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Die Rosenkopfente Rhodonessa caryophyllacea auch als Nelkenente bezeichnet ist eine moglicherweise ausgestorbene Tauchentenart Nach einer von Bradley C Livezey 1998 veroffentlichten Studie 1 haben phylogenetische Untersuchungen ergeben dass die Rosenkopfente eng mit der Kolbenente Netta rufina verwandt ist Es wurde der Vorschlag gemacht sie in die Gattung Netta zu stellen Dies wurde jedoch von anderen Wissenschaftlern abgelehnt da die Rosenkopfente zahlreiche Eigenheiten aufweist die sie von anderen Entenarten trennt 2 RosenkopfentePaar Rosenkopfenten Tafel in Allan Octavian Hume and Charles Henry Tilson Marshall Game birds of India Burmah and Ceylon Illustration William Foster 1881 SystematikOrdnung Gansevogel Anseriformes Familie Entenvogel Anatidae Unterfamilie AnatinaeTribus Tauchenten Aythyini Gattung RhodonessaArt RosenkopfenteWissenschaftlicher Name der GattungRhodonessaReichenbach 1853Wissenschaftlicher Name der ArtRhodonessa caryophyllacea Latham 1790 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Lebensraum und Lebensweise 3 Fortpflanzung 4 Status 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDie 60 cm lange Rosenkopfente ist unter guten Beobachtungsbedingungen nahezu unverwechselbar Korper und Hals sind relativ lang Die Flugellange betragt 25 cm Die erwachsenen Mannchen besitzen einen etwas buscheligen Schopf und weisen eine eigenartige starrhalsige Korperhaltung auf Sie tragen kein Prachtkleid sondern haben ganzjahrig einen schokoladenbraunen Korper der mit einem dunkelrosa gefarbten Kopf und Hinternacken kontrastiert Die Beine sind lang und rotlich schwarz Die Weibchen und Jungvogel sind blasser und haben Ahnlichkeit mit einer dunklen Kolbenente mit einem rosa getonten Kopf Verwechslungen mit der mannlichen Kolbenente stammen hauptsachlich von Beobachtungen von schwimmenden Vogeln wobei letztere Art einen auffalligen fuchsfarbenen bis orangen Kopf besitzt Bei den Weibchen sind die Beine braun Die Iris ist braun orange 3 Weibliche Rosenkopfenten haben im Flug oder aus der Ferne betrachtet wiederum Ahnlichkeit mit der Fleckschnabelente Anas poecilorhyncha Die beiden Arten sind im Flug nur unter guten Beobachtungsbedingungen an der Oberseite der Flugel zu unterscheiden Die der Rosenkopfente haben deutlich hervorstechende weisse Armdecken und beige rosa gefarbten Armschwingen Die Armschwingen der Fleckschnabelente zeigen einen dunkelgrunen Spiegel Uber den Mauserverlauf dieser Art liegen keine hinreichenden Daten vor Vermutlich wurde das Kleingefieder zweimal jahrlich gewechselt Der Ruf des Mannchens wird als ein keuchender Pfiff beschrieben Zum Lautrepertoire gehort ausserdem ein weicher zwei silbiger Ruf der lautmalerisch mit wugh umschreiben wird Die Rufe des Weibchens werden als quakend umschrieben 4 Lebensraum und Lebensweise BearbeitenDie Brutgebiete der Rosenkopfente befinden sich in den Tieflandsumpfen und Teichen im Elefantengras Dschungel Die tagaktive Rosenkopfente bevorzugt die Nahrungssuche an der Wasseroberflache ist aber durchaus in der Lage kurze Strecken zu tauchen Es handelt sich um gesellige Vogel die oft in Scharen von 30 oder mehr Exemplaren auftraten Die Nahrung des Allesfressers besteht uberwiegend aus Muscheln kleinen Krebstieren und Wasserpflanzen die die Rosenkopfenten wie die Arten der Gattung Netta kopfuber abgrasen Die Brutzeit liegt zwischen April und Mai Das annahernd kreisformige Nest das einen Durchmesser von etwa zwei Metern hat wird in Zonen mit dichter Grasvegetation am Teichufer