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Dieser Artikel handelt vom Remix in der Musik Zu weiteren Bedeutungen siehe Remix Begriffsklarung Ein Remix englisch Neuabmischung ist eine neue Version eines Musiktitels auf der Basis des Mehrspuroriginals Das Konzept des Remix ist vor allem in der elektronischen Tanzmusik im Hip Hop und im Contemporary R amp B verbreitet Der Remix ist nicht zu verwechseln mit dem DJ Mix wo ein DJ bestehende Tontrager mischt verbindet und manipuliert Scratchen wie beim Turntablism Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Vorgehensweise 3 Remixkonzepte 4 Remix als Kultur 5 Remixgeschichte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 WeblinksAllgemeines BearbeitenEin Remix entstand aus dem Bedurfnis die auf Tontragern mit grosser Spieldauer Maxi Singles oder Extended Play bei Schallplatten oder CDs vorhandene zusatzliche Spieldauer durch Neuabmischungen vorhandener Tonspuren als musikalische Alternative zum Original zu variieren Entweder gab es ein Remix mit besonderen rhythmischen Akzenten disco version dancefloor version fur das Airplay im Radio angefertigte Fassungen radio version oder Betonung oder Unterdruckung von einzelnen Musikinstrumenten wie Gitarren Bassen und Schlagzeug oder zeitlich ausgedehnter Fassungen extended version Vorgehensweise BearbeitenDer Titel kann anhand der vorhandenen Tonspuren nur leicht variiert werden es konnen aber auch starkere Eingriffe bis hin zu einer volligen Neubearbeitung erfolgen Oftmals werden vorhandene Tonspuren vollig ausgeblendet und neue Tonspuren hinzugefugt Die Palette von Veranderungen des Remixers reicht vom Hinzumischen bzw Entfernen von Klangeffekten Anpassung der Geschwindigkeit uber Neugewichtung der Lautstarkeverhaltnisse Neueinspielung zusatzlicher Instrumente bis zu einer volligen Zerstuckelung und Neuzusammensetzung des Originalmaterials Direkt auf Clubs zugeschnittene Clubmixe haben meist folgende Struktur instrumentales Intro Mittelteil und Outro Durch Intro und Outro wird es dem DJ beim Mix erheblich erleichtert saubere Ubergange inkl Beatmatching zu mischen Mit Remixen werden allgemein studioerfahrene Discjockeys beauftragt da sie ein gutes Gespur dafur haben wie ein Track fur die Tanzflache bearbeitet werden kann Heute ist es auch ublich befreundete oder bekannte Musiker eines bestimmten Stils mit dieser Arbeit zu betrauen um den Remix von vornherein in bestimmte Bahnen zu lenken Vielfach tauschen Musiker ihre Musikstucke bzw deren Tonspuren auch gezielt miteinander aus Dem jeweiligen Remixer wird im Vertrauen auf sein Konnen meist vollig freie Hand in der Umsetzung gelassen Remixkonzepte BearbeitenGrundsatzlich kann man klanglich gesehen zwischen zwei Remixkonzepten unterscheiden eine behutsame Veranderung die sich relativ nah am Original bewegt und den Sound und die Struktur z B fur die Tanzflache perfektioniert oder eine vollkommenen neu interpretierte Collage die vom ursprunglichen Original meist nur noch die Gesangsspur oder selbst hiervon nur noch Fragmente enthalt Remix als Kultur BearbeitenSpatestens seit Ende der 1980er Jahre mit der Entwicklung der Clubkultur bildete sich auch eine Remixkultur heraus Der Remix war nun nicht mehr nur ein Stuck Gebrauchsmusik sondern ist zu einer eigenen Kunstform geworden In der elektronischen Musik und im Hip Hop spielt der Remix eine sehr bedeutende Rolle Die meisten 12 Inch Maxi Veroffentlichungen enthalten auf der B Seite einen Remix Auch die Neuabmischung ganzer Alben oder die Veroffentlichung ganzer Remixkollektionen als Werkschauen wie z B Kruder amp Dorfmeister The K amp D Sessions von 1998 sind gebrauchlich Remixgeschichte BearbeitenVorlaufer des Remixens ist unter anderem das so genannte Dubbing jamaikanischer Reggae Musiker Dub Versions eines Reggae Songs sind Remixe bei denen die Gesangsspur geloscht bzw ausgeblendet und Hall bzw Echoeffekte hinzugefugt werden Die ersten richtigen Remixe kamen als so genannte Disco Version in der Disco Ara der 1970er auf Diese neuen Versionen sollten bekannte Titel fur die Tanzflache kompatibel machen Heute bezeichnet man diese immer noch sehr haufig angewandte Vorgehensweise meist als Dance Mix Damals hatte man schnell erkannt dass die Diskotheken ein nicht zu unterschatzendes Marketinginstrument darstellen