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Egon Scheibe 28 September 1908 26 September 1997 war ein deutscher Unternehmer und Flugzeugkonstrukteur Inhaltsverzeichn

Egon Scheibe

Egon Scheibe (* 28. September 1908; † 26. September 1997) war ein deutscher Unternehmer und Flugzeugkonstrukteur.

Leben Bearbeiten

Er besuchte das Gymnasium und studierte Flugzeugbau an der TH München. Nach dem Diplomabschluss 1933 arbeitete er bis 1935 im Rahmen der Segelflugorganisation in Bayern; von 1935 bis 1937 war er Flugbauführer der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL). 1937 bestand Egon Scheibe die Flugbaumeisterprüfung. Von 1938 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs war er in der Flugzeugentwicklung tätig.

Nach dem Krieg erwarb er eine Baracke im einstigen Telefunkenwerk an der Theodor-Heuss-Straße in Dachau, in der ab 1951 Segelflugzeuge entstanden.

Er leitete das Unternehmen bis zu seinem Tod; sein Grabstein im Dachauer Waldfriedhof ist mit einem Flugzeug geschmückt.

Leistungen Bearbeiten

In den 1930er Jahren war er in der Jungen Gruppe der Akaflieg München aktiv und begründete die sogenannte Münchner Schule, die den Segelflugzeugbau nachhaltig beeinflusste.

Nach der Wiederzulassung des Segelflugs im Jahre 1951 gründete er das Unternehmen Scheibe-Flugzeugbau in Dachau. Hier entwickelte und produzierte er bis in die späten 1990er Jahre Segelflugzeuge und Motorsegler, beginnend mit der Modellreihe „Scheibe Bergfalke“.

Werke Bearbeiten

Mü 10 „Milan“ Bearbeiten

Das doppelsitzige Segelflugzeug wurde von Egon Scheibe konstruiert und unter seiner Bauaufsicht fertiggestellt. Das konstruktiv richtungweisende Flugzeug erhielt 1934 den Rhön-Konstruktionspreis.

Mü 13 „Merlin“ Bearbeiten

Die Konstruktion von Egon Scheibe unter Beteiligung von Kurt Schmidt hatte Stahlrohrrumpf und Leitwerksanordnung von der Mü 10 übernommen. Der Einsitzer war mit einer Gleitzahl von 28 eines der besten Leistungs-Segelflugzeuge vor dem Zweiten Weltkrieg. Kurt Schmidt erflog mit der Mü 13 „Atalante“ den Gesamtsieg beim Rhönwettbewerb 1936.

Mü 13 E „Bergfalke“ Bearbeiten

Mit dieser Konstruktion wurde 1951 die erfolgreiche Serie der Bergfalken und der kommerzielle Flugzeugbau im neu gegründeten Unternehmen Scheibe-Flugzeugbau begonnen.

Scheibe Spatzen-Familie Bearbeiten

Mit den „Spatzen“ stellte Scheibe den Vereinen ein robustes und preiswertes einsitziges Leistungsflugzeug zur Verfügung, welches auch heute noch von Oldtimer-Enthusiasten gerne geflogen wird. Mit der Variante SF24 „Motorspatz“ trug er wesentlich zum Erfolg der aufkommenden Motorsegler-Bewegung bei.

Motorfalken Bearbeiten

Mit der Baureihe SF 25 schuf Scheibe das wohl erfolgreichste Leichtflugzeug in Europa. Es darf auf keinem Flugplatz fehlen und wird neben seiner ursprünglichen Auslegung als Reisemotorsegler als Schleppflugzeug, zur Schulung und zur Überlandeinweisung genutzt. Trotz der aufkommenden Kunststoff-Motorsegler konnten diese der SF25 nie ihre Rolle als robuste „Arbeitstiere“ in den Vereinen streitig machen. Die genaue Stückzahl ist nicht bekannt, es müssen aber über 1500 „Motorfalken“ gebaut worden sein.

Literatur Bearbeiten

  • Gerd Zipper: Falkenhorst. Die Geschichte der Scheibe-Flugzeuge. Weishaupt, Gnaz 1999, ISBN 3-7059-0059-5.
  • Peter F. Selinger, Adolf Wilsch: Scheibe, Egon. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 620 f. (Digitalisat).
  • Scheibe, Egon. In: Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE). 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Band 8: Poethen–Schlüter. De Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-094025-1, S. 792 (books.google.de).

