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Der Scheibe SF 25 Falke ist ein zweisitziger in Gemischtbauweise hergestellter Motorsegler der ab 1963 von der Scheibe Flugzeugbau GmbH entwickelt und gefertigt wurde Er wurde zu einem der meistgebauten Motorsegler der Welt Wesentliche Ursachen fur diesen Erfolg waren die Side by Side Sitzanordnung die die Schulung vereinfachte die einfache und robuste Gemischtbauweise sowie gutmutige Flugeigenschaften Ebenfalls zur Falken Familie zahlt der aus dem Bergfalken IV entwickelte SF 28 Tandem Falke bei dem die Sitzanordnung zugunsten einer besseren Aerodynamik geandert wurde Die Piloten sitzen hintereinander was einen schlankeren Rumpf ermoglicht Scheibe SF 25 FalkeTyp ReisemotorseglerEntwurfsland Deutschland Bundesrepublik BR DeutschlandHersteller Scheibe Flugzeugbau GmbH Scheibe Aircraft GmbHErstflug Mai 1963Produktionszeit 1963 Stuckzahl gt 1500 inkl Lizenzbauten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Konstruktion 3 Versionen 3 1 SF 25 A 3 1 1 Technische Daten 3 2 SF 25 B 3 2 1 Technische Daten 3 3 SF 25 C 3 3 1 Technische Daten 3 3 2 Motor Varianten 3 4 SF 25 D 3 5 SF 25 E 3 6 SF 25 K 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Falke war von Beginn an als einfach zu fliegendes und zu wartendes Flugzeug ausgelegt um den Segelflugvereinen eine kostengunstige Alternative in der Schulung und fur den Winterflugbetrieb zu bieten Die Gemischtbauweise war ideal da die meisten Vereine jener Zeit durch Selbstbau und eigene Wartung des vorhandenen Segelflugzeugparks mit ihr vertraut waren und die erforderlichen Werkzeuge zur Verfugung hatten Bei der Entwicklung des Falken konnte Egon Scheibe auf Erfahrungen mit motorisierten Varianten seiner Mu 13 und dem einsitzigen Motorsegler SF 24 Motorspatz zuruckgreifen Der Erstflug des A Falken erfolgte 1963 Die Auslegung als Schulterdecker konnte nicht uberzeugen da die Wendigkeit in der Luft und Manovrierbarkeit am Boden zu wunschen ubrig liessen Zudem erforderte der A Falke einen Helfer um die Tragflache beim Start zu halten Viele A Falken wurden daher am Fahrwerk modifiziert um einen Start ohne Helfer zu ermoglichen Mit dem SF 25 B wurden diese Mangel abgestellt Ab 1967 wurde der B Falke als Tiefdecker entwickelt und erhielt 1968 die Musterzulassung des Luftfahrt Bundesamtes 373 Exemplare der B Version wurden gebaut und Detailverbesserungen wie ein Klappflugelmechanismus zum platzsparenden Unterstellen vereinfachter Einstieg Verstellpropeller und starkere Motorisierung beim SF 25 C vorgenommen Mit den spater eingebauten Motoren wurde aus dem Falken ein kostengunstiges Schleppflugzeug Einen besonderen Beleg der Leistungsfahigkeit und Robustheit der Flugzeugkonstruktion erbrachte der Journalist Wolf Heckmann der mit der SF 25 C D KOEO in rund 230 Flugstunden von Deutschland nach Australien flog Konstruktion BearbeitenBei der Konstruktion des Falken verfolgte Egon Scheibe einen pragmatischen Ansatz so sollten moglichst wenig Teile neu konstruiert werden Daher wurden die Tragflachen des Bergfalke II ebenso unverandert ubernommen wie das Hohenleitwerk des Sperbers Das Hohenleitwerk wird nach wie vor unverandert beim derzeit produzierten SF 25 C verwendet Der Rumpf besteht aus einem bespannten Stahlrohrgestell wahrend die Tragflachen in Sperrholzbauweise ausgefuhrt und ebenfalls bespannt sind Das Fahrwerk bestand ursprunglich aus einem zentralen Hauptrad mit Trommelbremse Mit dem SF 25 B kamen kleine Stutzrader unter den Tragflachen sowie ein lenkbares Spornrad hinzu das die Manovrierfahigkeit am Boden verbesserte Spater war der C Falke auch mit Zweibein oder Bugradfahrwerk erhaltlich Der Einstieg erfordert eine gewisse