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Dieser Artikel behandelt eine Luftfahrzeugklasse Zu Motorseglern in der Schifffahrt siehe Motorsegler Wasserfahrzeug Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Motorsegler auch Motorsegelflugzeuge sind nach den Regelungen der Europaischen Union 1 Flugzeuge die mit einem oder mehreren Triebwerken ausgerustet sind und bei abgestellten Triebwerken die Eigenschaften eines Segelflugzeugs aufweisen Damit sind mit diesen Flugzeugen grundsatzlich alternativ die Betriebsarten Motorflug und Segelflug moglich Sie stellen in Deutschland Osterreich und der Schweiz eine eigene Luftfahrzeugklasse dar 2 3 4 Entsprechende Maschinen tragen Luftfahrzeugkennzeichen die mit D K OE 9 oder HB 2 beginnen Motorsegler lassen sich unterscheiden in Reisemotorsegler engl Touring Motor Glider und Segelflugzeuge mit Hilfsmotor 5 Daneben gibt es ultraleichte Motorsegler die in Deutschland als Ultraleichtflugzeuge gelten und der Luftfahrzeugklasse der Luftsportgerate angehoren Die Motorisierung erfolgt durch Kolbenmotoren z B von Limbach Sauer Stihl Nissan Solo BMW oder Rotax durch Wankelmotoren z B Midwest mit einer Leistung von ca 35 bis 115 PS oder durch Elektromotoren z B in der Schleicher ASG 32 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Reisemotorsegler 3 Segelflugzeug mit Hilfsmotor 4 Ultraleichte Motorsegler 5 Rechtliches Aussenlandung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Eigenstartfahiger Motorsegler Scud III Entwickelt 1935Nach dem Aufkommen leichter Flugzeuge in den 1920er Jahren wie den Flugzeugen der Firma Leichtflugzeugbau Klemm wurden von Seiten der Piloten und Entwickler deutscher Segelflugzeuge erste Uberlegungen zur Motorisierung angestellt Arthur Martens Gottlob Espenlaub und Willy Messerschmitt versuchten nun ein Motorflugzeug mit hoher Gleitzahl zu entwickeln hatten aber noch nicht den erwunschten Erfolg Erstes Motorflugzeug das auch als Segelflieger Verwendung fand war eine eigenstartfahige Konstruktion der Akademischen Fliegergruppe Darmstadt D 8 Karl der Grosse Hauptentwickler war Karl Plauth 6 Im Vereinigten Konigreich entwickelte die Firma Abbott Baynes Sailplanes im Jahre 1935 den Prototyp eines selbststartfahigen Segelflugzeuges mit einfahrbarem Motor und Getriebe wie sie heute bei modernen Motorseglern noch ublich sind Es wurden zwei Flugzeuge vom Typ Scud III gebaut 7 1938 entstand aus dem Grunau Baby der eigenstartfahige Motorsegler Motor Baby mit 13 2 kW Motor und Hauptfahrwerk statt Gleitkufe Der Motor war hinter dem Pilotensitz angeordnet und trieb einen Druckpropeller an Der hintere Rumpf war wegen der Luftschraube stark abgeflacht und hatte einen rechteckigen Querschnitt Mindestens 25 Stuck wurden gebaut Vor dem Zweiten Weltkrieg wurden verschiedene Motorsegler in Deutschland Polen und England entwickelt 6 Nach Einfuhrung der Motorsegler als eigene Klasse fand Anfang August 1959 in Augsburg das erste Motorsegler Treffen in Deutschland statt Zu diesen ersten Motorseglern gehorten die einsitzige Scheibe SF 24 Motorspatz die Raab Motorkrahe die Fauvel AV 36 Cm sowie einige Amateurbauten 8 1963 hatte der Urahn der zweisitzigen