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Die Rimonim hebraisch ר מ ו נ י ם transliteriert rimmonim oder rimonim Granatapfel sind aussere bekronende Aufsatze der beiden holzernen Rollstabe einer Torarolle Neben dem Tora Schild erhalt die Tora Rolle durch Krone oder Rimmonim einen zusatzlichen Schmuck 1 Ferner gehoren Torawimpel Toramantel und Torazeiger zu den Schmuckstucken der Tora 2 Berliner Rimonim 2 Viertel 19 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Ersterwahnung und Etablierung 2 Bau und Dekorformen 3 Bedeutung 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksErsterwahnung und Etablierung BearbeitenEin genauer Zeitpunkt der schriftlichen Fixierung der Tora blieb auch bei den sogenannten Jahwisten mit der Vermutung um 950 v Chr oder der der Elohisten mit der Annahme 800 v Chr hypothetisch 3 Gleiches gilt wohl fur die uber Jahrhunderte entstandenen sakralen Ausschmuckungen im liturgischen Umfeld der Tora wie bei den hier naher beschriebenen Rimonim Das Aufkommen der Rimonim als Bekronung ist alter als die Verwendung einer Tora Krone Sie wurden schon in den Werken des judischen Philosophen Maimonides Mosche ben Maimon 1135 1204 erwahnt 4 Der durch einen Sofer von Hand gefertigte Text auf zusammengefugten Pergamentblattern einer aufgerollten bzw gewickelten Tora enthalt das verkundete Wort Gottes Daher wird die Rolle von ihrer jeweiligen Synagogengemeinde zum Zeichen der grossen Verehrung prachtvoll verziert und ausgestattet So sind die Enden der Schriftrolle mit denen in ihnen steckenden Holzstaben verbunden mit deren Hilfe der Rabbiner oder Vorbeter durch entsprechendes Drehen zur gewunschten Textstelle gelangen In der Regel sind in einer Synagoge mehrere Torarollen vorhanden sodass je nach Art des Gottesdienstes zu weiteren Rollen gewechselt werden kann 5 Im Gegensatz zu den unteren Drehgriffen der Stabe sind an den oberen Enden in der Regel Rimonim genannte Verzierungen aufgesetzt Diese Bekronungen konnen schlichte Holzschnitzarbeiten sein sind jedoch abhangig von der finanziellen Lage einer Gemeinde haufig auch wertvolle Arbeiten der Gold und Silberschmiede Bau und Dekorformen BearbeitenDie Tullen der zu festlichen Anlassen genutzten Rimonim sind in der Regel leicht konisch zulaufend geformt sodass sie mit leichtem Druck auf den Torastaben aufgesetzt ohne eine weitere mechanische Arretierung den notigen Halt finden Die Bekronungen haben einen turmartigen Aufbau der zumeist aus mehreren Geschossen besteht wobei als Spitze haufig eine Rocaillenkrone Kugel ein Davidstern oder ein aufgerichteter Lowe das Symbol des Stammes Juda verwandt wurde Die Zonen des Aufbaus sind zumeist ausserordentlich vielfaltig gestaltet gleichermassen vorhanden ist jedoch bei allen Varianten die Fulle der zierlichen Glockchen Das Spektrum der jeweiligen Arbeiten umfasst eine Reihe geometrischer Formen unter denen Walzen Kugeln Saulen oder kuppelformige Kreationen dominieren Sie alle sind zumeist aus edlem Material gefertigt kunstvoll verarbeitet und mit diversen haufig floralen Dekorformen ausgestattet In fachlichen Gutachten finden sich haufig die Begriffe Silber teilvergoldet getrieben gegossen punziert graviert und ziseliert nbsp Zeughaus Koln Tora vor der Dekoration einer Synagogeninnenansicht nbsp Schmuckende Attribute einer Tora nbsp Rimonim aus Nurnberg Mitte 19 JahrhundertBedeutung BearbeitenIn vielen Gemeinden sind an kunstvollen Rimonim zierliche Glockchen angebracht die an den stilisierten Granatapfeln herabhangen Die in zahlreichen Mythen der Volker prasente Frucht des Granatapfels ist haufig im Alten Testament der Bibel erwahnt So ist in der Tora 2 Buch Mose 28 33 34 und 39 24 26 zu lesen dass die Hohepriester im Tempel den Saum ihrer Gewander Efod mit kleinen Granatapfeln und Glockchen behangten 6 Granatapfel sind ein altorientalisches Symbol lebenspendender Kraft und den Glockchen wurden unheilabwehrende Eigenschaften zugesprochen Literatur BearbeitenLiesel Franzheim Wissenschaftlicher Katalog des Kolnischen Stadtmuseums zur judischen Kulturgeschichte Hugo Borger u Heiko Steuer Koln Hrsg Stadtmuseum 1980 Christof Pies u a Judisches Leben im Rhein Hunsruck Kreis Hunsrucker Geschichtsverein e V Hrsg Band 40 Argenthal 2004 ISBN 3 9807919 7 1 Einzelnachweise Bearbeiten Liesel Franzheim Judaica Kolnisches Stadtmuseum Koln Kolnisches Stadtmuseum 1980 Wissenschaftliche Kataloge des Kolnischen Stadtmuseums Bd Judaica S 173 Liesel Franzheim Judaica Kolnisches Stadtmuseum Koln Kolnisches Stadtmuseum 1980 Wissenschaftliche Kataloge des Kolnischen Stadtmuseums Bd Judaica S 73 ff Judische Kultur und Geschichte 1 abgerufen 5 Februar 2012 Information Kolnisches Stadtmuseum Christof Pies u a Judisches Leben im Rhein Hunsruck Kreis S 93 Judische Kultur und Geschichte 2 abgerufen 5 Februar 2012Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rimonim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Chajim Guski Rimonim Religiose Begriffe aus der Welt des Judentums In Judische Allgemeine 21 November 2013 abgerufen am 18 Dezember 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rimonim amp oldid 216931167