Fruhzeitig begannen Firmen Remix Services genannt z B Razormaid Disconet und Hot Tracks das Remixen von Titeln fur die Tanzflache kommerziell zu betreiben Es wurden spezielle Record Pools aufgebaut Vertriebsnetze uber die kostenlose Promotion Mixe oder DJ only Mixe im Abonnement in Kleinauflagen exklusiv an die DJs verschickt wurden Der Remix als anerkannte eigene Kunstform etablierte sich nach der Disco Ara nur langsam Vorreiter war hier vor allem die Hip Hop Subkultur Einen weiteren wesentlichen Schritt leistete die Veroffentlichung erster Remixalben die die Remixkunst starker in den Fokus ruckten und somit uber das Stigma der reinen Begleiterscheinung oder Tanzflachenbeschallung hinweghalfen Zu den ersten Remixalben der Musikgeschichte zahlt beispielsweise Love And Dancing von The League Unlimited Orchestra von 1982 Dieses Album beinhaltet von Martin Rushett dem Produzenten von Human League gemixte Instrumentalversionen von bekannten Human League Titeln Besonders seit den 1990er Jahren erleben Remixe immer wieder kommerzielle Erfolge in der Popmusik Todd Terry mit einer House Version von Everything But The Girls Missing Norman Cook alias Fatboy Slim mit dem Big Beat Remix von Cornershops Brimful Of Asha und Boris Dlugosch mit dem House Remix von Molokos Sing It Back bewiesen eindrucksvoll dass Remixe kommerziell erfolgreicher sein konnen als ihr zu Grunde liegendes Original Selbst der Grammy wurde ab 1997 an den besten Remixer verliehen Einige eher unbekannte Produzenten aus der elektronischen Musik erlangten durch Remixe fur bekannte Popstars einen hohen Bekanntheitsgrad Zum Beispiel ist es William Orbit und Mirwais dadurch moglich geworden ein ganzes Album mit Madonna zu produzieren und so deren Sound mit neuen Trends aufzupeppen Das meistverkaufte Remixalbum aller Zeiten ist Michael Jacksons Blood on the Dance Floor HIStory in the Mix 1997 In Hip Hop Dub Techno House und jeglicher elektronischer Musik zahlt der Remix spatestens seit Ende der 1980er Jahre zum festen Bestandteil der Musikkultur und ist ein anerkanntes kunstlerisches Ausdrucksmittel Neben der hier weit verbreiteten 12 Single und der oft Remixe enthaltenden B Seite sind seit Ende der 1990er Jahre Remixalben von verkaufsstarken Alben fast schon obligatorisch Auch die zeitversetzte oder gleichzeitige Veroffentlichung von mehreren Remixen des Originals etablierter Kunstler auf einer zusatzlichen 12 Single kommt haufig vor In der kommerziellen Popmusik durfte der Remix wo er oft nur als Luckenbusser auf CD Singles ein Schattendasein fuhrt mit dem allmahlichen Verschwinden dieser Tontrager an Bedeutung verlieren Ein neueres um 2005 entstandenes Remixphanomen sind Netzwerke von Musikern die uber das Internet kollaborativ Musikstucke erstellen indem sie ihre Werke unter freie Lizenzen z B Creative Commons stellen und die von Anderen erstellten und auf diese Weise freigegebenen Songs durch Bearbeitungen erweitern Besonders bekannt fur diese Arbeitsweise wurde die Band Tryad die aus mehr als 20 Musikern aus der ganzen Welt besteht die einander personlich nicht kennen Ebenfalls uber das Internet werden Remixes verbreitet die im Original Computer Tunes beispielsweise vom Commodore 64 oder Amiga waren Damit diese Melodien nicht in Vergessenheit geraten remixen Hobbymusiker diese Chiptunes Aber auch kommerzielle Erfolge wurden damit erreicht so zum Beispiel Kernkraft 400 von Zombie Nation welches einen Teil des Soundtracks des C64 Spiels Lazy Jones nutzt Die Produktion konnte Ende der 1990er einige Charterfolge feiern Siehe auch BearbeitenScrew Mashup RemixalbumLiteratur BearbeitenBruce M Gerrish Remix The Electronic Music Explosion EMBooks Vallejo CA 2001 ISBN 0 87288 740 5 Tim Prochak How To Remix Sanctuary Press London 2001 ISBN 1 86074 337 4 Eckart Voigts Mashup und intertextuelle Hermeneutik des Alltagslebens Zu Prasenz und Performanz des digitalen Remix In MEDIENwissenschaft 2015 H 2 S 146 163 VolltextWeblinks Bearbeiten Commons Remix Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 2003 Dance Music Awards History of the remix inthemix com au englisch Slate Magazine Remix Masters slate com englisch Normdaten Sachbegriff GND 4700208 6 lobid OGND AKS LCCN sh2001002573 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Remix amp oldid 234726912