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Raoul Walter 16 August 1863 in Wien 21 August 1917 in Munchen war ein osterreichisch deutscher Opernsanger des Stimmfachs Lyrischer Tenor der mehr als 25 Jahre am Koniglichen Hof und Nationaltheater in Munchen wirkte Er war auch Liedsanger Raoul WalterSchallplatte von Raoul Walter Munchen 1905 Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Hof und Nationaltheater Munchen 3 Wirken als Regisseur 4 Familie Privates 5 Tondokumente 6 Erstauffuhrungen 7 Urauffuhrungen 8 Ehrungen 9 Literatur 10 WeblinksWerdegang BearbeitenRaoul Walter war der Sohn des Kammersangers Gustav Walter 1834 1910 und dessen Frau Laura geb Haag Mit 13 Jahren gewann er den ersten Preis fur Klavierspiel an der Horak schen Klavierschule in Wien Seine Gymnasialzeit verbrachte er im Internat in Leitmeritz bevor er ein Jurastudium an der Universitat in Wien begann welches er 1886 mit dem Doktorat abschloss Neben seiner Tatigkeit in der Wiener Finanzprokuratur wirkte er als Mitglied des Wiener Mannergesang Vereins und von 1883 bis 1887 als Mitglied des Singvereins der Gesellschaft der Musikfreunde 1888 verabschiedete er sich vom Staatsdienst und beschloss den Gesang zu seinem Beruf zu machen Er debutierte im selben Jahr am Theater an der Wien in der Rolle des Nanki Puh in der Operette Der Mikado von Gilbert und Sullivan Der damals 24 jahrige Tenor sang unter dem Dirigat von Johann Strauss am 15 Mai 1888 bei der 200 Auffuhrung von Die Fledermaus die Rolle des Alfred 1890 erhielt er ein Engagement an das Stadttheater Brunn als Operettensanger und Opernbuffo bevor er 1891 von Hermann Levi an das Konigliche Hof und Nationaltheater in Munchen verpflichtet wurde Hof und Nationaltheater Munchen BearbeitenVon 1891 bis 1917 war Raoul Walter am Koniglichen Hof und Nationaltheater in Munchen erster lyrischer Tenor Am 18 August 1891 debutierte er mit grossem Erfolg als Adam in Der Postillon von Lonjumeau Eng verbunden war er mit den Opern von Mozart in denen er in uber 380 Auffuhrungen zu horen war als Belmonte Don Ottavio Ferrando Basilio Tamino Auch in Wagner Partien zeichnete er sich aus darunter ganz besonders als Walther von der Vogelweide in Tannhauser Seine beruhmteste Rolle war die des Mathias Freudhofer in Kienzls Oper Der Evangelimann die er bei der Munchner Erstauffuhrung 1896 kreierte zwanzig Jahre hindurch als einziger Sanger verkorperte und von dessen Leistung der Komponist beeindruckt war Sein Repertoire umfasste auch Rollen in den Opern von Richard Strauss darunter Der Rosenkavalier Elektra Ariadne auf Naxos Feuersnot Erwahnenswert seine Interpretation der Titelpartie des Herzog Ulrich in der Urauffuhrung von Siegfried Wagners Herzog Wildfang und seine Mitwirkung bei der Urauffuhrung der Oper Die vier Grobiane von Ermanno Wolf Ferrari Bei den Munchner Erstauffuhrungen sang er die Titelrollen von Lobetanz Ludwig Thuille und Der Corregidor Hugo Wolf Daneben trat er an anderen Opernhausern als Gastsanger auf darunter St Petersburg Moskau Libau Mitau Riga Bremen Frankfurt M Zurich Karlsruhe und Wien Er gab Liederabende mit seinem Liedbegleiter dem Liszt Schuler Bernhard Stavenhagen im Odeon in Munchen Freundschaftlich verbunden war Raoul Walter mit Richard Strauss der ihm die Lieder op 36 widmete Auch Erich Meyer Helmund Heinrich Kaspar Schmid und der Munchner Dirigent und Komponist Hugo Reichenberger 1873 1938 widmeten ihm Lieder Im April 1917 stand er zum letzten Mal in der Rolle des Tulbek in Feuersnot von Richard Strauss auf der Buhne Er starb nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 54 Jahren am 21 August 1917 Seine letzte Ruhestatte fand er am Munchner Waldfriedhof Wirken als Regisseur BearbeitenNeben seiner Tatigkeit als Sanger an den Munchner Koniglichen Hoftheatern Nationaltheater Residenztheater