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Die zweiachsigen Herbrandwagen fruher auch Akkumulatorwagen genannt bildeten zusammen mit den Lindnerwagen die Erstausstattung der elektrischen Strassenbahn in Karlsruhe Die Wagen verfugten neben einem Stromabnehmer zur Energieversorgung aus einer Oberleitung uber Akkumulatoren die das Befahren nicht elektrifizierter Streckenabschnitte erlaubten Wegen ihrer geringen Motorleistung wurden die Fahrzeuge ab den 1930er Jahren ausgemustert HerbrandwagenMuseumswagen 14 im Jahr 2000Museumswagen 14 im Jahr 2000Nummerierung 1 27 Tw 101 110 Bw Anzahl 27 Triebwagen10 BeiwagenHersteller Waggonfabrik Herbrand Allgemeine Elektricitats Gesellschaft Siemens SchuckertwerkeBaujahr e 1899 1900Ausmusterung 1932 1969Achsformel BoBauart Zweiachsiger StrassenbahntriebwagenSpurweite 1435 mm Normalspur Lange uber Kupplung 9 190 mmLange 8 400 mmHohe 3 300 mmBreite 2 100 mmDrehgestellachsstand 2 500 mmLeermasse 10 9 tDienstmasse 13 9 tHochstgeschwindigkeit 25 km hStundenleistung 2 18 kW spater 2 26 kWStromsystem 750 Volt GleichstromStromubertragung Oberleitung anfanglich AkkumulatorenAnzahl der Fahrmotoren zweiAntrieb GleichstrommotorBremse Klotzbremse KurzschlussbremseSteuerung Schleifringfahrschalter mit KurbelKupplungstyp TrompetenkupplungSitzplatze 20Stehplatze 27 Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau 2 Geschichte 2 1 Beschaffung 2 2 Umbauten 2 3 Einsatzgeschichte 2 4 Ausmusterung und Verbleib 3 Galerie 4 Literatur 5 WeblinksAufbau BearbeitenDie Strassenbahnwagen waren als zweiachsige Zweirichtungstriebwagen mit starrem Fahrgestell in Normalspur ausgefuhrt Die Wagenkasten aus Holz mit einer Blechverkleidung verfugten anfanglich uber offene Plattformen die zwischen 1907 und 1910 verglast wurden Im Zuge der Verkleidung der Plattformen erhohte sich auch die Lange der Fahrzeuge von 8400 mm auf 9190 mm Der Fahrgastraum besass auf jeder Seite zwei breite und ein schmales Fenster Das Dach war als Laternendach ausgefuhrt Zum Mitfuhren von Beiwagen waren die Fahrzeuge mit Trompetenkupplungen ausgerustet Der Fahrgastraum war mit Langsbanken ausgestattet die 20 Personen Platz boten Fahrtziel und Liniennummer wurden durch Ansteckschilder an der Plattform spater durch Dachschilder und Linienlaternen angezeigt Die Wagen waren zunachst grun grau angestrichen ab circa 1905 weiss gelb Die elektrische Ausrustung wurde von der Allgemeinen Elektricitats Gesellschaft geliefert und bestand aus zwei Tatzlagermotoren mit je 18 kW Leistung Schleifringfahrschaltern und einem Rollenstromabnehmer zur Stromubertragung von der Oberleitung Da eine Oberleitung in der Innenstadt vom Grossherzog nicht erwunscht war und die Technische Hochschule gegen eine Oberleitung neben ihren Gebauden Bedenken ausserte wurden die Triebwagen mit unter den Sitzbanken eingebauten Akkumulatoren ausgestattet Somit war das Befahren fahrdrahtloser Abschnitte in der Karlsruher Innenstadt moglich Nach Elektrifizierung dieser Streckenabschnitte im Jahr 1903 entfiel der Betrieb mit Akkumulatoren und somit wurden diese ausgebaut Zwischen 1908 und 1910 wichen die schwachen AEG Motoren neuen SSW Motoren mit 26 kW Leistung 1913 wurden die Rollenstromabnehmer durch Lyrastromabnehmer und 1936 37 durch Scherenstromabnehmer ersetzt Geschichte BearbeitenBeschaffung Bearbeiten Nachdem die AEG die Karlsruher Pferdebahn ubernommen hatte strebte sie eine zugige Elektrifizierung