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Dieser Artikel beschreibt die Alte Rheinbrucke Zu weiteren Rheinbrucken in Konstanz siehe Fahrradbrucke Konstanz und Schanzlebrucke Die Rheinbrucke Konstanz Alte Rheinbrucke uberspannt in Konstanz den Seerhein Das Bauwerk ist eine kombinierte Strassen und Eisenbahnbrucke Es uberfuhrt eingleisig die Hochrheinbahn bei Streckenkilometer 413 5 und zusatzlich die Konzilstrasse welche die Innenstadt mit Petershausen verbindet Zwei Fahrstreifen stadteinwarts und drei in der Gegenrichtung weist die Strassenbrucke auf Zusatzlich sind stadtauswarts links rheinabwarts ein Radweg fur beide Richtungen und rechts ein Gehweg angeordnet An der Brucke beginnt die Kilometrierung des Rheins Rheinbrucke KonstanzRheinbrucke KonstanzNutzung Strassen und Eisenbahnbrucke mit Rad und GehwegenUberfuhrt Gemeindestrasse HochrheinbahnQuerung von SeerheinOrt KonstanzKonstruktion StahlbalkenbruckeGesamtlange 127 8 mBreite 26 95 mLangste Stutzweite 42 6 mEroffnung 1938LageKoordinaten 47 39 59 N 9 10 43 O 47 666282 9 178676 Koordinaten 47 39 59 N 9 10 43 ORheinbrucke Konstanz Baden Wurttemberg f1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Brucke von 1860 1 2 Brucke von 1938 1 3 Verbreiterung 1957 2 Konstruktion 2 1 Brucke von 1860 2 2 Brucke von 1938 3 Durchfahrtshohe 4 Beflaggung 5 Relief 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Abbruch der Konstanzer Rheinbrucke im Jahr 1799 auf Befehl des franzosischen Generals Xaintrailles nbsp Ludwig Leiner Alte Rheinbrucke in Konstanz gezeichnet 1885 nach alten SkizzenDie erste Brucke uber den Seerhein bauten die Romer bei Gottlieben Da sich in Konstanz die Handelsstrassen nach Oberitalien Frankreich und Osteuropa kreuzten wird fur das 10 Jahrhundert eine holzerne Brucke unterhalb von Konstanz angenommen Der Bau einer Jochbrucke aus Holz in der Flucht der Rheingasse ist fur etwa 1200 dokumentiert 1 Mehrmals wurde der holzerne Bruckenuberbau durch Brande zerstort und wieder aufgebaut so unter anderem in den Jahren 1430 1548 1585 und 1675 2 In das Bruckenbauwerk wurde ab 1418 beziehungsweise 1427 1437 eine Muhle eingebaut da die Bruckenpfahle einen Ruckstau des Obersees bewirkten und die 30 cm Gefalle zwischen Ober und Untersee erhohten Eine unzureichende Standsicherheit fuhrte 1540 zum Abbruch und Neubau der Rheinbrucke 1544 war das neue Bauwerk fertiggestellt Es bestand aus einer uberdachten Holzbrucke auf Pfahljochen gegrundet an die sich beidseitig steinerne Gewolbebrucken und Zugbrucken anschlossen Ein Muhlenkomplex mit einem Streichwehr erganzte das Bruckenbauwerk Am 17 Marz 1799 wurde die Brucke durch Napoleons Truppen ersturmt und teilweise abgetragen Spater wurde sie wieder aufgebaut 3 Im Jahr 1856 wurde die Brucke durch Brand zerstort Auf einen Wiederaufbau der Brucke wurde 1857 schliesslich gemass Ubereinkunft der Bodenseeuferstaaten verzichtet da die stauende Wirkung des Bauwerks als Grund extremer Hochwasserstande im Obersee gesehen wurde 4 Bis zur Fertigstellung des neuen Bruckenbauwerks ermoglichte eine holzerne Behelfsbrucke die feste Querung des Seerheins nbsp Bildmitte Alte Rheinbrucke links DominikanerinselBrucke von 1860 Bearbeiten Um einen moglichst grossen Abflussquerschnitt des Seerheins sicherzustellen wurde 60 m flussaufwarts ein Bruckenneubau errichtet der neben dem Strassenverkehr auch die Badische Hauptbahn uberfuhrte und drei lange Offnungen mit jeweils 42 6 m Stutzweite aufwies Der Badische Baurat Robert Gerwig entwarf das Bauwerk und hatte die Bauleitung der Bruckenarbeiten inne Die Firma Gebruder Benckiser aus Pforzheim errichtete ab Oktober 1858 die Unter und Uberbauten Die Strassenbrucke wurde am 3 Dezember 1860 dem Verkehr ubergeben Die zweigleisige Eisenbahnbrucke folgte mit der Inbetriebnahme am 15 Juni 1863 als die Badische Hauptbahn die neue Bahnlinie Waldshut Konstanz eroffnete 5 Die Baukosten betrugen 600 000 Gulden Aufgrund zunehmender Verkehrslasten der Zuge musste schon 1873 ein Eisenbahngleis stillgelegt werden In