www.wikidata.de-de.nina.az
Der Variable Prachtkafer Schlehen Prachtkafer Punktschild Prachtkafer ist der einzige europaische Prachtkafer aus der Gattung Ptosima Er wird bei Freude Harde Lohse noch als Art Ptosima flavoguttata gefuhrt 1 laut Fauna Europaea wird er als Unterart Ptosima undecimmaculata undecimamculata eingestuft 2 Der Kafer wird sieben bis dreizehn Millimeter lang Variabler PrachtkaferVariabler Prachtkafer Ptosima undecimmaculata undecimmaculata SystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Kafer Coleoptera Unterordnung PolyphagaFamilie Prachtkafer Buprestidae Unterfamilie PolycestinaeUnterart Variabler PrachtkaferWissenschaftlicher NamePtosima undecimmaculata undecimmaculata Herbst 1784 Die Art ist wie die meisten Prachtkafer gemass der Bundesartenschutzverordnung gesetzlich besonders geschutzt 3 In der Roten Liste gefahrdeter Arten Deutschlands wird die Art unter der Kategorie 2 stark gefahrdet gefuhrt in Rheinland Pfalz gilt sie als vom Aussterben bedroht 4 Inhaltsverzeichnis 1 Bemerkungen zum Namen und zur Systematik 2 Beschreibung 3 Vorkommen 4 Biologie 5 Quellen 5 1 Literatur 5 2 Einzelnachweise 6 WeblinksBemerkungen zum Namen und zur Systematik BearbeitenDie Art wird von Herbst 1784 unter dem Namen Buprestis undecimmaculata erstmals beschrieben Wegen der grossen Variabilitat wurden spater die Art oder Varietaten davon unter zahlreichen Namen veroffentlicht von Illiger 1803 Ptosima flavoguttata von Fabricius 1775 Buprestis novemmaculata von Pic 1903 Ptosima brevinota 1905 multimaculata 1909 quadrimaculata maculiceps signata aegyptiaca viturati und notaticollis 1918 fauconetti leprieuri lugdunensis servillorum und intermedia 1919 immaculata libanensis mediojuncta adanensis bimaculata und lateralis 1920 taurusiensis von Villa amp Villa 1833 Ptosima confusa von Marseul 1865 Ptosima cyclops von Demaison 1904 Ptosima intermedia von Voet 1806 Ptosima istria von Villers 1789 Buprestis sexpunctata von Obenberger 1926 Ptosima pici von Mequignon 1928 Ptosima posticebimaculata von Villers 1789 Buprestis sexmaculata von Baudi 1870 Ptosima tredecimmaculata 2 Der Artname novemmaculata von lat novem neun und maculatus gefleckt sagt aus dass die Kafer neun Flecken besitzen Wie die vielen Synonyme zeigen gibt es zahlreiche Ausnahmen Dies betont auch das Wort Variabler im deutschen Namen Auch der Artname flavoguttata von lat flavus gelb und guttatus betropft legt sich nicht auf die Anzahl der gelben Flecken fest Die Gattung wurde von Solier 1833 aufgestellt 5 6 Der Gattungsname Ptosima ist von altgr ptwsimos ptōsimos gefallen abgeleitet 7 Er bezieht sich darauf dass der Kafer sich bei Annaherung schnell fallen lasst 3 Die Gattung Ptosima ist in Europa mit nur einer Art vertreten 5 weltweit gibt es dreizehn Arten 8 Beschreibung BearbeitenBilder des Variablen Prachtkafers nbsp nbsp Bild 4 von der SeiteBild 1 von oben nbsp nbsp Bild 2 von vorn nbsp Bild 5 Teilansicht der Unterseiterechts teilweise eingefarbtgrun Prosternalfortsatz der Vorderbrustblau Mittelbrustocker Hinterbrustorange HinterhuftenBild 3 von untenDer Korper des Variablen Prachtkafers ist walzenformig auf der Oberseite abgeflacht Bild 1 Bild 4 Von vorn gesehen wirkt er kastenformig Bild 2 Er ist glanzend schwarz mit blaulichem Schimmer und gelben Flecken die in Form und Anzahl stark variieren konnen Er ist grau weiss behaart Kopf und Halsschild erscheinen wegen ihrer sehr feinen Punktierung etwas weniger glanzend als die Flugeldecken Der Kopf ist viel breiter als lang und deutlich schmaler als der Halsschild Bei den Mannchen tragt er einen gelben Stirnfleck Die Oberlippe ist rechteckig und vorn leicht ausgeschnitten Die Oberkiefer sind stark gebogen und dreizahnig ihre Innenseite oben ausgeschnitten Das Kiefertasterendglied ist spindelformig In Bild 2 erkennbar Das Endglied der Lippentaster ist kurz walzenformig und abgestutzt Die Fuhler sind elfgliedrig die acht letzten Fuhlerglieder nach innen stumpf gesagt Der Hinterrand der Augen liegt nahe am Halsschild Schlafen kurz Der Halsschild endet an der Basis geradlinig Er tragt keine zwei oder vier gelbe Flecken Die Behaarung ist nach vorn gerichtet Die Flugeldecken sind an der Basis gleich breit wie der Halsschild Hinter der Basis verlaufen sie nahezu parallel Hinten verschmalern sie sich zunehmend Am Ende sind sie einzeln abgerundet und fein gezahnelt Jede Flugeldecke tragt bis zu drei grossere und an der Spitze einen kleinen gelben Fleck Diese konnen auch miteinander verschmelzen und mussen