www.wikidata.de-de.nina.az
Praeludia Sponsaliorum Plantarum ist der Titel eines Manuskriptes von Carl von Linne in dem er zum ersten Mal seine Uberlegungen zur Sexualitat der Pflanzen darlegte Linnes Manuskript Praeludia Sponsaliorum Plantarum Dezember 1729 Zeichnungen aus Linnes Manuskript Inhaltsverzeichnis 1 Werk 1 1 Entstehungsgeschichte 1 2 Inhalt 1 3 Zitat 1 4 Auflagen 2 Nachweise 3 Anmerkungen und Einzelnachweise 4 WeblinksWerk BearbeitenDas Manuskript tragt den vollstandigen Titel Praeludia Sponsaliorum Plantarum in quibus Physiologia earum explicatur Sexus demonstratur modus Generationis detergitur nec non summa Plantarum cum Animalibus analogia concluditur Das Manuskript erschien erst 1908 in gedruckter Form 1 Entstehungsgeschichte Bearbeiten Nach einem Studienjahr in Lund wechselte Linne 1728 an die Universitat Uppsala Im Fruhjahr 1729 traf er im Botanischen Garten von Uppsala auf Olof Celsius den Alteren Celsius war von der Fahigkeit Linnes samtliche Pflanzen des Gartens sofort benennen zu konnen beeindruckt nahm ihn in sein Haus auf und stellte ihm seine Bibliothek zur Verfugung Am 23 Dezember 1729 diskutieren die Studenten der Universitat unter dem Vorsitz von Georg Wallin 2 uber die Dissertationsschrift De Nuptiis Arborum 3 etwa Von den hochzeitlichen Baumen des Studenten Petrus Ugla 4 In ihr wurden Analogien die zwischen Pflanzen und Tieren bestehen auf althergebrachte Weise abgehandelt und anhand von Literaturzitaten belegt Linne der nicht am Disput teilnahm aber die Arbeit gelesen hatte schrieb als Entgegnung das sechsundzwanzigseitige Manuskript Praeludia Sponsaliorum Plantarum und uberreichte es am Neujahrstag 5 1730 seinem Gastgeber Olof Celsius Dieser zeigte sie Olof Rudbeck und schon bald zirkulierten Abschriften unter den Studenten der Universitat und den Mitgliedern der Koniglichen Gesellschaft der Wissenschaften in Uppsala Inhalt Bearbeiten Linnes Argumentation geht von einer grundlegenden Analogie zwischen Pflanzen und Tieren aus der Erhaltung des Individuums und der Art Die Reproduktion der Pflanzen erfolge immer mittels deren Fruchten Unter Zuhilfenahme einer weiteren Analogie zum Tierreich wo immer ein Mannchen benotigt wurde um ein Ei zu befruchten schlussfolgerte er dass auch die Pflanzen uber Fortpflanzungsorgane verfugen mussten Da es aber keine Fruchte ohne Blute gabe mussten die Fortpflanzungsorgane daher dort zu finden sein Er analysierte Kelch Calyx Kronblatter Petal Staubblatter Stamen Sprossspitze Apex Stempel Pistill und Frucht Fructus die Bestandteile der Blute sind auf ihre Konstanz und stellte fest dass Staubblatter Stempel sowie Frucht immer vorhanden sind Er fand aber auch folgende Unterschiede Staubblatter und Stempel befinden sich1 a in einer Blute b in verschiedenen Bluten 2 a Staubblatter Sprossspitze ohne Stempel steril b Stempel fertil 3 a Sprossspitze ohne Stempel steril b Stempel ohne Sprossspitze fertil dd Diese Dreiteilung des Pflanzenreiches belegte Linne mit zahlreichen Pflanzen die er gemass dem Tournefortschem Klassifikationssystem beschrieb Im Weiteren stellte er die Fortpflanzungsorgane von Pflanzen und Tiere anhand der von Sebastien Vaillant angewandten Terminologie 6 gegenuber Schliesslich setzte er sich mit den Thesen von Samuel Morland und Antoni van Leeuwenhoek zur Befruchtung auseinander und wies anhand von sieben Experimenten nach dass der Vorgang der Befruchtung tatsachlich stattfindet wenn auch das wie unerklarlich bliebe Linne beendete seine Schrift mit Beobachtungen uber die Rolle der Keimblatter bei den Pflanzen und verglich sie mit der Funktion der Plazenta bei den Tieren Zitat Bearbeiten Die Blutenblatter tragen nichts zur Zeugung bei sondern dienen nur als Brautbett das der grosse Schopfer so grossartig vorbereitet hat Es ist geschmuckt mit kostbaren Bettvorhangen und mit vielen sussen Duften parfumiert damit Brautigam und Braut ihre Hochzeit mit grosster Festlichkeit begehen konnen Wenn das Bett so vorbereitet ist dann ist die Zeit fur den Brautigam gekommen seine geliebte Braut zu umarmen und sich ihr hinzugeben Ubertragen nach dem engl Text in Blunt S 33 Auflagen Bearbeiten Praeludia Sponsaliorum Plantarum In Skrifter af Carl von Linne Utgifna af Kungl Svenska Vetenskapsakademien Band 4 Nr 1 1908 S 1 26 bearbeitet von Thore Magnus Fries Das Originalmanuskript befindet sich in der Universitatsbibliothek Uppsala Nachweise BearbeitenJohan Arvid Afzelius Hrsg Exercitatio botanico physica de nuptiis et sexu plantarum Uppsala 1828 online Wilfrid Blunt The Art of Botanical Illustration An Illustrated History Dover Publications 1994 ISBN 0 486 27265 6 James L Larson Linnaeus and the Natural Method In Isis Band 58 Nr 3 Herbst 1967 S 304 320 Richard Pulteney A General View of the Writings of Linnaeus London 1781 S 57ff Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Praeludia Sponsaliorum Plantarum In Skrifter af Carl von Linne Utgifna af Kungl Svenska Vetenskapsakademien Band 4 Nr 1 1908 S 1 26 Georg Wallin der Jungere 31 Juli 1686 in Gavle 16 Mai 1760 in Goteborg war ein schwedischer Bischof und Antiquar Er bereiste 1708 1710 Deutschland Holland sowie England und 1720 1723 Frankreich Er war Universitatsbibothekar in Uppsala und spater Bischof von Goteborg Der vollstandige Titel lautet Deo Duce GAMOS FYTON sive Nuptiae Arborum de quibus dissertationem philologico criticam Petrus Ug g la 17 Januar 1709 in Sundborn 1785 Nach dem Schwedischen Kalender Sebastien Vaillant Sermo de Structura Florum Leiden 1718Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Praeludia Sponsaliorum Plantarum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Volltext des Manuskriptes Brief mit der Widmung an Olaf Celsius schwedisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Praeludia Sponsaliorum Plantarum amp oldid 238730331