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Der Residenzwagen ist ein historischer zweiachsiger Fahrzeugtyp der Karlsruher Strassenbahn der in den Jahren 1913 bis 1926 von verschiedenen Waggonfabriken gebaut wurde ResidenzwagenNummerierung 58 93 Tw 135 154 255 296 Bw Anzahl 36 Triebwagen52 BeiwagenHersteller Waggonfabrik Rastatt Waggonfabrik Fuchs Waggonfabrik Wismar Waggonfabrik Lindner SSWBaujahr e 1913 1926Ausmusterung 1961 1969Achsformel BoBauart Zweiachsiger StrassenbahntriebwagenSpurweite 1435 mm Normalspur Lange uber Kupplung 9 900 mmLange 9 000 mmBreite 2 100 mm Tw 2 050 mm Bw Drehgestellachsstand 2 800 mm Tw 3 000 mm Bw Leermasse 11 5 t Tw 7 5 t Bw Dienstmasse 15 9 t Tw Hochstgeschwindigkeit 30 km hStundenleistung 2 39 kWStromsystem 750 Volt GleichstromStromubertragung OberleitungAnzahl der Fahrmotoren zweiAntrieb GleichstrommotorBremse Klotzbremse KurzschlussbremseSteuerung Schleifringfahrschalter mit KurbelKupplungstyp TrompetenkupplungSitzplatze 20Stehplatze 20 Tw 24 Bw Mit 36 Trieb und 52 Beiwagen pragten diese Fahrzeuge das Bild der Strassenbahn in der damaligen Residenzstadt Karlsruhe bis in die 1960er Jahre hinein Sie erhielten daher den Beinamen Residenzwagen Sie wurden noch bis 1969 eingesetzt Inhaltsverzeichnis 1 Technik 1 1 Aufbau 1 2 Lackierung 2 Geschichte 2 1 Beschaffung 2 2 Einsatzgeschichte 2 3 Umbauten 3 Literatur 4 WeblinksTechnik BearbeitenAufbau Bearbeiten Bei den Fahrzeugen handelte es sich um zweiachsige Zweirichtungswagen mit festem Fahrgestell Der holzerne Wagenkasten wies die ubliche Aufteilung in Fahrgastraum und Einstiegsplattformen auf Im Innern des Fahrgastraums befanden sich Langsbanke die 20 Fahrgasten Platz boten Die rundum geschlossenen Plattformen konnten durch Klappturen von aussen betreten werden Die Fuhrerstande der Triebwagen waren mit kurbelbetatigten Schleifringfahrschaltern und Handbremsen ausgerustet Die Windschutzscheibe war dreiteilig ausgefuhrt wobei die mittlere Scheibe mit einem handbedienten Scheibenwischer ausgerustet war Die Wagen verfugten uber ein Laternendach das nach vorne und hinten heruntergezogen war und den Fahrzeugen ein elegantes Aussehen verlieh An den Stirnseiten der Triebwagen befanden sich Laternen zur Anzeige der Liniennummer sowie umklappbare Linienzielschilder die spater durch integrierte Linien und Zielschildkasten ersetzt wurden Der Verbindung zwischen Trieb und Beiwagen dienten Trompetenkupplungen Die Fahrzeuge konnten alleine als Zweiwagengarnituren und als Dreiwagenzuge eingesetzt werden Die Triebwagen waren mit zwei Tatzlagermotoren a 39 kW Leistung ausgerustet Der Stromzufuhrung dienten bis 1936 37 Lyrastromabnehmer danach Scherenstromabnehmer In den 1950er Jahren erhielten einige Fahrzeuge neue Aufbauten in Stahlbauweise Diese Fahrzeuge waren an den Klappfenstern im Fahrgastraum erkennbar Bei anderen Fahrzeugen wurden nur die Plattformen in Stahlbauweise ersetzt wahrend die Fahrgastraume ihre holzernen Aufbauten behielten Lackierung Bearbeiten Die Fahrzeuge waren zunachst weiss gelb lackiert wobei der obere Bereich des Wagenkastens weiss der untere gelb gehalten war und beide Bereiche durch einen schwarzen Streifen abgegrenzt waren Ab den 1950er Jahren waren die Wagenkasten vollstandig in gelb gehalten und der schwarze Streifen wurde durch einen roten ersetzt Geschichte BearbeitenBeschaffung Bearbeiten Die Eroffnung des neuen Karlsruher Hauptbahnhofs an der sudlichen Peripherie der Stadt ermoglichte ab 1913 die Erweiterung des Strassenbahnnetzes um neue Strecken in die Sud und Sudwest und Weststadt