Prinzregententheater an denen er in 111 Opernrollen an mehr als 1850 Abenden zu horen war ubte er in 25 Opern von 1904 bis 1914 die Funktion des Regisseurs aus Herausragende Inszenierungen waren Cosi fan tutte und Die Fledermaus Familie Privates BearbeitenWalter war verheiratet mit der Wiener Apothekerstochter Emilie Seipel mit welcher er vier Kinder hatte Seine jungste Tochter Maria Mimi heiratete den Wiener Tenor Julius Patzak 1898 1974 Seinen Freundeskreis fand er in den Munchner Kunstlervereinigungen Die Holle und Die Pappenheimer wo sich Maler Schriftsteller und Sanger trafen Seine Schwester Hofopernsangerin Minna Walter 1859 1901 war Sopranistin an den Opernhausern in Frankfurt am Main und Wien Tondokumente BearbeitenAcht G amp T Schallplatten Munchen 1905 1907 mit von Raoul Walter gesungenen Arien zahlen zu den altesten Tonaufnahmen uberhaupt Darunter befinden sich Arien aus Martha Troubadour Mignon Cosi fan tutte Zauberflote Der Barbier von Bagdad und Die Judin Erstauffuhrungen BearbeitenAlle am Koniglichen Hof und Nationaltheater Munchen 1894 Hans in Die verkaufte Braut Smetana 1894 Fenton in Falstaff Verdi 1894 Veit in Dalibor Smetana 1895 Eisenstein in Die Fledermaus J Strauss 1896 Mathias Freudhofer in Der Evangelimann Kienzl 1902 Julien in Louise Charpentier 1903 Titelpartie in Lobetanz Thuille 1903 Titelpartie in Der Corregidor Wolf 1905 mannliche Titelpartie in Beatrice et Benedict Berlioz 1905 Tulbek in Feuersnot R Strauss 1909 Aegisth in Elektra R Strauss 1911 Valzacchi in Der Rosenkavalier R Strauss 1913 Scaramuccio in Ariadne auf Naxos R Strauss Urauffuhrungen BearbeitenWalter wirkte in 10 Urauffuhrungen am Koniglichen Hof und Nationaltheater mit darunter 1901 Herzog Ulrich in Herzog Wildfang Siegfried Wagner 1906 Conte Riccardo in Die vier Grobiane Ermanno Wolf Ferrari Ehrungen BearbeitenKoniglich bayerischer Kammersanger Herzoglich Sachsen Ernestinischer Hausorden Konigliche Ludwig Medaille fur Wissenschaft Kunst und Industrie Ritter des Franz Joseph Ordens Ritterkreuz des Militair u Civilverdienstordens Adolphs von Nassau vom Grossherzoglich Luxemburgischen Hofmarschallamt Prinz Regent Luitpold Medaille mit der Krone in SilberLiteratur BearbeitenGabriele Gaiser Reich Gustav Walter 1834 1910 Wiener Hofopernsanger und Liederfurst Hans Schneider Tutzing 2011 ISBN 978 3 86296 024 8 Karl Josef Kutsch Leo Riemens Grosses Sangerlexikon 5 Band K G Saur Bern Munchen 1999 Alfred v Mensi Klarbach Altmunchner Theatererinnerungen Knorr Hirth G M B H Munchen 1924 Ludwig Eisenberg Grosses biographisches Lexikon der Deutschen Buhne im 19 Jahrhundert Paul List Leipzig 1903 Max Zenger Geschichte der Munchner Oper Verlag fur Praktische Kunstwissenschaft Dr F X Weizinger amp Co Munchen 1923 Alexander L Suder Hrsg Komponisten in Bayern Heinrich Kaspar Schmid Hans Schneider Tutzing 2004 Willi Schuh Richard Strauss Briefe an die Eltern 1882 1906 Atlantis Verlag 1954 Roswitha Schlotterer Traimer Richard Strauss und die Musikalische Akademie in Munchen HypoVereinsbank Kultur amp Gesellschaft Munchen 1999 Ulrike Hessler Jurgen Schlader Robert Braunmuller Wilfried Hosl Macht der Gefuhle 350 Jahre Oper Munchen Henschel Berlin 2003 Wilhelm Kienzl Meine Lebenswanderung Erlebtes und Erschautes Stuttgart Engelhorns Nachfahren 1926 Maria Nunnenmacher Rollfeld Der Schubertsanger Gustav Walter 1928 Weblinks BearbeitenDer Tenor des Konigs In Munchner Merkur vom 21 August 2017 Normdaten Person GND 117131369 lobid OGND AKS VIAF 47532012 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Walter RaoulKURZBESCHREIBUNG osterreichisch deutscher Opernsanger des Stimmfachs Lyrischer TenorGEBURTSDATUM 16 August 1863GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 21 August 1917STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Raoul Walter amp oldid 219158337