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Franz Xaver Schwarz 27 November 1875 in Gunzburg 2 Dezember 1947 im Internierungslager bei Regensburg war ein deutscher Politiker der NSDAP Schwarz war als Reichsschatzmeister der NSDAP Reichsleiter und SS Oberst Gruppenfuhrer einer der wichtigsten Funktionare der Partei Franz Xaver Schwarz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhes Leben 1 2 Laufbahn in der NSDAP 1 3 Nachkriegszeit 2 Ehe und Familie 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFruhes Leben Bearbeiten Nach Abschluss der Schule in Gunzburg schlug Schwarz die mittlere Beamtenlaufbahn ein Von 1895 bis 1899 leistete er Wehrdienst Eingetreten als zweijahrig Freiwilliger beim Infanterie Leibregiment in Munchen war er ab 1896 Schreiber bei der Kommandantur Munchen und schied als Sergeant aus Von 1900 bis 1925 war er bei der Stadtverwaltung Munchen beschaftigt zuletzt als Verwaltungsoberamtmann Wahrend des Ersten Weltkrieges hatte Schwarz ab 1914 erneut bei der Bayerischen Armee gedient und war 1918 als Leutnant der Landwehr entlassen worden Laufbahn in der NSDAP Bearbeiten nbsp Franz Xaver Schwarz rechts neben Adolf Hitler Dezember 1930 nbsp Schwarz zwischen Goebbels und Goring Reichsparteitag Nurnberg 1936Nach dem Krieg begann Schwarz sich in Kreisen der extremen politischen Rechten zu betatigen Eigenen Angaben zufolge will er bereits im Februar 1918 zu der Auffassung gelangt sein dass der Erste Weltkrieg mit einer Niederlage des Deutschen Reiches enden wurde was er an der damals merkbar abnehmenden Disziplin festgemacht haben will Hieraus habe er den Schluss gezogen dass sich eine vaterlandische Gesinnung in Deutschland nur durch eine Verschmelzung von Nationalismus und Sozialismus bewahren lassen wurde Sein politisches Engagement begann 1919 mit dem Eintritt in den Deutschvolkischen Schutz und Trutzbund und der Betatigung in der Munchener Einwohnerwehr die er aufgrund ihrer geringen Effizienz allerdings nur gering achtete 1922 traf Schwarz erstmals mit Adolf Hitler zusammen in dem er sogleich den Mann des Schicksals erkannt haben will Er trat im selben Jahr erstmals der NSDAP bei Nach dem Verbot der NSDAP war Schwarz seit Sommer 1924 Erster Kassierer fur die von Hermann Kriebel gefuhrte Grossdeutsche Volksgemeinschaft 1 Gleichzeitig mit ihrer Neugrundung am 27 Februar 1925 trat Schwarz der NSDAP Mitgliedsnummer 6 2 erneut bei Am 21 Marz 1925 ubertrug Hitler ihm das Amt des Reichsschatzmeisters d h er wurde zum obersten Verwalter der Parteifinanzen und des Mitgliedschaftswesens der Partei ernannt Diese hauptberufliche Tatigkeit die zuvor von Max Amann wahrgenommen worden war ubte er knapp 20 Jahre lang trotz seines fortgeschrittenen Alters unangefochten bis zum Ende der NS Herrschaft im Mai 1945 aus 3 Mit der Munchener Kommunalwahl vom Dezember 1929 erhielt Schwarz ein Mandat fur die NSDAP im Munchener Stadtrat das er bis Oktober 1934 wahrnahm 1 1931 ubertrug Hitler Schwarz offiziell die volle Kontrolle uber alle Angelegenheiten die mit den Finanzen und dem Besitz der NSDAP in Zusammenhang standen 1932 grundete Schwarz zusammen mit Paul Schulz eine geheime Femeleitung geheimes Parteitribunal der Partei Seit den fruhen 1930er Jahren erhielt Schwarz zudem zahlreiche Ehrenrange in der Partei Zum 18 Dezember 1931 wurde er SA Gruppenfuhrer zum 9 November 1933 folgte die Beforderung zum SA Obergruppenfuhrer wobei er formal dem Stab der Obersten SA Fuhrers zugeteilt wurde In der SS in der er nach eigenen Angaben zeitweise die Mitgliedsnummer 2 gefuhrt hatte wurde er nach ihrem zeitweisen Verbot offiziell 1932 Mitglied wobei er zum 13 Juni 1932 direkt den Rang eines SS Gruppenfuhrers erhielt offizielle SS Nr 38 500 4 Zum 1 Juli 1933 erhielt er den Rang eines SS Obergruppenfuhrers dem zu diesem Zeitpunkt hochsten Dienstrang in der SS Des Weiteren war Schwarz Verwaltungsratsmitglied des Deutschen Jagdmuseums und vom 3 Oktober 1933 bis 1944 ordentliches Mitglied der Akademie fur Deutsches Recht in Munchen sowie Vorsitzender der Hauptvereinigung der Deutschen Bauwirtschaft und Mitglied des Aufsichtsrates der Getreide Kredit Bank Giro Zentrale 1 Bei der Reichstagswahl Marz 1933 wurde er in den Reichstag gewahlt 1935 erhielt er in der