www.wikidata.de-de.nina.az
Die Schrankung ist die konstruktive Verwindung der Tragflachen die ein fur die Flugeigenschaften gunstiges Verhalten des Flugzeuges im Falle eines Stromungsabrisses bezweckt Dies kann durch geometrische oder aerodynamische Schrankung geschehen Bei Erhohung des Anstellwinkels wahrend des Fluges kommt es ab einem gewissen Winkel zum Stromungsabriss und damit zum Verlust des dynamischen Auftriebs Ziel der Schrankung ist einen graduellen Auftriebsverlust zu erreichen im Gegensatz zu einem abrupten uber die gesamte Tragflache Beabsichtigt ist dass es bei Erhohung des Anstellwinkels zunachst nur im Bereich der Flugelwurzel zum Stromungsabriss kommt die aussen liegenden Tragflachenteile aber noch normal angestromt werden und Auftrieb erzeugen Das Flugzeug kann durch die ebenfalls aussen liegenden Querruder noch gesteuert werden Ausserdem ist ein Stromungsabriss der womoglich nur an einer Flugelspitze auftritt viel schwerer abzufangen Inhaltsverzeichnis 1 Geometrische Schrankung 2 Aerodynamische Schrankung 3 Schrankungsmoment 4 Klappenschrankung 5 LiteraturGeometrische Schrankung Bearbeiten nbsp Geometrische SchrankungBeim Aufbau der Tragflache wird die aussere Profilrippe auch Endrippe im Verhaltnis zur inneren Profilrippe auch Wurzelrippe mit der Nasenleiste nach unten gedreht Wurzel und Endrippe haben zwar das gleiche Profil mit gleichem maximalen Anstellwinkel im Bereich der Flachenwurzel innen wird dieser jedoch zuerst erreicht Somit findet beim Uberziehen ein kontinuierlicher Stromungsabriss beginnend bei der Flachenwurzel statt Man verandert hier den Einstellwinkel entlang des Flugels er wird zwischen der Flugzeuglangsachse und der Profilsehne gemessen ist baulich fixiert und kann nicht verandert werden Bei der geometrischen Schrankung ist der Einstellwinkel an der Flugelwurzel am grossten und wird zur Flugelspitze hin kleiner Das Tragflachenprofil bleibt hier unverandert Der Vorteil gegenuber der aerodynamischen Schrankung besteht im einfacheren und daher kostengunstigeren Aufbau der Nachteil im hoheren Widerstandszuwachs Aerodynamische Schrankung Bearbeiten nbsp Aerodynamische SchrankungWurzelrippe und Endrippe unterscheiden sich nicht durch eine Winkeldifferenz der Profilsehnen sondern durch die Wahl einer anderen Profilform Dabei sollte die Endrippe eine Profilform aufweisen die einen hoheren Anstellwinkel zulasst Der Grad der Formanderung der einzelnen Zwischenrippen kann dabei entweder linear oder unregelmassig erfolgen Man spricht in diesem Zusammenhang von einem sogenannten Profilstrak Obwohl sich auch in diesem Fall der gesamte Widerstand der Tragflache erhoht ist das Ausmass wesentlich geringer als bei der geometrischen Schrankung Der Nachteil liegt im Mehraufwand beim Aufbau Durch Schrankung wird also die Leistungsfahigkeit eines bestimmten Profils geringfugig beeintrachtigt die Langsamflugeigenschaften des Flugzeuges aber betrachtlich verbessert An heutigen modernen Verkehrsflugzeugen wie z B am Airbus A318 319 320 321 findet man eine Kombination aus geometrisch und aerodynamisch geschrankten Tragflachen Dies verkorpert beide Vorteile zusammen und ermoglicht auch das Wegfallen der sogenannten Vortex Generators die vor den Querrudern angebracht werden und so deren Abrisseigenschaften verbessern sollen z B B737 300 500 Schrankungsmoment Bearbeiten nbsp Schrankung des Oberflugels bei einem Dunne DoppeldeckerEine der goldenen Regeln der Aerodynamik besagt dass fur einen stabilen Flug der vorausfliegende Teil der gesamten horizontalen Flachen einen hoheren spezifischen Auftrieb liefern muss als der hinterherfliegende Teil Daruber hinaus muss der Schwerpunkt fur einen stabilen Flug vor dem aerodynamischen Neutralpunkt des Flugzeuges liegen Dies wird beim Normalflugzeug aber auch beim Tandem oder Entenflugzeug durch einen hoheren Anstellwinkel der jeweils vorausfliegenden Flache bewerkstelligt Einstellwinkel Derselbe Effekt tritt aber auch bei einem ruckwarts gepfeilten und geschrankten Flugel auf bei dem dann die Pfeilspitze mit einem hoheren Anstellwinkel fliegt als die Flugelenden Somit entsteht ein um die Hoch und Querachse stabiler Flugel der theoretisch auf ein Hohenleitwerk und eventuell auch auf ein Seitenleitwerk verzichten kann Damit sind grundlegende Voraussetzungen fur einen sogenannten Nurflugel gegeben Ublicherweise wird dies durch eine Kombination von geometrischer und aerodynamischer Schrankung bewerkstelligt Klappenschrankung Bearbeiten nbsp KlappenschrankungStellt man sich einen ruckwarts gepfeilten ungeschrankten Flugel mit durchgehend gleichem Profil vor der entlang der Flugelhinterkante uber mehrfach unterteilte Klappen verfugt so ergibt sich folgendes Verhalten schlagen die innersten Flugelklappen stark nach unten aus wahrend die aussersten in Neutralstellung verbleiben oder sogar nach oben ausschlagen so entsteht ebenfalls ein geschrankter Flugel mit entsprechendem aufrichtenden Schrankungsmoment Auf diese Weise ist es moglich ein schwanzloses Fluggerat zu konstruieren bei dem die inneren Flugelklappen durchaus nach unten ausschlagen konnen ohne ein erhohtes Nickmoment hervorzurufen Die bisher proportional grossten momentfreien Wolbklappen bei einem schwanzlosen Fluggerat wurden 1989 an dem laufstartfahigen Segler Flair 30 von Gunter Rochelt verwirklicht Vergleichbare Klappen finden auch beim Laufstartsegler Aeriane SWIFT Verwendung Literatur BearbeitenErnst Gotsch Luftfahrzeugtechnik Motorbuchverlag Stuttgart 2009 ISBN 978 3 613 02912 5 S 36 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schrankung Aerodynamik amp oldid 215895960