nicht auf den beiden Flugeldecken symmetrisch sein Das Schildchen ist klein und rundlich aber deutlich sichtbar Die Hohlen der Vorderhuften sind hinten offen Die Vorderhuften sind durch einen Fortsatz der Vorderbrust Prosternatlfortsatz Bild 5 rechts grun getrennt der jedoch die Mittelbrust nicht uberbruckt Die Hinterhuften Bild 5 rechts orange liegen breit der Hinterbrust an und sind zur teilweisen Aufnahme der Hinterschenkel hinten ausgehohlt Die Tarsen der Beine sind alle funfgliedrig die Klauen sind an der Basis gezahnt Die ersten beiden Abschnitte des Hinterleibs sind unten Sternite miteinander verwachsen 9 Vorkommen BearbeitenDer Veranderliche Prachtkafer kommt rund ums Mittelmeer circummediteran hauptsachlich in Sudeuropa und Nordafrika vor und ist nach Osten bis in den nahen Osten verbreitet Von Sudeuropa dringt die Art bis ins Wallis vor von Osten uber Osterreich und die warmeren Gebiete von Suddeutschland bis ins sudliche Rheinland 1 2 Sie sind in Deutschland selten und stehen dort unter Naturschutz Rote Liste geschutzter Tiere Deutschlands Kategorie 2 Auf Kreta wird er durch die Unterart Ptosima undecimmaculata metallescens Bily 1982 vertreten 10 Die Larven leben im Holz von Rosengewachsen vor allem in Obstbaumen Biologie BearbeitenWirtspflanzen sind hauptsachlich Schlehen gelegentlich auch Weissdorn Weichselkirsche und Kirsche und andere Obstbaumarten Befallen werden Aste und dunnere Stammchen in warmen und trockenen Lagen Bei der Eiablage auf Schlehe ziehen sich die Weibchen in den Schatten im Innern der Busche zuruck und bewegen den Hinterleib auf der Suche nach geeigneten Stellen fur die Eiablage Vermutlich werden die Eier einzeln abgesetzt Die Larven fressen sowohl im Splint als auch im Kernholz altere Larven eher in tieferen Bereichen Die Larvengange verlaufen hauptsachlich in Langsrichtung der Aste bei starkem Befall oft parallel zueinander Die Larven stecken hufeisenformig gekrummt in den Frassgangen Kopf und Hinterleib zeigen in Frassrichtung Mit dem Hinterleib wird das Bohrmehl in den Gang zuruck gedruckt und der Gang damit zugestopft Junge Larven sind weisslich spatere Larvenstadien gelblich Die Entwicklung dauert in Deutschland zwei oder mehr Jahre Die Puppenwiege wird vermutlich im Herbst angelegt Dazu wird der normalerweise abgeflachte Frassgang zu einem kreisformigen Querschnitt erweitert und dann bogenformig bis dicht unter die Oberflache gefuhrt sodass das Ende des Gangs etwa senkrecht zur Oberflache ausgerichtet ist Dann zieht sich die Larve wieder ein Stuck zuruck und verstopft den zukunftigen Ausgang Der frisch geschlupfte Kafer uberwintert in der Puppenkammer und verlasst sie im kommenden Fruhjahr Die Schlupflocher sind kreisrund Die Kafer erscheinen im spaten Fruhjahr Wahrend der heissen Tageszeit sitzen sie auf besonnten Blattern im Aussenbereich der Wirtspflanze Gewohnlich fliegt der Kafer nur kleine Strecken zu einem anderen Zweig Bei Beunruhigung lasst er sich fallen Er benagt Zweige der Wirtspflanze Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Fritz Brechtel Hans Kostenbader Hrsg Die Pracht und Hirschkafer Baden Wurttembergs Ulmer Stuttgart Hohenheim 2002 ISBN 3 8001 3526 4 Heinz Freude Karl Wilhelm Harde Gustav Adolf Lohse Die Kafer Mitteleuropas Band 6 Diversicornia Spektrum Heidelberg 1979 ISBN 3 87263 027 X Klaus Koch Die Kafer Mitteleuropas Okologie 1 Auflage Band 2 Goecke amp Evers Krefeld 1989 ISBN 3 87263 040 7 S 90 Einzelnachweise Bearbeiten a b Heinz Freude Karl Wilhelm Harde Gustav Adolf Lohse Die Kafer Mitteleuropas Band 6 Diversicornia Spektrum Heidelberg 1979 ISBN 3 87263 027 X a b c Fauna Europaea P undecimmaculata Zugriff am 7 Nov 2007 a b Fritz Brechtel Hans Kostenbader Hrsg Die Pracht und Hirschkafer Baden Wurttembergs Eugen Ulmer Verlag Stuttgart 2002 ISBN 3 8001 3526 4 Rote Listen bei BioNetworkX a b Fauna Europaea P undecimmaculata undecimmaculata Zugriff am 7 Nov 2007 M Solier Essai sur les Buprestides Annales de la societe entomologique de France II Band 1833 Beschreibung S 277 Sigmund Schenkling Nomenclator coleopterologus 2 Auflage Jena 1922 Erklarung der wissenschaftlichen Kafernamen Gattung in Kurzform Arten der Gattung Ptosima bei BioLib G Jager Hrsg C G Calwer s Kaferbuch K Thienemanns Stuttgart 1876 3 Auflage Fauna Europaea P undecimmaculata metallescens Zugriff am 7 Nov 2007Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Variabler Prachtkafer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Variabler Prachtkafer amp oldid 213359427