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Das Romerlager von Dorlar liegt im gleichnamigen Ortsteil Dorlar der mittelhessischen Gemeinde Lahnau nahe Wetzlar im Lahn Dill Kreis etwa zwei Kilometer ostlich von der Fundstelle Waldgirmes Es wurde im ersten Jahrzehnt des ersten Jahrhunderts n Chr von romischen Legionaren auf einem weithin sichtbaren Gelandesporn nordlich der Lahn angelegt und diente vermutlich als Marschlager wahrend romischer Offensiven nach Germanien Inhaltsverzeichnis 1 Forschungsgeschichte 2 Anlage 2 1 Funde 3 Datierung 4 Denkmalschutz 5 LiteraturForschungsgeschichte BearbeitenDas Lager Dorlar wurde 1985 entdeckt In den Jahren 1991 und 1992 fanden erste systematische Grabungen an dem Fundort statt als das Gelande von der Gemeinde Lahnau als Baugebiet ausgewiesen werden sollte Anlage BearbeitenDer trapezformige Grundriss des Lagers war dem nach Norden ansteigenden Gelande angepasst wobei die Nordwestecke verkurzt ist Es umfasste mit einer Lange von 550 Meter und einer Breite von 410 Meter eine Flache von 21 ha Umgeben war das Lager von einem Spitzgraben der bei der Grabung von 1991 92 im sudostlichen Bereich auf etwa 70 Meter Lange freigelegt und untersucht werden konnte An dieser Stelle war der Graben im Planum noch 2 75 Meter breit und hatte eine Erhaltungstiefe von 2 30 Meter Trotz der archaologischen Forschungen zu Beginn der 1990er Jahre konnte bislang weder eine vermutete Holz Erde Mauer noch eine Innenbebauung nachgewiesen werden Charakteristisch ist die aus der Mitte verschobene Toranlage die an der Ostseite des Lagers etwa 85 Meter nordlich der sudostlichen Ecke festgestellt werden konnte Die Lage des Lagers war strategisch gunstig gewahlt Von der Position oberhalb der Dorlarer Pforte war eine militarische Uberwachung des Lahntals moglich Auch war es von hier aus moglich die keltische Ringwallanlage auf dem Dunsberg zu kontrollieren Auf der um die Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr aufgegebenen Anlage hatten sich im 1 Jahrzehnt n Chr Aufstandische verschanzt und sich mit romischen Soldaten Kampfe geliefert Die Konstruktion des Lagers deutet jedoch mehr auf ein nur kurzzeitig besetztes Marschlager und nicht auf ein Standlager hin Die genaue Einheit die dieses Lager anlegte ist derzeit nicht bekannt Funde Bearbeiten Die wenigen bisherigen Funde aus dem Bereich des Lagers datieren in das erste Jahrzehnt n Chr Hierzu gehoren der Lesefund eines Amphorenfragmentes vom Typ Haltern 70 bzw Rodgen 69 Datierung BearbeitenDas Lager datiert in die romische Okkupationphase Germaniens Neben dem bislang sparlichen Fundmaterial spricht auch die Lagerform fur diese Einordnung Denkmalschutz BearbeitenDas Lager Dorlar ist ein Bodendenkmal im Sinne des Hessischen Denkmalschutzgesetz Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig Zufallsfunde an die Denkmalbehorden zu melden Literatur BearbeitenFritz Rudolf Herrmann Philipp Ille Zeitspuren Luftbildarchaologie in Hessen Hrsg vom Hessischen Ministerium fur Wissenschaft und Kunst und dem Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Wiesbaden 1997 Siegmar von Schnurbein Lahnau Dorlar Lahn Dill Kreis Das neue Romerlager in Dorlar In Denkmalpflege in Hessen Nr 2 1993 S 25 27 Siegmar von Schnurbein Heinz Jurgen Kohler Dorlar Ein augusteisches Romerlager im Lahntal In Germania 72 1994 1 Halbband S 193 203 Kastelle in der Germania Magna Flevum Marschlager Ermelo Romerlager Holsterhausen Aliso Romerlager Haltern Romerlager Olfen Romerlager Beckinghausen Romerlager Bielefeld Sennestadt Romerlager Oberaden Romerlager Kneblinghausen Romerlager Anreppen Romerlager Porta Westfalica Romerlager Hedemunden Romerlager Limburg Romerlager Oberbrechen Romerlager Lahnau Dorlar Romerlager Marktbreit Romisches Marschlager bei Hachelbich Romisches Marschlager von Wilkenburg 50 585 8 5683333333333 Koordinaten 50 35 6 N 8 34 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Romerlager Lahnau Dorlar amp oldid 229474809