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Das Quasimodo ist ein Musikclub im Berliner Ortsteil Charlottenburg Der bekannte Jazz und Musikkeller Quasimodo befindet sich gemeinsam mit der Quasimodo Bar und der Vaganten Buhne im Gebaude des Delphi Filmpalastes und bietet bis zu 350 Gasten Platz Neben Modern Jazz wird Blues Soul Funk Rock lateinamerikanische Musik und Weltmusik gespielt Eingang zum Quasimodo Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vom Beginn bis in die 1970er Jahre 1 2 Die Zeit nach 1975 2 Weblinks 3 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVom Beginn bis in die 1970er Jahre Bearbeiten Das Lokal befindet sich in der Kantstrasse 12a Ecke Fasanenstrasse im Keller des Delphi das 1927 1928 durch Bernhard Sehring als Tanzlokal erbaut wurde Ende der 1920er Anfang der 1930er Jahre galt der Delphi Palast als haufig uberfulltes Mekka der Swing Kids das 1943 jedoch schliessen musste und bei Luftangriffen der Alliierten schwer beschadigt wurde 1 Von 1947 bis 1949 erfolgte ein zunachst provisorischer Wiederaufbau des Gebaudes in dem ein Kino mit Grossleinwand und 1000 Platzen der heutige Delphi Filmpalast am Zoo eingerichtet wurde 1 2 Unter provisorischen Bedingungen fanden in der Gaststatte Delphi Keller auch wieder Konzerte statt 3 1948 nahm der Kornettist Rex Stewart mit dem Hot Club Berlin fur Amiga Schallplattenaufnahmen auf 4 5 Vermutlich 1967 offnete im Keller des Delphis das Quartier von Quasimodo Durch die zentrale kurfurstendammnahe Lage in der West Berliner City in der Nachbarschaft befinden sich unter anderem das ebenfalls von Sehring erbaute Theater des Westens Universitaten TU UdK und die Kneipen und Restaurantlandschaft rund um den Savignyplatz war es Anlaufpunkt fur Studenten Berlin Touristen Kino und Theaterbesuchern sowie Nachtschwarmern jeder Art Es trug zum Ruf der Stadt bei Berlin sei dank fehlender Sperrstunde durchgehend geoffnet Ursprunglich machte das Lokal durch ein abwechslungsreiches nicht auf Musik beschranktes Live Programm auf sich aufmerksam wandelte sich dann aber von einer Studentenkneipe mit Kleinkunstbuhne zu einem der angesehensten Jazz Veranstaltungsorte der Stadt Schon im November 1968 organisierten Free Jazz Musiker im Quasi Gegenveranstaltungen zu den als etabliert oder kommerziell kritisierten Berliner Jazztagen und legten damit den Grundstein fur das spater uberwiegend im Quartier Latin stattfindende Total Music Meeting 6 7 Mit dabei waren damals beispielsweise Peter Brotzmann Han Bennink Gunter Hampel John McLaughlin und Pharoah Sanders Das enge niedrige und verrauchte Kellerlokal entwickelte sich auch unter Musikern als Treffpunkt nach Konzerten und Ort spontaner Jamsessions Die Zeit nach 1975 Bearbeiten Im Jahr 1975 ubernahm Giorgio Carioti das Geschaft und kurzte den Namen auf Quasimodo Unter der Leitung des aus Genua stammenden damaligen Betriebswirtschaftsstudenten traten bald internationale Musiker wie Dizzy Gillespie Chet Baker Art Blakey Chaka Khan und Pat Metheny auf 8 Carioti anderte relativ wenig am Erscheinungsbild des Quasimodo vergrosserte allerdings die Buhne und investierte viel in die Buhnen und Aufnahmetechnik Trotz der unzulanglichen Rahmenbedingungen unter anderem verwinkelte Raumlichkeiten oft grosses und dicht gedrangtes Publikum ist das Quasimodo fur eine hohe akustische Qualitat der Livekonzerte und eine fachkundige Besucherschaft bekannt Trotz einer Vielzahl besser geeigneter Veranstaltungsorte ist es weiterhin Spielstatte im Rahmenprogramm des JazzFestes Berlin