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Die Rasolerche Alauda razae ist eine Vogelart die auf der unbewohnten Kapverden Insel Ilheu Raso endemisch ist Aufgrund ihres winzigen Verbreitungsgebiets von nur 7 km Grosse wurde sie 2016 in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN als Critically Endangered CR vom Aussterben bedroht eingestuft 1 RasolercheRasolerche Alauda razae SystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie Lerchen Alaudidae Gattung AlaudaArt RasolercheWissenschaftlicher NameAlauda razae Alexander 1898 Lebensraum der Rasolerche Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Stimme 3 Lebensraum 4 Ernahrung 5 Fortpflanzung 6 Bestand und Gefahrdung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelbelegeBeschreibung BearbeitenDie Rasolerche ahnelt stark der nahe verwandten Feldlerche unterscheidet sich aber durch ihren kraftigeren fast klobigen und leicht herabgebogenen Schnabel das grauere weniger von rotlichbraunen Tonen gepragte Gefieder und die geringere Grosse Mit 12 13 cm Korperlange ist sie nur etwa so gross wie ein Stieglitz Flugel und Schwanz sind relativ kurz was etwa an der kaum vorhandenen Handschwingenprojektion auffallt Ein weisser Flugelhinterrand fehlt Die Scheitelfedern konnen zu einer kurzen Haube aufgestellt werden Weibchen sind deutlich kleiner und leichter als Mannchen Beim Mannchen liegt das Durchschnittsgewicht bei 24 g die Flugellange bei 87 mm und die Schnabellange bei 14 6 mm Weibchen wiegen durchschnittlich nur 20 g der Handflugel misst 80 mm und der Schnabel 12 2 mm Insbesondere bei den Mannchen variiert die Schnabellange saisonal was vermutlich auf zeitweise Abnutzung beim Graben zuruckzufuhren ist Bei adulten Rasolerchen ist der Schnabel blaugrau mit weisslicher Unterschnabelbasis Das Gefieder der Oberseite ist weisslich grau gefarbt mit dunkler Strichelung Um das Auge fallt ein heller Ring auf Der Uberaugenstreif ist unauffallig hell Kinn und Kehle sind weiss die ubrige Unterseite gelblich beige mit dunklen Sticheln auf der Brust Steuerfedern und Schwingen sind schwarzlich die Armdecken tragen helle Spitzensaume Das aussere Steuerfederpaar ist weiss Fusse und Beine sind matt fleischfarben Bei Vogeln im Jugendkleid ist die Ahnlichkeit zu jungen Feldlerchen sehr gross Sie zeigen auch rotbraune Tone insbesondere auf Ohrdecken und vorderem Rucken Die Strichelung auf der Brust ist diffuser und das Ruckengefieder zeigt helle Saume Stimme BearbeitenDer ubliche Ruf der Rasolerche ist ein kurz trillerendes tschirr irr ip Der Gesang ist einfacher als Feldlerchengesang und erinnert an den der Haubenlerche Er setzt sich aus Variation des Rufs zusammen die in kurzen Strophen mit teils langeren Unterbrechungen gereiht werden Er wird vom Boden oder im Flug vorgetragen Beim Landen nach einem Singflug wird er oft schneller komplexer und erinnert dann eher an den der Feldlerche Lebensraum BearbeitenDie Rasolerche ist vorwiegend auf verwitternden Lavafeldern unter 50 m Hohe zu finden und hier besonders an ausgetrocknete Bachbetten und sandige Stellen gebunden auf denen nach Regenfallen auch sparliche Vegetation gedeiht An der Sudkuste der Insel besiedelt sie auch grasbewachsene Flachen am Rand niedriger Klippen der Kuste seltener auch Vertiefungen naher am Litoral Ausserhalb der Brutzeit findet sich ein Grossteil der Vogel in einem Tal mit kiesigem Grund im Osten der Insel ein Ernahrung BearbeitenDie Rasolerche ernahrt sich von pflanzlicher Nahrung und Insekten wie beispielsweise oder Schmetterlingsraupen oder Kafer Gelegentlich werden auch Samereien Meeresschnecken oder menschliche Nahrungsabfalle gefressen Ob kleine Skinke gejagt werden um diese zu fressen oder um sie zu vertreiben ging aus den Beobachtungen nicht hervor Die Nahrung wird am Boden gesucht wobei insbesondere die Mannchen ihren Schnabel zum Graben in sandigen Bereichen einsetzen Hier werden vor allem Knollen der Zypergraser Cyperus bulbosus und Cyperus cadamosti ausgegraben und zu diesem Zweck in etwa dreiminutiger Arbeit ca 10 cm tiefe Locher ausgehoben An manchen Stellen ist der Boden daher grossflachig umgegraben Dominante Mannchen jagen auch anderen ihre gerade ausgegrabenen Knollen ab und verteidigen die eigenen Locher hartnackig Auf schotterbedecktem Grund wird die Nahrung eher aufgelesen oder unter kleinen Steinen gesucht Die Art ist auch an felsigen Kustenabschnitten zu finden wo sie an Meerwasserpfutzen nach Nahrung sucht oder trinkt Stehende Susswasservorkommen gibt es auf der Ilheu Raso nicht Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Nest und Gelege der Rasolerche nbsp NestlingeDie Fortpflanzung der Rasolerche erfolgt unregelmassig immer dann wenn nach Regenfallen genugend Nahrung vorhanden ist Meist regnet es im September und