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Rengersdorf bestehend aus den beiden Teilorten Ober Rengersdorf und Nieder Rengersdorf ist ein Ort in der ostsachsischen Gemeinde Kodersdorf im Landkreis Gorlitz RengersdorfGemeinde KodersdorfKoordinaten 51 13 N 14 54 O 51 216666666667 14 895833333333 Koordinaten 51 13 0 N 14 53 45 OFlache 19 24 km Eingemeindung 1938Postleitzahl 02923Vorwahl 035825Neues Schloss Ober Rengersdorf Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Bevolkerungsentwicklung 2 2 Ortsname 3 Personlichkeiten 4 Literatur 5 Fussnoten 6 WeblinksGeographie BearbeitenRengersdorf dehnt sich etwa 2 5 Kilometer entlang des Weissen Schops aus Von West nach Ost wird der Ort von der Bundesautobahn 4 durchzogen in Nord Sud Richtung kreuzt die Bundesstrasse 115 Uber die Autobahnanschlussstelle Kodersdorf sind beide Strassen miteinander verbunden Obwohl die beiden Teilorte ineinander ubergehen und nicht mehr offensichtlich voneinander getrennt werden konnen liegt der grossere Teil Oberrengersdorfs sudlich der Autobahn wahrend der grossere Teil Niederrengersdorfs nordlich der Autobahn liegt Nach Norden geht Niederrengersdorf nahtlos in Kodersdorf uber im Suden grenzt das fruhere Gut Oberrengersdorf an Torga Weitere Nachbarorte sind Wiesa im Nordwesten Emmerichswalde und Charlottenhof im Osten Kunnersdorf im Sudosten und Liebstein im Suden Westsudwestlich von Rengersdorf erheben sich die Konigshainer Berge Geschichte BearbeitenMehrere Funde in den Gemarkungen Rengersdorfs belegen eine urgeschichtliche Besiedlung Im Niederdorf wurden eine jungsteinzeitliche Axt sowie ein Lappenbeil aus der mittleren Bronzezeit gefunden Sudwestlich des Oberdorfes wurden mehrere Brandbestattungen geborgen die in die jungere Bronzezeit datiert werden nbsp Rengersdorfer KircheRengersdorf ist angelegt als Waldhufendorf was auf eine deutsche Ortsgrundung entlang des Schopstals im Zuge der zweiten Phase der deutschen Ostsiedlung hinweist Urkundlich erstmals erwahnt wurde der Ort um 1305 in einem Gorlitzer Stadtbuch Ebenfalls aus dieser Zeit stammt die Rengersdorfer Kirche in die Kodersdorf Sarichen und Wiesa eingepfarrt wurden nbsp Ehemaliges Gutshaus Niederrengersdorf heute Sitz der Gemeindeverwaltung von Kodersdorf nbsp Ehemalige Gutsmuhle OberrengersdorfVom Niederrengersdorfer Rittergut wurde 1517 ein Vorwerk angelegt das bereits 1539 uber eigene Untertanen verfugte und 1592 als Rittergut Oberrengersdorf belegt ist Die damit einsetzende Ortsteilung sollte bis zur Eingemeindung beider Orte bestehen bleiben Der Mullermeister Johann Richter kaufte 1770 fur 62000 Taler das Gut Niederrengersdorf als Beauftragter von 56 Bauern Gartnern und Hauslern Die Dorfbevolkerung bewirtschaftete das Gut mit seinen Landereien gemeinsam und teilte es erst 1842 auf Als Folge der Befreiungskriege musste das Konigreich Sachsen 1815 nach dem Wiener Kongress einen Grossteil seiner Landesflache abtreten Dadurch kamen Ober und Niederrengersdorf an die preussische Provinz Schlesien Die beiden Gemeinden wurden 1816 dem neu gegrundeten Landkreis Rothenburg Ob Laus eingegliedert Seit 1929 wurde etwa dreissig Jahre lang sudwestlich von Oberrengersdorf ein Kaolinwerk betrieben Das Gut Oberrengersdorf das sich bis Anfang des 20 Jahrhunderts zu einem landwirtschaftlichen Grossbetrieb entwickelt hatte wurde in den fruhen dreissiger Jahren in mehrere landwirtschaftliche Guter aufgeteilt 1938 wurden die Gemeinden Nieder Rengersdorf und Ober Rengersdorf gemeinsam mit Torga nach Kodersdorf eingemeindet Wie in Thiemendorf wurde auch in Rengersdorf in den dreissiger Jahren eine Autobahnbrucke gebaut die fur den Abschnitt der Reichsautobahn heutige A 4 zwischen Bautzen und Niederschlesien vorgesehen war Durch den Zweiten Weltkrieg kam es nicht mehr zum Bau der Autobahn und auch in der DDR wurde das Teilstuck Bautzen Gorlitz nicht gebaut so dass die Brucke sechs Jahrzehnte lang ungenutzt in der Landschaft stand 1945 nach Kriegsende wurde die Gemeinde Kodersdorf mit ihren Ortsteilen wieder sachsisch und 1952 dem Kreis Niesky zugeordnet Bereits 1952 wurde die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft LPG gegrundet der bis 1960 sechs weitere folgten Diese wurden mit anderen Genossenschaften bis 1973 zur LPG Kodersdorf Horka zusammengeschlossen 1979 wurde nahe der ehemaligen Grenze zwischen Kodersdorf und Niederrengersdorf