errichtet Das Gelege besteht aus funf bis zehn kugelformigen Eiern mit einem ungefahren Durchmesser von vier Zentimetern Fortpflanzung BearbeitenDie Rosenkopfente baut ihr Nest in einer Entfernung von maximal 500 Meter vom nachsten Gewasser Das rundliche Nest wird aus trockenem Gras und einigen Federn gebaut Es misst 23 Zentimeter im Durchmesser Die Nistmulde ist zwischen 10 und 12 5 Zentimeter tief Es wird versteckt im hohen Gras errichtet Die Eier sind grauweiss Die im Britischen Museum aufbewahrten Eier messen 45 9 42 Millimeter Das Vollgelege umfasst zwischen funf und zehn Eier Fur die Dauer der Inkubationszeit liegen keine Daten vor Es wurden jedoch beide Elternvogel in der Nahe des Nestes beobachtet so dass nicht ausgeschlossen ist dass das Mannchen sich wahrend der Brutzeit in der Nestnahe aufhalt Uber die Entwicklung der Dunenkuken liegen keine ausreichenden Daten vor Vermutlich betragt die Zeit bis zum Fluggewerden der jungen Rosenkopfenten zwei Monate In Gefangenschaft gehaltene Rosenkopfenten erreichten ein Lebensalter von mehr als zwolf Jahren 5 Status BearbeitenDas Verbreitungsgebiet dieser Ente erstreckte sich fruher vom ostlichen Indien uber Bangladesch ins nordliche Myanmar mit wenigen Vorkommen in Nepal Sie war mindestens noch im 18 Jahrhundert zahlreich und siedelte vor allem am unteren Lauf des Ganges sowie am Brahmaputra 6 Heute ist sie moglicherweise ausgestorben Der letzte gesicherte Nachweis liegt aus dem Jahre 1949 vor Unbestatigte Berichte gab es bis in die fruhen 1960er Jahre Rory Nugent ein amerikanischer Vogelbeobachter und Shankar Barua aus New Delhi wollen die Art 1988 an den Ufern des Brahmaputra gesichtet haben Die beiden Ornithologen begannen ihre Suche am Saikhoa Ghat am nordostlichen Ende des Flusses auf der indischen Grenzseite Nach 29 Tagen des Segelns berichtete Rory Nugent er habe die Rosenkopfente in einer Ansammlung anderer Wasservogel gesehen Nugents und Baruas Sichtung genugte allerdings nicht um die Rosenkopfente von der Liste der ausgestorbenen Vogel zu streichen Seit Jahrzehnten gibt es von den Senken des Mali Hka und Chindwin Myit im nordlichen Myanmar unbestatigte Sichtungen von Rosenkopfenten Das Gebiet ist weitgehend unerforscht und Suchaktionen waren bisher erfolglos Verwechslungen mit Kolben und Fleckschnabelente sind bei den meisten Sichtungen der Rosenkopfente nicht ausgeschlossen Ein Expeditionsbericht aus dem Hu Kaung Tal im November 2003 Nguyen 2003 kam zu der begrundeten Vermutung dass eine Existenz der Rosenkopfente im Kachin Staat in Myanmar nicht auszuschliessen sei Im Kachin Staat gibt es grosse und fast undurchdringliche Sumpfgebiete die Ruckzugsmoglichkeiten fur eine Reihe von seltenen Vogelarten bieten Hier kommt unter anderem auch noch die Malaienente vor die zu den derzeit am starksten bedrohten Entenarten gehort 7 Eine umfangreiche Suchaktion am Fluss Nat Kaung zwischen Kamaing und Shadusup im Oktober 2005 blieb ohne Ergebnis 8 Jedoch konnte eine Vielzahl anderer Enten wie Fleckschnabel und Malaienente Cairina scutulata beobachtet werden 9 Der Grund fur das Aussterben der Rosenkopfente war moglicherweise die Zerstorung ihres Lebensraums Es ist nicht bekannt warum sie schon immer als selten galt Ungenugende Erfassung der Art scheint nicht der Grund zu sein denn ihr einstiger Lebensraum wurde in der Kolonialzeit haufig von Jagern durchforstet Die Rosenkopfente war bei Jagern und spater als Ziervogel hauptsachlich wegen ihres ungewohnlichen Gefieders hochbegehrt Das vermutlich letzte Exemplar wurde 1935 in Dabhanga Bihar Indien