Sportlichkeit da zunachst die hohe Bordwand uberstiegen werden muss Die Plexiglashaube offnet nach vorne und wird dann von einem Gurt in Position gehalten Seit 2005 gibt es eine neue Haubenkonstruktion bei der die nicht mehr unterteilte Haube zum Offnen vorne angehoben und dann nach hinten geschwenkt wird Die Falken verfugen uber nur massig wirksame Bremsklappen auf der Tragflachenoberseite Durch den grossen Rumpfquerschnitt sind jedoch auch steile Anfluge durch Seitengleitflug moglich Die Trommelbremse des Hauptfahrwerks wird durch Ziehen des Bremsklappenhebels bis zum Anschlag betatigt Versionen BearbeitenSF 25 A Bearbeiten nbsp SF 25 A am Flugplatz Anspach 1973 Schulterdecker mit Stutzradern am Rumpf nbsp SF25a in ErlangenDer SF 25 A wurde als Schulterdecker konzipiert Das Fahrwerk besteht aus einem Hauptrad und einem Spornrad etliche Maschinen hatten auch an Rumpf und Hauptrad befestigte Stutzrader An den Flugelenden erhielt der A Falke Schleifbugel den manche Halter zusatzlich mit kleinen Radchen versahen Die Handhabung des damals haufig verbauten Vierzylinder Zweitakt Boxermotors Hirth F10 ursprunglich fur den Betrieb auf Motorschlitten konstruiert setzte ein hohes Mass an technischem Verstandnis voraus da er im Vergleich zu den in der allgemeinen Luftfahrt eingesetzten Viertaktmotoren eine erheblich andere Bedienung erforderte Auch verlangte die Anlassprozedur mittels eines manuellen Seilzugstarters in der engen Kabine eine gewisse Sportlichkeit des Piloten Wurde im Flugbetrieb das Benzin Luft Gemisch zu mager eingestellt fuhrte dies innerhalb weniger Minuten unweigerlich zu durchgebrannten Kolbenboden und zerschmolzenen Zundkerzen was in Verbindung mit dem ungewohnten Anlassvorgang dem Triebwerk den Ruf der Unzuverlassigkeit einbrachte Auch die Gerauschentwicklung war selbst nach damaligen Massstaben recht storend Lautstarke und Frequenz brachten dem A Falken den Beinamen Rasenmaher ein Als Alternative wurden auch der Herkules Wankelmotor W2000 aus dem Motorradbau und spater der Rotax 447 verwendet Im Flugbetrieb standen daher die Segelflugleistungen des Falken im Vordergrund Deshalb war auch eine Kupplung fur den Windenstart vorhanden Auch wenn der A Falke nicht zu den wendigsten Flugzeugen zahlt wurden Streckenfluge von 300 km und reine Segelflugzeiten von uber 5 Stunden belegt Diese werden durch die im Vergleich zu den Nachfolgeversionen etwa 75 kg niedrigere Leermasse und die guten Langsamflugeigenschaften des A Falken begunstigt die eine bessere Ausnutzung auch schwacherer Aufwinde ermoglichen Die sehr stabilen und gutmutigen Flugeigenschaften in Verbindung mit dem eher tragen Ansprechen der Ruder bescherten dem A Falken auch den Spitznamen Motorkuh Es wurden 56 Exemplare gefertigt Technische Daten Bearbeiten Kenngrosse DatenBesatzung 1Passagiere 1Lange 7 58 mSpannweite 16 6 mHohe 1 90 mFlugelflache 17 5 m Gleitzahl 20 bei 85 km hGeringstes Sinken 0 9 m s bei 75 km hLeermasse 285 kgStartmasse 485 kgFlachenbelastung 27 kg m Mindestgeschwindigkeit 60 km hManovergeschwindigkeit 140 km hHochstgeschwindigkeit 180 km hTriebwerke 1 Solo 560 A2C zu 26 PS oder Hirth F10 A2CSF 25 B Bearbeiten nbsp SF 25 B am Flughafen Klagenfurt nbsp SF25 Motorfalke uber Ystad 2022 Der SF 25 B B Falke wurde gegenuber der A Version in zahlreichen Punkten uberarbeitet neben der veranderten Tragflachenauslegung wurde auch eine grundlegende Uberarbeitung des Fahrwerks vorgenommen So erhielt der B Falke neben dem zentralen Hauptrad mit Trommelbremse kleine Stutzrader unter den Tragflachen sowie ein lenkbares Spornrad um die Manovrierfahigkeit am Boden zu verbessern Der Wechsel zu den VW basierten Stamo Motoren brachte die erforderliche