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Das Rothenburgmuseum Eigenschreibweise RothenburgMuseum bis 2019 Reichsstadtmuseum ist das Museum der Geschichte der Stadt Rothenburg ob der Tauber Es beinhaltet auf ca 2500 m Ausstellungsflache ca 30 000 Objekte aus den Themenbereichen Malerei Skulptur Kunsthandwerk Waffen und Judaica Das Museum befindet sich in den Raumlichkeiten des ehemaligen Dominikanerinnenklosters 1 RothenburgMuseum Der Kreuzhof des ehemaligen Dominikanerinnenklosters heute RothenburgmuseumDatenOrt Rothenburg ob der Tauber 49 3783678 10 1762679 Koordinaten 49 22 42 1 N 10 10 34 6 OArt StadtmuseumEroffnung 1936Betreiber Stadt Rothenburg ob der TauberLeitung Hellmuth MohringWebsite rothenburgmuseum deISIL DE MUS 118314 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Sammlungen 2 Sammlungsschwerpunkte 2 1 Stiftung Baumann 2 2 Rothenburger Passion 2 3 Rothenburger Goldmunzschatz 3 Gebaude 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte der Sammlungen Bearbeiten1871 hielt der Rothenburger Gewerbeverein zugunsten des Ankaufs eines fruhbarocken Schrankes Lesungen und Rezitationen ab Der Hintergrund zu dieser Aktion war dass bereits in den 1850er und 1860er Jahren Kunst und Kulturgut in Rothenburg verkauft bisweilen wohl auch verschleudert wurde Die Lokalzeitung Frankischer Anzeiger hatte vorher dazu aufgerufen Alterthumer ins ehemalige Fleischhaus am Marktplatz zu bringen wo man sie gewinnbringend an englische und amerikanische Touristen verkaufen konne Mit dem Ankauf des Schranks wollte man ein Gegensignal senden Daruber hinaus beschloss 1898 der Verein Alt Rothenburg eine Sammlung kulturhistorischer Guter im Fleischhaus anzulegen und dem allgemeinen Trend zu Museumsgrundungen zu folgen 2 So entstand um 1918 das Ortsmuseum im Fleischhaus wo verschiedene Themenraume entsprechend dem Zeitgeschmack eingerichtet wurden Parallel dazu schuf man bereits 1905 das Lapidarmuseum in der Blasiuskapelle im Burggarten 3 Als die Raumlichkeiten zu klein wurden und mit dem Ludwig Siebert Fonds sich finanzielle Spielraume eroffneten verlegte man beide Sammlungen 1936 in das ehemalige Dominikanerinnenkloster im Klosterhof Der Frankfurter Kunsthistoriker Albert Rapp wurde zur Inventarisierung herangezogen Rapp bemuhte sich alles zu erfassen was er vorfand doch kannte er die lokalen Gegebenheiten nicht und ordnete Manches sehr pauschal ein Nach der Gleichschaltung der Vereine im Nationalsozialismus und der Vereinigung des Vereins und des stadtischen Eigentums war es nach dem Zweiten Weltkrieg beinahe unmoglich geworden beide Eigentumskomplexe wieder auseinander zu dividieren 1947 wahrend der Besetzung durch die Amerikaner wurden 41 Zinngegenstande die die Nazis bei Juden geraubt und im Museum ausgestellt hatten zuruckgegeben Von 1945 bis 1977 wurde das Museum ehrenamtlich betreut Als 1974 ein grosser Einbruchdiebstahl fur das Verschwinden aller Fayencen und Glaser sorgte wurde eine wissenschaftliche Leitung berufen Von 1978 bis 2006 dauerten mit Unterbrechungen die inzwischen notwendig gewordenen Restaurierungsarbeiten Sammlungsschwerpunkte BearbeitenDie Sammlung umfasst ca 30 000 Objekte mit historischen Gegenstanden aus reichsstadtischer Zeit in stadtischem