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Rentrisch anhoren ist ein Stadtteil der Mittelstadt St Ingbert im saarlandischen Saarpfalz Kreis Von 1957 bis Ende 1973 war Rentrisch eine eigenstandige Gemeinde im Landkreis Saarbrucken Mit seinen rund 1650 Einwohnern ist Rentrisch der kleinste Stadtteil RentrischMittelstadt St IngbertEhemaliges Gemeindewappen von RentrischKoordinaten 49 16 N 7 5 O 49 26492 7 085066 210 Koordinaten 49 15 54 N 7 5 6 OHohe 210 mFlache 2 08 km Einwohner 1650Bevolkerungsdichte 793 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1974Postleitzahl 66386Vorwahl 06894Rentrisch Saarland Lage von Rentrisch im Saarland Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Name 1 2 Fruhzeit 1 3 Mittelalter 1 4 Fruhe Neuzeit 1 5 19 Jahrhundert bis heute 2 Politik 2 1 Ortsrat 2 2 Ortsvorsteher 2 3 Wappen 3 Sehenswurdigkeiten 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenName Bearbeiten Der Ortsname ist ursprunglich ein Flurname Er enthalt im Grundwort das Wort Driesche das ein zeitweise nicht fur Ackerbau sondern als Brachland oder Weide genutztes Gelande bezeichnet Im Bereich von Rentrisch werden zuerst der Spellenstein der Rauschenborn und die Brudermuhle urkundlich genannt Im altesten St Ingberter Weistum aus dem Jahr 1475 wird das Muhlental genannt und ein Grenzstein stehet uf Brudermulen Driesche am Rennfeldt 1 Aus Driesch und Rennfeldt ist der Ortsname Rentrisch zusammengezogen 1 Im St Ingberter Weistum von 1567 heisst die Stelle Driesch am Rennfeldt 2 1764 geht der Graben des St Ingberter Eisenwerks bis auf den Renn triesch 3 Das Bestimmungswort Ren wird verschieden gedeutet Wolfgang Kramer stellt es zu Rain Grenze dann wieder zu rennen schnell reiten 4 Fruhzeit Bearbeiten nbsp Der SpellensteinBodenfunde Scherben von Urnen Tongefassen Munzen Lanzenspitzen Axt und Beil Mauerfundamente im Rentrischer Kirschgrund und im Raum des heutigen Friedhofs 1955 belegen dass schon in der Zeit zwischen 160 und 200 n Chr Menschen auf dem Gebiet des heutigen Rentrisch lebten Mittelalter Bearbeiten Das Gebiet des heutigen Rentrisch gehorte zur Gemarkung von Ensheim Die Abtei Lubeln gab ihre Besitzungen in Ensheim im Jahr 1264 der Abtei Wadgassen die schon andere Guter in Ensheim besass gegen Zahlung eines jahrlichen Pachtzinses in Erbpacht 5 Fruhe Neuzeit Bearbeiten 1538 kaufte sich die Abtei Wadgassen von dieser Pachtzahlung frei und die Abtei Lubeln ubergab ihr alle Rechte und Einkunfte in Ensheim einschliesslich der hohen mittleren und niederen Gerichtsbarkeit 6 Im Fruhjahr 1558 liess Herzog Wolfgang von Pfalz Zweibrucken das seit etwa 35 Jahren nicht mehr ausgeubte Geleitrecht auf dem Abschnitt der Geleitstrasse zwischen dem Spellenstein und Bruchmuhlbach wiederaufleben strittig war das Geleit durch die Gemarkung von St Ingbert Bei einem Zeugenverhor im Jahr 1562 erklarten die Zeugen ubereinstimmend dass Pfalz Zweibrucken das Geleitrecht durch St Ingberter Gemarkung bis an das Renfeld habe 7 Der Geograph Tilemann Stella zeichnete den Spellenstein in seiner Landesaufnahme 1564 mit einer besonders hohen