der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Bauwerk in Horst Wessel Brucke umbenannt Brucke von 1938 Bearbeiten nbsp Rheinbrucke seeseitig Fussweg Blickrichtung zur AltstadtUm die Leistungsfahigkeit der Rheinbrucke zu steigern beschloss die Stadt Konstanz in Zusammenarbeit mit dem damaligen Strassenbauamt und der Deutschen Reichsbahn die Brucke grundlegend umzubauen Die Stutzweiten blieben unverandert allerdings wurde die Brucke um rund 50 verbreitert Das Unternehmen Ed Zublin aus Stuttgart erhielt den Zuschlag und den Auftrag zur Errichtung der Unterbauten Mit den Bauarbeiten wurde im November 1936 begonnen Nachdem eine 190 m lange Behelfsbrucke stromabwarts errichtet worden war folgte der abschnittsweise Ruckbau der Brucke wobei der Eisenbahnbetrieb unter Einschrankungen aufrechterhalten blieb Von der alten Brucke wurden der eiserne Uberbau sowie die Unterbauten Widerlager und Strompfeiler bis auf die Wasserlinie abgebrochen Vier Statuen in Sandstein die 1861 1936 auf den Bruckenpfeilern standen wurden an den Rheinsteig versetzt 6 Im Schutz einer Spundwand wurden Holzpfahle mit Langen von 18 bis 20 m in den Flussgrund gerammt die Widerlager stromabwarts verlangert und die Strompfeiler zusatzlich verbreitert Die Herstellung der Widerlager erfolgte mit ausbetoniertem Sichtmauerwerk aus Waldulmer Granit Die Strompfeiler wurden in der umschlossenen Baugrube eingeschalt und betoniert Fur die stahlernen Uberbauten hatte das Unternehmen M A N Mainz Gustavsburg den Zuschlag und Auftrag erhalten Die einzelnen Bruckentrager wurden in Schussen im Werk Mainz Gustavsburg hergestellt und mit der Eisenbahn zur Baustelle transportiert wo diese dann mit einem Portalkran eingehoben und zusammengefugt genietet wurden Am 9 Oktober 1938 folgte die Einweihung der neuen Brucke Verbreiterung 1957 Bearbeiten Im Zweiten Weltkrieg blieb die Seerheinbrucke unzerstort Im Jahr 1956 57 folgte die erneute Fahrbahnverbreiterung um dem angewachsenen Verkehr in der Stadt gerecht zu werden Hierzu wurde der seit 1938 fur das zweite Gleis freigehaltene Korridor verwendet Dies war moglich geworden nachdem die Deutsche Bundesbahn ihre Plane aufgegeben hatte den Konstanzer Hauptbahnhof zweigleisig anzuschliessen Zur weiteren Entlastung der inzwischen grosstenteils uber 70 Jahre alten Strassenbrucke wurde als zweite feste Rheinquerung in Konstanz die Schanzlebrucke gebaut und 1980 dem Verkehr ubergeben Konstruktion BearbeitenBrucke von 1860 Bearbeiten nbsp Drei von vier Figuren zwischen Pulverturm vom Rheintorturm aus gesehen Im Hintergrund befindet sich die heutige RheinbruckeDie insgesamt 17 85 m breite Bogenbrucke uberfuhrte zwei Eisenbahngleise und stromabwarts eine Strassenfahrbahn mit 5 4 m Breite sowie beidseitig Gehwege Das 127 8 m lange Bauwerk hatte drei Offnungen mit jeweils 42 6 m Stutzweite Der Uberbau bestand in jeder Offnung aus vier vollwandigen schmiedeeiserne Bogentragern Gegrundet wurde das Bauwerk mit Hilfe von 992 Pfahlen auf denen mit Senkkasten die Fundamente errichtet wurden Auf den vier Pfeilerkopfen standen Statuen der Bischofe Konrad und Gebhard von Konstanz sowie des Herzogs Berthold von Zahringen und des Grossherzogs Leopold Die beiden letzteren wurden von Hans Baur geschaffen Alle vier Figuren befinden sich mittlerweile zwischen Rheintorturm und Pulverturm in der Nahe der heutigen Rheinbrucke Eine Kopie der Berthold Statue wurde vom Bildhauer Josef Ummenhofer anlasslich der Feier zur 100 jahrigen Zugehorigkeit der Stadt zum Grossherzogtum Baden 1906 oder 1907 geschaffen In diesem Fall soll die Statue jedoch den Villinger Stadtgrunder Bezelin von Villingen Birchtilo darstellen 7 Brucke von 1938 Bearbeiten nbsp BruckenuntersichtDie Gesamtstutzweite der neuen Brucke ist unverandert 127 8 m bei nun 26 95 m Gesamtbreite Die Strassenfahrbahn wurde auf 10 0 m verbreitert Die Brucke weist seitdem fur den Strassenverkehr den Eisenbahnverkehr und den nicht motorisierten Verkehr drei getrennte Uberbauten auf wobei die Pfeiler und Widerlager fur zwei eingleisige