marz in dessen Berliner Wohnung verhaftete Anschliessend brachten sie ihn wahrscheinlich in das SA Gefangnis Papestrasse Kurz darauf wurde Hanussen erschossen Steinle gab in einem Brief vom 25 Juli 1933 explizit zu dass er derjenige war der die Erschiessung des Hellsehers durchfuhrte Er habe so schrieb er von Karl Ernst eventuell mit Wilhelm Ohst als Befehlsvermittler den Befehl erhalten den Hellseher Hanussen zu erschiessen Ich bin diesem Befehl nachgekommen und habe den Juden Steinschneider Hanussen auf der Chaussee zwischen Zossen und Baruth erschossen 2 Die Leiche des Hellsehers wurde anschliessend in einem Berliner Waldgebiet deponiert Weiteres Leben im NS Staat Bearbeiten Im weiteren Verlauf des Jahres 1933 wurde Steinle als hauptamtlicher Kriminalassistentenanwarter beim Geheimen Staatspolizeiamt angestellt Im August 1934 schied er jedoch im Anschluss an die Rohm Affare auf eigenen Wunsch aus der SA und der Polizei aus Ein SA Disziplinarverfahren das gegen Steinle wegen seiner Beziehung zu Karl Ernst im Sommer 1934 eingeleitet worden war und das das Ziel hatte festzustellen ob er sich in seiner Zusammenarbeit mit dem zwischenzeitlich im Zuge der Sauberungswelle vom Sommer 1934 erschossenen Berliner SA Chefs Verfehlungen hatte zu Schulden kommen lassen wurde am 11 Dezember 1934 auf Beschluss des SA Sondergerichts mit der Begrundung eingestellt dass es aufgrund seines im Oktober 1934 erfolgten Ausscheidens aus der SA gegenstandslos geworden sei Nach seinem Ausscheiden aus der SA trat Steinle im Oktober stattdessen als SS Scharfuhrer in die Leibstandarte SS Adolf Hitler ein der er knapp ein Jahr bis zum September 1935 angehorte Im November 1935 trat Steinle in das Gauamt NSV Kurmark ein in dem er eine Anstellung als Gaustellenleiter im hauptamtlichen Parteidienst erhielt Vom 21 September bis zum 13 Oktober 1936 nahm er am 11 Lehrgang in der Reichsschule der NSDAP Hauptamt fur Volkswohlfahrt in Blumberg bei Berlin teil In seiner Beurteilung durch den Leiter der Schule heisst es seine hervorragende rednerische und schulische Begabung lassen wenn er sich dauernd in straffe Selbstzucht nimmt noch viel von ihm erwarten 3 1936 war Steinle wohnhaft in der Pestalozzistrasse 100 in Berlin Charlottenburg Am 25 September 1937 heiratete er mit Genehmigung des Rasse und Siedlungshauptamtes der SS Margot Marie Olga Wedel mit der er seit dem 17 Dezember 1936 verlobt war Details uber sein spateres Leben fehlen 1941 nahm Steinle als Soldat am Russlandfeldzug teil Er starb am 12 August 1941 als Oberleutnant einer Panzerjagerabteilung bei Kampfhandlungen bei Terebez Oblast Nowgorod Nachlass BearbeitenIm Bundesarchiv Berlin haben sich Personalunterlagen zu Steinle erhalten Namentlich finden sich im Bestand des ehemaligen BDC eine RS Akte Mikrofilm F 5511 Bilder 1569 eine SA Akte SA Mikrofilm 254 B Bild 522 und eine SA P Akte SA P Mikrofilm D 265 Bilder 2827 bis 2912 zu Steinle Hinzu kommt eine Personalakte der NS Volkswohlfahrt NS 37 3176 Literatur BearbeitenWilfried Kugel Hanussen Die wahre Geschichte des Hermann Steinschneider Grupello Verlag Dusseldorf 1998 ISBN 3 928234 75 7 Kurt Schilde u a SA Gefangnis Papestrasse Spuren und Zeugnisse Overall Verlag Berlin 1996 ISBN 3 925961 17 8 Einzelnachweise Bearbeiten Rudolf Steinle bei Volksbund Deutsche Kriegsgraberfursorge e V Schilde SA Gefangnis Papestrasse 1996 S 33 BA NSV Akte zu Rudolf Steinle gegenwartig ausgewiesen als NS 37 3176 Bl 2 Beurteilungsbogen Revers PersonendatenNAME Steinle RudolfKURZBESCHREIBUNG deutscher SA FuhrerGEBURTSDATUM 31 August 1911GEBURTSORT OttweilerSTERBEDATUM 12 August 1941STERBEORT bei Terebez Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Steinle amp oldid 213923272