des Betriebs an Da sich jedoch die Technische Hochschule sowie der grossherzogliche Hof gegen Oberleitungen in der Innenstadt ausgesprochen hatten beschloss die AEG die Einfuhrung des Akkumulatorbetriebs in der Innenstadt und die Einrichtung von Oberleitungen in den Aussenbezirken Fur den Strassenbahnverkehr beschaffte sie 27 Akkumulatorwagen 1 27 und zehn Beiwagen bei der Waggonfabrik Herbrand Umbauten Bearbeiten 1903 1904 Ausbau der Akkumulatoren 1907 1910 Umbau zu geschlossenen Plattformen 1907 1910 Einbau der neuen Elektroausrustung 1913 Umbau auf Lyrabugel 1933 1936 Umbau auf Scherenstromabnehmer Einsatzgeschichte Bearbeiten Bis zur Aufgabe des Akkumulatorbetriebs verkehrten die Akkumulatorwagen hauptsachlich auf den innerstadtischen Strecken zwischen Durlacher Tor Muhlburger Tor Moltkestrasse und Bahnhof spater auch auf den Aussenstrecken vom Durlacher Tor nach Durlach sowie vom Muhlbuger Tor nach Muhlburg zum Rheinhafen und zum Kuhlen Krug Ausmusterung und Verbleib Bearbeiten Wahrend die Wagen zunachst mit den Lindnerwagen und den Nurnbergerwagen die Hauptlast des Verkehrs bewaltigten wurden sie ab 1913 durch die neuen starkeren Residenzwagen in untergeordnete Dienste verdrangt Die schwache Motorisierung der Triebwagen schrankte den Einsatz mit Beiwagen stets ein so dass sie uberwiegend auf schwacher frequentierten Linien eingesetzt wurden Nachdem genugend Residenz und Spiegelwagen geliefert worden waren erfolgte die Ausmusterung der ersten Fahrzeuge ab 1932 Bis 1969 wurden sie komplett aus dem Verkehr gezogen Einige Wagen dienten noch einige Jahre als Arbeitswagen Als einziges Fahrzeug uberstand Triebwagen 14 die Ausmusterungswelle der 1950er und 1960er Jahre Er diente in dieser Zeit als Reklamewagen 1977 wurde er zum historischen Triebwagen umgebaut und prasentiert in seinem heutigen Zustand die Episode nach 1913 Er ist fahrfahig wird jedoch nur selten eingesetzt Galerie Bearbeiten nbsp Seitenansicht von Triebwagen 14 mit Scherenstromabnehmer 1999 nbsp Museums Triebwagen mit Lyrastromabnehmer in der Karlsruher Kaiserstrasse 2000 nbsp Einer der Triebwagen vor der Grenadierkaserne in der Moltkestrasse nach 1907 nbsp Zwei Herbrand Triebwagen sowie ein abgestellter Beiwagen am Durlacher Tor im Jahr 1900 1901Literatur BearbeitenManfred Koch Hrsg Unter Strom Geschichte des offentlichen Nahverkehrs in Karlsruhe Badenia Verlag Karlsruhe 2000 ISBN 3 7617 0324 4 Veroffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs 20 Dieter Holtge Strassen und Stadtbahnen in Deutschland Band 6 Baden EK Verlag Freiburg Breisgau 1999 ISBN 3 88255 337 5 Modelleisenbahn Club Karlsruhe e V Unsere Schienenfahrzeuge Eigenverlag Karlsruhe 1968 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Herbrandwagen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Treffpunkt Schienennahverkehr Karlsruhe Wagenparkliste Strassenbahnen Zweiachsige Triebwagen HerbrandwagenFahrzeuge der Strassenbahn und Stadtbahn von Karlsruhe Zweiachser Herbrandwagen Lindnerwagen Nurnberger Residenzwagen Spiegelwagen Kriegsstrassenbahnwagen Grossraumwagen T4 B4 T4 EP B4 EP Gelenkwagen VBK GT6 EP GT6 GT8 D GT8 Dortmund GT8 60C GT8 70C Gelenkwagen AVG GT6 GT8 EP GT8 EP Waggon Union Niederflurwagen GT6 GT8 70D N NET 2012 Stadtbahnwagen GT6 GT8 80C GT8 100C 2S GT8 100D 2S M ET 2010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herbrandwagen Strassenbahn Karlsruhe amp oldid 207942237