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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Rothenthal Begriffsklarung aufgefuhrt Rothenthal ist ein Ortsteil der sachsischen Stadt Olbernhau im Erzgebirgskreis RothenthalStadt OlbernhauKoordinaten 50 38 N 13 22 O 50 631719444444 13 374027777778 494 Koordinaten 50 37 54 N 13 22 27 OHohe 494 mFlache 7 21 km Einwohner 454 9 Mai 2011 1 Bevolkerungsdichte 63 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1994Postleitzahl 09526Vorwahl 037360Rothenthal Sachsen Lage von Rothenthal in Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Lage 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 2 1 Entwicklung der Einwohnerzahl 3 Sohne und Tochter des Ortes 4 Trivia 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenLage Bearbeiten Rothenthal liegt etwa 4 Kilometer sudlich von Olbernhau im Erzgebirge unmittelbar an der deutsch tschechischen Grenze Die Ortslage erstreckt sich uber etwa 2 5 Kilometer am linken Ufer der Natzschung welche nach Norden zur Floha fliesst und an dieser Stelle das gleichnamige Tal tief eingeschnittenen hat Die Natzschung bildet in diesem Bereich zudem die Staatsgrenze zu Tschechien Die Ortslage ist bis auf das nordlich angrenzende Grunthal durch ausgedehnte Waldgebiete auf deutscher und tschechischer Seite von seinen Nachbarorten abgeriegelt Durch den Ort fuhrt die Staatsstrasse 216 Reitzenhain Grunthal welche den Anschluss an Olbernhau im Norden und Rubenau im Sudwesten gewahrleistet Nachbarorte Bearbeiten Olbernhau Grunthal Brandov nbsp RubenauGeschichte Bearbeiten nbsp Rothenthal Schule nbsp Olbernhauer Reiterlein in Rothenthal1595 wird erstmals die Seygerhutte Grun und Rothenthal erwahnt die Ersterwahnung von Rothenthall datiert aus dem Jahre 1657 Die Grundung der Ansiedlung erfolgte im Jahre 1626 durch Exulanten 2 Die Ortsnamenform lasst eine Deutung auf bis dahin bewaldetes Gebiet welches erst durch Rodung bewohnbar gemacht wurde zu 3 oder aber ist auf Augustus Rohdt welcher hier 1626 an der Natzschung eine Drahthutte errichten lasst ruckfuhrbar 4 Gemass Akten die sich im Hauptstaatsarchiv Dresden befinden beabsichtigten angeblich bohmische Geschaftsleute in der Nahe von Grunthal eine Drahthutte anzulegen Um jenen zuvorzukommen beantragte ebendieser Augustus Rohdt seines Zeichens Faktor der Saigerhutte in Grunthal beim sachsischen Kurfurst das Privileg zur Errichtung einer Drahthutte auf sachsischem Gebiet Er erhielt am 26 Juni 1626 dieses Privileg 5 gegen Verpflichtung einer jahrlichen Erbpachtzinszahlung an das Amt Lauterstein sowie der Beschrankung seine Erzeugnisse nicht in Dresden Pirna oder Freiberg veraussern zu durfen um die kurfurstliche Drahthutte in Lohmen nicht zu schadigen Der 1645 errichtete Blechhammer in welchem sowohl Weiss als auch Schwarzblech hergestellt wurde wurde infolge mangelnden Absatzes 1649 in einen Stabhammer umgewandelt Gemass einem Verzeichnis aus dem Jahre 1650 arbeiteten in den Werken 66 Arbeiter darunter 12 Drahtzieher 4 Scheibenzieher 12 Mann in den Hammern 5 Mann im Zinnhaus 3 Mann im Frischhammer 5 Hochofenarbeiter und 7 Kohler Nach Rohdts Tod ubernahm sein Schwiegersohn Lingke die Werke in dessen Familienbesitz sie noch einige Zeit blieben In der Hammerordnung for die Blech Hammer Wercke in denen Aemtern Schwartzenberg Wolcken und Lauterstein des Kurfursten Johann Georg II vom 26 Marz 1660 wird in Punkt 24 festgelegt dass Unsers weyland Factors Augusti Rothens Erben wegen ihrer zweyen Blech Hammer und Ziehn Hauses so sie in Rothenthal haben an diese Ordnung mit ihren Mengenbegrenzungen Vergutungs und Preisfestsetzungen sowie den Strafsanktionen bei Verstossen gebunden seien 6 Ausser Blech und Draht lieferte die Hutte auch Eisenwaren wie Pfannen fur die Saigerhutte und gusseiserne Ofen Mitte des 18 Jahrhunderts stehen die Anlagen still und werden sukzessive in Nagelschmieden Schneide und Papiermuhlen umgewandelt 4 August Schumann nennt 1822 im Staatslexikon