Zuverlassigkeit fur einen sicheren Dauerbetrieb Damit wurde die Entwicklung hin zum Reisemotorsegler vollzogen wahrend der A Falke eher den Charakter eines eigenstartfahigen Segelflugzeuges hatte Damit war der Falke auch als kostengunstige Schulmaschine abseits des Segelflugbetriebes interessant geworden In Grossbritannien wurden insgesamt 76 B Falken in verschiedenen Varianten bei Slingsby Aviation als T 61 mit unterschiedlichen Motorisierungen in Lizenz gebaut Fur die Nachwuchsschulung der britischen Air Cadets kam in 45 Exemplaren der Versionen T 61E und F Venture T Mk2 der Rollason RS MK2 Motor 1 6 l 48 PS zum Einsatz Einige B Falken wurden von den Firmen Sportavia Putzer Dahlemer Binz und Aeronautica Umbra Italien in Lizenz gebaut Bei den fruhen B Falken wurde der Motor noch mittels Reversierstarter aus dem Cockpit gestartet Spater kamen elektrische Anlasser zum Einsatz Der Einbau des Starters und des notwendigen Bleiakkus reduzierte allerdings die mogliche Zuladung da die maximale Startmasse von 555 kg gleich blieb 1 Der heute nicht mehr erhaltliche Stamo Motor wurde bei vielen B Falken durch einen 54 PS leistenden Sauer 1800 Motor oder einen 60 PS leistenden Limbach 1700 Motor ersetzt Technische Daten Bearbeiten Kenngrosse DatenBesatzung 1Passagiere 1Lange 7 50 mSpannweite 15 30 mFlugelflache 17 50 m Flugelstreckung 13 4Flugelprofil MuGleitzahl 22Geringstes Sinken 0 95 m s bei 70 km hRustmasse 360 kgmax Startmasse 555 kgFlachenbelastung 31 71 kg m Mindestgeschwindigkeit 60 km hHochstgeschwindigkeit 190 km hDienstgipfelhohe ca 5000 mTriebwerke 33 kW 45 PS Stamo MS 1500 1 oder 1500 2SF 25 C Bearbeiten nbsp SF 25 C bei der LandungDer SF 25 C C Falke ist die am weitesten verbreitete Variante der Falken Familie und wird heute noch gebaut Der ursprungliche C Falke besitzt den 60 PS leistenden Limbach SL 1700 EA Motor und wurde ebenfalls von Sportavia Putzer auf der Dahlemer Binz in Lizenz produziert Der spatere SF 25 C 2000 erhielt den 80 PS leistenden Limbach L 2000 EA Mitte der 1970er Jahre wurde die Rumpfform leicht zur heutigen Buckelhaube geandert gleichzeitig wurden die bisher zentral auf einer Wippe gelagerten Steuerknuppel durch parallel gefuhrte ersetzt und die Querruder massenausgeglichen Ein zunachst optional erhaltlicher tiefer Haubenausschnitt erleichterte den Einstieg und ist bei der derzeit gebauten nach hinten offnenden Haube Standard Aktuell erhaltlich ist die Motorisierung mit dem Rotax 912A bzw 912S die 59 kW 80 PS bzw 73 kW 100 PS leistet Seit Anfang 2009 wird zusammen mit einer auf 690 kg erhohten Abflugmasse auch der 85 kW 115 PS leistende Rotax 914F in der SF 25C angeboten Mit den Rotax Triebwerken verfugt der Falke uber ausreichende Leistungsreserven fur den kostengunstigen Schlepp von Segelflugzeugen mit dem Rotax 914F sind bis zu 800 kg Anhangelast zulassig Unabhangig von Scheibe bot die Firma Loravia in Frankreich Ende der 1990er Jahre die Modifikation von SF 25C und D als Segelflugzeug Schlepper an ausgestattet mit dem 64 kW 87 PS leistenden Limbach L 2400 Diese Variante wurde 1997 in Frankreich zugelassen und als SFL 25R bezeichnet Die Bauweise gleicht im Wesentlichen dem Vorgangertyp SF 25 B Das Fahrwerk ist in drei Varianten erhaltlich Zentralrad Version Zentrales Bugrad Spornrad und Stutzrader unter den Tragflachen kann auch mit Schwerpunktkupplung fur den Windenstart ausgestattet werden 2 Bein Version zwei Hauptfahrwerke vorderhalb des Schwerpunkts Spornrad keine Stutzrader 3 Bein Version zwei Hauptfahrwerke hinter dem Schwerpunkt und ein Bugrad Das Flughandbuch der SF 25 C gibt einen engsten Rollkreisdurchmesser von 15 m bei der Zweibein Version und von 5 m bei der Bugradversion an Technische