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Paul Brandt: Ein Leben für die Luftfahrt. merkur-online.de, 26. September 2008, abgerufen am 30. Juli 2016: „Ein Leben für die Fliegerei.“
  2. Mü 10 „Milan“ (1934). In: Alte Projekte. Akaflieg München e. V., abgerufen am 3. September 2019: „Der ‚Milan‘ ist das erste Flugzeug, bei dem ein Stahlrohr-Rumpf erfolgreich eingesetzt wurde. Es begründet die sog. ‚Münchner Schule‘.“
  3. Mü 10 Milan. Deutsches Museum, abgerufen am 14. August 2016: „Der Milan entstand unter der Bauleitung von Egon Scheibe als Einzelstück und wies einige beachtenswerte technische Besonderheiten auf,“
  4. Scheibe Mü 13 E Bergfalke. Deutsches Museum, abgerufen am 14. August 2016.
Personendaten
NAME Scheibe, Egon
KURZBESCHREIBUNG deutscher Flugzeugkonstrukteur
GEBURTSDATUM 28. September 1908
STERBEDATUM 26. September 1997
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Veröffentlichungsdatum:
Egon Scheibe 28 September 1908 26 September 1997 war ein deutscher Unternehmer und Flugzeugkonstrukteur Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Werke 3 1 Mu 10 Milan 3 2 Mu 13 Merlin 3 3 Mu 13 E Bergfalke 3 4 Scheibe Spatzen Familie 3 5 Motorfalken 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr besuchte das Gymnasium und studierte Flugzeugbau an der TH Munchen Nach dem Diplomabschluss 1933 arbeitete er bis 1935 im Rahmen der Segelflugorganisation in Bayern von 1935 bis 1937 war er Flugbaufuhrer der Deutschen Versuchsanstalt fur Luftfahrt DVL 1937 bestand Egon Scheibe die Flugbaumeisterprufung Von 1938 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs war er in der Flugzeugentwicklung tatig Nach dem Krieg erwarb er eine Baracke im einstigen Telefunkenwerk an der Theodor Heuss Strasse in Dachau in der ab 1951 Segelflugzeuge entstanden Er leitete das Unternehmen bis zu seinem Tod sein Grabstein im Dachauer Waldfriedhof ist mit einem Flugzeug geschmuckt 1 Leistungen BearbeitenIn den 1930er Jahren war er in der Jungen Gruppe der Akaflieg Munchen aktiv und begrundete die sogenannte Munchner Schule die den Segelflugzeugbau nachhaltig beeinflusste Nach der Wiederzulassung des Segelflugs im Jahre 1951 grundete er das Unternehmen Scheibe Flugzeugbau in Dachau Hier entwickelte und produzierte er bis in die spaten 1990er Jahre Segelflugzeuge und Motorsegler beginnend mit der Modellreihe Scheibe Bergfalke Werke BearbeitenMu 10 Milan Bearbeiten Das doppelsitzige Segelflugzeug wurde von Egon Scheibe konstruiert und unter seiner Bauaufsicht fertiggestellt 2 3 Das konstruktiv richtungweisende Flugzeug erhielt 1934 den Rhon Konstruktionspreis Mu 13 Merlin Bearbeiten Die Konstruktion von Egon Scheibe unter Beteiligung von Kurt Schmidt hatte Stahlrohrrumpf und Leitwerksanordnung von der Mu 10 ubernommen Der Einsitzer war mit einer Gleitzahl von 28 eines der besten Leistungs Segelflugzeuge vor dem Zweiten Weltkrieg Kurt Schmidt erflog mit der Mu 13 Atalante den Gesamtsieg beim Rhonwettbewerb 1936 Mu 13 E Bergfalke Bearbeiten Mit dieser Konstruktion wurde 1951 die erfolgreiche Serie der Bergfalken und der kommerzielle Flugzeugbau im neu gegrundeten Unternehmen Scheibe Flugzeugbau begonnen 4 Scheibe Spatzen Familie Bearbeiten Mit den Spatzen stellte Scheibe den Vereinen ein robustes und preiswertes einsitziges Leistungsflugzeug zur Verfugung welches auch heute noch von Oldtimer Enthusiasten gerne geflogen wird Mit der Variante SF24 Motorspatz trug er wesentlich zum Erfolg der aufkommenden Motorsegler Bewegung bei Motorfalken Bearbeiten Mit der Baureihe SF 25 schuf Scheibe das wohl erfolgreichste Leichtflugzeug in Europa Es darf auf keinem Flugplatz fehlen und wird neben seiner ursprunglichen Auslegung als Reisemotorsegler als Schleppflugzeug zur Schulung und zur Uberlandeinweisung genutzt Trotz der aufkommenden Kunststoff Motorsegler konnten diese der SF25 nie ihre Rolle als robuste Arbeitstiere in den Vereinen streitig machen Die genaue Stuckzahl ist nicht bekannt es mussen aber uber 1500 Motorfalken gebaut worden sein Literatur BearbeitenGerd Zipper Falkenhorst Die Geschichte der Scheibe Flugzeuge Weishaupt Gnaz 1999 ISBN 3 7059 0059 5 Peter F Selinger Adolf Wilsch Scheibe Egon In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 620 f Digitalisat Scheibe Egon In Rudolf Vierhaus Hrsg Deutsche Biographische Enzyklopadie DBE 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Band 8 Poethen Schluter De Gruyter Berlin 2007 ISBN 978 3 11 094025 1 S 792 books google de Weblinks BearbeitenScheibe Egon in der Deutschen Biographie abgerufen am 5 Mai 2019 Jochen Ewald Scheibe s Tugs Memento vom 6 Juni 2016 im Internet Archive Nr 7 2001 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Paul Brandt Ein Leben fur die Luftfahrt merkur online de 26 September 2008 abgerufen am 30 Juli 2016 Ein Leben fur die Fliegerei Mu 10 Milan 1934 In Alte Projekte Akaflieg Munchen e V abgerufen am 3 September 2019 Der Milan ist das erste Flugzeug bei dem ein Stahlrohr Rumpf erfolgreich eingesetzt wurde Es begrundet die sog Munchner Schule Mu 10 Milan Deutsches Museum abgerufen am 14 August 2016 Der Milan entstand unter der Bauleitung von Egon Scheibe als Einzelstuck und wies einige beachtenswerte technische Besonderheiten auf Scheibe Mu 13 E Bergfalke Deutsches Museum abgerufen am 14 August 2016 Normdaten Person GND 139519475 lobid OGND AKS VIAF 101250180 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Scheibe EgonKURZBESCHREIBUNG deutscher FlugzeugkonstrukteurGEBURTSDATUM 28 September 1908STERBEDATUM 26 September 1997 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Egon Scheibe amp oldid 237325036