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Die Rotbartige Sklavenameise Formica rufibarbis aus der Unterfamilie der Schuppenameisen Formicinae gehort zur Gattung der Waldameisen Formica und dort zur Untergattung der Sklavenameisen Serviformica Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Europa bis Mittelasien Rotbartige SklavenameiseArbeiterin der Rotbartigen Sklavenameise Formica rufibarbis SystematikTeilordnung Stechimmen Aculeata Uberfamilie VespoideaFamilie Ameisen Formicidae Unterfamilie Schuppenameisen Formicinae Gattung Waldameisen Formica Art Rotbartige SklavenameiseWissenschaftlicher NameFormica rufibarbisFabricius 1793Eine ungeflugelte Konigin dealate Gyne der Rotbartigen SklavenameiseDer Kopf einer Arbeiterin Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensraum 3 1 Nester 3 2 Verhalten 3 3 Ernahrung 3 4 Schwarmfluge 4 Systematik 4 1 Synonyme 5 Weblinks 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Arbeiterinnen messen 4 5 7 mm die Koniginnen 9 11 mm und die Mannchen 9 10 mm Die Gaster und der Kopf sind mattschwarz bis braunlich der Thorax ist rotlich mit unterschiedlich starker Rotfarbung Die Farbe kann von schwarzrotlich bis leuchtend rot variieren Diese Art kann man leicht mit Formica cunicularia Formica clara und Formica pratensis verwechseln Die verwandte Grauschwarze Sklavenameise Formica fusca ist vollstandig schwarz gefarbt die Blutrote Raubameise Formica sanguinea hat einen rotlichen Kopf Beide sind daher leicht von der Rotbartigen Sklavenameise zu unterscheiden Die Rote Waldameise Formica rufa und die Kahlruckige Waldameise Formica polyctena besiedeln einen anderen Lebensraum Fur eine genauere Unterscheidung der Arbeiterinnen von Formica rufibarbis Formica cunicularia und Formica clara ist vor allem das Zahlen der Haare Setae an bestimmten Korperteilen wichtig Formica rufibarbis weist eine hohere Zahl an Haaren auf als ahnliche Arten Wenig behaarte Exemplare konnen hochstens mit starker behaarten Formica clara verwechselt werden Zur Ubersicht im Folgenden eine Tabelle Stehen zwei verschiedene Angaben vor und nach einem Querstrich bezieht sich der Wert vor dem Querstrich auf Seifert 2007 1 und der Wert nach dem Querstrich auf Seifert amp Schulz 2009 2 Art Zahl der abstehenden Haare auf dem Pronotum Zahl der abstehenden Haare auf dem Mesonotum Zahl der abstehenden Haare auf dem Propodeum Anteil dunkler Pigmentierung des Mesonotums Anteil dunkler Pigmentierung des Propodeums ScapuslangeFormica cunicularia 6 19 0 4 0 2 0 2 0 1 65 100 0 80 1560 1680 µmFormica clara 13 24 0 4 0 2 0 2 0 1 40 70 0 15 1700 1780 µmFormica rufibarbis 22 40 8 14 4 10 0 11 3 5 50 80 0 18 1640 1740 µmVerbreitung BearbeitenDie Rotbartige Sklavenameise ist westpalaarktisch verbreitet Ihr Verbreitungsgebiet reicht von der Iberischen Halbinsel im Westen bis nach Westsibirien 76 E und in die Gebirge Mittelasiens 85 E im Osten In Fennoskandinavien kommt sie nordlich bis 61 N vor In den Alpen ist sie bis in eine Hohe von 2000 m zu finden Sie ist in ganz Deutschland von der planaren Hohenstufe bis zur submontanen Hohenstufe weit verbreitet 1 Auch in der Schweiz und in Osterreich kommt die Art vor Lebensraum BearbeitenFormica rufibarbis bevorzugt kurzgrasige thermophile Graslandhabitate haufig mit Sandboden oder sandhaltigem Boden Auch ruderale Trockenfluren Wegrander Bahndamme Garten und andere Habitate werden besiedelt Im Gegensatz zur nah verwandten Art Formica cunicularia kommt sie im Durchschnitt haufiger auf Sandboden und in phytomassearmeren