Besitz sowie die Sammlungen des Vereins Alt Rothenburg e V und der Stiftung Baumann 4 nbsp Theodor Alt Die Bronnenmuhle bei Rothenburg o d T Aquarell datiert 28 September 1894Ausserdem befindet sich der Nachlass des Malers Wilhelm Schacht 5 1872 1951 mit uber 1200 Objekten sowie der von Theodor Alt 6 1846 1937 einem Maler des Leibl Umkreises mit 1400 Zeichnungen Aquarellen und Olbildern in der Sammlung Von der evangelisch lutherischen Kirchengemeinde St Jakob zeigt das Museum Sakrale Gerate als Dauerleihgabe Ebenfalls in der Sammlung befinden sich Objekte des Vereins Alt Rothenburg wie der Creussener Humpen 1667 des Altburgermeisters Johann Gangolf Schwarz oder das Rothenburger Skizzenbuch 1885 von Hans Thoma In der Abteilung fur judische Altertumer werden 51 Grabsteine 7 bzw Grabsteinfragmente aus dem Mittelalter gezeigt ein Pogromstein verkundet vom Rintfleisch Pogrom von 1298 Stiftung Baumann Bearbeiten Ein bedeutender Neuzugang ist die Stiftung Baumann Stiftung offentlichen Rechts die seit dem Jahr 2000 zum festen Bestandteil des RothenburgMuseums zahlt darunter bedeutende Stucke wie ein Jagdensemble der Marie Antoinette ein doppellaufiges Gewehr von Jerome Bonaparte ein Duellpistolenkasten von Furst Klemens von Metternich und ein Jagdgewehr Friedrichs des Grossen Ausserdem gibt es eine vor und fruhgeschichtliche Abteilung und eine Sammlung von Fayencen Modeln und Schlossern ebenfalls zur Stiftung Baumann gehorig Rothenburger Passion Bearbeiten Als eines der bedeutendsten Exponate gilt die Rothenburger Passion von Martinus Schwarz Sie ist auf 1494 datiert und umfasst 12 nahezu quadratische Tafelbilder Sie war mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an der Lettnerbuhne der Franziskanerkirche in Rothenburg o d T angebracht und wurde als die Kirche zu Beginn des 19 Jahrhunderts zum Salzlager umfunktioniert worden war entfernt und gelangte uber Umwege in das Museum Sie ist kulturhistorisch insofern von Interesse als die Passion einen der wenigen Nachweise fur eine gemalte Lettnerbuhnenverkleidung darstellt Kunsthistorisch lehnt sie sich stark an die Kupferstichpassion 1473 1489 des Martin Schongauer und an andere fruhe Holzschneider und Kupferstecher an 8 9 Rothenburger Goldmunzschatz Bearbeiten Der Rothenburger Goldmunzschatz wurde 1999 in einem Haus am Grunen Markt knapp 10 Zentimeter tief im Boden gefunden Die Goldmunzkollektion wurde vermutlich 1680 im Zuge des Pfalzischen Erbfolgekrieges vergraben Die alteste Munze stammt aus einem Kalifat des fruhen 15 Jahrhunderts Das wertvollste Stuck ist eine Siebenburger Munze von 1620 mit einem hohen Goldgehalt und einer feinen Pragung Die jungste Munze stammt aus dem Jahre 1678 Die Munzen dienten als Zahlungsmittel und weisen einen Goldgehalt von 90 bis 99 Prozent auf 10 Gebaude Bearbeiten nbsp Relief mit der thronenden Maria mit Kind und der Stifterin Magdalena vom Rein mit Wappen uber der Pfortnerstube des ehemaligen Dominikanerinnenklosters datiert 1497Das Museum befindet sich im ehemaligen Dominikanerinnenkloster der Stadt das 1258 vom kaiserlichen Reichskuchenmeister Lupold von Nordenberg als Adelsstift gegrundet worden war Aus dieser Zeit stammt noch die Klosterkuche die dendrochronologisch auf 