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Das Prelude cis Moll op 45 ist ein Klavierstuck von Frederic Chopin das 1841 entstand Chopin Portrat von Eugene DelacroixElisabeth Tschernyschjowa Portrat von Alexis Joseph Perignon 1853 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Inhalt und Besonderheiten 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenChopins ehemaliger Verleger Maurice Schlesinger war vom Erfolg der 24 Preludes und dem offentlichen Konzert beeindruckt und bedauerte dass die Sammlung nicht von ihm herausgegeben worden war So bat er den Komponisten ein weiteres Stuck fur ihn zu schreiben Da Chopin bei Schlesinger noch Schulden hatte und ohnehin zu ihm zuruckkehren wollte war er einverstanden Mit dem Empfang des eigenstandigen Preludes wurde die Zusammenarbeit der beiden wieder aufgenommen und der Verleger akzeptierte Chopins Bedingungen fur die Herausgabe weiterer Werke 1 Die Erstausgabe erschien allerdings im November 1841 in Wien im Verlag von Pietro Mechetti und zwar in dessen Album Beethoven zusammen mit Stucken von Carl Czerny Theodor Dohler Adolf Henselt Friedrich Kalkbrenner Franz Liszt Felix Mendelssohn Bartholdy Ignaz Moscheles Wilhelm Taubert und Sigismund Thalberg Der Erlos war fur das Bonner Beethoven Denkmal bestimmt Am 12 Dezember 1841 folgte die franzosische Erstausgabe in Schlesingers Revue et Gazette musicale de Paris Chopin widmete das 1841 komponierte Werk der erst 15 jahrigen Furstin Elisabeth Tschernyschjowa russisch Elizaveta Aleksandrovna Chernyshyova 11 Oktober 1826 11 Februar 1902 die seine Schulerin war Wie Wilhelm von Lenz berichtet war sie eine Tochter des damaligen russischen Kriegsministers Furst Alexander Tschernyschjow 1786 1857 2 Sie heiratete am 11 Oktober 1846 den Generalleutnant Wladimir Barjatinski 1817 1875 Inhalt und Besonderheiten BearbeitenIm Gegensatz zu den meist knappen 24 Preludes seiner stilbildenden Sammlung handelt es sich um ein langeres 92 Takte umfassendes Stuck das sich nicht einfach zuordnen lasst Wahrend Stimmung und Ausdrucksintensitat Vortragsbezeichnung Sostenuto und die gleichmassige legato zu spielende Achtel Begleitung an ein Nocturne erinnern fehlen ihm die rhythmischen Raffinessen virtuosen Verzierungen und die dreiteilige Liedform die diese Gattung kennzeichnen 1 Das Stuck beginnt mit einer improvisatorisch nachdenklich wirkenden Einleitung absinkender Sextakkorde Vom Ais abgesehen werden hier alle zwolf Tone der chromatischen Tonleiter vorgestellt 1 Nachdem sich im vierten Takt uber die Dominante Gis Dur das cis Moll als eigentliche Tonart des Werkes herausgebildet hat entwickelt sich das Thema aus einer bestandig fliessenden Figur die im tiefen Register anhebt nach oben steigt und diese Bewegung wiederholt wodurch die Stimmen der linken und rechten Hand verbunden werden So erkennt der Horer die Melodie und die von der Begleitung gepragte Harmonik nur am Anfang und Ende der Linien Wahrend oben eine aufsteigende Phrase endet entwickelt sich unten bereits ein weiterfuhrendes Klanggeschehen wodurch es moglich ist zwei musikalische Ebenen simultan erklingen zu lassen 1 Zwei weitere Besonderheiten zeichnen dieses Werk aus Die vielfaltigen Modulationen bei denen eine Phrase bestandig in einer anderen Tonart endet und die sehnsuchtigen romantischen Vorhalte am Ende akkordischer Themen Ketten Takte 35 und 59 die an die Gefuhlstiefe spatromantischer Musik erinnern etwa die ausdrucksvollen langsamen Satze Gustav Mahlers zu denen das beruhmte Adagietto aus seiner funften Sinfonie zahlt Nach einer kurzen klanglich erlesenen Durchfuhrung und der Reprise des Themas uberrascht die Cadenza leggierissimo e legato ab Takt 80 Zwar gibt es mit kleinen Noten notierte Kadenzen auch in anderen Werken Chopins so dem Nocturne in H Dur op 9 und der Polonaise in d Moll mit ihrer harmonisch fein gezeichneten chromatisch raffinierten Farbenpallette stellt sie indes ein Novum dar Die parallelen Quint und Sext Bewegungen steigern sich dynamisch und enden laut in einem dusteren Quartsextakkord Das nun folgende kurze und einstimmige Rezitativ bildet einen wehmutigen Gegensatz in dem sich das Gefuhl plotzlicher Einsamkeit und Verzweiflung aussert eine Resignation die bald zuruckgenommen wird und einer eigenartigen Aufhellung nach D Dur dolce weicht die das ruhige und ernste Ende einleitet Weblinks BearbeitenPrelude cis Moll op 45 Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project 2up Wiener ErstausgabeEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Tadeusz A Zielinski Chopin Sein Leben sein Werk seine Zeit Schott Mainz 2008 S 680 682 Wilhelm von Lenz Die grossen Pianoforte Virtuosen unserer Zeit aus personlicher Bekanntschaft Liszt Chopin Tausig Henselt Behr Berlin 1872 S 39 Digitalisat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Prelude cis Moll op 45 Chopin amp oldid 237987477