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Robert Wilhelm Ferdinand von Hippel 8 Juli 1866 in Konigsberg Preussen 16 Juni 1951 1 in Gottingen war ein deutscher Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer Das Grab von Robert von Hippel und seiner Ehefrauen Emma geborene Bremer und Johanna geborene von Koenen im Familiengrab auf dem Stadtfriedhof Gottingen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Familie 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRobert von Hippel war der Spross einer angesehenen alten ostpreussischen Beamten und Gelehrtenfamilie Seine Eltern waren Arthur von Hippel 1841 1916 und dessen Ehefrau Olga Magnus 1846 1900 Er widmete sich nach dem Abitur einem Studium der Rechtswissenschaften an der Universitat Marburg das er 1888 mit dem Erwerb des akademischen Grades eines Dr iur und der Promotion abschloss Wahrend seines Studiums wurde er in Giessen 1884 Mitglied der Studentenverbindung Akademische Gesellschaft Das Kloster 2 In der Folge war von Hippel als Referendar in Kirchhain Marburg und Halle eingesetzt bis er 1892 aus dem preussischen Gerichtsdienst entlassen wurde Nachdem von Hippel sich 1891 an der Universitat Kiel fur Strafrecht Strafprozess und Zivilprozess habilitiert hatte fullte er dort eine Dozentur aus bevor er 1892 einem Ruf zu einer ausserordentlichen Professur fur dieselben Facher nach Strassburg Folge leistete 1895 wechselte von Hippel als ordentlicher Professor nach Rostock und schliesslich 1899 nach Gottingen wo er zwischen 1916 und 1917 zusatzlich das Rektorat innehatte 1919 habilitierte sich bei ihm Richard Martin Honig 3 1935 wurde Robert von Hippel emeritiert Der am 26 Marz 1914 zum Geheimen Justizrat beforderte Robert von Hippel verstarb 1951 fast 85 jahrig in Gottingen Wirken BearbeitenDer als einer der bedeutendsten deutschen Strafrechtler des auslaufenden 19 und beginnenden 20 Jahrhunderts geltende Robert von Hippel Schuler und Freund von Franz von Liszt widmete sich insbesondere der Geschichte und Dogmatik des Strafrechts und trieb deren Erforschung voran Vehement trat er fur Reformen im Strafvollzug und in der Behandlung entlassener Straftater ein um diesen eine bessere Resozialisierung zu ermoglichen 4 Er war von der Wirksamkeit von Arbeitshausern uberzeugt und trat dafur ein eine Arbeitshausstrafe als Hauptstrafe ins Strafgesetzbuch aufzunehmen und die ubliche weithin als sinnlos angesehene kurze Haftstrafe vor der Uberweisung in ein Arbeitshaus wegfallen zu lassen Arbeitsunfahige und Personen unter 18 Jahren sollten nicht mehr in Arbeitshauser eingewiesen werden die dort vereinzelt eingesetzte Prugelstrafe sollte abgeschafft werden und eine bedingte Entlassung mit Kontrolle der Entlassenen ermoglicht werden Seine Forderungen wurden von der deutschen Sektion der Internationalen Kriminalistischen Vereinigung aufgegriffen 5 Von 1911 bis 1913 war von Hippel als Mitglied der 16 kopfigen Strafrechtskommission fuhrend an der Reform des Strafgesetzbuches beteiligt Familie BearbeitenEr heiratete 1894 in Strassburg Emma Bremer 1871 1925 eine Tochter des Professors der Rechte in Strassburg Peter Bremer 1916 und der Charlotte Erxleben Das Paar hatte drei Sohne und eine Tochter Ernst 28 September 1895 26 September 1984 Fritz Richard Ferdinand 28 April 1897 8 Januar 1991 Arthur