Reisemotorsegler die Scheibe SF 25a ihren Erstflug Er wurde ab 1963 von der Scheibe Flugzeugbau GmbH entwickelt und gefertigt Er wurde zu einem der meistgebauten Motorsegler der Welt mit uber 2000 gebauten Exemplaren 6 Reisemotorsegler Bearbeiten nbsp Reisemotorsegler SF 25C nbsp Das Cockpit einer SF 25C nbsp Reisemotorsegler G 109B nbsp Reisemotorsegler HK 36TTC Super Dimona Reisemotorsegler englisch Touring Motor Glider TMG bezeichnet eine bestimmte Klasse von Motorseglern mit einem fest montierten nicht einziehbaren Triebwerk und einem nicht versenkbaren Propeller Ein TMG muss gemass dem Flughandbuch aus eigener Kraft starten und steigen konnen 1 Sie werden uberwiegend im Motorflug fur Reise und Schulungsfluge eingesetzt und haben meistens nicht die segelflugzeugtypische Tandemsitzanordnung Mit einigen Reisemotorseglern konnen Flugzeugschleppstarts durchgefuhrt werden Die maximal zulassige Startmasse ist auf 850 kg beschrankt Auch durfen Reisemotorsegler nicht mehr als zwei Sitze haben Der am weitesten verbreitete Typ in Deutschland ist der SF 25 Falke in verschiedenen Varianten Die Gleiteigenschaften sind bei ausgeschaltetem Triebwerk deutlich besser als bei Motorflugzeugen da die Tragflache fur den Segelflug ausgelegt ist und der Propeller meist in eine widerstandsarme Segelflugstellung gebracht werden kann Zum Beispiel hat die HK 36 Super Dimona von Diamond Aircraft ein Gleitverhaltnis von 1 28 Motorflugzeuge liegen bei ca 1 10 Dennoch sind die Reisemotorsegler fur den reinen Thermik Segelflug weniger geeignet da sie ein hoheres Eigensinken als Segelflugzeuge aufweisen und aufgrund ihres hoheren Eigengewichtes schlechter steigen Der Segelflug stand fur Reisemotorsegler aber auch nie im Vordergrund sie haben sich in den 70er und 80er Jahren in grossen Stuckzahlen vor allem als preisgunstig zu betreibende Leichtflugzeuge verbreitet von denen eine echte Segelfahigkeit gar nicht gefordert wurde Daneben wurden aber in geringen Stuckzahlen und mit hoherem Bauaufwand auch ordentlich segelnde Muster hergestellt so die RF 5B Sperber von Sportavia Putzer und die SF 28 Tandemfalke von Scheibe wobei deren bessere aerodynamische Qualitat auch die Leistung im Motorflug steigert Neuere Modelle wie die Dimona aber auch altere Modelle wie die G 109 fur die ein Turbo Motor mit 130 PS als Aufrustmoglichkeit angeboten wird stehen in ihrer Motorflugleistung in keiner Art und Weise hinter echten Motorflugzeugen zuruck und konnen mit Reichweiten von teilweise uber 1000 km durchaus auch fur langere Reisefluge eingesetzt werden Eine Ausnahmestellung unter den Reisemotorseglern nimmt die Stemme S10 ein Mit einer Gleitzahl von 50 einer Reisegeschwindigkeit von ca 220 km h und einer Reichweite von 1720 km bei 120 Litern Kraftstoff ist sie aktuell der Reisemotorsegler mit den besten Flugleistungen Diese Konstruktion der man im Segelflug den Motorsegler nicht ansieht weist Merkmale auf die kein anderer Reisemotorsegler in Kombination bietet Segelflug Hochleistungszelle mit 23 Meter Spannweite und Wolbklappen Einziehfahrwerk versenkbarer Propeller 4 Takt Flugmotor fur Dauerbetrieb Seit den 1990er Jahren ubernehmen immer mehr kostengunstige