www.wikidata.de-de.nina.az
Roman Hoffstetter auch Roman Hofstetter Romanus Hoffstetter 24 April 1742 in Laudenbach 21 Mai 1815 in Miltenberg am Main war ein deutscher Komponist Bratschenvirtuose und katholischer Geistlicher 1 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Bedeutung 3 Werke 4 Literatur Auswahl 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenRoman Hoffstetter war der Sohn von Sebastian Hoffstetter einem ludimagister und scriba iudicii Gerichtsschreiber Roman legte am 5 Juni 1763 im Benediktinerkloster Amorbach im Odenwald welches damals zum Erzbistum Mainz gehorte das Ordensgelubde ab Er erhielt dort die Priesterweihe am 10 September 1766 und war ein Prior des Klosters von 1773 bis 1778 Von 1776 bis 1785 hatte er auch die Funktion eines prior culinaris Woher er seine musikalische Ausbildung als Komponist und Violaspieler bekommen hat konnte von der musikhistorischen Forschung noch nicht ermittelt werden Im Zuge der allgemeinen Aufhebung der Kloster in Deutschland im Jahr 1803 wurde auch das Kloster Amorbach aufgelost und Hoffstetter zog sich mit dem Abt des Klosters in die nahe gelegene Stadt Miltenberg zuruck Als Geistlicher war er hier Mitglied der Diozese Wurzburg Sein erhalten gebliebener Briefwechsel mit Joseph Martin Kraus dem spateren schwedischen Hofkapellmeister und mit Frederic Samuel Silverstolpe gibt einige Einblicke in seine Tatigkeit als Chorleiter und Komponist Romans Bruder Johann Urban Aloys Hoffstetter Ende 1735 oder spatestens Januar 1736 in Laudenbach 26 Januar 1810 in Ellingen schuf neben seinem Verwaltungsdienst fur den Deutschen Ritterorden in der Ellinger Ballei Kompositionen darunter sechs gesicherte Sinfonien Nurnberg 1772 und zwolf Deutsche Lieder fur Singstimme und Klavier Augsburg 1798 Bedeutung BearbeitenBesondere Bekanntheit erreichte Roman Hoffstetter als die Musikforscher Alan Tyson und H C Robbins Landon die sechs Streichquartette op 3 aus Joseph Haydns Werken Hoffstetter zuwiesen und dies 1964 in der Zeitschrift Musical Times veroffentlichten 3 Von diesen Werken sind weder Handschriften Haydns noch Hoffstetters vorhanden Der Erstdruck des Pariser Verlegers Antoine Bailleux aktiv 1761 bis 1801 aus dem Jahr 1777 zeigt zwar auf dem Titelblatt Haydn als Komponisten aber aus den Einzelstimmen der ersten beiden Quartette ist erkennbar dass hier der Name Hoffstetters getilgt wurde Landon und Tyson schlossen daraus dass Hoffstetter der Verfasser aller sechs Quartette sei und Bailleux diese aus kommerziellen Grunden unter dem bekannteren Namen Haydns verkauft habe Spatere Forschungen von Ludwig Finscher Hubert Unverricht und Alan Tyson haben Hoffstetters Urheberschaft fur die ersten beiden Quartette mit einiger Sicherheit bestatigt Ein 1986 veroffentlichter Aufsatz von Gunther Zuntz der Tyson und Landon gravierende philologische Fehler vorhielt und fur die Beibehaltung der Autorschaft Haydns eintrat wurde dagegen wenig beachtet 4 Roman Hoffstetter war ein Bewunderer der Musik von Joseph Haydn und lehnte sich als Komponist an dessen Stil an Seine musikalischen Gedanken sind eingangig leicht fasslich und volkstumlich im Stil Von ihm sind Solokonzerte fur Viola und Streichquartette in zwei Sammlungen sowie verschiedene kirchenmusikalische Werke erhalten Seine Messe F Dur fur Soli Chor Orchester und konzertierende Orgel ist auf der CD Festliche Musik aus Sudwestdeutschen Benediktinerklostern enthalten die beim Label Ars musici erschienen ist Werke BearbeitenVokalmusik Messe C Dur teilweise a Moll fur Soli Chor und Orchester Messe Es Dur fur Soli Chor und Orchester Messe F Dur fur Soli Chor und Orchester Messe G Dur fur Soli Chor und Orchester Messe D Dur fur Soli Chor und Orchester Messe B Dur fur Soli Chor und Orchester 4 weitere Messen