Robert 19 November 1898 31 Dezember 2003 Olga 22 Juni 1903 17 Juni 1987 Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er 1927 in Gottingen Johanna von Koenen 1882 1965 eine Tochter des Geheimen Bergrats sowie Professors der Geologie und Palaontologie Adolf von Koenen 1837 1915 Schriften Auswahl BearbeitenDie Vorschlage zur Einfuhrung der bedingten Verurtheilung in Deutschland Enke Stuttgart 1890 Aktenstucke zum Strafprozess fur Lehrzwecke S Hirzel Leipzig 1898 Willensfreiheit und Strafrecht I Guttentag 1903 Verbrechen und Vergehen wider die offentliche Ordnung Liebmann Berlin 1906 Deutsches Strafrecht 2 Bande J Springer Berlin 1925 1930 Die Entstehung der modernen Freiheitsstrafe und des Erziehungs Strafvollzugs Thuringische Gefangnisgesellschaft Eisenach 1931 Der deutsche Strafprozess Lehrbuch Elwert sche Verlagsbuchhandlung Marburg 1941 Literatur BearbeitenFriedrich Ludwig Christian Volbehr Richard Weyl Professoren und Dozenten der Christian Albrechts Universitat zu Kiel 1665 bis 1933 nebst Angaben uber die Lektoren Sprachkursusleiter Lehrer der Kunste und Universitats Bibliothekare sowie uber die Rektoren 1665 1933 Ausgabe 3 Muhlau 1934 S 80 Gunter Spendel Hippel Robert von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 201 f Digitalisat Dieter Dolling Robert von Hippel 1866 1951 ein deutscher Strafrechtswissenschaftler im Ubergang vom 19 zum 20 Jahrhundert In Fritz Loos Hrsg Rechtswissenschaft in Gottingen Gottinger Juristen aus 250 Jahren Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1987 ISBN 3 525 35836 9 S 413 434 Arthur Kaufmann Hrsg Gustav Radbruch Gesamtausgabe In 20 Banden Band 16 Biographische Schriften C F Muller 1989 ISBN 3 8114 3387 3 S 460 online Brockhaus Enzyklopadie 21 Auflage Band 12 2005 ISBN 3 7653 4142 8 S 494 Weblinks BearbeitenLiteratur uber Robert von Hippel in der Landesbibliographie MV Eintrag zu Robert von Hippel im Catalogus Professorum Rostochiensium Artikel Hippel Robert von In Professoren und Dozenten der Christian Albrechts Universitat zu Kiel 1665 1915 Einzelnachweise Bearbeiten Professor Robert von Hippel verstorben Memento vom 28 November 2015 im Internet Archive In www goettinger zeitreise de Der Schwarze Ring Mitgliederverzeichnis Darmstadt 1930 S 22 David Christopher Weiglin Richard Martin Honig 1890 1981 Leben und Fruhwerk eines deutschen Juristen judischer Herkunft Zugleich ein Beitrag zur Entwicklung der modernen Lehre von der objektiven Zurechnung Nomos Baden Baden 2011 ISBN 978 3 8329 6010 0 S 21 Vgl R v Hippel Der Hauptmann von Kopenick und die Aufenthaltsbeschrankungen bestrafter Personen In Deutsche Juristen Zeitung Jg 11 1906 Bd 11 S 1303 1304 online hier veroffentlicht Wolfgang Ayass Das Arbeitshaus Breitenau Bettler Landstreicher Prostituierte Zuhalter und Fursorgeempfanger in der Korrektions und Landarmenanstalt Breitenau 1874 1949 Kassel 1992 S 52 53 Normdaten Person GND 116899824 lobid OGND AKS LCCN nr97000275 VIAF 59847757 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hippel Robert vonALTERNATIVNAMEN Hippel Robert Wilhelm Ferdinand von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher JuristGEBURTSDATUM 8 Juli 1866GEBURTSORT Konigsberg Preussen STERBEDATUM 16 Juni 1951STERBEORT Gottingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert von Hippel amp oldid 236688052