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Robert Hans van Gulik 9 August 1910 in Zutphen 24 September 1967 in Den Haag war ein niederlandischer Sinologe hauptberuflicher Diplomat und nebenberuflicher Schriftsteller Musiker und Zeichner Er schrieb eine Reihe von Kriminalromanen um den chinesischen Richter Di Van Gulik 1945 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Ehrungen 4 Bibliographie 4 1 Ubersetzung des klassischen Richter Di Romans 4 2 Die Richter Di Reihe 4 3 Richter Di Erzahlungen 4 4 Andere Kriminalromane 4 5 Wissenschaftliche Werke Auswahl 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenRobert Hans van Gulik war der Sohn einer Arztfamilie Von 1915 bis 1922 wuchs er in Niederlandisch Indien dem heutigen Indonesien auf wo sein Vater als Sanitatsoffizier der niederlandischen Kolonialarmee arbeitete In der Grundschule wurde nur auf Niederlandisch unterrichtet doch durch die fremdsprachige Umgebung lernte er in dieser Zeit Chinesisch Javanisch und Malaiisch Die Faszination die die fremden Zeichen auf den Schildern chinesischer Geschafte auf ihn ausubten veranlasste ihn schon fruh zum Erlernen der chinesischen Schrift und Sprache Nach der Ruckkehr seiner Familie nach Holland besuchte er das Stedelijk Gymnasium Nijmegen wo er Griechisch Latein Franzosisch Deutsch und Englisch lernte In seiner Freizeit erteilte ihm der Linguist Christianus Cornelis Uhlenbeck der das Sprachtalent des jungen van Gulik erkannte zusatzlichen Unterricht in Russisch und Sanskrit Zusatzlich leistete sich Gulik von seinem Taschengeld einen chinesischen Privatlehrer fur sein geliebtes Chinesisch Von 1929 bis 1934 studierte er an den Universitaten Leiden und Utrecht Chinesisch und Japanisch sowie das Recht Niederlandisch Indiens 1935 wurde er zum Doktor der Literaturwissenschaft promoviert Anschliessend arbeitete er als Diplomat unter anderem in Japan Agypten Indien China den USA und Malaysia Von 1965 bis zu seinem Tod 1967 war er niederlandischer Botschafter in Japan nbsp Heirat mit Shui Shifang Chongqing 1943 In China heiratete er 1943 im Alter von 33 Jahren die 22 jahrige Shui Shihfang 水世芳 die im Sozialministerium in der provisorischen chinesischen Hauptstadt Chongqing arbeitete und zunachst van Gulik Sprachunterricht erteilt hatte Das Paar bekam drei Sohne und eine Tochter Van Gulik beschaftigte sich wissenschaftlich und essayistisch mit chinesischer Geschichte und Kultur und betatigte sich sehr erfolgreich als Schriftsteller Seine Bucher illustrierte er als kompetenter Zeichner selbst im chinesischen Ming Stil Das Spiel auf der chinesischen Griffbrettzither Guqin beherrschte er ebenfalls und schrieb daruber musikwissenschaftliche Essays Am 24 September 1967 starb Robert van Gulik 57 jahrig in Den Haag an Lungenkrebs Werke BearbeitenVan Gulik veroffentlichte ab 1934 wissenschaftliche Arbeiten Seine schriftstellerische Tatigkeit begann im Jahr 1949 mit einer Ubersetzung des aus dem 18 Jahrhundert stammenden chinesischen Kriminalromans Dee Goong An chinesisch 狄公奇案 Pinyin di gōng qi an dt Merkwurdige Kriminalfalle des Richter Di Die Titelfigur Richter Di chinesisch 狄仁傑 Pinyin Di Renjie lebte in der Tang Zeit von 630 bis 700 n Chr Diese Ubersetzung war ein solcher Erfolg dass van Gulik begann eigene Romane uber Richter Di zu schreiben Dabei wird in 14 Romanen 2 langeren und 8 kurzeren Erzahlungen die Karriere Dis vom Bezirksrichter an der Nordost Grenze des Reiches bis zum Obersten Richter in der Hauptstadt nachvollzogen Obwohl die Inhalte der Romane Fiktion sind vermitteln sie doch aufgrund der genauen Kenntnis der chinesischen Kultur und Geschichte die der Autor einfliessen lasst detaillierte Einblicke in soziale wirtschaftliche und kulturelle Gegebenheiten Die vom Autor selbst angefertigten Zeichnungen entsprechen allerdings dem Stil der Ming Zeit Ehrungen BearbeitenIn Zutphen wurde eine Strasse Robert van Guliklaan benannt Bibliographie BearbeitenUbersetzung des klassischen Richter Di Romans Bearbeiten Merkwurdige Kriminalfalle des Richters Di Ein altchinesischer Detektivroman 1949 Herausgegeben und aus dem Chinesischen ubersetzt von Robert van Gulik Aus dem Englischen von Gretel und Kurt Kuhn Im chinesischen Original Vier ausserordentlich seltsame Falle in der Regierungszeit der Kaiserin Wu chinesisch 武則天四大奇案 Pinyin Wǔ Zetian si da qi an englisch Celebrated Cases of Judge Dee Zurich Die Waage 1960 Taschenbuchausgabe Frankfurt Fischer TB Verlag 1980 Taschenbuchausgabe Zurich Diogenes 1998 detebe 23014 ISBN 978 3257230147Die Richter Di Reihe Bearbeiten Alle Manuskripte wurden in Englisch verfasst Die