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Rudolf Lochner 3 September 1895 in Prag Smichov 23 April 1978 in Luneburg war ein deutsch bohmischer Erziehungswissenschaftler und Agitator der sudetendeutschen volkischen Bewegung Von 1946 bis 1951 war Lochner Professor an der Padagogischen Akademie Celle und von 1951 bis 1963 an der Padagogischen Hochschule Luneburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRudolf Lochner war ein Sohn des gleichnamigen Rudolf Lochner 1867 1934 Privatbeamter der Ringhoffer Werke in Prag Er besuchte ein deutsches Gymnasium in Prag bis zum Abitur 1914 Als Kriegsfreiwilliger geriet er fur drei Jahre in russische Kriegsgefangenschaft aus der er floh und wieder in das k u k Heer als Leutnant zuruckkehrte Nach seinem Studium vor allem der Padagogik und Psychologie an der deutschen Karl Ferdinands Universitat war Lochner als Mitarbeiter bei Erich Gierach tatig den er bereits im Kriegsgefangenenlager kennengelernt hatte Er promovierte 1921 uber von Grimmelshausen zum Dr phil und legte 1922 das Staatsexamen in Deutsch Tschechisch und Philosophie ab Nach kurzer Lehrertatigkeit wurde er 1923 bis 1934 Geschaftsfuhrer des Deutschen Stadtbildungsausschusses in Reichenberg auch um in der Erwachsenenbildung und in den Volkshochschulen tatig zu werden 1927 habilitierte er sich in Prag bei Ernst Otto in Erziehungswissenschaft mit der Hoffnung auf einen Universitatslehrstuhl 1934 wurde er Professor fur Grenzlandkunde an der neu eingerichteten Hochschule fur Lehrerbildung in Hirschberg im Riesengebirge 1935 habilitierte sich Lochner ein zweites Mal an der Universitat Breslau Ab 1940 war er als Offizier eingezogen und diente in Wehrmachtsstellen in Breslau und Posen Zwischen 1942 und 1945 lehrte Lochner zugleich als Dozent fur Erziehungswissenschaften an der Reichsuniversitat Posen Lochner war Mitglied der Sudetendeutschen Partei beantragte dann am 17 Juni 1937 die Aufnahme in die NSDAP und wurde ruckwirkend zum 1 Mai desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 5 599 080 1 2 Schon November 1934 war er der SA beigetreten 3 4 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er 1946 zum Professor an der Padagogischen Akademie in Celle Adolf Reichwein Hochschule Celle berufen Anschliessend war er von 1951 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1963 Lehrstuhlinhaber fur Erziehungswissenschaften an der Padagogischen Hochschule Luneburg Wirken BearbeitenLochner gehorte seit den 1920er Jahren zusammen mit Emil Lehmann und Eugen Lemberg zu den Protagonisten einer sudetendeutschen Volksbildung in der Tschechoslowakei Er veroffentlichte in dieser Zeit eine Vielzahl von Volkerhass gepragter Schriften Gewisse hassliche Zuge schreibt man ihnen zu seit alters werden sie von den Nachbarn der Neigung zum Diebstahl bezichtigt und es muss etwas Wahres daran sein ihr erster Staatsprasident hat als Erziehungsziel offentlich verkundet Sich nicht furchten und nicht stehlen Vielleicht kann man diese Neigung zu mehr oder minder harmlosen Dieberei mit dem gewissen Unterwurfigkeitszug zusammenbringen der ihnen bis heute aus geschichtlichen Grunden anhaftet sie argern sich selbst daruber und fallen oft aus der Rolle dann werden sie gehassig und tyrannisch und trumpfen nach Art des kleinen Mannes auf Das hindert sie aber nicht einen recht beachtlichen Angriffsgeist zu entfalten den ihre deutschen Nachbarn seit Jahrhunderten wellenartig zu spuren bekommen Vom Nachbarn nehmen was man kann ihn aber dabei schlagen verdrangen austilgen das ist ihre Taktik Dem deutschen Einfluss verdanken sie fast alles an Kulturgutern sie sind germanisierte Slawen Die Anpassung an deutsche Verhaltnisse ergreift fruhzeitig alle tschechischen Lebensausserungen Verfassungsformen Rechtspflege wirtschaftliche und soziale Verhaltnisse Entwicklung der Stammesgliederung