Daten Bearbeiten nbsp SF 25 C Rotax Falke mit BugradfahrwerkKenngrosse WertBesatzung 1Passagiere 1Lange 7 6 mSpannweite 15 3 mFlugelflache 18 2 m Flugelstreckung 13 8Flugelprofil MuGleitzahl 23 24Geringstes Sinken 1 1 m sLeermasse ca 438 kg ab 2009 455 475 kg Startmasse ca 650 kg ab 2009 690 kg bei Motorisierung Rotax 914F Flachenbelastung 33 5 kg m Mindestgeschwindigkeit 60 km hDienstgipfelhohe 4300 mMotor Varianten Bearbeiten Aktuell in Produktion sind nur die Rotax Versionen Werksangaben 2010 fur 690 kg Kenngrosse Limbach L 2000 EA Rotax 912A Rotax 912S Rotax 914F2 Verstellprop Reisegeschwindigkeit 150 km h 170 km h 180 km h 200 km hSteiggeschwindigkeit 3 2 m s 4 0 m s 5 0 m s 6 4 m sStartrollstrecke ca 140 m ca 110 m ca 100 m ca 95 mReichweite 55 l Tank ca 700 km ca 600 km ca 900 km 80 l Tank Flugdauer 4 5 h 4 5 h 4 h 4 6 hKraftstoffvorrat 55 80 l 80 lReise Verbrauch ca 11 5 l h ca 13 l hSF 25 D Bearbeiten nbsp SF 25 D des LSC Babenhausen im Sommer 1986Nachdem sich die neue starkere Motorisierung im C Falken bewahrt hatte kam bei den Piloten der deutlich schwacher motorisierten B Falken der Wunsch auf den starkeren 1700 cm Limbach Motor L 1700 E0 mit 44 kW 60 PS ebenfalls nutzen zu konnen Bei der Firma Scheibe wurde daher eine Umrustmoglichkeit entwickelt Um den schwereren Motor aufnehmen zu konnen musste der Rumpf konstruktiv verstarkt werden Die Tragflachen wurden im Gegenzug auf eine Spannweite von 14 68 m gekurzt und die maximale Abflugmasse auf 580 kg erhoht 1 Aufgrund der erforderlichen Anderungen an Zelle und Tragwerk wurden diese Umrustungen lediglich im Werk vorgenommen derart umgerustete B Falken wurden dann als SF 25 D bzw kurz D Falke bezeichnet SF 25 E Bearbeiten Der SF 25 E Super Falke hat 18 m Spannweite und besitzt einen 64 PS leistenden Limbach Motor Die vergrosserte Spannweite und der Einsatz eines Dreistellungs Propellers Start Reiseflug und Segelstellung erhohten die Gleitzahl von 22 auf 28 2 Zum platzsparenden Hangarieren konnen bei vielen Exemplaren die Aussenflugel auf die Innenflugel geklappt werden die Trennstelle mit Einhebelbedienung war ahnlich wie bei der RF 5B Sperber ausgefuhrt SF 25 K Bearbeiten Diese Variante hat einen 49 PS Motor und Spornradlenkung Das Besondere waren die abklappbaren Tragflachen die beim Hangarieren wesentlich weniger Hallenplatz beanspruchten Siehe auch BearbeitenListe von FlugzeugtypenLiteratur BearbeitenGerd Zipper Falkenhorst Die Geschichte der Scheibe Flugzeuge Weishaupt 1999 ISBN 3 7059 0059 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Scheibe SF 25 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Neuer Hersteller der SF 25 seit 2006 Scheibe Aircraft GmbH Musterzulassung der SF 25 TCDS A 098 Ausgabe 11 14 Januar 2016 Sailplanedirectory Scheibe SF 25 B Webseite von DG Flugzeugbau mit Bericht zur Erprobung von Falke und Avo im Einsatz als Schleppflugzeuge Kostenloser Download unter anderem der SF 25 fur den MicrsoftFlightSimulator 98 2006Einzelnachweise Bearbeiten a b Hartmut Sammet Handbuch Ubersicht deutsch Scheibe Aircraft GmbH abgerufen am 25 Februar 2023 Test SF 25E Superfalke Flug Revue 11 1975 S 28ff Flugzeuge der Scheibe Flugzeugbau GmbH Segelflugzeuge Mu 13 E Bergfalke I Bergfalke II Bergfalke II 55 Bergfalke III Bergfalke IV Specht Sperber Spatz bzw L Spatz Zugvogel I Ka 5 Zugvogel II Zugvogel III IIIA und IIIB Zugvogel IV und IVA SF 26 SF 27 SF 29 SF 30 Club Spatz SF 31 SF 34 DelphinMotorsegler SF 24 Motorspatz SF 25 Falke SF 28 Tandemfalke SFS 31 Milan SF 33 Trainer SF 35 SF 36Motorflugzeuge SF 23 SperlingUL SF 40 Mini Falke SF 41 Merlin ULI 1 ULI 2 ULTRA Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Scheibe SF 25 amp oldid 235830670