Reihenfolge richtet sich nach dem Literaturverzeichnis in der Biografie von C D Barkman u a und ist nach dem Jahr der Erstveroffentlichung geordnet Mord im Labyrinth engl The Chinese Maze Murders 1950 geschrieben Ausgaben jap 1950 chin 1953 engl 1956 dt 1966 Wunder in Pu yang engl The Chinese Bell Murders 1948 1951 geschrieben erschienen in Fortsetzungen jap 1955 als Buch engl und niederl 1958 dt 1964 Der See von Han yuan engl The Chinese Lake Murders 1952 1957 geschrieben Ausgaben 1959 niederl 1959 engl 1960 dt 1990 Geisterspuk in Peng lai engl The Chinese Gold Murders 1956 geschrieben Ausgaben niederl 1958 engl 1959 dt 1986 Nagelprobe in Pei tscho engl The Chinese Nail Murders 1958 geschrieben Ausgaben niederl 1960 engl 1961 dt 1990 Der Wandschirm aus rotem Lack engl The Lacquer Screen 1958 geschrieben Ausgaben engl niederl 1960 dt 1990 Tod im Roten Pavillon engl The Red Pavilion 1959 geschrieben Ausgaben engl niederl 1961 dt 1965 Nachtlicher Spuk im Monchskloster engl The Haunted Monastery 1958 1959 geschrieben Ausgaben engl 1961 niederl 1962 dt 1990 Die Perle des Kaisers engl The Emperor s Pearl 1960 geschrieben Ausgaben engl niederl 1963 dt 1989 Mord in Kanton engl Murder in Canton 1961 1962 geschrieben Ausg niederl 1964 engl 1966 dt 1988 Mord nach Muster engl The Willow Pattern 1963 geschrieben niederl in Fortsetzungen 1964 Buchausgabe engl 1965 dt 1989 Das Phantom im Tempel engl The Phantom of the Temple 1965 nach einem Comic geschrieben Ausg engl 1966 niederl 1968 dt 1989 Halskette und Kalebasse engl Necklace and Calabash 1966 geschrieben Ausgaben engl niederl 1967 dt 1987 Poeten und Morder engl Poets and Murder 1967 geschrieben posthume Ausgaben engl niederl 1968 dt 1988 Richter Di Erzahlungen Bearbeiten Der Affe und der Tiger engl The Monkey and the Tiger Ausgaben niederl 1964 engl 1965 dt 1988 Richter Di bei der Arbeit engl Judge Dee at Work Ausgabe engl 1967 dt 1990 Andere Kriminalromane Bearbeiten Der geschenkte Tag ndl Een gegeven dag Den Haag 1963 engl The given day ubers v Robert van Gulik Kuala Lumpur 1964 dt 1991 Wissenschaftliche Werke Auswahl Bearbeiten A Blackfoot English vocabulary based on material from the Southern Peigans mit Christianus Cornelius Uhlenbeck Amsterdam Uitgave van de N V Noord Hollandsche Uitgevers Maatschappij 1934 12 The Lore of the Chinese Lute An Essay in Ch in Ideology Monumenta Nipponica Vol 1 No 2 1938 pp 386 428 Vol 2 No 1 1939 pp 75 99 Vol 2 No 2 1939 pp 409 436 Vol 3 No 1 1940 pp 127 176 The Lore of the Chinese Lute Addenda and Corrigenda Monumenta Nipponica Vol 7 No 1 2 1951 pp 300 310 Hsi K ang and his Poetical Essay on the Lute 1941 Siddham An Essay on the History of Sanskrit Studies in China and Japan 1956 A Preliminary Survey of Chinese Sex and Society from ca 1500 B C till 1644 A D Leiden 1961 Eine Untersuchung der sozialen Rolle von Sexualitat wie der Institution des Konkubinats und der Prostitution The Gibbon in China An essay in Chinese animal lore 1967 Erotic Colour Prints of the Ming Period With an Essay on Chinese Sex Life from the Han to the Ch ing Dynasty B C 206 A D 1644 Privatdruck in einer Auflage von 50 Stuck Tokyo 1951Literatur BearbeitenC D Barkman H de Vries Van der Hoeven Een Man van drie levens Biografie van Diplomaat Schrijver Geleerde Robert van Gulik Biografie niederlandisch 319 S Amsterdam 1993 Bibliografie S 309 312 Janwillem van de Wetering Robert van Gulik His Life His Work Miami Beach FL 1987 ISBN 0 960 99868 3 Liebhaberausgabe New York NY 1998 ISBN 1 56947 124 X Deutsch Robert van Gulik Ein Leben mit Richter Di Zurich 1990 ISBN 3 257 01864 9 Als Taschenbuch Zurich 1992 ISBN 3 257 22496 6 Bibliografie S 173 180 Fredric Lieberman Robert Hans Van Gulik A Bibliography In Asian Music Bd 1 Nr 1 1968 S 23 30Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Robert van Gulik im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Robert van Gulik in der Internet Movie Database englisch Robert van Gulik auf NiederlandeNet Grenzuberschreitender Onlinejournalismus Westfalische Wilhelms Universitat Abgerufen am 18 April 2020 R H van Gulik Eintrag bei der Koniglich Niederlandischen Akademie der WissenschaftenNormdaten Person GND 118938320 lobid OGND AKS LCCN n79032922 NDL 00441977 VIAF 68936827 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gulik Robert vanALTERNATIVNAMEN Gulik Robert Hans van vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG niederlandischer Diplomat Autor und SinologeGEBURTSDATUM 9 August 1910GEBURTSORT ZutphenSTERBEDATUM 24 September 1967STERBEORT Den Haag 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