Grenzsteinsignatur auf dem Rennfelt als Pirmansstein ein 8 Die Hoheit uber das Gebiet des heutigen Rentrisch kam von der Abtei Wadgassen an die Grafschaft Nassau Saarbrucken Die Brudermuhle wurde wie auch die wenigen in der Nahe der Quelle des Rauschenborns und des Spellensteins vorhandenen Gebaude im Dreissigjahrigen Krieg zerstort 1640 heisst es In Renndrisch ist nyemand als hungernd Soldateska 1 1655 erklarte der Limbacher Schultheiss Niklaus Bauer dass allezeit wahrend der Frankfurter Fruhjahrs und Herbstmesse Pfalz Zweibrucken die Kaufleute bis auf nassau saarbruckischen Grund und Boden bis auf den Randriss Rentrisch genannt alda eine grosse Birke gestanden geleitet habe 9 Der Muhlenweiher der wasserreiche Bach und der reichlich vorhandene Wald um Rentrisch zogen spater erneut Menschen an die hier arbeiten oder leben wollten Der Abt von Wadgassen Petrus Marx baute 1690 mit Hans Nickel Klein eine Sagemuhle nahe der heutigen Gemarkungsgrenze zu St Ingbert Holzers Berg 1 Die Rubrik Rentrisch findet sich das erste Mal Anno 1707 in der Rechnungslegung 1 1728 bestand hier ein Grenzkonflikt Nassau Saarbrucken stosset und grenzet an die St Ingberter Gemarkung an der sogenannten Spill beim Rentrisch Obwohlen alle Dokumente und Bannweistumer solches bezeugen so wollen die Saarbrucker nicht allerdings die St Ingberter bis auf den Rentrisch gelangen lassen da doch unten an dem Rentrisch ein Stein stehet welcher St Ingbert dahinweiset 10 Der Aufschwung des Ortes Rentrisch setzte kraftig ein als 1759 die Unternehmerin Katharina Loth ein Hammerwerk errichtete den Rentrischer Hammer oder Lottenhammer Auf ihm trieben funf Wasserrader drei Eisenhammer und drei Frischfeuergeblase an 19 Jahrhundert bis heute Bearbeiten Ende des 19 Jahrhunderts kauften die damals selbststandigen Stadte und heutigen Saarbrucker Stadtteile St Johann und Malstatt Burbach Wiesengelande in Rentrisch auf und errichteten dort Wasserwerke Bis heute arbeitet das 1927 erbaute Saarbrucker Wasserwerk und unterhalt 16 Brunnen Die verkehrsgunstige Lage zwischen St Ingbert und Saarbrucken inmitten eines Waldgebietes machte das Dorf zu einem beliebten Wohnort Ab 1957 hatte Rentrisch eine eigene Gemeindeverwaltung Am 1 Januar 1974 wurde die bis dahin eigenstandige Gemeinde Rentrisch im Zuge der saarlandischen Gebiets und Verwaltungsreform mit vier anderen Kommunen in die Stadt St Ingbert eingegliedert 11 12 Politik BearbeitenOrtsrat Bearbeiten Bei den Kommunalwahlen im Saarland 2019 am 26 Mai ergab sich folgendes amtliches Endergebnis 13 Parteien und Wahlergemeinschaften Sitze2019CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 6SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 3Gesamt 9Ortsvorsteher Bearbeiten Dieter Schorkl CDU Wappen Bearbeiten Am 11 Juli 1966 verlieh Innenminister Schnur der Gemeinde Rentrisch ein Wappen Entworfen wurde es von Eberhard Dehnke aus Saarbrucken Er beschrieb es wie folgt 14 An der Stelle des heutigen Ortes Rentrisch lasst sich zunachst eine Sagemuhle nachweisen die das Holz der reichen umliegenden Waldungen verarbeitete Dieser Ortskern wird durch