1262 datiert als eine der altesten ihrer Art in Deutschland gilt Der Kreuzgang wurde 1497 von der Priorin Magdalena vom Rein umgestaltet Sie hatte bereits 1482 das Dormitorium neu errichtet Die letzte Bauphase vor Aussterben des Konvents 1554 war die Anlage des Prioratsbaus im Westen 1519 Danach finden sich noch Rollwerkmalereien aus der Zeit um 1600 und ein aufwendig umgestalteter Festsaal 1723 1730 dessen Funktion bis heute ungeklart ist im Gebaude Im 18 Jahrhundert diente der Komplex lange als landwirtschaftliches Areal was gravierende Eingriffe im Ost und Westflugel nach sich zog Als nach 1802 Rothenburg bayerisch wurde nutzte die Administration den Osttrakt um dort ein Rentamt einzurichten Damit einher ging 1812 13 die Zerstorung der Klosterkirche Die letzten grosseren Eingriffe fanden 1936 und 1980 statt wo der Sudkreuzgang restituierend wiederhergestellt wurde Literatur BearbeitenA Fischer Das Nonnenkloster zu Rothenburg o d T Fuhrer durch die Sammlungen Hrsg Verein Alt Rothenburg e V Rothenburg ob der Tauber 1939 Anton Ress Die Kunstdenkmaler von Mittelfranken Band 8 Stadt Rothenburg o d T Munchen 1959 S 454 524 Karl Borchardt Die geistlichen Institutionen in der Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber und dem zugehorigen Landgebiet von den Anfangen bis zur Reformation Band 1 Neustadt Aisch 1988 ISBN 978 3 7686 4122 7 S 151 194 Hellmuth Mohring Sigrid Popp Reichsstadtmuseum Rothenburg Fuhrer durch die Sammlungen Rothenburg ob der Tauber 2000 Hellmuth Mohring Dominikanerinnenkloster und Reichsstadtmuseum in Rothenburg o d T In Frankenland Heft 3 September 2016 S 177 189 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons MuseumRothenburg Rothenburg ob der Tauber Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website des RothenburgmuseumsEinzelnachweise Bearbeiten Geschichte des Hauses Website des Rothenburgmuseums Abgerufen am 13 Mai 2022 Richard Schmitt 100 Jahre Verein Alt Rothenburg In Verein Alt Rothenburg e V Hrsg 1898 1998 Alt Rothenburg zum 100jahrigen Jubilaum Verein Alt Rothenburg Rothenburg ob der Tauber 1998 S 9 42 Martin Schutz Das Rothenburger Lapidarmuseum ein kostliches Kleinod Hrsg Verein Alt Rothenburg e V Verein Alt Rothenburg Rothenburg ob der Tauber 1928 1000 Waffen auf 3 3 Kilo Papier nordbayern de 15 Februar 2011 abgerufen am 3 Juli 2020 Hilde Merz Hellmuth Mohring Wilhelm Schacht 1872 1951 im Reichsstadtmuseum Rothenburg ob der Tauber Hrsg Verein Alt Rothenburg e V Rothenburg ob der Tauber 1992 Theodor Koberlin Theodor Alt Romantisches Rothenburg und seine Umgebung Zeichnungen Rosenheimer Verlagshaus GmbH u Co Rosenheim 1981 ISBN 3 475 52335 3 Hilde Merz Zur Geschichte der mittelalterlichen judischen Gemeinde in Rothenburg ob der Tauber Hrsg Verein Alt Rothenburg e V Rothenburg 1993 Hartmut Krohm Die Rothenburger Passion Hrsg Verein Alt Rothenburg e V Rothenburg ob der Tauber 1985 Kristine Scherer Martin Schwarz Ein Maler in Rothenburg o T um 1500 scaneg Verlag Munchen 1992 ISBN 3 89235 047 7 Der Rothenburger Goldmunzschatz rothenburgmuseum de Normdaten Korperschaft GND 2077242 7 lobid OGND AKS LCCN n86067745 VIAF 141267428 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rothenburgmuseum amp oldid 223747842