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Rudolf Jagoditsch 7 August 1892 in Graz 1976 in Wien war Slawist und lehrte am Institut fur Slawistik an der Universitat Wien Inhaltsverzeichnis 1 Lebenslauf 2 Familienherkunft 3 Werke 4 EinzelnachweiseLebenslauf BearbeitenRudolf Jagoditsch wurde 1892 in Graz geboren Er absolvierte die Militarakademie in Modling und war bestrebt eine militarische Karriere einzuschlagen Im Ersten Weltkrieg geriet er in russische Kriegsgefangenschaft aus der er 1920 nach zwei misslungenen Fluchtversuchen zuruckkehrte Danach begann er das Studium der slawischen Sprachwissenschaft Kulturgeschichte und der osteuropaischen Geschichte in Wien 1926 promovierte er bei Nikolai Sergejewitsch Trubetzkoy mit der Dissertation Das Zitije des Protopopen Avvakum Eine stilgeschichtliche Untersuchung Von 1924 bis 1927 war er Bibliothekar am Seminar fur slawische Philologie an der Universitat Wien Die drei darauffolgenden Jahre war er als Beamter an der osterreichischen Gesandtschaft in Moskau tatig und konnte auch in St Petersburg forschen Das Resultat daraus ist das Werk Das Leben des Protopopen Awwakum 1930 1932 habilitierte er sich fur slawische Philologie mit der Schrift Goethe und seine russischen Zeitgenossen Sowohl seine Doktorarbeit als auch seine Habilitationsschrift gingen in den Kriegswirren verloren Teile aus letzterer sind erhalten geblieben vgl ANONYM 1972 6 Auf den Rat von Trubetzkoy hin beschaftigte er sich vorwiegend mit der slawischen Literatur und Kulturgeschichte Drei Jahre spater wurde er zum Privatdozenten ernannt und erhielt einen Lehrauftrag fur slawische Literaturen und allgemeine Slawenkunde Von 1931 bis 1938 war er Assistent am Seminar fur slawische Philologie und am Institut fur Balkankunde Seine zahlreichen Forschungsreisen fuhrten ihn nach Russland Bulgarien Polen Kroatien und Serbien Nach dem Tod von Trubetzkoy vertrat er die Slawistik alleine bis zur Berufung Ferdinand Liewehrs Gesundheitliche Probleme vereitelten einen weiteren Kriegseinsatz bereits im Dezember 1939 wurde Jagoditsch entlassen und litt fortan an schweren Anfallen von Angina pectoris Auch am Russlandfeldzug konnte er wegen seiner Leiden nicht teilnehmen Wahrend des Krieges erlitt er zwei schwere Herzinfarkte ebd 7 1939 wurde er von Adolf Hitler zum ausserordentlichen Professor fur slawische Literatur und Kulturkunde ernannt Sein Hauptaugenmerk galt der russischen Literatur Am 3 Marz 1940 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 1 April desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 7 980 430 1 In der Nachkriegszeit erwarb er sich besonderes Verdienst durch die Herausgabe von Trubetzkoys Werken ebd 7 f Jagoditsch wurde im August 1946 enthoben und durfte dann semesterweise weiter unterrichten bis er 1948 dauernd zur Weiterverwendung zugelassen wurde PFEFFERLE 2011 13 Er vertrat den Lehrstuhl nach Kriegsende bis 1961 alleine vgl ANONYM 1972 7 und wirkte nach eigenen Angaben trotz Enthebung weiter Vom Bundesprasidenten wurde er 1949 zum ausserordentlichen Professor und drei Jahre spater zum Ordinarius ernannt vgl PEFFERLE 2011 25 1963 wurde er emeritiert vgl HAFNER et al 2005 69 Das vollstandige Schriftenverzeichnis findet sich in Wiener Slavistisches Jahrbuch 17 9 14 2 Rudolf Jagoditsch wurde am 9 November 1976 am Friedhof Mauer in Wien bestattet 3 Familienherkunft BearbeitenNach Anton Duisin entstammt Jagoditsch dem Adelsgeschlecht Jagodic II aus dem Militargrenz Regiment in Glina heute Kroatien Am 24 Oktober 1806 wurde dem Grenzer Hauptmann und spateren Major Alexius Jagodich der Adels und Wappenbrief von Konig Franz II ausgestellt 4 Werke BearbeitenRudolf Jagoditsch 1930 Das Leben des Protopopen Awwakum von ihm selbst niedergeschrieben Ost Europa Verlag Berlin 227 Seiten 1 Rudolf Jagoditsch 1950 Die Lehrkanzlei fur slavische Philologie an der Universitat Wien 1849 1949 Osterreichische Akademie der Wissenschaften 5 6 Rudolf Jagoditsch 1954 Altkrichenslawische Grammatik In Kommission bei R M Rohrer Wien 197 Seiten Rudolf Jagoditsch 1956 Die russischen Dichter des 18 und 19 Jahrhunderts Bohlaus Nachf Graz 148 Seiten Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 17900929 Martina Schmidinger Ferdinand Liewehr 1896 1985 Professor fur Slawische Sprachwissenschaft an den Universitaten Prag Wien und Greifswald Hrsg Universitat Wien Wien Januar 2013 S 131 John Svadbik Gedenkstatte In Findgrave com 3 Mai 2016 abgerufen am 28 Dezember 2022 Viktor Anton Duisin Zbornik plemstva II svezak I dio Zagreb Januar 1939 S 36 37 Materialien zu einer slavistischen Bibliographie 1945 1983 MatSlavBib In Slavistik Portal Abgerufen am 28 Dezember 2022 Die Slavistik an der Universitat Wien 1849 1963 Abgerufen am 28 Dezember 2022 Normdaten Person GND 118711466 lobid OGND AKS VIAF 59878843 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jagoditsch RudolfKURZBESCHREIBUNG osterreichischer SlawistGEBURTSDATUM 7 August 1892GEBURTSORT GrazSTERBEDATUM 1976STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Jagoditsch amp oldid 234774685