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Der Rallenreiher Ardeola ralloides ist ein altweltlicher Vogel der Gattung Ardeola aus der Familie der Reiher Ardeidae In Mitteleuropa ist der Rallenreiher nur noch in Ungarn ein Brutvogel sowie mit stark schwankendem Bestand in der Slowakei Im nordlichen Teil des Skutari Sees in Montenegro findet sich im Sommer eine grossere Population RallenreiherRallenreiher Ardeola ralloides SystematikKlasse Vogel Aves Ordnung PelecaniformesFamilie Reiher Ardeidae Unterfamilie Tagreiher Ardeinae Gattung ArdeolaArt RallenreiherWissenschaftlicher NameArdeola ralloides Scopoli 1769 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Vorkommen 3 Verhalten 4 Fortpflanzung 5 Gefahrdungssituation 6 Belege 6 1 Literatur 6 2 Weblinks 6 3 EinzelbelegeMerkmale Bearbeiten nbsp Rallenreiher im Flug nbsp Stehender Rallenreiher nbsp Eier des RallenreihersDer 40 bis 49 cm lange Rallenreiher erreicht bei einer Flugelspannweite von 71 bis 80 cm ein Gewicht von 250 bis 300 g Am Boden erscheint das Gefieder des dickhalsigen Vogels unscheinbar ocker gelb braunlich gefarbt Im Flug zeigt er die auffalligen weissen Flugel und den weissen Schwanz Im Schlichtkleid weist der Rallenreiher an Kopf und Halsseiten eine deutliche Strichelung einen matt ockerbraunen Mantel sowie grungelbliche Beine und Schnabel auf letzteren mit dunklerer Spitze Im Prachtkleid hat der Vogel verlangerte Nackenfedern einen semmelgelben fast ungestreiften Hals einen ockerbraunen Mantel mit leichtem Violettschimmer korallenrote Beine und einen grunblauen Schnabel mit schwarzer Spitze Der Jungvogel ist dunkler gefarbt mit starkerer Strichelung Vorkommen BearbeitenDer Rallenreiher brutet in Susswassersumpfen und Feuchtgebieten mit Rohricht und Uferpflanzen lokal im Mittelmeergebiet sowie in Sudwestasien in Marokko und Athiopien Im September und Oktober zieht er weiter nach Afrika hinein vereinzelt uberwintern einige Individuen aber auch im sudlichen Mittelmeerraum Beim Ruckzug in die Brutgebiete im April und Mai fliegen einige Tiere weiter in nordliche Richtung bis in den Nordseeraum siehe Zugprolongation So konnen Rallenreiher bis in den spaten Sommer in Mitteleuropa beobachtet werden Regelmassige Bruten sind jedoch nur aus Ungarn bekannt Verhalten BearbeitenDer dammerungsaktive Rallenreiher jagt in dichtem Gebusch oder im Schilf Wasserinsekten Frosche und kleine Fische Der Vogel lebt ausserhalb der Brutzeit einzelgangerisch oder in kleinen Gruppen und verteidigt sein Nahrungsrevier gegenuber Artgenossen Fortpflanzung BearbeitenDer Rallenreiher brutet einmal im Jahr von April bis Juni in Kolonien auch zusammen mit anderen Reiherarten Sichlern und Zwergscharben Auf Madagaskar bildeten der Dickschnabelreiher und der Rallenreiher gemeinsam grosse Brutkolonien Die Nester des Rallenreihers befanden sich in der Regel unterhalb der Nester des Dickschnabelreihers Diese grossen Kolonien sind allerdings sehr selten geworden seitdem die Bestande des Dickschnabelreihers stark eingebrochen sind 1 Das Nest aus Gras und Schilfhalmen wird verborgen im Rohricht oder in halbhohen Baumen gebaut Beide Elternvogel bebruten die vier bis sechs Eier und futtern die Jungvogel die mit 45 Tagen flugge werden Gefahrdungssituation BearbeitenDie Weltnaturschutzunion IUCN klassifiziert den Rallenreiher als nicht gefahrdet Least Concern 2 Obwohl der Bestand zuruckzugehen scheint stehen der insgesamt sehr umfangreiche Bestand bei geringem Abnahmetrend und das sehr grosse Verbreitungsgebiet einer schlechteren Klassifizierung entgegen Der europaische Gesamtbestand wird auf 18 000 bis 27 000 Brutpaare geschatzt Die grossten Populationen finden sich in Rumanien 5 500 bis 6 500 Brutpaare Turkei 4 000 bis 6 000 Brutpaare Aserbaidschan 2 500 bis 5 000 Brutpaare und Russland 1 500 bis 2 000 Brutpaare In Ungarn bruten 300 bis 410 Brutpaare 3 Vermutlich bruteten Rallenreiher noch bis etwa 1860 auch in den Niederlanden Die Gefahrdung dieser Art resultiert vor allem aus der Vernichtung von Feuchtgebieten Massgeblich ist dabei ein Verlust von Rohrichtbestanden und die Zerstorung der Schwimmpflanzen Gesellschaften sowie der an Gewasser angrenzenden Altholzbestande Zum anhaltenden Ruckgang der Art kann ahnlich wie bei der Zwergdommel auch die anhaltende Durre in der Sahelzone beitragen die die Uberlebenschancen in den Rast und Uberwinterungsquartieren beeintrachtigt 4 Belege BearbeitenLiteratur Bearbeiten Hans Gunther Bauer Einhard Bezzel und Wolfgang Fiedler Hrsg Das Kompendium der Vogel Mitteleuropas Alles uber Biologie Gefahrdung und Schutz Band 1 Nonpasseriformes Nichtsperlingsvogel Aula Verlag Wiebelsheim Wiesbaden 2005 ISBN 3 89104 647 2 Rob Hume Vogel in Europa Dorling Kindersly Limited London 2002 ISBN 3 8310 0430 7 James A Kushlan und James A Hancock Herons Oxford University Press 2005 ISBN 0 19 854981 4 Anne Puchta amp Klaus Richarz Steinbachs grosser Vogelfuhrer Eugen Ulmer KG Stuttgart 2006 ISBN 3 8001 4864 1 Svensson Grant Mullarney amp Zetterstrom Der neue Kosmos Vogelfuhrer Franckh Kosmos Verlags GmbH Stuttgart 1999 ISBN 3 440 07720 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rallenreiher Ardeola ralloides Album mit Bildern Videos und Audiodateien Rallenreiher Ardeola ralloides bei Avibase Rallenreiher Ardeola ralloides auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Rallenreiher Ardeola ralloides Javier Blasco Zumeta Gerd Michael Heinze Geschlechts und Altersbestimmung PDF Datei englisch Federn des RallenreihersEinzelbelege Bearbeiten Kuhlan et al S 247 Ardeola ralloides in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2009 Eingestellt von BirdLife International 2009 Abgerufen am 10 Marz 2010 Bauer et al S 257 Bauer et al S 257 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rallenreiher amp oldid 236717583