eine Schule erbaut die heute als Oberschule nach Adolf Traugott von Gersdorff benannt ist Im Schloss Oberrengersdorf verblieben bis 1993 die Klassen 1 3 und ein Kindergarten Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr EinwohnerOber rengersdorf 1 Nieder rengersdorf 2 Rengersdorf gesamt 1825 364 404 0 7681871 352 666 10181885 357 686 10431905 390 641 10311925 342 610 0 952Im Jahr 1777 wirtschafteten in Oberrengersdorf und dem benachbarten Torga 9 besessene Mann 28 Gartner und 24 Hausler wahrend in Niederrengersdorf mit 9 besessenen Mann 25 Gartnern und 23 Hauslern die Bevolkerung nahezu gleich gross und ebenso strukturiert war Bei der ersten Einwohnerzahlung im Jahr 1825 bei der jeder Einwohner gleichwertig gezahlt wurde wurden fur Oberrengersdorf 364 und fur Niederrengersdorf 404 Einwohner ermittelt Wahrend im Oberdorf die Einwohnerzahl im nachsten halben Jahrhundert leicht rucklaufig war stieg sie im Niederdorf um mehr als die Halfte an Dem leichten Anstieg in beiden Gemeinden bis 1885 folgte bis 1905 ein verstarkter Anstieg in Oberrengersdorf auf 390 Einwohner wahrend die Einwohnerzahl in Niederrengersdorf leicht fiel Bis zur Zwischenkriegszeit war in beiden Gemeinden ein weiterer Ruckgang zu verzeichnen so dass Oberrengersdorf 1925 nur noch 342 Einwohner hatte 6 im Vergleich zu 1825 und fur Niederrengersdorf nur noch 610 Einwohner verzeichnet wurden 50 1 Insgesamt stieg die Einwohnerzahl von 1825 bis 1885 von 768 auf 1043 fiel dann bis 1925 jedoch wieder auf 952 zuruck Ortsname Bearbeiten Die altesten urkundlichen Uberlieferungen des Ortsnamens finden sich in Gorlitzer Stadtbuchern Um 1305 wurde dort Rengeresdorph um 1343 Renkertsdorf und 1375 Rengirstorf erwahnt Bereits um 1400 liegt mit der Erwahnung eines Urban von Rengirsdorf eine urkundliche Nennung vor die sich vom heutigen Namen nur noch durch einen Vokal unterscheidet Dieser Vokalwechsel vollzog sich rasch so dass 1427 Rengersdorff und 1561 Renngerssdorff urkundlich verwendet wurden Die Unterscheidung zwischen Ober und Niederdorf tritt erst in jungerer Zeit urkundlich auf Aus dem Jahr 1592 ist Oberrengerssdorff und 1708 Nieder Rengersdorff ubermittelt 1792 ist mit der Nennung von Nieder Rengersdorf und Ober Rengersdorf die Namensentwicklung im Wesentlichen abgeschlossen Die Art der Schreibweise mit Prafix wechselte noch mehrfach Niederrengersdorf Nieder Rengersdorf Nieder Rengersdorf selbiges fur Oberrengersdorf Der Ortsname sowie die Siedlungsform als Waldhufendorf lassen den Schluss zu dass es sich um die Siedlung eines Reinger handelt 3 der vermutlich der Lokator der deutschen Siedler war Personlichkeiten BearbeitenDer Philologe Samuel Friedrich Bucher 1692 1765 wurde in Rengersdorf als Sohn des Pfarrers Christoph Friedrich Bucher 1651 1716 geboren Er starb als Konrektor in Zittau Der auf dem Gut Niederrengersdorf geborene Adolf Traugott von Gersdorff 1744 1807 war 1779 Mitbegrunder der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften Das physikalische Kabinett des Naturforschers ist heute Teil des Kulturhistorischen Museums in Gorlitz Literatur BearbeitenGorlitz und seine Umgebung Werte der deutschen Heimat Band 54 1 Auflage Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1994 ISBN 3 7400 0932 2 Fussnoten Bearbeiten Oberrengersdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Niederrengersdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Ernst Eichler Hans Walther Ortsnamenbuch der Oberlausitz Studien zur Toponymie der Kreise Bautzen Bischofswerda Gorlitz Hoyerswerda Kamenz Lobau Niesky Senftenberg Weisswasser und Zittau I Namenbuch Deutsch slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte Band 28 Akademie Verlag Berlin 1975 S 252 Weblinks BearbeitenHistorisches unter anderem uber Rengersdorf Memento vom 19 Juli 2011 im Internet Archive auf der Website der Gemeinde Kodersdorf Rengersdorf 4 Nieder In Filip Sulimierski Wladyslaw Walewski Hrsg Slownik geograficzny Krolestwa Polskiego i innych krajow slowianskich Band 9 Pozajscie Ruksze Walewskiego Warschau 1888 S 616 polnisch edu pl Rengersdorf 5 Ober In Filip Sulimierski Wladyslaw Walewski Hrsg Slownik geograficzny Krolestwa Polskiego i innych krajow slowianskich Band 9 Pozajscie Ruksze Walewskiego Warschau 1888 S 616 polnisch edu pl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rengersdorf Oberlausitz amp oldid 214958291