Ultraleichtflugzeuge die Rolle des preisgunstigen Motorflugzeugs Reisemotorsegler haben aber nach wie vor den grossen Vorteil dass fur Inhaber der Segelflugzeugpilotenlizenz keine eigenstandige Lizenz erworben werden muss sondern dass sie mit einer relativ einfach zu erwerbenden Erweiterung zur Segelfluglizenz geflogen werden durfen Zudem setzen viele Segelflugvereine Reisemotorsegler zur Ausbildung ein weshalb die Flugzeuge dort verfugbar sind Seit Neuordnung der Pilotenlizenzen durch die Verordnung EU Nr 1178 2011 EU FCL und uber die Durchfuhrungsverordnung EU 2020 358 9 wird die Zulassung Ausbildung und Lizenzierung von Piloten durch die Europaische Union geregelt Die Berechtigung fur Reisemotorsegler kann danach entweder als Klassenberechtigung fur die Leichtluftfahrzeug Pilotenlizenz und Privatpilotenlizenz fur Flugzeuge oder als Klassenberechtigung innerhalb der Segelflugzeugpilotenlizenz SPL erworben werden 10 Segelflugzeug mit Hilfsmotor Bearbeiten nbsp Eigenstartfahiges Segelflugzeug mit Hilfsmotor DG 808B nbsp 5 blattriger Klapp Propeller am Duo DiscusSegelflugzeuge mit Hilfsmotor werden uberwiegend im Segelflug betrieben Der Hilfsmotor ist meist ein Klapptriebwerk das nur zum Motorbetrieb ausgeklappt wird Er ermoglicht den Weiterflug wenn der Flug nicht im Segelflug fortgesetzt werden kann und zum Teil den Eigenstart Wegen des grossen Luftwiderstandes des ausgeklappten Triebwerks ergibt sich die beste Reichweite nicht im horizontalen Reiseflug sondern im so genannten Sagezahnbetrieb d h man steigt mit hoher Motorleistung in kurzer Zeit auf 1000 oder 1500 Meter Hohe klappt den Antrieb ein und gleitet als aerodynamisch vollwertiges Segelflugzeug einige Kilometer bis zum nachsten Motoreinsatz ab Die Versionen mit Klapptriebwerk entsprechen bei eingefahrenem Triebwerk einem Segelflugzeug Aktuelle Segelflugzeuge sind inzwischen fast alle auch in einer Motorseglerversion erhaltlich was allerdings mit erheblichen Aufpreisen verbunden ist Trotzdem wird heute ein grosser Anteil der privat betriebenen Segelflugzeuge motorisiert bestellt da die Nutzbarkeit enorm steigt und man im Falle eines Eigenstarters nicht mehr zwingend auf den Gruppenbetrieb angewiesen ist Nicht eigenstartfahige Motorsegler werden in der Segelflugsportszene auch Turbos genannt Diese Bezeichnung ist nicht technisch sondern umgangssprachlich zu verstehen Zu der Zeit als die ersten Turbos angeboten wurden kamen auch die ersten Strassenautos mit Turboladern auf den Markt Das Wort turbo etablierte sich zu jener Zeit als Synonym zu super oder etwas mehr In diesem Sinn waren die ersten Segelflugzeuge mit Hilfsmotoren eben auch Segelflugzeuge mit etwas mehr Andere Bezeichnungen fur diese Motorisierung sind Flautenschieber und Heimkehrhilfe nbsp Eine ASW 20 mit einem Strahltriebwerk als HeimkehrhilfeDer Motor dieser Flugzeuge eignet sich nicht zum Starten sondern stellt nur eine Hilfe zum Weiterflug dar Viele von ihnen verfugen uber keinen Anlasser deren Motor lasst sich durch den Fahrtwind starten Ein spezielles Beispiel dieser Kategorie ist das Raumflugzeug SpaceShipOne das den Ansari X Prize gewonnen hat es ist als nicht eigenstartfahiges