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Der Spatz ist ein einsitziges Segelflugzeug in Gemischtbauweise Das Flugzeug wurde fertig oder uberwiegend als Bausatz fur den Amateur und Gruppenbau geliefert Die Grundausstattung bestand aus dem geschweissten Stahlrohrgerust sowie den Hauptholmen mit Beschlagen und den Planen SpatzTyp SegelflugzeugEntwurfsland Deutschland Bundesrepublik BR DeutschlandHersteller Scheibe Flugzeugbau GmbHStuckzahl ca 500 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aufbau 2 1 Rumpf 2 2 Tragflachen und Leitwerk 2 3 Montage 3 Versionen 3 1 Spatz A und Spatz B 3 2 L Spatz 3 3 Spatz 55 3 4 L Spatz 55 3 5 L Spatz III 3 6 Motorspatz 3 7 Club Spatz SF 30 4 Erhaltene Flugzeuge 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNachdem ab 28 April 1951 der Segelflug in Deutschland wieder erlaubt war stieg in den Segelflugvereinen auch der Bedarf an einsitzigen Flugzeugen fur den aufstrebenden Leistungssegelflug Mit dem Spatz A entwickelte Scheibe als zweite Konstruktion die einsitzige Erganzung zur Mu 13 E Bergfalke I Obwohl sich die Spatzen als sehr wendig auszeichneten hatten sie aufgrund ihrer geringen Flugelschrankung ausgenommen L Spatz III die schlechte Eigenschaft bei uberzogenem Flugzustand ohne besondere Vorwarnung uber die Flache abzukippen und ins Trudeln uberzugehen Dieser Zustand konnte jedoch durch schnelles Gegenseitenruder Standardverfahren sofort beendet werden Die Baureihe Spatz war mit rund 500 gebauten Exemplaren das erfolgreichste Segelflugzeug der Firma Scheibe Flugzeugbau GmbH Charakteristisch fur die Spatzen war das Pfeifen welches durch die Querruderspalte ausgelost wurde Der frankische Flugzeugbauer Babtist Hofmann flog mit einem L Spatz aus eigener Werkstatt von Forchheim uber 600 km weit bis nach Frankreich Aufbau Bearbeiten nbsp Typischer Aufbau aller SpatzenRumpf Bearbeiten Beispiel L Spatz 55 Der Rumpf besteht aus einem Stahlrohr Fachwerk und zusatzlichen Formleisten aus Fichtenholz Ursprunglich hatten alle Spatzen nur eine gefederte Kufe und der Bodentransport erfolgte mittels eines ansteckbaren Kullers Spater wurde ein Zentralrad eingefuhrt welches weit hinter dem Schwerpunkt lag Bestieg der Pilot die Maschine kippte das Flugzeug auf die Kufe auf der auch weiterhin Start und Landung erfolgten Die ursprunglich eckige Kabinenhaube mit Streben konnte spater durch eine geblasene einteilige Haube ersetzt werden Fur die Umrustung gab es eine GFK Schale die das obere Rumpfvorderteil verkleidete Die gleiche Haube und Schale wurden auch fur die Bergfalken II und III sowie die Scheibe SF 26 verwendet Gut erkennbar ist die leiterartige Hilfsstruktur fur die seitlichen Formleisten sowie eine zusatzliche Formleiste auf dem Rumpfrucken die aber nicht bei allen Maschinen vorkam Alle Spatzen waren durch ihre Erbauer individuell modifiziert Die Kupplung fur den Windenstart ist wegen der Kufe seitlich nach links versetzt die Bugkupplung ist durch eine Blechabdeckung an der Nase erreichbar Im Bereich der Kufe war die Stoffbespannung meist nicht impragniert und oft mit Reissverschlussen versehen um an die Kupplung und die Steuerung zu gelangen Umstandlicher zuganglich waren diese Bereiche durch Ausbau der Sitzbrettchens oder der Sitzschale sowie des Bodenbretts Tragflachen und Leitwerk Bearbeiten Tragflachen und Leitwerk sind in klassischer Holm Rippenbauweise