Oktober worauf die Bruten dann zwischen Oktober und Dezember erfolgen Prinzipiell kann es aber jederzeit Regenfalle geben und es liegen daher aus allen Monaten Brutfeststellungen vor Bleiben die Niederschlage jedoch aus kann es vorkommen dass die Art mehrere Jahre lang nicht zur Brut schreitet Rasolerchen fuhren eine monogame Saisonehe und wahrend der Brutzeit wird das Weibchen intensiv vom Mannchen begleitet Beim meist etwa zweiminutigen Singflug steigt es auf etwa 30 m Hohe auf ruttelt und lasst sich dann singend herabfallen Langere Singfluge von bis zu 15 Minuten sind meist bei unverpaarten Mannchen zu beobachten Das Nest ist eine tiefe Mulde die mit Gras ausgekleidet wird und nicht selten im Schutz von niedrigen Jochblatt Pflanzen Zygophyllum simplex angelegt wird Das Gelege besteht aus 1 3 Eiern die ausschliesslich vom Weibchen bebrutet werden das vom Mannchen mit Nahrung versorgt wird Die Bebrutung dauert mindestens 12 Tage die Nestlingsdauer wurde bislang nicht ermittelt Bei einem Brutausfall wird sofort ein neues Nest angelegt und ein Ersatzgelege getatigt Das Nistmaterial wird dabei wiederverwertet Der Bruterfolg ist gering und Falle von geplunderten Gelegen sind haufig Vermutlich gehen sie meist auf die endemische Geckoart Tarentola gigas zuruck Bestand und Gefahrdung Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet der RasolercheDie Rasolerche ist weltweit eine der Vogelarten mit der kleinsten Brutverbreitung und deswegen stark bedroht Die Ilheu Raso die den gesamten Brutbestand beherbergt ist nur 7 km gross Subfossile Knochenfunde legen nahe dass die Art vor der Besiedelung der Kapverden durch den Menschen im 15 Jahrhundert auch auf Santa Luzia Sao Vicente und Santo Antao vorkam dann aber schnell ausgerottet wurde Moglicherweise gab es auch Vorkommen auf der Ilheu Branco die wahrend der letzten Eiszeit aufgrund des niedrigeren Meeresspiegels mit Sao Vicente Santa Luzia und Raso verbunden war In jungerer Zeit wurde die Art ausserhalb von Raso lediglich 2009 mit einem Exemplar bei Ponta do Barril auf Sao Nicolau nachgewiesen Das Individuum stammte mit einiger Sicherheit von Raso Der Bestand der Rasolerche schwankt uber die Jahre stark mit den Wetterverhaltnissen und kann bei langerem Ausbleiben von Regenfallen bis auf lediglich etwa 10 Brutpaare zuruckgehen Sind die Bestande derart niedrig besteht zudem teils nur ein Drittel der Population aus Weibchen Mitte der 1960er Jahre und Anfang der 1980er Jahre wurden die Vorkommen auf 20 50 Brutpaare geschatzt Anfang 1985 wurden jedoch 150 Vogel gezahlt 1986 und 1988 schatzte man den Bestand nach Zahlungen auf 75 100 Brutpaare danach lagen die Ergebnisse recht konstant bei etwa 250 Individuen 1998 und 2003 wurden jedoch nur noch 92 bzw 98 Vogel festgestellt Nach Regenfallen im Jahr 2004 stieg der Bestand jedoch auf 130 Exemplare und 2009 auf 190 Im November 2011 konnten dann sogar 1490 Vogel gezahlt werden Vor diesem Hintergrund liegt die Hauptbedrohung der Art in der voranschreitenden Desertifikation der Kapverden die globale Erwarmung konnte dies noch beschleunigen Ein zusatzliches Risiko stellt die hohe Anzahl von Gelegeverlusten vermutlich durch Geckos dar und eine versehentliche Einschleppung von Ratten Katzen oder Hunden konnte fatale Auswirkungen fur die bodenbrutende Art haben Der zunehmende Tourismus verstarkt diese Moglichkeit und 1998 und 2001 wurden bereits Spuren von Katzen und Hunden auf Raso festgestellt Hinweise auf eine standige Prasenz oder eine Vermehrung gibt es jedoch bislang nicht Die Rasolerche ist auf den Kapverden seit 1955 per Gesetz geschutzt und Raso seit 1990 Nationalpark Der Bestand wird seit 2001 regelmassig erfasst Durch Aufklarungsmassnahmen bei Tagestouristen und Fischern soll das Risiko dass Saugetiere auf Raso eingeschleppt werden vermindert werden Eine Moglichkeit der Ansiedelung auf Santa Luzia wird gepruft Literatur BearbeitenPaul Donald Raso Lark Alauda razae In Josep del Hoyo Andrew Elliott Jordi Sargatal David A Christie Handbook of the Birds of the World Alive Lynx Edicions Barcelona 2014 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rasolerche Alauda razae Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Alauda razae in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 Eingestellt von BirdLife International 2013 Abgerufen am 5 September 2014 xeno canto Tonaufnahmen Raso Lark Alauda razae abgerufen am 5 September 2014 Videos Fotos und Tonaufnahmen zu Alauda razae in der Internet Bird Collection abgerufen am 5 September 2014Einzelbelege Bearbeiten Alauda razae in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2016 1 Eingestellt von BirdLife International 2016 Abgerufen am 3 Oktober 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rasolerche amp oldid 238680391