Partei den Rang eines Reichsleiters wahrend er am 20 April 1942 von Hitler ehrenhalber zum SS Oberst Gruppenfuhrer der Allgemeinen SS ernannt wurde Nachkriegszeit Bearbeiten nbsp Schwarz in amerikanischer Internierung Aufnahme vom 23 Juni 1945 Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs geriet Schwarz am 17 Mai 1945 in Augsburg in amerikanische Gefangenschaft Zunachst wurde er bis August 1945 zusammen mit anderen NS Grossen von den Alliierten im Camp Ashcan bei Bad Mondorf Luxemburg festgehalten Anschliessend wurde er in ein Internierungslager bei Regensburg gebracht wo ihn die Alliierten langen und intensiven Verhoren unterzogen Dabei ging es unter anderem um den Verbleib der Parteikassen und der dazugehorigen Buchhaltung Das Amt Reichsschatzmeister der NSDAP wurde durch das Kontrollratsgesetz Nr 2 zur Auflosung und Liquidierung der Naziorganisationen vom 10 Oktober 1945 aufgelost und das Vermogen beschlagnahmt 5 Schwarz starb im Dezember 1947 als Gefangener im Lager Regensburg Sein zu dieser Zeit in Vorbereitung befindliches Spruchkammerverfahren wurde daraufhin postum gegen seinen Nachlass durchgefuhrt Durch Urteil der Spruchkammer Munchen Land vom 23 September 1948 wurde Schwarz als Hauptschuldiger eingestuft und sein gesamtes Vermogen mit Ausnahme von 3 000 RM die man seiner Witwe beliess eingezogen 3 Ehe und Familie BearbeitenSchwarz war seit 1899 mit Bertha Breher verheiratet Aus der Ehe ging der Sohn Franz 1899 1960 hervor der SS Brigadefuhrer wurde Die ihm von der Stadt Augsburg am 26 August 1939 verliehene Ehrenburgerschaft wurde ihm im August 1946 wieder aberkannt Schriften Bearbeiten Aufbau und Ausgestaltung der Verwaltung der NSDAP in Nationalsozialistisches Jahrbuch 1936 S 242 245 Fuhrung und Verwaltung in der nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei in Nationalsozialistisches Jahrbuch 1937 S 257 260 Literatur BearbeitenUmfangreichere Betrachtungen Schwarzs und seiner Tatigkeit Dieter Degreif Franz Xaver Schwarz Das Reichsschatzmeisteramt der NSDAP und dessen Uberlieferung im Bundesarchiv in Friedrich P Kahlenberg Hrsg Aus der Arbeit der Archive Beitrage zum Archivwesen zur Quellenkunde und zur Geschichte Festschrift fur Hans Booms Boppard am Rhein 1989 S 489 503 Ulf Lukemann Der Reichsschatzmeister der NSDAP Ein Beitrag zur inneren Parteistruktur 1963 Dissertation FU Berlin Bernhard Schafer Die Dienststellen der Reichsleitung der NSDAP in den Parteibauten am Munchener Konigsplatz Entstehung Entwicklung Strukturen Kompetenzen in Julian Rosefeldt Piero Steinle Hrsg Burokratie und Kult Das Parteizentrum der NSDAP am Konigsplatz in Munchen Munchen 1995 S 89 108 Eintrage in Nachschlagewerken Joachim Lilla Martin Doring Andreas Schulz Statisten in Uniform Die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste Dusseldorf 2004 ISBN 3 7700 5254 4 S 603 f Armin Nolzen Schwarz Franz Xaver In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 3 5 Digitalisat Nichtwissenschaftliches Schrifttum Baldur von Schirach Franz Xaver Schwarz in Ders Pioniere des Dritten Reiches 1933 S 204 206 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Franz Xaver Schwarz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Franz Xaver Schwarz in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Hubert Beckers Franz Xaver Schwarz 1875 1947 bei shoa de Zeitungsartikel uber Franz Xaver Schwarz in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten a b c Hubert Beckers Franz Xaver Schwarz 1875 1947 Institut fur Zeitgeschichte Mecklenburg im Zweiten Weltkrieg 2009 S 1070 a b Robert Wistrich Wer war wer im Dritten Reich Munchen 1983 S 248 SS Personalamt Dienstaltersliste der Schutzstaffel der NSDAP Stand vom 1 Dezember 1937 lfd Nr 2 Obergruppenfuhrer Amtsblatt des Kontrollrats in Deutschland S 19 Normdaten Person GND 117366587 lobid OGND AKS LCCN n99015669 VIAF 36244464 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schwarz Franz XaverKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdR Reichsschatzmeister der NSDAPGEBURTSDATUM 27 November 1875GEBURTSORT Gunzburg Donau STERBEDATUM 2 Dezember 1947STERBEORT bei Regensburg Internierungslager Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Xaver Schwarz Politiker amp oldid 235179086