Glaube Schrifttum Kunst Wohnweise usw Die ganze tschechische Kultur besitzt keine slawische Eigentumlichkeit mehr Rudolf Lochner Der volkische Gegner Die Tschechen 5 Mit Schonerer sich zu beschaftigen heisst grossdeutsche Geschichte zu treiben Schonerer einer der leidenschaftlichsten Deutschen die je gelebt ist der grosste deutsche politische Erzieher nach Bismarck und vor Adolf Hitler Rudolf Lochner Georg von Schonerer ein Erzieher zu Grossdeutschland 6 Lochner wird in Deutschland vor allem von Wolfgang Brezinka als einer der Mitbegrunder der empirischen Padagogik bzw der Erziehungswissenschaft als Tatsachenwissenschaft angesehen 7 Mit einem Ruckgriff auf die Genetik von Oskar Bail wollte Lochner die Naturwissenschaften neben der Psychologie zur Basis der wissenschaftlichen Padagogik machen Schriften BearbeitenGrundsatze und Forderungen der deutsch arischen Studentenschaft der Prager deutschen Hochschulen 1920 Grimmelshausen Ein deutscher Mensch im siebzehnten Jahrhundert Versuch einer psychologischen Personlichkeitsanalyse unter Berucksichtigung literaturgeschichtlicher und kulturgeschichtlicher Gesichtspunkte Prager Deutsche Studien 29 Sudetendeutscher Verlag 1924 Erweckung der Gefolgschaft 1931 Die padagogischen Akademien in Preussen und die Neugestaltung der deutschen Lehrerbildung in der Tschechoslowakischen Republik 1932 Erziehungswissenschaft 1934 Wandlungen des grossdeutschen Gedankens Rede bei der Feier der nationalen Erhebung und der Reichsgrundung am 30 1 1936 1937 Sudetendeutschland Ein Beitrag zur Grenzlanderziehung im ostmitteldeutschen Raum 1938 Georg von Schonerer ein Erzieher zu Grossdeutschland 1942 Erziehungswissenschaft im Abriss Wolfenbutteler Verlagsanstalt Wolfenbuttel Hannover 1947 Deutsche Erziehungswissenschaft Prinzipiengeschichte und Grundlegung Hain Meisenheim am Glan 1963 Deskriptive Padagogik Umrisse einer Darstellung der Tatsachen und Gesetze der Erziehung vom soziologischen Standpunkt Schriften der Deutschen Wissenschaftlichen Gesellschaft in Reichenberg Heft 4 Neuausgabe der Habilitationsschrift von 1927 Darmstadt 1967Literatur BearbeitenWolfgang Brezinka Rudolf Lochner Erzieher und Erziehungswissenschaftler 1979 Rede bei der Akademischen Trauerfeier 1978 in Luneburg online Jurgen Oelkers Lochner Rudolf In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 2 Digitalisat Lochner Rudolf Padagoge In Heribert Sturm Biographisches Lexikon zur Geschichte der bohmischen Lander Herausgegeben im Auftrag des Collegium Carolinum Institut Band II R Oldenbourg Verlag Munchen 1984 ISBN 3 486 52551 4 S 477 mit weiteren Literaturangaben und Publikationshinweisen Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Rudolf Lochner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiographie Rudolf Lochner Der volkische Gegner Die Tschechen 1 2 Vorlage Toter Link www zeit de Nachruf fur Rudolf Lochner Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 26170877 NSDAP Akte Lochner in Wolfgang Brezinka Padagogik in Osterreich Bundesarchiv R 4901 13270 Christian Niemeyer Die dunklen Seiten der Jugendbewegung Tubingen 2022 in Sudetendeutschland Ein Beitrag zur Grenzlanderziehung im ostmitteldeutschen Raum Berlin Leipzig 1937 S 28 35 Rudolf Lochner Georg von Schonerer ein Erzieher zu Grossdeutschland Bonn 1942 S 3ff Wege zur Wissenschaftstheorie Glossar Memento vom 24 April 2009 im Internet Archive fb12 uni dortmund deNormdaten Person GND 118728660 lobid OGND AKS LCCN n85153327 VIAF 169927 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lochner RudolfKURZBESCHREIBUNG deutsch bohmischer Erziehungswissenschaftler sudetendeutscher VolkstumskampferGEBURTSDATUM 3 September 1895GEBURTSORT PragSTERBEDATUM 23 April 1978STERBEORT Luneburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Lochner Erziehungswissenschaftler amp oldid 234128895