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Gunther Zuntz 28 Januar 1902 in Berlin 3 April 1992 in Cambridge war ein deutsch britischer Klassischer Philologe deutscher Herkunft Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenGunther Zuntz der vaterlicherseits dem aufgeklarten judischen Grossburgertum mutterlicherseits einer protestantischen Familie entstammte war der Sohn des Mediziners Leo Zuntz 1875 1937 und der Edith Bahring und ein Enkel des Physiologen Nathan Zuntz seine Schwestern waren die Hethithologin Leonie Zuntz und die Kunsthistorikerin Dora Zuntz Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in Berlin Nach dem Abitur studierte er in Berlin Marburg Gottingen und Graz Klassische Philologie und Klassische Archaologie Von 1924 bis 1926 war er als Lehrer an der hessischen Odenwaldschule tatig spater in Marburg und Kassel 1927 wurde er mit einer Arbeit Uber Holderlins Pindar Ubersetzung in Marburg promoviert 1933 wurde er von den Nationalsozialisten aus rassistischen Grunden aus dem Schuldienst entlassen Durch Vermittlung von Wilhelm Schubart dem Leiter der Berliner Papyrussammlung erhielt er eine Anstellung an der Universitat Kopenhagen wo er an der Herausgabe liturgischer Papyrustexte der griechisch orthodoxen Kirche arbeitete 1939 entschloss er sich nach England zu emigrieren ermutigt durch wissenschaftliche Kontakte zur Universitat Oxford Doch bei Kriegsbeginn wurde er auf der Isle of Man interniert Nach der Entlassung erhielt er 1943 in Oxford eine Bibliothekarsstelle Nach Kriegsende war er als Dozent der griechischen Sprache an der Universitat Manchester tatig wo er schliesslich von 1963 bis 1969 eine Professur fur hellenistisches Griechisch innehatte In den Jahren 1948 bis 1955 entwickelte er hier sein beruhmtes Lehrwerk Griechischer Lehrgang Allerdings kam eine Veroffentlichung der englischen Fassung zunachst nicht zustande Auf Einladung der Universitat Tubingen konnte er eine deutsche Fassung erarbeiten die 1983 veroffentlicht wurde Seit 1956 war er Mitglied der British Academy seit 1974 korrespondierendes Mitglied der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften seit 1985 korrespondierendes Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Gunther Zuntz war zweimal verheiratet Seine Ehe mit Eva Leonore Hempel der die Kinder Peter Maleen und Gabriele entstammten wurde 1945 nach zwanzig Jahren geschieden 1947 heiratete er Mary Alyson Garratt Das Paar hatte die Kinder Carsten Andrew und Alyson Schriften Auswahl BearbeitenEine Bibliographie findet sich in den Opuscula selecta 1972 S 314 317 Erganzungen dazu in den unten genannten Nachrufen Uber Holderlins Pindar Ubersetzung Kassel Thiele amp Schwarz 1928 Prophetologium Bd 1 Kopenhagen Munksgaard 1939 Humanism and history in German education in The Congregational quarterly 24 1946 110 123 The text of the Epistles A disquisition upon the Corpus Paulinum Oxford University Press 1953 Persephone Three essays on religion and thought in Magna Graecia Oxford Clarendon Press 1971 Opuscula selecta Classica Hellenistica Christiana Manchester University Press 1972 Drei Kapitel zur griechischen Metrik Wien Osterreichische AdW 1974 Griechischer Lehrgang 3 Bande Gottingen Vandenhoeck amp Ruprecht 1983 2 durchgesehene Auflage 1991 Englischsprachige Ausgabe Greek A course in classical and post classical Greek grammar from original texts Sheffield Sheffield Academic Press 1994 Lukian von Antiochien und der Text der Evangelien Hrsg von Barbara Aland und Klaus Wachtel Mit einem Nachruf auf den Autor von Martin Hengel Heidelberger Akademie der Wissenschaften Phil hist Kl 1995 2 Heidelberg Winter 1995 Griechische philosophische Hymnen Aus dem Nachlass herausgegeben von Hubert Cancik und Lutz Kappel Tubingen Mohr 2005Literatur BearbeitenMartin Hengel Gunther Zuntz in Proceedings of the British Academy 87 1995 S 493 522 Digitalisat in englischer Sprache in deutscher Sprache Gunther Zuntz in Lukian von Antiochien und der Text der Evangelien Hrsg von Barbara Aland und Klaus Wachtel Mit einem Nachruf auf den Autor von Martin Hengel Heidelberger Akademie der Wissenschaften Phil hist Kl 1995 2 Winter Heidelberg S 63 88 Nachdruck in ders Theologische historische und biographische Skizzen Mohr Siebeck Tubingen 2010 ders Kleine Schriften VII S 499 526 Utz Maas Zuntz Gunther in ders Verfolgung und Auswanderung deutschsprachiger Sprachforscher 1933 1945 Band 1 Dokumentation Einleitung und biobibliographische Daten A Z Band 2 Auswertungen Verfolgung Auswanderung Fachgeschichte Konsequenzen Stauffenburg Verlag 2010 uberarbeitet in ders Zuntz Gunther in ders Verfolgung und Auswanderung deutschsprachiger Sprachforscher 1933 1945 Neubearbeitung unter Mithilfe von Petra Hodl Uberarbeitete Fassung der Druckausgabe in der Online Ausgabe Hans Schwabl Gunther Zuntz in Almanach der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften 143 1992 S 437 443 Klaus Gunther Wesseling Zuntz Gunther In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 35 Bautz Nordhausen 2014 ISBN 978 3 88309 882 1 Sp 1569 1593 Zuntz Gunther in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 2 K G Saur Munchen 1983 S 1286 Weblinks BearbeitenHeidelberger Akademie der Wissenschaften Philosophisch historische Klasse Eintrag in der Mitgliederliste Personalbogen von Gunther Zuntz in der Personalkartei der Gutachterstelle des BIL in der Archivdatenbank der Bibliothek fur Bildungsgeschichtliche Forschung BBF Literatur von und uber Gunther Zuntz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Gunther Zuntz in der bibliografischen Datenbank WorldCatNormdaten Person GND 119325012 lobid OGND AKS LCCN n50015733 VIAF 19694170 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zuntz GuntherALTERNATIVNAMEN Zuntz Albert Gunther vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutsch britischer Klassischer PhilologeGEBURTSDATUM 28 Januar 1902GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 3 April 1992STERBEORT Cambridge Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gunther Zuntz amp oldid 236923230