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Das Raubrittertor ist ein ursprunglich um das Jahr 1700 im Ort Klinge in der Niederlausitz errichteter Torbogen mit drei Rustungstrophaen Es war das Eingangstor des Ritterguts Klinge 1973 wurde der Torbogen bei einem Unfall zerstort und wegen der geplanten Devastierung des Ortes zum Abbau von Braunkohle durch den Tagebau Janschwalde nicht wieder aufgebaut Die drei Rittertrophaen auf dem Tor wurden gesichert Raubrittertor in Klinge RuckseiteAn zwei Standorten wurden Nachbildungen des Tores aufgebaut Die eine entstand in den 1980er Jahren im etwa zehn Kilometer entfernten Gross Schacksdorf 2001 wurde in Klinge sudlich des Ursprungsstandorts ein weiterer Nachbau des Tores errichtet und mit den originalen Figuren versehen Die Figuren auf beiden nachgebauten Toren stehen auf der Denkmalliste des Landes Brandenburg Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Anlage 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Raubrittertor Gross SchacksdorfDas ursprungliche Tor stand am Nordeingang 1 zum Rittergut Klinge etwa acht Kilometer westlich der Stadt Forst Lausitz Lage Der grosste Teil des Dorfes einschliesslich des Gutshofsgelandes wurde in den 1980er Jahren fur den Braunkohletagebau abgebaggert heute liegt dort der Klinger See Der sudliche Teil des Dorfes mit dem Bahnhof Klinge etwa einen Kilometer sudsudwestlich des Gutshofsgelandes ist erhalten geblieben Der Standort des neuen Tores in Klinge ist etwa 400 Meter nordnordostlich des Bahnhofs an einem Aussichtspunkt am Rande des Tagebaurestlochs Lage Das Gebiet gehort zur Gemeinde Wiesengrund im Landkreis Spree Neisse Die Kopie des Tores steht im Ort Gross Schacksdorf Gemeinde Gross Schacksdorf Simmersdorf ebenfalls im Landkreis Spree Neisse etwa funf Kilometer sudlich von Forst Lausitz Es wurde ostlich am Rande des dortigen Gutshofs aufgestellt Lage Geschichte BearbeitenDas ursprungliche Tor wird auf das spate 17 oder fruhe 18 Jahrhundert datiert 1 Vermutlich hat die Gestalt der drei Rittertrophaen auf dem Tor zum Namen Raubrittertor gefuhrt Allerdings gab es zu Zeiten des Torbaus schon lange keine Raubritter mehr in der Region 2 Der letzte adlige Besitzer Waldemar von Treskow erwarb das nach einem Brand 1896 wiederaufgebaute Gut im Jahre 1914 verkaufte es allerdings 1918 wieder Im Zweiten Weltkrieg blieb die Anlage des Gutes in Klinge ohne grossere Zerstorungen das Gutshaus wurde als Schule genutzt Im Jahr 1973 fuhr ein landwirtschaftliches Fahrzeug gegen das Tor und beschadigte es stark die Ritterbusten fielen hinunter und wurden beschadigt Das Tor wurde im gleichen Jahr abgerissen Ein Wiederaufbau der Anlage unterblieb da auf lange Sicht die Abbaggerung des Dorfes fur den Kohleabbau schon beschlossen war Die Gemeindeverwaltung stimmte im Jahr 1980 dem Abriss des Dorfes endgultig zu 2 nbsp Neues Raubrittertor in KlingeDie Figuren waren nach dem Unfall einem Dresdener Betrieb ubergeben worden der sie von Studenten im Praktikum restaurieren liess Diese fertigten auch Kopien der Figuren an Auf Betreiben der Denkmalpflege wurde ein baugleiches Tor im etwa zehn Kilometer von Klinge entfernten Gross Schacksdorf gebaut und die Kopien der Figuren auf dem Tor aufgestellt Das Tor in Gross Schacksdorf ist in der Denkmalliste auf das Jahr 1984 datiert Die Originalfiguren wurden fur mehrere Jahre im Rosengarten in Forst aufgestellt 3 Ursprungliche Plane auch den sudlichen Teil des Dorfes Klinge mit dem Bahnhof fur den Braunkohletagebau abzubaggern wurden nach der Wende in der DDR nicht mehr verfolgt Die aus dem Tagebau Janschwalde entstandene Grube wird seit Anfang der 2000er Jahre geflutet hier entsteht der Klinger See Am Rande des Sees entstand ein Aussichtspunkt in dessen Bereich bis 2004 ein zweites Raubrittertor aufgebaut und mit den originalen Figuren versehen wurde 2 und ebenfalls in die Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragen wurde Anlage Bearbeiten nbsp Figuren auf dem Raubrittertor in Gross SchacksdorfDas ursprungliche um 1700 entstandene Tor war weiss verputzt 1 ebenso der Nachbau des Tores in Klinge jedoch nicht der Gross Schacksdorfer Nachbau Das Originaltor war wie die Nachbauten etwa vier Meter hoch und sieben Meter breit Es besass zwei rundbogige Offnungen eine grossere fur Fahrzeuge und eine kleinere fur Fussganger Letzteres ist in der Gross Schacksdorfer Version nur angedeutet Auf der Oberkante standen drei barocke Trophaen 4 1 die aus sachsischem Sandstein angefertigt worden sind 3 Bei den Rittertrophaen handelt es sich um Pflocke denen jeweils ein Helm aufgesetzt ist und in deren Mitte sich jeweils ein Kurass befindet Solche Figuren galten in der Entstehungszeit des Baues als Siegestrophaen 5 Ihre Gestalt erinnert an menschliche Figuren denen die Unterkiefer fehlen Eine ortliche Sage erzahlt dass fruher die Raubritter einer mittelalterlichen Burg in Klinge ihren Opfern die Unterkiefer abgeschnitten hatten wenn deren Angehorige kein Losegeld zahlten Die letzten drei Raubritter waren schliesslich ebenfalls in das Burgverlies geworfen worden und auch ihnen seien die Unterkiefer abgeschnitten worden 2 Das neue Raubrittertor in Klinge ist in eine gestaltete Grunanlage beim Aussichtspunkt in den ehemaligen Tagebau einbezogen das Tor in Gross Schacksdorf steht gegenuber dem Gutshaus am Rande eines Wohngrundstucks Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Raubrittertor Klinge Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Raubrittertor Gross Schacksdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Raubrittertor Klinge in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Eintrag in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Raubrittertor Gross Schacksdorf in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Webseite der Familie von Treskow der letzten adligen Besitzer von Gut KlingeEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Heinrich Jerchel Hrsg Die Kunstdenkmaler der Provinz Brandenburg Teil 6 Kreis Sorau und Stadt Forst Deutscher Kunstverlag Berlin 1938 S 141 a b c d Hans Joachim Schulz Sagenhaftes Rittertor in Klinge erinnert an alte Gemeinde In Lausitzer Rundschau 8 Dezember 2007 online a b Eintrag in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Raubrittertor Gross Schacksdorf in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Eintrag in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Raubrittertor Klinge in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Eintrag Kriegsgerathe In Jacob von Eggers Neues Kriegs Ingenieur Artillerie See und Flotten Lexikon Dresden 1757 S 1385 nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Raubrittertor amp oldid 229403958