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Rosa Bodenheimer geb 6 Dezember 1876 in Buren gest 24 Marz 1938 in Jerusalem war eine deutsche Frauenrechtlerin Biographie BearbeitenRosa Dalberg entstammte wie die meisten judischen Frauenrechtlerinnen einer Familie des judischen assimilierten Burgertums Um Anerkennung bemuht wurden judische Madchen oftmals noch starker als nichtjudische auf die Einhaltung burgerlicher Normen verpflichtet und durften in der Regel keinen Beruf ergreifen weshalb sich viele in der burgerlichen Frauenbewegung engagierten 1 1896 heiratete Rosa Dalberg den Rechtsanwalt Max Bodenheimer aus Koln einen uberzeugten Zionisten Bodenheimer erinnerte sich spater an ihre Begegnung Ich redete vom Zionismus und Fraulein Dalberg entpuppte sich als Frauenrechtlerin Beide Ideale entsprangen demselben Gefuhl fur Gerechtigkeit und dem gleichen Freiheitsdrang Der rege Geist das Interesse fur Kunst und ihr Gefuhl fur die Unterdruckten zogen mich machtig an 1 Die Eheleute bekamen kurz hintereinander drei Kinder die Tochter Henriette und Ruth sowie den Sohn Friedrich Simon Bodenheimer Die Familie lebte 1931 in der Belfortstrasse 9 2 Vater Max und Tochter Ruth hatten eine gemeinsame Anwaltskanzlei im Haus Hohenzollernring 74 3 Nach den Geburten ihrer Kinder begann Rosa Bodenheimer sich in der Kolner Frauenbewegung zu engagieren und wurde eine ihrer prominentesten Vertreterinnen Zwar fuhlte sie sich hauptsachlich mehr als Deutsche denn als Judin Ihre Vorstellungen von sozialen Reformen und politischer und gesellschaftlicher Gleichstellung der Frau wollte sie fur alle Frauen durchsetzen Andererseits wurde sie mit dem wachsenden Antisemitismus in Deutschland konfrontiert so dass sie nach dem Zionistenkongress 1907 in Den Haag zu einer Zeit als viele judischen Frauen den Zionismus noch ablehnten die Grundung des Verbandes judischer Frauen fur Kulturarbeit in Palastina anregte Vorlaufer der Women s International Zionist Organisation WIZO 1 1903 grundete Rosa Bodenheimer gemeinsam mit Elisabeth von Mumm und Adele Meurer die Kolner Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins ADF 1911 wurde sie Schriftfuhrerin 1923 zweite und von 1927 bis 1933 erste Vorsitzende Dessen Arbeit unterschied sich grundsatzlich von der Mildtatigkeit fruherer Vereine im 19 Jahrhundert Die soziale Tatigkeit ist eine staatsburgerliche Hilfstatigkeit geworden die letzten Endes nach den Ursachen des Elends forscht und diese Ursachen beseitigen will 4 Bodenheimer vertrat gemassigt feministische Positionen Sie ging von einer Wesensunterschied zwischen Mannern und Frauen aus und betonte die Aufgabe der Frau als leibliche und soziale Mutter 4 Die Arbeit des ADF erweckte bei vielen Frauen das Interesse fur Kommunalpolitik und in der Folge fur das Frauenwahlrecht Nachdem Rosa Bodenheimer 1907 einen Vortrag der Vorsitzenden des Bundes Deutscher Frauenvereine Marie Stritt gehort hatte beteiligte sie sich im selben Jahr an der Grundung einer Kolner Stimmrechtsgruppe Der Frauenstimmrechtsverband fur Westdeutschland beschrankte sich zunachst auf die Vorbereitung von Frauen auf die Politik Bodenheimer indes forderte 1912 eine grosse Werbekampagne fur das Frauenstimmrecht womit sie sich aber nicht durchsetzen konnte 1919 konnten sich Frauen erstmals an der Wahl zur Nationalversammlung beteiligen aber Bodenheimer musste in den folgenden Jahren erkennen dass dies keine wesentliche gesellschaftliche Verbesserung fur sie bedeutete 4 Im Ersten Weltkrieg war Bodenheimer Vorstandsmitglied der Nationalen Frauenbewegung Fur diesen Einsatz zugunsten der Kriegshilfe erhielt sie ein Verdienstkreuz 1922 grundete sie gemeinsam mit Adele Meurer Das Ladchen in Koln eine Verkaufsvermittlung fur kriegs und inflationsbedingte Verarmte 5 Der zunehmende Antisemitismus lenkte die Aufmerksamkeit von Rosa Bodenheimer und anderen engagierten judischen Frauen bald auf andere Themen Schon bald nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten dachte die Familie Bodenheimer an Auswanderung Nachdem sich ihre Tochter Ruth am 31 Marz 1933 bei einem Uberfall auf judische Juristinnen und Juristen nur knapp hatte retten konnen floh die Familie im April uber Antwerpen und Amsterdam nach Palastina Dort nahm Rosa Bodenheimer Kontakt zur Frauenwahlrechtsbewegung auf und agitierte gegen die Geschlechterungerechtigkeit im Talmud 6 1938 starb sie nach kurzer schwerer Krankheit in Jerusalem 7 Literatur BearbeitenYvonne Kusters Bodenheimer Rosa geb Dalberg In Manfred Asendorf Rolf von Bockel Hrsg Demokratische Wege Deutsche Lebenslaufe aus funf Jahrhunderten Ein Lexikon J B Metzler S 72 74 Ulrich S Soenius Hrsg Jurgen Wilhelm Hrsg Kolner Personen Lexikon Greven Koln 2007 ISBN 978 3 7743 0400 0 S 63 64 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Kusters Rosa Bodenheimer S 72 Das Haus wurde im Zweiten Weltkrieg zerstort heute befindet sich an dieser Stelle das Hotel Mercure Greven s Adressbuch von Koln und Umgegend 1931 1 Band S 93 a b c Kusters Rosa Bodenheimer S 73 Kolner Personen Lexikon S 63 64 Kolner Personen Lexikon S 64 Kusters Rosa Bodenheimer S 73 74 PersonendatenNAME Bodenheimer RosaALTERNATIVNAMEN Dalberg Rosa Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche FrauenrechtlerinGEBURTSDATUM 6 Dezember 1876GEBURTSORT BurenSTERBEDATUM 24 Marz 1938STERBEORT Jerusalem Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rosa Bodenheimer amp oldid 229953077