die verzogert durch den Ersten Weltkrieg bis 1921 errichtet werden konnten Infolgedessen war auch eine Aufstockung des Fahrzeugparks erforderlich Daher beschaffte die Karlsruher Strassenbahn 1912 von der Waggonfabrik Uerdingen und SSW einen Baumusterzug bestehend aus dem zweiachsigen Triebwagen 57 und dem ebenfalls zweiachsigen Beiwagen 114 Wegen ihrer abgerundeten Stirnpartien erhielten die beiden Fahrzeuge den Beinamen Zeppelin Fur die anschliessende Serienbeschaffung wurden die Plane nochmals modifiziert die abgerundete Stirnpartie wurde durch eine flache Konstruktion ersetzt und die Wagenkasten verlangert Kriegsbedingt zog sich die Beschaffung der Fahrzeuge bis 1919 hin eine Nachbauserie folgte 1922 sowie 1925 26 Die Aufteilung in Lieferserien ist der folgenden Tabelle zu entnehmen Mit 36 Trieb und 52 Beiwagen pragten diese Fahrzeuge das Bild der Strassenbahn in Karlsruhe Wagen Baujahr HerstellerTriebwagen58 63 1913 Waggonfabrik Fuchs SSW64 67 1913 Waggonfabrik Rastatt SSW68 79 1913 Waggonfabrik Fuchs SSW80 87 1913 Waggonfabrik Rastatt SSW88 93 1922 Waggonfabrik Wismar SSWBeiwagen135 144 ab 1918 275 284 1913 Waggonfabrik Fuchs145 154 ab 1918 245 254 1913 Waggonfabrik Rastatt255 258 1918 Waggonfabrik Lindner259 264 1919 Waggonfabrik Lindner265 269 1916 Waggonfabrik Rastatt270 274 1917 Waggonfabrik Fuchs285 290 1925 Waggonfabrik Fuchs291 296 1926 Waggonfabrik WismarEinsatzgeschichte Bearbeiten Da die Triebwagen deutlich starker motorisiert waren als die bis dahin in Karlsruhe eingesetzten Herbrandwagen Lindnerwagen und Nurnberger wurden sie zunachst bevorzugt auf den aufkommensstarken Linien eingesetzt und dort erst ab 1929 durch die Spiegelwagen verdrangt Sie kamen in den folgenden Jahrzehnten auf nahezu allen Strassenbahnlinien in Karlsruhe zum Einsatz Abgesehen von Triebwagen 88 und den Beiwagen 251 252 und 255 die im Zweiten Weltkrieg durch Bombentreffer zerstort wurden sowie dem 1947 ausgemusterten Beiwagen 294 schieden die Residenzwagen nach Anlieferung der Gelenktriebwagen GT6 D und GT8 D zwischen 1963 und 1969 aus dem Fahrzeugpark der Karlsruher Strassenbahn aus Einige Triebwagen dienten noch einige Jahre als Schlepptriebwagen der Bahnmeisterei Von den Residenzwagen blieb nur ein Fahrzeug Triebwagen 92 erhalten Er diente als Rangiertriebwagen im Betriebshof und erhielt 1982 die Nummer 84 Seit dem Jahr 2001 wird er in sein ursprungliches Erscheinungsbild zuruckgebaut und soll in Zukunft als Museumswagen dienen Umbauten Bearbeiten 1933 1936 Umbau auf Scherenstromabnehmer 1952 1957 Teilweiser Umbau zu Stahlplattformwanden 1952 1957 Teilweiser Umbau zu Stahlaufbau Literatur BearbeitenManfred Koch Hrsg Unter Strom Geschichte des offentlichen Nahverkehrs in Karlsruhe Badenia Verlag Karlsruhe 2000 ISBN 3 7617 0324 4 Veroffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs 20 Dieter Holtge Strassen und Stadtbahnen in Deutschland Band 6 Baden EK Verlag Freiburg Breisgau 1999 ISBN 3 88255 337 5 Modelleisenbahn Club Karlsruhe e V Unsere Schienenfahrzeuge Eigenverlag Karlsruhe 1968 Weblinks BearbeitenBilder von der Aufarbeitung von Triebwagen 92Fahrzeuge der Strassenbahn und Stadtbahn von Karlsruhe Zweiachser Herbrandwagen Lindnerwagen Nurnberger Residenzwagen Spiegelwagen Kriegsstrassenbahnwagen Grossraumwagen T4 B4 T4 EP B4 EP Gelenkwagen VBK GT6 EP GT6 GT8 D GT8 Dortmund GT8 60C GT8 70C Gelenkwagen AVG GT6 GT8 EP GT8 EP Waggon Union Niederflurwagen GT6 GT8 70D N NET 2012 Stadtbahnwagen GT6 GT8 80C GT8 100C 2S GT8 100D 2S M ET 2010 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