ausgefuhrt Aufgrund der schlanken Tragflachen verwendete Scheibe das hochfeste Buchenschichtholz TBu 20 fur den Hauptholm sowie eine Torsionsnase aus Tegofilm verleimten Birkensperrholz Die Nase ist alle vier Rippenfelder geschaftet was an den dunklen Stelle Aerodux Flugzeugleim erkennbar ist Typisch sind auch die DFS Drehbremsklappen die uber ein Torsionsrohr angelenkt werden das beim Aufbau automatisch angeschlossen wird Auf der Oberseite fahren die Klappen von hinten nach vorne um die Drehachse aus auf der Unterseite umgekehrt Auf dem Bild ist hinter dem Holm das Torsionsrohr zu erkennen ebenso das diagonale Schulterrohr das den Holm zum hinteren Flachenbeschlag hin abstutzt Der Flugel ist mit dem Rumpf durch vier kurze Bolzen verbunden die am Rumpfgerust angebracht sind Montage Bearbeiten Beim Aufbau wird erst die linke Tragflache positioniert und mit einem kleinen Hilfsbolzen Montagebolzen gesichert Dann wird die rechte Flache positioniert und der Hauptbolzen von oben eingesteckt und gesichert Dann wird der Montagebolzen wieder entfernt das Hohenleitwerk aufgesetzt und festgeschraubt und die Querruder und das Hohenruder mit losen Bolzen angeschlossen und gesichert Am Schluss wird eine Blechabdeckung uber den oben noch offenen Rumpf befestigt Eingespielte Mannschaften benotigen den Montagebolzen nicht und die Tragflachen sind binnen 1 2 Minuten montiert Etwas langer dauert normalerweise das Anbringen des Hohenruderbolzens durch den kleinen Handlochdeckel auf der linken Rumpfseite und dessen Sicherung Versionen BearbeitenSpatz A und Spatz B Bearbeiten nbsp B Spatz D 9003Diese Segelflugzeuge waren die Vorganger der Spatz Serie Von den Mitteldeckern mit einer Spannweite 13 20 m wurden etwa 35 Stuck gebaut Zumindest einer dieser kleinen Spatzen wurde vom Flugzeug zum Ultraleicht Luftsportgerat umdeklariert und fliegt mit D N Kennzeichen in Bad Kissingen L Spatz Bearbeiten Mitteldecker Spannweite 15 m Gleitzahl 29 bei 73 km h Gebaute Exemplare ca 40Spatz 55 Bearbeiten Der Spatz 55 war eine verbesserte Variante des B Spatz mit einer Spannweite von gleichfalls 13 20 m jedoch als Schulterdecker Weitere Anderungen zum B Spatz waren eine deutliche Verkleinerung der Querruder von 1 80 m auf 1 33 m ein um 6 cm verlangerter und aerodynamisch verbesserter Rumpf sowie eine Erhohung der Rustmasse um 15 kg auf 135 kg und der Zuladung um 10 kg auf 110 kg Der Erstflug des auch fur den Eigenbau zugelassenen Spatz 55 erfolgte 1954 Insgesamt wurden davon etwa 15 Exemplare gebaut Verwendung einsitziges Ubungs und Leistungsflugzeug Spannweite 13 20 m Rumpflange 6 25 m Hohe 1 20 m Flugelflache mit Querrudern 10 90 m Flache der Querruder 1 33 m Flugelstreckung 16 00 Flugelprofil Mu Profil 14 Rustmasse 135 kg Zuladung 110 kg max Startmasse 245 kg max Flachenbelastung 22 47 kg m Mindestgeschwindigkeit 50 km h Hochstzulassige Geschwindigkeiten bei ruhigem Wetter 175 km h bei boigem Wetter 110 km h Hochstgeschwindigkeit Windenschlepp 90 km h Hochstgeschwindigkeit Flugzeugschlepp 110 km h Geringstes Sinken 0 67 m s bei 58 km h Bestes Gleiten 25 bei 65 km hL Spatz 55 Bearbeiten nbsp L Spatz 55 D 1738 nbsp L Spatz 55 mit geblasener Haube und rundem GFK VorderteilVerwendung Einsitziges Leistungsflugzeug Schulterdecker Spannweite 15 m Flugelflache 10 9 m Flugelstreckung 20 6 max Startmasse 265 kg Bestes Gleiten 29 bei 73 km h Geringstes