Eisenbahnbruckenuberbauten ausgelegt wurden allerdings kam nur der ostliche Uberbau zur Realisierung Der erste Uberbau stromabwarts ist der Fussgangersteg der folgende die Eisenbahnuberfuhrung der Deutschen Bahn und weiter stromabwarts die funfstreifige Strassenbrucke an deren westlichen Haupttrager noch eine Konsole fur einen Radweg montiert ist In Langsrichtung weisen die Uberbauten den Durchlauftrager als Bauwerkssystem auf Jede Brucke besass zwei stahlerne Haupttrager mit variabler Konstruktionshohe und horizontalem Obergurt der oberhalb der Fahrbahn angeordnet war Der Untergurt weist uber den Strompfeilern eine vertikale Krummung mit einem Radius von etwa 100 m auf In der Lucke zwischen Eisenbahn und Strassenbrucke wurde 1957 auf die bereits vorhandenen Lagerbanke der Widerlager und Pfeiler ein dritter Haupttrager eingefugt der die ostliche Fahrbahntafel tragt Durchfahrtshohe Bearbeiten nbsp Konstanz Alte RheinbruckeDie Durchfahrtshohen betragen bezogen auf den Konstanzer Normalpegel vom Oberen See betrachtet links 5 75 m mittig 6 15 m und rechts 6 33 m Fur die Boote der Schweizerischen Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein Urh ist die Durchfahrt bis zu einem Pegelstand von 4 92 Meter moglich Stand 2016 8 Beflaggung Bearbeiten nbsp Alte Rheinbrucke uber Seerhein mit BeflaggungDie Alte Rheinbrucke ist auf beiden Seiten von Ostern bis Herbst beflaggt Gehisst ist die Flagge des Bundeslandes Baden Wurttemberg in welchem Konstanz liegt ausserdem die Flaggen der an den Bodensee angrenzenden Lander Schweiz Osterreich Furstentum Liechtenstein sowie eine Flagge in Regenbogenfarben als Symbol fur Toleranz und Vielfalt Weiter vertreten sind die Flaggen der Lander der Konstanzer Partnerstadte Frankreich Tschechien China Italien und Grossbritannien Weitere acht Flaggen variieren und reprasentieren die Lander aus denen die meisten Ubernachtungsgaste kommen 9 Relief BearbeitenAn der Unterfuhrung der Rheinbrucke zwischen Seestrasse und RV Neptun ist im Jahr 2018 ein Relief eines Ausserirdischen des Street Art Kunstlers Vanadium Bildhauer aus Charkow angebracht worden 10 Literatur BearbeitenMichael Brunner Anmerkungen zur Konstanzer Rheinbrucke im 17 Jahrhundert in Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 114 1996 S 65 71 Digitalisat Hans Wolfgang Scharf Eisenbahn Rheinbrucken in Deutschland EK Verlag Freiburg 2003 ISBN 3 88255 689 7 Th Lutz Der Umbau einer Strombrucke In Die Bautechnik 18 Jahrgang Heft 26 27 21 Juni 1940 S 289 306 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rheinbrucke Konstanz Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Helmut Maurer Die Konstanzer Bischofe vom Ende des 6 Jahrhunderts bis 1206 Walter de Gruyter Berlin 1981 ISBN 978 3 11 017664 3 S 404 Eva Maria Bast 03 Dezember 1861 Das verbindende Element ist wieder hergestellt In Eva Maria Bast Annina Baur Julia Riess Konstanzer Kalenderblatter Uberlingen 2016 ISBN 978 3 946581 04 8 S 169 170 Elisabeth Muller Widmann Geschichten aus dem alten Konstanz Verlag Gronenberg Gummersbach 1983 ISBN 3 88265 083 4 S 65 Die Brucken Werner Konold Die Regulierung des Bodensees eine alte Geschichte In Der Rhein Landeszentrale der politischen Bildung Baden Wurttemberg Zeitschrift DER BURGER IM STAAT Heft 2 2000 Ramona Loffler Stehende Stadtgeschichte In Sudkurier vom 27 Dezember 2017 Ramona Loffler Das Bildnis des Klostergrunders In Sudkurier vom 2 Januar 2017 Wolfgang Braun Villingen Schwenningen Stadtgeschichte Beruhmtes Villinger Berthold Denkmal hat ein Double in Konstanz In suedkurier de 3 November 2016 abgerufen am 8 Februar 2017 Franz Domgorgen Einschrankungen im Schiffsverkehr In Sudkurier vom 21 Juni 2016 Alte Rheinbrucke In Konstanz Magazin Ausgabe 2018 2019 S 102 Andreas Schuler Das Alien stammt aus der Ukraine In Sudkurier 1 Dezember 2018 Die nachste Brucke flussaufwarts Brucken uber den Rhein Die nachste Brucke flussabwarts Fahrradbrucke Konstanz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rheinbrucke Konstanz amp oldid 239026720