verschollen 2 weitere Messen vermutlich falschlicherweise Hoffstetter zugewiesen Te Deum fur Soli Chor und Orchester Jubilate Deo universa terra Offertorium de omni tempore Stella caeli F Dur Zugewiesene Vokalmusik fur Sopran Alt Tenor Bass und Orchester handschriftlich unter Hoffstetters Namen uberliefert wahrscheinlich von Roman Hoffstetter Vesperae da dominica D Dur I um 1770 Vesperae da dominica D Dur II 1780 Vesperae pastorellae D Dur nach 1780 Lauretanische Litanei 1782 Beatus vir Offertorium 1787 3 Vertonungen von Fracto demum sacramento D Dur G Dur C Dur Tracto Ecce panis 2 Vertonungen von Stella caeli beide Es Dur Bonum est Graduale de tempore vom Anfang des 19 Jahrhunderts Autorenvermerk Dal Sig Hoffstetter et Gaelle Instrumentalmusik 2 Divertimenti F Dur um 1765 6 Streichquartette op 1 Amsterdam 1772 6 Streichquartette op 2 Mannheim 1780 3 Violakonzerte Es Dur C Dur G Dur um 1785 Literatur Auswahl BearbeitenLaszlo Somfai Zur Echtheitsfrage des Haydnschen op 3 In Das Haydn Jahrbuch Nr 3 1965 ZDB ID 214184 x S 153 165 Hubert Unverricht Adam Gottron Alan Tyson Die beiden Hoffstetter Zwei Komponisten Portrats mit Werkverzeichnissen Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte Band 10 ISSN 0522 6937 Schott Mainz 1968 Hubert Unverricht Romanus Hoffstetters Streichquartette In Hermann Dechant Wolfgang Sieber Hrsg Gedenkschrift Hermann Beck Laaber Verlag Laaber 1982 ISBN 3 921518 69 5 S 107 110 Marshall J Fine The viola concertos of Fr Roman Hofstetter OSB A new edition based on the manuscripts found at the university of Lund UMI Publications Ann Arbor MI 1990 OCLC 165474547 zugleich Dissertation an der Memphis State University 1990 G Krombach Eine Orgelsolomesse von P Roman Hoffstetter In Mitteilungen der Internationalen Joseph Martin Kraus Gesellschaft 1991 Heft 11 12 ISSN 0723 9769 S 27 34 Hubert Unverricht Pater Roman Hoffstetter OSB als Messenkomponist In Axel Beer Kristina Pfarr Wolfgang Ruf Festschrift Christoph Hellmut Mahling Mainzer Studien zur Musikwissenschaft Nr 37 Schneider Tutzing 1997 ISBN 3 7952 0900 5 S 1427 1437 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Roman Hoffstetter Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Roman Hoffstetter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Roman Hoffstetter in der Deutschen Digitalen Bibliothek Roman Hoffstetter in der Deutschen Biographie Noten und Audiodateien von Roman Hoffstetter im International Music Score Library Project Roman Hoffstetter im Bayerischen Musiker Lexikon Online BMLO Roman us Hoffstetter in der Classical Composers Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten Hubert Unverricht Hoffstetter Roman In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Personenteil Band 9 Himmel Kelz Barenreiter Metzler Kassel u a 2003 ISBN 3 7618 1119 5 Sp 138 139 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich Stanley Sadie Hrsg The New Grove Dictionary of Music and Musicians Band 11 2nd Edition McMillan Publishers London 2001 ISBN 0 333 60800 3 Alan Tyson H C Robbins Landon Who composed Haydn s Op 3 In The Musical Times Band 5 Nr 1457 Juli 1964 S 506 507 JSTOR 949842 Gunther Zuntz Die Streichquartette op 3 von Joseph Haydn In Die Musikforschung Band 39 Nr 3 Juli September 1986 S 217 239 JSTOR 41119911 Normdaten Person GND 118706047 lobid OGND AKS LCCN n81079020 VIAF 69115745 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hoffstetter RomanALTERNATIVNAMEN Hofstetter Roman Hoffstetter RomanusKURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist der Klassik und Geistlicher des Klosters AmorbachGEBURTSDATUM 24 April 1742GEBURTSORT LaudenbachSTERBEDATUM 21 Mai 1815STERBEORT Miltenberg am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Roman Hoffstetter amp oldid 233298549