weniger Krautschicht Lebensraumen mit hoheren Bodentemperaturen vor Formica rufibarbis dringt auch weiter in die urbane Zone ein als F cunicularia Die ebenfalls nah verwandte Formica clara dagegen ist noch thermophiler als F rufibarbis und lebt haufig auf noch xerothermeren Sand und Kalktrockenrasen In Deutschland ist Formica rufibarbis auf etwa 44 der potentiell geeigneten Offenlandhabitate anzutreffen und kommt dabei mit 1 6 Nestern 100 m vor 1 Nester Bearbeiten Die Nester dieser Ameise sind unterirdisch und meist einfache Erdnester ohne Nesthugel Um die zahlreichen Nesteingange finden sich jedoch kleine Anhaufungen von Sand oder Erde Kolonien bestehen grundsatzlich nur aus einem einzelnen Nest Die Nestgrundung erfolgt claustral durch eine einzelne Konigin aber auch in Pleometrose Die Nester sind tendenziell grosser als die von Formica cunicularia und beinhalten meist etwa 1000 3000 Arbeiterinnen Sie sind ausserdem starker polygyn als die der nur schwach polygynen F cunicularia In den Nestern leben die Raupen verschiedener Blaulings Arten wie z B die des Hauhechel Blaulings Polyommatus icarus oder Polyommatus celin Verhalten Bearbeiten Die nicht sehr territoriale Art ist aggressiver als Formica cunicularia und greift auch andere Ameisen schneller an Vor allem bei Angriffen auf das Nest zeigt sie sich aggressiv Sie kann sich auch besser gegen Sozialparasiten verteidigen als Formica cunicularia Dennoch ist sie eine Hilfsameise fur andere Arten wie z B die Blutrote Raubameise Formica sanguinea oder die Amazonenameise Polyergus rufescens Ausserdem kann Formica rufibarbis gut klettern und auch senkrechte Glaswande erklimmen Ernahrung Bearbeiten Formica rufibarbis ernahrt sich grosstenteils zoophag also von Insekten und Spinnentieren zu einem geringen Teil auch vom Honigtau der Wurzel und Blattlause Grossere Beutetiere konnen von mehreren Arbeiterinnen transportiert werden Schwarmfluge Bearbeiten Die Geschlechtstiere schwarmen zwischen Mitte Juni und Anfang August Im Labor konnten Koniginnen ein Alter von bis zu 14 Jahren erreichen 1 Systematik BearbeitenFormica rufibarbis bildet zusammen mit Formica cunicularia Formica clara Formica glabridorsis Formica tianshanica Formica persica Formica orangea Formica tarimica und Formica anatolica die Formica rufibarbis Gruppe innerhalb der Sklavenameisen Nur drei dieser Arten sind in Europa zu finden die ubrigen leben in West und Zentralasien 2 Synonyme Bearbeiten Folgende Namen sind jungere Synonyme fur Formica rufibarbis Formica defensor Formica fraterna Formica fusca var cinereorufibarbis Formica nicaeensisWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Rotbartige Sklavenameise Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Formica rufibarbis In antwiki Abgerufen am 23 Oktober 2021 englisch Literatur BearbeitenBernhard Seifert Die Ameisen Mittel und Nordeuropas lutra Tauer 2007 ISBN 978 3 936412 03 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Bernhard Seifert Die Ameisen Mittel und Nordeuropas lutra Verlags und Vertriebsgesellschaft Gorlitz Tauer 2007 ISBN 978 3 936412 03 1 a b Bernhard Seifert amp Roland Schultz 2009 A taxonomic revision of theFormica rufibarbisFabricius 1793 group Hymenoptera Formicidae Myrmecological News 12 255 272 Link zum PDFWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Formica rufibarbis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rotbartige Sklavenameise im Ameisenwiki Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rotbartige Sklavenameise amp oldid 216610729