hierzu Ehedem war hier ein Eisenhammerwerk mit Hohofen Zaynhammern u s w auch seit 1645 mit einem Blechhammer da aber in der Nahe nur noch wenig Eisenstein gewonnen wird so hat man vor etwa 60 Jahren das Werk eingehen lassen 3 Albert Schiffner erganzt 1833 u a Das Hammerwk gehort Hrn Helbig die Papiermuhle Herrn Winkler Den Blechhammer kauften fruher um der Holzdeputate theilhaft zu werden mehrere Orte gemeinsam u liessen ihn eingehen 7 Weiterhin nennt Schumann eine Mahlmuhle an der Natzschung sowie Waldarbeit Flosserei Gestellbau Schachtel und Nagelherstellung Spinnen und Kloppeln als Erwerbszweige der Bevolkerung Gegen Ende des 18 Jahrhunderts entwickelte sich vor allem die Holzwarenindustrie welche in ihrer Blutezeit sechs bedeutende Fabriken mit Hunderten Beschaftigten hervorbrachte 1779 wurde ein erstes Schulgebaude errichtet 1880 wurde es durch einen Neubau abgelost Im Jahr 1925 wurde Rothenthal an das Elektrizitatsnetz angeschlossen der Anschluss an die zentrale Wasserversorgung eine Arbeitsbeschaffungsmassnahme erfolgte 1929 30 Die Stephanuskapelle wurde 1958 geweiht nbsp Stephanuskapelle Sudostseite nbsp Stephanuskapelle NordostseiteZum 1 Januar 1994 wurde Rothenthal nach Olbernhau eingemeindet 8 Entwicklung der Einwohnerzahl Bearbeiten Jahr Einwohnerzahl 2 1834 4351871 7361890 9271910 1030 Jahr Einwohnerzahl1925 10431939 9441946 9551950 1008 Jahr Einwohnerzahl1964 10001990 6491993 613Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenKarl Horn 1898 in Rothenthal 1977 in Munchen NSDAP Politiker und Mitglied des ReichstagesTrivia BearbeitenRothenthal ist Handlungsort der von Emil Rosenow 1902 verfassten Dialektkomodie Kater Lampe Wahrend seiner Kandidatur fur den Reichstag 1898 im Wahlkreis Marienberg Zschopau war Rosenow oft bei einem im Ort ansassigen Drechslermeister zu Gast und erfuhr so die Kater Geschichte welche sich tatsachlich zugetragen hatte und zwar mit Beteiligung der im Stuck gestalteten Personen die alle in Rothenthal bzw der naheren Umgebung gelebt haben und Rosenow zudem bekannt waren Literatur BearbeitenRothenthal In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 9 Band Schumann Zwickau 1822 S 492 f Rolf Morgenstern Chronik von Olbernhau zur 750 Jahrfeier Hrsg Stadtverwaltung Olbernhau Olbernhau 2010 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rothenthal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rothenthal im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Rothenthal in alten Ansichten Originalaufnahmen zwischen 1880 und 1990Einzelnachweise Bearbeiten Kleinraumiges Gemeindeblatt fur Olbernhau Stadt PDF 0 23 MB Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen September 2014 abgerufen am 29 Januar 2015 a b vgl Rothenthal im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen a b vgl Rothenthal In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 9 Band Schumann Zwickau 1822 S 492 f a b vgl Chronik von Olbernhau S 26 27 171 Sachs HStA Rep IX Sect I No 2705 Loc 36160 Codex Augusteus oder neuvermehrtes Corpus iuris Saxonici Worinnen die in dem Churfurstenthum Sachsen und darzu gehorenden Landen publicirte und ergangene Constitutiones Decisiones Madata und Verordnungen enthalten Band 2 Halle 1724 Spalte 331 332 Digitalisat abgerufen am 12 Juli 2014 vgl Rothenthal In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 18 Band Schumann Zwickau 1833 S 628 Gebietsanderungen ab 1 Januar 1994 bis 31 Dezember 1994 PDF 64 kB Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen S 11 abgerufen am 25 Dezember 2012 Ortsteile von Olbernhau Blumenau Dittmannsdorf Dornthal Grunthal Hallbach Haselbach Hirschberg Hutha Kleinneuschonberg Niederlochmuhle Niederneuschonberg Oberneuschonberg Olbernhau mit Bauerndorf Leibnitzdorfel Dorfel und Rungstock Pfaffroda Reukersdorf Rothenthal Schonfeld Normdaten Geografikum GND 1023494558 lobid OGND AKS VIAF 252169558 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rothenthal amp oldid 238119132