Segelflugzeug mit Hilfsmotor zugelassen Neuere Entwicklungen verwenden auch kleine leistungsstarke Strahltriebwerke die im Vergleich zu herkommlichen Antrieben wesentlich leichter sind Ein weiterer aktueller Trend ist die Nutzung von Elektromotoren und leistungsfahigen Akkumulatoren wie z B bei der Antares 20E oder der Schempp Hirth Arcus E Segelflugzeuge mit Hilfsmotor durfen in Deutschland nach spezieller Einweisung mit der normalen Segelfluglizenz geflogen und auch in der Luft im Motormodus verwendet werden Nur fur den Start mit Motor ist der Eintrag Startart Eigenstart im Segelflugschein erforderlich Der alte nationale Privatpilotenschein der Klasse B Motorseglerschein der fur alle Arten von Motorsegelflugzeugen galt wird in Deutschland seit dem 1 Mai 2003 im Zuge der Umstellung auf die europaischen Fluglizenzen nicht mehr ausgestellt Ultraleichte Motorsegler Bearbeiten nbsp Ultraleicht Reisemotorsegler Pipistrel SinusHierzu zahlen Ultraleichtflugzeuge denen die Betriebsarten Motorflug und Segelflug moglich sind Ahnlich wie bei Motersegeln gibt es beim Ultraleichtflug Luftsportgerate die in Leistung und Erscheinungsbild klassischen Reisemotorseglern sehr nahekommen z B Pipistrel Sinus und Ultraleicht Segelflugzeuge mit Hilfsmotor z B Banjo Seit einigen Jahren werden auch Motorsegler als Leichte Luftsportgerate verkauft z B Gramex Song 120 die keine Verkehrszulassung benotigen 11 Luftrechtlich sind diese Luftfahrzeuge keine Motorsegler sondern Luftsportgerate Rechtliches Aussenlandung BearbeitenNach 25 LuftVG in Verbindung mit 18 LuftVO durfen nur Segelflugzeuge Motorsegler ausser Reisemotorsegler Hangegleiter und Gleitsegler sowie bemannte Freiballone ohne Erlaubnis eine Aussenlandung durchfuhren sofern der Ort der Landung nicht vorausbestimmbar ist Literatur BearbeitenLudwig Bolkow Ein Jahrhundert Flugzeuge Geschichte und Technik des Fliegens VDI Verlag Dusseldorf 1990 ISBN 3 642 95776 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Motorsegler Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Verordnung EU Nr 1178 2011 in der konsolidierten Fassung vom 30 Januar 2019 FCL 010 Begriffsbestimmungen 1 Luftverkehrsgesetz Anhang der Luftfahrtverordnung LFV 4 Zivilluftfahrzeug und Luftfahrtgerat Verordnung 2010 Entscheidungshilfe Abgerufen am 18 Januar 2021 a b c Ludwig Bolkow Ein Jahrhundert Flugzeuge Geschichte und Technik des Fliegens VDI Verlag Dusseldorf 1990 ISBN 3 642 95776 5 S 462 ff Glyn Bradney The SCUD gliders built by ABBOTT BAYNES of Farnham PDF In glidingheritage org uk Gliding Heritage Centre 29 September 2014 abgerufen am 8 April 2020 englisch Mario Michael von Loen Jahresbericht 1959 Hrsg Akaflieg Karlsruhe Technische Hochschule Karlsruhe Nr VII 1960 S 11 akaflieg karlsruhe de PDF abgerufen am 9 April 2020 Durchfuhrungsverordnung EU 2020 358 der Kommission In EUR Lex Verordnung EU Nr 1178 2011 in der konsolidierten Fassung vom 30 Januar 2019 Patrick Holland Moritz Song fliegt jetzt in Deutschland Hrsg aerokurier 13 November 2013 aerokurier de abgerufen am 15 August 2020 Normdaten Sachbegriff GND 4170609 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Motorsegler amp oldid 237759229