von C M Inglis geschossen der nicht einmal wusste was er erlegt hatte bevor sein Hund ein Retriever ihm den Vogel brachte Das erlegte Exemplar tauchte spater wieder im Regierungsmuseum in Madras im sudlichen Indien auf fast 1000 Meilen von dem Ort entfernt wo die Rosenkopfente ihr Ende gefunden hatte Hier war es spatestens bis in die 1980er Jahre ausgestellt Sir David Ezra ein Europaer der im damaligen Britisch Indien lebte hielt bis 1945 einige dieser Enten in seinem Vogelpark in Kalkutta In der Vergangenheit wurden einige Exemplare auch in Zoos und Wildparks gehalten darunter von Oskar Heinroth im Zoologischen Garten Berlin ein Erpel zwischen 1907 und 1908 von Jean Theodore Delacour in Cleres Frankreich sowie von Alfred Ezra in Foxwarren Park bei Cobham Surrey England von 1926 bis 1932 Aus unbekannten Grunden hat die Rosenkopfente nie in menschlicher Obhut gebrutet Literatur BearbeitenDominic Couzens Seltene Vogel Uberlebenskunstler Evolutionsverlierer und Verschollene Haupt Verlag Bern 2011 ISBN 978 3 258 07629 4 James Greenway Extinct and Vanishing Birds of the World Dover Publications Inc New York 1967 ISBN 0 486 21869 4 Errol Fuller Extinct Birds 2000 ISBN 0 8160 1833 2 Tim Flannery Peter Schouten A Gap in Nature Discovering the World s Extinct Animals Atlantic Monthly Press New York 2001 ISBN 0 87113 797 6 Janet Kear Hrsg Ducks Geese and Swans Oxford University Press 2005 ISBN 0 19 854645 9 David Day The Doomsday Book of Animals Ebury Press London 1981 ISBN 0 670 27987 0 Heinz Sigurd Raethel Wasser und Wasserziergeflugel Oertel Sporer Verlags GmbH amp Co Reutlingen 2003 Hartmut Kolbe Die Entenvogel der Welt 2 Auflage Neumann Verlag Radebeul 1981 Tim Halliday Vanishing Birds Their Natural History and Conservation 1978 John Latham Index ornithologicus sive Systema Ornithologiae complectens avium divisionem in classes ordines genera species ipsarumque varietates adjectis synonymis locis descriptionibus amp c London Leigh amp Sotheby 1790 Steve Madge Hilary Burn Wildfowl an identification guide to the ducks geese and swans of the world Christopher Helm London 1988 ISBN 0 7470 2201 1 Rory Nugent The Search for the Pink Headed Duck A Journey Into the Himalayas and Down the Brahmaputra Boston Houghton Mifflin 1991 S Theodore Baskaran Yet Another Rediscovery In The Hindu Sunday Supplement August 27 1989 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rosenkopfente Rhodonessa caryophyllacea Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Factsheet auf BirdLife International Rhodonessa caryophyllacea in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2018 2 Eingestellt von BirdLife International 2016 Abgerufen am 3 Marz 2019 Einzelnachweise Bearbeiten Bradley C Livezey A phylogenetic analysis of modern pochards Anatidae Aythini The Auk 113 1998 S 74 93 PDF Nigel J Collar A V Andreev S Chan M J Crosby S Subramanya amp J A Tobias Hrsg Pink headed Duck In Threatened Birds of Asia The BirdLife International Red Data Book 489 501 BirdLife International 2001 ISBN 0 94688 844 2 Volltext 1 2 Vorlage Toter Link www globalconservation info Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Kear S 629 Kear S 629 Kear S 630 Kear S 629 Couzon S 224 Dang Nguyen Hong Hanh editor 2005 Latest search fails to locate Pink headed Duck Babbler 16 21 22 PDF 1 85MB Memento vom 10 Marz 2012 im Internet Archive Nguyen Thi Ngoc Ha editor 2003 Pink headed Duck survey in the Hukaung Valley Myanmar Babbler 8 6 7 ISSUU 2 1MB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rosenkopfente amp oldid 235986014