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Rudiger Schleicher 14 Januar 1895 in Stuttgart 23 April 1945 nahe dem Zellengefangnis Lehrter Strasse in Berlin war ein deutscher Jurist Pionier des Luftrechtes und Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Grab Rudiger Schleichers auf dem Dorotheenstadtischen FriedhofGedenktafel auf dem Familiengrab Rudinger Schleicher auf dem Stuttgarter Pragfriedhof Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchleicher stammte aus einer alten wurttembergischen Familie sein Grossvater Friedrich von Rudinger war Prasident der koniglichen Oberregierung Rudiger Schleicher war verheiratet mit Ursula Bonhoeffer 1902 1983 einer Tochter von Karl Bonhoeffer und Schwester von Dietrich und Klaus Bonhoeffer Eine gemeinsame Tochter war Renate 1925 2019 die im Alter von 17 Jahren 1943 Eberhard Bethge heiratete den Theologen und Freund ihres Onkels Dietrich Bonhoeffer 1 Schleicher studierte Rechtswissenschaft und promovierte 2 1923 mit einer Dissertation uber Internationales Luftfahrtrecht in Tubingen wo er Mitglied der Akademischen Verbindung Igel wurde Nach Tatigkeiten im wurttembergischen Staatsdienst und in der Deutsch Amerikanischen Schiedskommission im Auswartigen Amt wurde er 1927 Beamter im Reichsverkehrsministerium 1933 wurde er in das neu gegrundete Reichsluftfahrtministerium versetzt Dort leitete er ab 1935 als Ministerialrat die Rechtsabteilung Am 14 August 1939 zwei Wochen vor Kriegsbeginn wurde Schleicher als Leiter der Rechtsabteilung durch Christian von Hammerstein abgelost und auf eine Referentenstelle im Allgemeinen Luftamt versetzt Die Regierung lehnte sein Eintreten fur die Regeln des Volkerrechtes des Kriegsachtungspaktes Briand Kellogg Pakt und der Haager Landkriegsordnung in Publikationen und Vortragen ab Als Honorarprofessor ubernahm Schleicher 1939 als Nachfolger von Hans Oppikofer zusatzlich die Leitung des Instituts fur Luftrecht an der Technischen Hochschule Berlin und die Herausgabe der Zeitschrift Archiv fur Luftrecht Das Institut wurde in der Folgezeit fur konspirative Treffen des Widerstands genutzt Im Fall des Gelingens des Attentats vom 20 Juli 1944 sollte Schleicher fur die Neuorganisation der Luftfahrt zustandig werden Nach dem Scheitern des Attentats erklarte Schleicher im Verhor er lehne das NS Regime ab Zur Herbeifuhrung eines Ausgleichs mit den westlichen Kriegsgegnern musse Hitler abtreten Am 2 Februar 1945 wurde Schleicher vom Volksgerichtshof unter dem Vorsitz von Roland Freisler zum Tode verurteilt Freisler starb einen Tag spater wahrend eines amerikanischen Luftangriffs als er auf dem Weg in den Keller des Volksgerichtshofs von einem Bombensplitter getroffen wurde Der von der Strasse herbeigerufene Arzt der jedoch nur noch Freislers Tod feststellen konnte war ironischerweise der Bruder Schleichers 3 Mit zwolf Mitgefangenen darunter seinem Schwager Klaus Bonhoeffer seinem Assistenten Hans John und Friedrich Justus Perels wurde Schleicher in der Nacht vom 22 auf den 23 April 1945 erschossen 4 Seine letzte Ruhestatte fand er auf dem Dorotheenstadtischen Friedhof in Berlin Am Familiengrab Rudinger Schleicher auf dem Stuttgarter Pragfriedhof erinnert eine Gedenktafel mit der Inschrift Er starb fur Freiheit und Recht an ihn Der von ihm begrundete Kommentar zum Luftverkehrsgesetz 1933 2 Auflage 1937 wurde nach seinem Tode fortgefuhrt Schleicher Reymann Abraham Das Recht der Luftfahrt 3 Auflage 1960 1966 Literatur BearbeitenKarl Dietrich Bracher Geschichte als Erfahrung Betrachtungen zum 20 Jahrhundert Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart u a 2001 ISBN 3 421 05444 4 Bracher ist wie Eberhard Bethge ein Schwiegersohn von Rudiger Schleicher In dem Werk das mehrere Aufsatze Brachers vereint findet sich unter anderem eine kurze Biographie Schleichers Uwe Gerrens Rudiger Schleicher Leben zwischen Staatsdienst und Verschworung Gutersloher Verlags Haus Gutersloh 2009 ISBN 978 3 579 08037 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rudiger Schleicher Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Tobias Rieger Widerstand im Reichsluftfahrtministerium Rudiger Schleicher und der 20 Juli online Beamte nationalsozialistischer Reichsministerien 3 Januar 2020 Kurzbiografie Projekt Beamte nationalsozialistischer Reichsministerien Literatur von und uber Rudiger Schleicher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiografie der Gedenkstatte Deutscher WiderstandEinzelnachweise Bearbeiten Trauernde wurdigen Verdienste der Bonhoeffer Nichte Renate Bethge epd Meldung vom 18 Juli 2019 Pressemitteilung der Universitat Tubingen Memento vom 4 Februar 2012 im Internet Archive Nennung am Ende der Mitteilung 25 November 2003 Joachim Fest Staatsstreich Der lange Weg zum 20 Juli Berlin 1994 ISBN 3 88680 539 5 S 317 f Vgl Joachim Fest Staatsstreich Der lange Weg zum 20 Juli Berlin 1994 ISBN 3 88680 539 5 S 320 ausfuhrlicher dazu Johannes Tuchel und ihrer aller wartete der Strick Das Zellengefangnis Lehrter Strasse 3 nach dem 20 Juli 1944 Lukas Verlag Berlin 2014 S 185 266 ISBN 978 3 86732 178 5 Normdaten Person GND 119486369 lobid OGND AKS LCCN no2009089357 VIAF 40189693 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schleicher RudigerKURZBESCHREIBUNG Jurist und Widerstandskampfer gegen den NationalsozialismusGEBURTSDATUM 14 Januar 1895GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 23 April 1945STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudiger Schleicher amp oldid 238793579