Sinken 0 68 m s bei 64 km h Erstflug 1954 Serienbau bis 1962 Gebaute Exemplare ca 300 in Deutschland einige auch bei der Fa Eichelsdorfer in Bamberg mit zusatzlicher Pedalverstellung sowie veranderte Flugelenden ca 155 in Frankreich von der Fa Avialsa als A 60 Fauconnet ca 15 Exemplare bei Meteor in Italien als MS 30 L PasseroL Spatz III Bearbeiten Der Schulterdecker war eine Weiterentwicklung des L Spatz 55 mit niedrigerem Rumpf und durch verstarkte Flugelschrankung verbesserten Langsamflugeigenschaften es wurden ca 36 Exemplare gebaut Motorspatz Bearbeiten 1957 aus dem L Spatz 55 abgeleitete Motorseglerversion siehe Scheibe SF 24 2012 baute Electravia in Frankreich eine L Spatz zum eigenstartfahigen Elektro Motorsegler Electravia Electro Light 2 um Club Spatz SF 30 Bearbeiten Der Club Spatz SF 30 zahlt eigentlich nicht mehr zur echten Spatzen Baureihe sondern war Scheibes Beitrag zur neuen Clubklasse die ursprunglich auf einen Kaufpreis von 22 500 DM limitiert war Konstruktiv kann er als Nachfolger der beliebten Zugvogel SF 27 Baureihe mit gedampftem Hohenleitwerk angesehen werden Trotz guter Flugleistungen und sehr angenehmer ausgeglichener Flugeigenschaften konnte er sich ahnlich wie Schleichers ASK 18 nicht gegen die zu gleicher Zeit auf den Markt kommenden GFK Konstruktionen z B Glasflugel 205 Club Libelle durchsetzen Eine voll kunstflugtaugliche Variante mit 13 m Spannweite die LCF 2 wurde 1975 vom Luftsportclub Friedrichshafen als Einzelstuck prasentiert Mitteldecker Spannweite 15 m Serienbau bis 1976 Gebaute Exemplare 7 StuckErhaltene Flugzeuge BearbeitenZahlreiche Spatzen sind in Museen ausgestellt oder werden von Privatpersonen und Vereinen flugfahig erhalten Seit 1984 am Flugplatz Kempten Durach findet jedes Jahr ein Spatzentreffen statt so 2007 in Weissenburg Bayern 1 2008 das 25 Internationale Spatzentreffen auf dem Flugplatz Birrfeld Schweiz und 2009 in Biberach Das 33 Internationale Spatzentreffen fand vom 26 bis 29 Mai 2016 in Ohlstadt Pometsried statt Siehe auch BearbeitenListe von FlugzeugtypenLiteratur BearbeitenGerd Zipper Falkenhorst Die Geschichte der Scheibe Flugzeuge Weishaupt Gnas 1999 ISBN 3 7059 0059 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Scheibe Spatz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hartmut Sammet Spatz TM Ubersicht In Technik Scheibe Aircraft abgerufen am 14 September 2023 Scheibe sailplanes PDF EASA A 099 In Type Certificate Data Sheet Europaische Agentur fur Flugsicherheit 11 Februar 2016 abgerufen am 14 September 2023 englisch Simulation des L Spatz fur den MicrosoftFlightSimulator 98 2006 Scheibe Spatz Rumpfvorderteil im Deutschen Museum Informationen zu den SpatzentreffenEinzelnachweise Bearbeiten 24 internationales Spatzentreffen in Weissenburg i Bay vom 7 10 Juni 2007 abgerufen am 14 September 2023Flugzeuge der Scheibe Flugzeugbau GmbH Segelflugzeuge Mu 13 E Bergfalke I Bergfalke II Bergfalke II 55 Bergfalke III Bergfalke IV Specht Sperber Spatz bzw L Spatz Zugvogel I Ka 5 Zugvogel II Zugvogel III IIIA und IIIB Zugvogel IV und IVA SF 26 SF 27 SF 29 SF 30 Club Spatz SF 31 SF 34 DelphinMotorsegler SF 24 Motorspatz SF 25 Falke SF 28 Tandemfalke SFS 31 Milan SF 33 Trainer SF 35 SF 36Motorflugzeuge SF 23 SperlingUL SF 40 Mini Falke SF 41 Merlin ULI 1 ULI 2 ULTRA Abgerufen von https de wikipedia 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