das silberne sageformig endende Schildhaupt symbolisiert Territorial gehorte Rentrisch zur Grafschaft Saarbrucken Nicht nur die Farben blau weiss weisen darauf hin sondern auch die dem Wappen der Grafen von Saarbrucken Commercy entnommenen Fusswiderspitzenkreuze Sie begleiten die durch einen goldenen Balken versinnbildlichte Kaiserstrasse die die Lebensader des Ortes darstellte und die unter dem Geleitschutz der Saarbrucker Grafen stand Das Geleitrecht der Grafen endete in Rentrisch Das Gold wurde fur den Balken gewahlt da die Grafschaft Saarbrucken auf Nassau blau gold uberging Sehenswurdigkeiten BearbeitenBedeutende Sehenswurdigkeiten sind der Spellenstein und das Kulturhaus Personlichkeiten BearbeitenKatharina Loth um 1700 1762 Unternehmerin Grunderin des Rentrischer Hammers Josef Kurtz 1903 1970 in Rentrisch geborener Landwirt und Politiker Mitglied des Saarlandischen Landtags und des BundestagsLiteratur BearbeitenThomas Strauch Steinerne Zeitzeugen einer 4000 jahrigen Kulturgeschichte In Jahrbuch zum Bergmannskalender 2006 Herausgegeben von der Deutschen Steinkohle AG S 147 bis 153 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rentrisch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Stadtteils Rentrisch Website des Heimatgeschichtlichen Arbeitskreises Rentrisch Literatur zu Rentrisch in der Saarlandischen BibliographieEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Heimatgeschichtlicher Arbeitskreis Rentrisch e V Ortschronik abgerufen am 12 Mai 2022 Wolfgang Kramer Geschichte der Stadt St Ingbert Nachdruck der 2 Auflage St Ingbert 1989 Bd 1 S 32 Wolfgang Kramer Geschichte der Stadt St Ingbert Nachdruck der 2 Auflage St Ingbert 1989 Bd 2 S 9 Wolfgang Kramer Geschichte der Stadt St Ingbert Nachdruck der 2 Auflage St Ingbert 1989 Bd 1 S 30 S 32 Josef Burg Regesten der Pramonstratenserabtei Wadgassen bis zum Jahre 1571 Saarbrucken 1980 ISBN 3 921236 32 0 S 73 Nr 169 Josef Burg Regesten der Pramonstratenserabtei Wadgassen bis zum Jahre 1571 Saarbrucken 1980 ISBN 3 921236 32 0 S 424 f Nr 1128 Wolfgang Kramer Geschichte der Stadt St Ingbert Nachdruck der 2 Auflage St Ingbert 1989 Bd 1 S 79 S 80 Tilemann Stella Landesaufnahme der Amter Zweibrucken und Kirkel des Herzogtums Pfalz Zweibrucken 1564 Landesvermessungsamt Rheinland Pfalz Koblenz 1989 Karte 9 Wolfgang Kramer Geschichte der Stadt St Ingbert Nachdruck der 2 Auflage St Ingbert 1989 Bd 1 S 81 Wolfgang Kramer Geschichte der Stadt St Ingbert Nachdruck der 2 Auflage St Ingbert 1989 Bd 1 S 134 Neugliederungsgesetz NGG vom 19 Dezember 1973 14 veroffentlicht im Amtsblatt des Saarlandes 1973 Nr 48 S 855 PDF Seite 26 499 kB Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 808 Ortsratswahl St Ingbert Rentrisch am 26 05 2019 Endgultiges Ergebnis Auf st ingbert de abgerufen am 2 Juni 2020 Heimatgeschichtlicher Arbeitskreis Rentrisch e V Das Wappen von Rentrisch abgerufen am 12 Mai 2022 Stadtteile von St Ingbert Hassel Oberwurzbach Rentrisch Rohrbach St Ingbert Normdaten Geografikum GND 7551194 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rentrisch amp oldid 222879994