und Deutschlandradio Kultur ubertragt regelmassig Jazzkonzerte aus dem Club 1980 spielte die Kolner Band BAP ihr erstes Konzert in Berlin im Quasimodo 9 Besondere Medienaufmerksamkeit verschaffte ein unangekundigter Auftritt von Prince im Jahr 1987 nach einem Konzert in der Deutschlandhalle 1989 nahm der Bluesmusiker Sidney Guitar Crusher Selby ein Livealbum im Quasimodo auf Regelmassiger Gast in dem Club ist die Band 55 Fifty Five Die mehrmals wochentlich stattfindenden Konzerte beginnen meist um 22 Uhr Kritiker kritisierten seit Ende der 1990er Jahre werde der Jazzanteil am Programm standig reduziert doch trifft dieser Vorwurf bei genauerer Durchsicht der Konzerthistorie nicht zu Uber den gesamten Zeitraum seiner Existenz findet sich im Programm des Quasimodo eine abwechslungsreiche Mischung unterschiedlicher Genres die unter Berucksichtigung der kommerziellen Anforderungen eines Veranstaltungslokals dem sich wandelnden Publikumsgeschmack zuliebe nur graduell und nachrangig verandert wird 10 2006 gab Carioti die Leitung ab sein Nachfolger Klaus Spiesberger agierte weniger glucklich Anfang 2017 ubernahm Trinity Concerts die Spielstatte Fee Schlennstedt wurde Clubleiterin und Programmchefin 11 Im Jahr 2019 wurde das Quasimodo von Kulturstaatsministerin Monika Grutters im Rahmen des Spielstattenprogrammpreis Applaus als Spielstatte des Jahres ausgezeichnet 12 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Quasimodo Charlottenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webprasenz Carioti und das Quasimodo Weiteres Portrat von Carioti Gegenfestival 1968 im QuasimodoEinzelnachweise Bearbeiten a b Hainer Weisspflug Delphi Filmpalast am Zoo In Hans Jurgen Mende Kurt Wernicke Hrsg Berliner Bezirkslexikon Charlottenburg Wilmersdorf Luisenstadtischer Bildungsverein Haude und Spener Edition Luisenstadt Berlin 2005 ISBN 3 7759 0479 4 luise berlin de Stand 7 Oktober 2009 Dessen Geschichte ist nachzulesen auf delphi filmpalast de Memento vom 27 April 2009 im Internet Archive abgerufen am 1 Mai 2019 Zitat An zwei Seiten des Kellersaales stand je ein grosser Karbidscheinwerfer Sie konnten die dicke Luft kaum durchdringen Dazu kam das Licht von Kerzen Jeder Gast hatte ausser seinem Eintrittsgeld eine mitbringen mussen Rex mochte Fraulein Gerda nicht In Der Spiegel Nr 32 1948 online Weitere Nachweise fur die Gaststatte Delphi Keller in Irmgard Wirth Bearb Die Bauwerke und Kunstdenkmaler von Berlin Stadt und Bezirk Charlottenburg 2 Teil Textband Berlin 1961 S 336 Achim Forst Free Music Production FMP The History 1981 In fmp label de 1981 abgerufen am 30 April 2019 Patrik Landolt Free Music Production FMP The History 1983 In fmp label de 10 September 1983 abgerufen am 30 April 2019 fu berlin de Memento vom 9 August 2011 im Internet Archive WIR online Alumni Magazin der FU Berlin Giorgio Carioti ist die Seele des Berliner Jazz 2006 abgerufen am 6 Mai 2008 taz de quasimodo de Archiv vom 30 August 2008 abgerufen am 30 April 2019 Thomas Winkler Das ist ein echter Schatz Fee Schlennstedt ist Clubleiterin und Programmchefin des legendaren Quasimodo Ein Gesprach uber die Faszination und Finanzierbarkeit von Live Musik In die tageszeitung 12 Januar 2020 abgerufen am 12 Oktober 2022 Grutters vergibt Spielstattenprogrammpreis Applaus deutschlandfunkkultur de Kulturnachrichten vom 28 November 2019 abgerufen am 19 September 202052 505944444444 13 329061111111 Koordinaten 52 30 21 4 N 13 19 44 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Quasimodo Musikclub amp oldid 237851439